Ähnlich wie Volker definiere ich “Katastrophenfilm” weniger nach dem Ausmaß der Katastrophe, sondern eher nach diesem typischen Drehbuch-Schema, das folgendermaßen aufgebaut ist:
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Eine Gruppe unterschiedlicher Individuen befindet sich an einem alltäglichen Ort.
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Jedem Indivuum oder Individuen-Paar wird zunächst eine halbe Minute zugewiesen zur Erzählung des jeweiligen Charakters. Die Charaktere in der Gruppe sind möglichst unterschiedlich und extrem, das heißt im allgemeinen: extrem normal und extrem abnormal. Im speziellen muss aber mindestens ein hysterischer Egoist und ein lieber Papa dabei sein. Und eine liebe Frau, mit der sich der liebe Papa später paart.
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Nach dieser Einleitung passiert etwas merkwürdiges, um die Nervosität des Zuschauers anzuheizen; aber es normalisiert sich sofort wieder.
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Und dann beginnt das Unglück wirklich. Große Aufregung.
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Die Gruppe muss ihr Problem lösen indem sie von A nach B gelangt. Bei der zwingend nötigen Zusammenarbeit kommen die zuvor eingeführten Charaktere voll zur Geltung: das Alphamännchen, der Feigling, der Chaot, der Desinteressierte, die Hysterische etc. manchmal ist sogar ein Saboteur dabei (wenn die Katastrophe keine natürliche ist).
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Ankunft an Punkt B: Einige waren umgekommen, und die sympathischsten und tapfersten überleben.
Beispiele eines alltäglichen Orts:
Seilbahn
Hochhaus
Fahrstuhl
Flugzeug
Schiff
Raumkapsel
… aber auch hochskaliert zu Stadt, Land, Planet …
Aber im Kern geht es immer um eine konfliktreiche Mischung unterschiedlicher Charaktere auf der beschwerlichen Flucht von A nach B, und um die Botschaft, dass man die Hoffnung nie aufgeben darf, vorausgesetzt man verhält sich sozial und tapfer: Nur die Harten kommen in’ Garten. – Die Effekte drum herum sind frei skalierbar.