Filme mit O-Ton – in Deutschland ausgestorben?

Warum kann man ausländische Filme im Fernsehen nicht grundsätzlich im Zweikanalton senden? Ist das denn so kompliziert? Dann kann sich jeder aussuchen wie er den Film sehen möchte.
Ein Beispiel für eine gute deutsche Synchro ist die blaue Elise, falls sich jemand noch daran erinnert. Marianne Wischmann hat sich einfach in meinen Kopf gebrannt, sodass ich die Originalfassung (The Ant and the Aardvark) recht öde finde. Natürlich sind dadurch einige Dinge vom Original verfälscht, so handelt es sich im Original um ein Erdferkel, das männlich ist. :mrgreen:

Obwohl ich fast ausschließlich Filme in Originalsprache schaue (Englisch sowieso und auch französisch und italienisch (obwohl ich die letzteren nicht spreche)), muß man die Sache mit dem O-Ton ein bißchen differenzierter betrachten.
Deutschland ist meiner Meinung nach ein Land mit einer hervorragenden “Synchron-Kultur”, viele gute Sprecher (leider sind einige der besten schon verstorben, Gert Günther Hoffmann) und gute Synchronstudios. Das spezielle kulturelle/sprachliche Eigenheiten und besonders Humor schwierig zu übersetzen sind steht ausser Frage.
In vielen Ländern sieht das anders aus, da wird oft nicht mal Lippen-Synchron übersetzt.
Und Filme mit Untertitel sind anstrengender zu betrachten als synchronisierte.
Zudem scheitert die Kinofrage/Zweikanaltonfrage, meist am Geiz der Film-Industrie, da hierfür extra Lizenzgebühren abgedrückt werden müssen.
Hier wäre mal ein Gesetz von Nöten, dass dies vereinfacht, Filme sollten auf jeden Fall zweisprachig gesendet werden.

Bezüglich des Erlernens von Fremsprachen kann ich den anderen nur zustimmen.
Auch ich glaube, dass der Einstieg in Fremdsprachen für Kinder/Jugendliche durch die “Deutschtümelei” (war in den 90ern mal wichtig, um die Anglo-Dominanz zu brechen), die ziemlich aus dem Ruder gelaufen ist (alles muss heute in Deutsch gesungen/gerappt werden), schwieriger wird.
Ich gebe privat Nachhilfe, teilweise katastrophale Zustände. Computerspiel sind synchronisiert, Musik wir nur Deutsche gehört und bei DVD’s fristet der Audio-Knopf ein Schattendasein.
Da merkt mann schnell, dass das Gehör für Fremdsprachen überhaupt nicht entwickelt ist (Dies wird durch die Dialektfaulheit der Eltern/Lehrer noch unterstützt, man spricht halt nur noch Hochdeutsch. Kein Hessisch,Pfälzisch, Bairisch ect.)
Man wünscht sich fast die 80er zurück, als man eine deutsche Anleitung bei Computerspielen vergeblich suchte und einen deutscher Bildschirmtext die reinste terra incognita war.
Als ich damals die ersten Teile von “Leisure Suit Larry” spielte, saß ich Stundenlang mit dem Wörterbuch vor dem Computer. Oder “Hacker” von Activision, was war ich Stolz, als ich wußte was ein “Deed to a swiss chalet” ist.

Man nehme nur Inglourious Basterds, z.B. die Szene, in der Landa die „italienische Filmcrew“ enttarnen will.
Original: Landa fragt, ob er den Namen korrekt ausgesprochen hat. Raine antwortet „Correcto“ - in breitestem Südstaaten-Akzent und enttarnt sich dadurch quasi selbst.
Deutsche Fassung: Dasselbe - nur, dass „Correcto“ hier voll normal klingt.

Es war „Buon giorno“, nicht „Correcto“

http://www.youtube.com/watch?v=3uOnB5nppm0

Gerade Inglourious Basterds würde ich aber nicht als Beispiel für eine schlechte Synchro hernanziehen, da hier nur wenig synchronisiert wurde. Nämlich nur die Szenen in den ausschließlich Englisch gesprochen wird. Ansonsten sprechen die Deutschen deutsch und die Franzosen französisch. Die Amis muss das ja geradezu rasend gemacht haben, mal Untertitel lesen zu müssen :lol:

Entschuldigung, ich hatte das nicht mehr ganz richtig im Kopf. Im Englischen sagt er nämlich “Correcto”. Das ändert m.E. am Grundproblem aber gar nichts.

Im Englischen sagt er nämlich „Correcto“

Nein?

Entschuldigung, ich hatte das nicht mehr ganz richtig im Kopf. Im Englischen sagt er nämlich „Correcto“. Das ändert m.E. am Grundproblem aber gar nichts.

Tut er nicht…deswegen hab ich doch noch extra das Video verlinkt :roll:

Ich glaube das Wort „Correcto“ gibt es noch nicht mal im italienischen…

Dann muss ich mich wohl geirrt haben und es war nicht “Correcto”, sondern “Buon Giorno”. Hab den O-Ton bis jetzt nur in der Schule gehört und da schalte ich immer ab :mrgreen:
Wie auch immer, ich wollte damit nur sagen, dass es aufgrund dieser Sache in der deutschen Fassung nicht halb so witzig rüberkommt wie im O-Ton.

Nimm doch OTR. Da kann man auch Sendungen aus GB und USA aufnehmen. Ich habe z.B. schon Memento mit Originalton aufgenommen. Allerdings verstehe ich nicht alles hundertprozentig. Dasist dann auch wieder nicht so ganz toll.

Dann muss ich mich wohl geirrt haben […]

Hast Du nicht.
Pitt sagt während des Gesprächs „Si, correcto“, nachdem ihm Waltz die Frage stellt, ob er seinen Namen richtig ausgesprochen hat.

Also, wie denn jetzt? Langsam bin ich verwirrt :smt017

Es war „Buon giorno“, nicht „Correcto“

Entschuldigung, ich hatte das nicht mehr ganz richtig im Kopf. Im Englischen sagt er nämlich „Correcto“. Das ändert m.E. am Grundproblem aber gar nichts.

Dann muss ich mich wohl geirrt haben und es war nicht „Correcto“, sondern „Buon Giorno“. Hab den O-Ton bis jetzt nur in der Schule gehört und da schalte ich immer ab :mrgreen:

Hast Du nicht.
Pitt sagt während des Gesprächs „Si, correcto“, nachdem ihm Waltz die Frage stellt, ob er seinen Namen richtig ausgesprochen hat.

Also, wie denn jetzt? Langsam bin ich verwirrt :smt017

Hm, muss diese kleinkarierte Diskussion unbedingt hier im Thread stattfinden? So schadet ihr doch nur denen, die hier wirklich etwas zum Thema sagen möchten, indem ihr ihre Beiträge in euerm Privatgespräch untergehen lasst (wie hier z.B. den Beitrag von byteridr).

Aber um weiteren Posts zum Thema „Aldo Raines Italienisch“ vorzubeugen, folgende Worte werden von Brad Pitt in der Szene, um die es geht, mit seinem amerikanischen Akzent gesagt:

Buon giorno
Grazie
Si, correcto
Gorlomi [sein italienischer Deckname]
Arrivederci


Und noch etwas zum Thema:

Aha, daran liegt es also. Mir war schon klar, dass das irgendeinen finanziellen Grund hat, aber jetzt weiß ich auch, welchen.
Das mit dem Gesetz, da würd ich dir zustimmen… aber ich denke, das wird nicht passieren. Dazu hatte ich ja oben schon etwas geschrieben, als es um den Bildungsauftrag ging (Volksverdummung etc.).

Ich höre selten Sachen im O-Ton, nur wenn es wirklich notwendig ist, aber das ist doch eher selten. Zumindest ein deutscher Untertitel muss dann dabei sein.

Es ist genauso wenig nützlich, wenn man ein englisches Original sieht und Wortwitze garnicht versteht, weil es Redewendungen sind, die man hierzulande kaum kennt oder man auf Dinge anspielt, die in England / Amerika vielleicht Insider sind.

Weiterhin möchte ich auch gerne entspannen bei einem Film, heißt für mich, ich will nicht ständig den Film zurückspulen, weil ich irgendwas wichtiges nicht verstanden habe. Die Untertitel gehen mir aber genauso auf den Geist, da man oft sogar noch unbewusst vergleicht, ob das überhaupt stimmt, was da übersetzt wurde.

Das fällt mir extrem an Videospielen auf, die echt teils sehr mies übersetzt werden.

Ich denke die Geschmäcker sind da sicherlich verschieden, nur die Leute wollen eben im Kino entspannen, sich berieseln lassen von “einfachen” Filmen. Aber auch anspruchsvolle Filme kommen ja langsam aus der Mode, denn im Kino sieht man auch nur noch Animationsfilme, Action-Fantasy-Spektakel oder Komödien.

Ich bin auch einer der O-Ton der Synchro so gut wie immer vorzieht…das störts mich auch wenig wenn ich die Sprache ned kenn :stuck_out_tongue:
Was ich schade finde ist ja auch, dass man heutzutage nicht einfach mal die Möglichkeiten des digitalen Fernsehens ausnützt…ich kann da zumindest bei meinem Receiver ganz einfach zwischen verschiedenen Audiokanälen umschalten. Da könnte man theoretisch die englische Tonspur mit reinstellen und evtl. verschiedene Untertitell mit dem Videotext drunterhauen (also ob das mit der Tonspur wirklich so einfach ist kA aber bei Arte gehts ja auch^^)