Fidel Castro - Diskussion um sein Leben und Wirken

Das dieser Kommunist, Mörder und Diktator endlich den lang verdienten Tod findet, darauf erhebe ich heute mein Glas. Auf das es in Kuba endlich wieder besser wird.

Und jemand, der selbst in Saus und Braus lebte, zeigt nur wieder, was für ein lächerlicher Wunschtraum Sozialismus ist. Manche sind dort immer gleicher als andere. Aber in Andenken an diesen Verbrecher einmal ein Zitat von Winston Churchill:

“Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne:
Die ungleiche Verteilung der Güter.
Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne:
Die gleichmäßige Verteilung des Elends.”

Das letzte Urteil über Fidel Castro wird ein anderer fällen.

Unerwähnt soll aber nicht die Doppelmoral bleiben, einerseits einem Viktor Orbán oder Recep Tayyip Erdoğan diktatorisches Verhalten vorzuwerfen, andererseits einem echten Diktator wie Fidel Castro hinterher zu trauern. Im Vergleich zu Kuba sind Ungarn und die Türkei Bollwerke der Demokratie. Mag jeder selbst entscheiden, ob er sich angesprochen fühlt.

[QUOTE=ExtraKlaus;479382]Das dieser Kommunist, Mörder und Diktator endlich den lang verdienten Tod findet, darauf erhebe ich heute mein Glas. Auf das es in Kuba endlich wieder besser wird.[/QUOTE]

Eigentlich hatte ich eine solch unreflektierte Suada von Danzig erwartet. *
Aber ich sehe, wir benötigen einen Spezialthread wie damals bei Margaret Thatcher

An dieser Stelle nur so viel: Kuba liegt im Human Development Index aufgrund sehr hoher Alphabetisierung und hervorragender medizinischer Versorgung auf Platz 67.

Zugegeben: Meinung- und Pressefreiheit sind verheerend nicht existent auf Kuba. Deshalb sei Dir der “Diktator” geschenkt.
Jedoch: Die Todesstrafe wurde seit 2003 nicht mehr vollstreckt und ist seither de facto abgeschafft. Da ist die Insel in puncto Menschenrechte wesentlich weiter als ihre Nemesis jenseits der Florida Strait. Deshalb erschließt sich mir der “Mörder” nicht. :voegsm:

  • EDIT: Da isser ja!

[QUOTE=Danzig;297550]Einige User wissen offensichtlich nicht, was Kondolenz bedeutet.[/QUOTE]

Da Diskussionen über Castro schon im Kondolenz-Thread aufkamen und weil ich denke das vielleicht noch Diskussionsbedarf besteht, mache ich mal diesen Thread auf.
Außerdem hat Greggy sich diesen Thread so sehr gewünscht, da kann ich ja nicht nein sagen :wink:

Hier könnt ihr also über Castro diskutieren oder auf seinen Tod anstoßen…

Oben stehende Beiträge habe ich als Diskussionsgrundlage mal aus dem Kondolenz-Thread ausgelagert.

[QUOTE=Greggy;479386] Deshalb erschließt sich mir der “Mörder” nicht. :voegsm:
[/QUOTE]

Vielleicht hat das ja damit zu tun, dass er zu Beginn seiner Amtszeit tausende Menschen hinrichten ließ.

und wenn man erstmals alle beiseite geschafft hat die einem nicht genehm sind hat man auch keinen Grund mehr andere Leute Hinzurichten

Ich kenn Europäer die sind schon seid langer Zeit nach Cuba ausgewandert. Ist wahrscheinlich ganz okey dort.
Warum war der Fidl ein Diktator? So wie Saddam damals? Gaddafi, Assad oder Hitler vlt sowie Putin ? Oder wie kann man das verstehn… ?

Google ist dein Freund…

Jou, die Welt ist eine Google :wink:
Aber bißchen mehr hätt ich jetzt schon erwartet.

[QUOTE=RextheC;479414]
Warum war der Fidl ein Diktator?[/QUOTE]
König, großer Führer, Obermufti. Läuft alles irgendwie auf das Gleiche raus. Aber es ist nicht so, als hätte Castro Kuba die Diktatur gebracht, denn die bestand schon vorher. Er hat lediglich die zugrundeliegende Ideologie geändert und sich damit bei den USA unbeliebt gemacht.

Die USA halten sich aber trotzdem, wie jeder gute Gast, auf Kuba an die örtlichen Gepflogenheiten und verzichten in ihrer Militärbasis Guantanamo Bay daher auch auf jede Rechtsstaatlichkeit.

[QUOTE=Icetwo;479413]und wenn man erstmals alle beiseite geschafft hat die einem nicht genehm sind hat man auch keinen Grund mehr andere Leute Hinzurichten[/QUOTE]

eine bewährte Strategie, die man immer wieder beobachten kann. Ein gewisser Octavian hat sich im antiken Rom in einem erbitterten Bürgerkrieg kaltblütig an die Macht gemordet (Zitat: “Es muss gestorben werden”), bis nur noch er übrig war. Er ging dann als Augustus als Friedensherrscher in die Geschichte ein.

Umbringen musste Castro in den letzten Jahren/Jahrzehnten auch niemanden mehr. Ein Revolutionär im Geiste blieb er wohl immer noch und ein glühender Amerikafeind. Aber Politisch hat er schon lange keine Rolle mehr gespielt und das Land hatte sich ja etwas an die USA angenähert. Für mich war er immer einer aus einer anderen Zeit. Seit ich denken kann, nehme ich ihn nur als Relikt war. Insofern kann ich mit der Freude über seinen Tod auch eher wenig anfangen. Er ist eben gestorben, wie es jeder einmal muss. Im Tod verdient jeder Ruhe und Frieden.

[QUOTE=RextheC;479414]Ich kenn Europäer die sind schon seid langer Zeit nach Cuba ausgewandert. Ist wahrscheinlich ganz okey dort.[/QUOTE]

Es gab auch ein paar Spinner, die in die DDR gegangen sind (Terroristen, die sich ihrer Strafe entziehen wollten und ähnliche.)
Tendenziell geht die Migrationsbewegung auf Kuba aber in eine andere Richtung. Man fragt sich warum, wenn da alles so toll ist.

Ich kenn sogar Europäer die nach China ausgewandert sind :smiley:

Sind diese Spinner (Terroristen etc.) dann über die Mauer gehüpft?

[QUOTE=RextheC;479426]Ich kenn sogar Europäer die nach China ausgewandert sind :smiley:

Sind diese Spinner (Terroristen etc.) dann über die Mauer gehüpft?[/QUOTE]

Chinas Wirtschaft funktioniert halt. Im Gegensatz zur Kubanischen. Sind eben keine Kommunisten, auch wenn das Wort im Namen steht.

, wenn das Wort im Namen steht ? Hab hin und her überlegt…

[QUOTE=TomK.;479425]Tendenziell geht die Migrationsbewegung auf Kuba aber in eine andere Richtung. [/QUOTE]

Genau wie hierzulande bis vor 6 Jahren.
Ohne kriegsbedingte Zuwanderung hätten wir vielleicht immer noch eine Minusquote.

Was fürne MinusQuote ? Und welchen Krieg meinst du ? Früher und jetzt ?

[QUOTE=RextheC;479435] Und welchen Krieg meinst du ? [/QUOTE]

Den Deutsch-Dänischen Krieg von 1864

Scherz beiseite:
‘Kriegsbedingte Zuwanderung’ better known as ‘Flüchtlinge’

[QUOTE=MBS;479434]Genau wie hierzulande bis vor 6 Jahren.[/QUOTE]

Was auch daran liegt, dass man bei uns gehen kann, wenn einem das System nicht passt. Auf Kuba eher schwierig, wenn mna aus Castros friedlichem Komunismus-Wunderland auswandern will.

[QUOTE=TomK.;479439]Was auch daran liegt, dass man bei uns gehen kann, wenn einem das System nicht passt. Auf Kuba eher schwierig, wenn mna aus Castros friedlichem Komunismus-Wunderland auswandern will.[/QUOTE]

Kuba ist nicht kommunistisch, sondern sozialistisch. Das erstmal dazu.
Unzufriedene gibt’s überall.

Immer auf Kubas desolater Wirtschaft rumzuhacken, ist sehr eindimensional. Warum ist sie desolat? U.a. wegen des US Embargo. Wieso US Embargo? Weil die Revolution den richtigen, und von den USA hofierten, Diktator Batista absetzte. Andere den USA unliebsame, dazu demokratisch gewählte Staatsoberhäupter werden als"Kommunist" verschrien und von der CIA umgebracht (Mossadegh, Iran).
Kuba hat zwar gebraucht, aber die schlimmsten wirtschaftlichen Folgen des Zusammenbruchs der Sowjetunion in den Griff gekriegt.