<<Intelligentes Handeln kann aber nur aus einem Entscheidungsprozess heraus entstehen."
Wer sich nie die Frage gestellt hat „Hey, will ich das?Tut es mir gut? Gefällt es mir?“ kann gar nicht intelligent handeln, sondern nur konditioniert.>>
Ach, die Zeit für solche Behauptungen ist schon seit über 150 Jahren vorbei. Dein Drang zur Philosophie scheint sich darauf zu beschränken, dein alltägliches, tradiertes Bewusstsein zu beschreiben.
Handlungen sind nie Resultate von Denkprozessen. Intelligenz selbst ist nur Konditionierung. Darum ging es mir doch in meinem Beitrag. Du hast dir wirklich noch nicht die Frage gestellt, warum die, die du als unintelligent bezeichnest (nach deinen oder irgendwelchen anderen willkürlichen Maßstäben), eben nicht anders wollen können? Nicht nur, dass sie die Gründe dafür nicht beeinflussen können! Es gibt gar keine „Intelligenz“ an sich. Wie gesagt: nur ein Mittel des Körpers. Wenn die Dummen keine Schmerzen empfinden und glücklich sind, warum willst du ihnen dann ihre Schamlosigkeit und ihre Behaglichkeit nehmen?! Weil es dich stört? Dein Ideal von Menschlichkeit verletzt? Weil sie etwas kaputt machen, was du nötig hast? Was es auch ist: es gibt keine besseren oder schlechteren Menschen. Du bist nicht mehr Wert als sie. An sich. Jeder gibt sich an sich seinen Wert selbst, weil jeder andere Ziele und also andere Bedingungen hat.
"Wenn der Mensch also nur aufgrund einer eingebildeten Notwendigkeit handelt (wobei ich die Notwendigkeit hirnlose Sendungen im TV anzuschauen nicht ganz klar ist) ist er trotz allem ein Depp,a uch wenn er sich dadurch gut in seiner ihm bekannten Umgebung zurechtfindet.
Denn das ist der Unterschied zwischen dumm, normal und intelligent.
Der Dumme bekommt es nichtmal hin den Apfel vom Boden aufzusammeln. der Normale sammelt den Apfel und isst ihn, der Intelligente klettert auf den Baum, schnappt sich viele Äpfel und baut sie womöglich auch noch an; kurz: der Intelligente schafft Neues/entdeckt neue Wege/ect.pp.
Die Notwendigkeit ist nicht eingebildet. Der normale, durchschnittliche Mensch findet entweder Dinge in der Welt, die ihm nützlich sind, sein gewohntes Leben zu rechtfertigen, zu verteidigen, auszubauen - oder Dinge, die ihn ein schlechtes Gewissen machen oder Scham bereiten oder in seiner Würde angreifen (-oder sich neutral zu ihm verhalten, z.B. Luft, Wasser, etc.). Dergleichen versuchst du: du hast ein Ideal und jeder, der ihm nicht widerspricht, ist an sich dumm.
Du verwechselt Dummsein mit Idiotie. Der pathologische Idiot schafft die einfachsten Dinge nicht und ist auf ander Leute Hilfe angeweisen. Der normal Intelligente sammelt Äpfel und klettert auf Bäume, der, der noch ein bisschen mehr weiß, baut sich welche an. Dein Beispiel ist so dermaßen engstirnig! Intelligenz hat nichts mit Wissen zu tun. Genau das versuchte ich doch in meinem Beitrag klarzumachen!
„Darf ich das Lemmingbeispiel strapazieren?
Ein Lemming der gegen den Strom rennt macht sich nicht gut in der Menge und findet sich wohl kaum in seiner Umgebung zurecht, es ist dennoch eine intelligente Handlung NICHT auf die Klippe ZU sondern von ihr WEGzulaufen.“
Also ist alles, was das Leben zwangsweise erhält, intelligent? Darum geht es im Begriff der Intelligenz nicht. Sich den Widerständen der Natur nicht beugen zu können, ist an sich der komplexen, physischen Macht geschuldet, die man entweder hat oder nicht. Intelligenz ist davon abhängig, aber reicht allein nicht aus. Übrigens ist es eine Legende, dass Lemminge Selbstmord begehen. Aber das nur nebenbei.
„Was ich aber eigentlich sagen wollte: Ich denke, dass dem Forum bewusst ist, dass es eine wissenschaftlich fundierte Definition von Intelligenz/Dummheit gibt und eine umgangssprachliche.
Da wir uns hier nicht in einem wissenschaftlichen Diskurs befinden kann man also davon ausgehen dass wir uns hier in der Umgangssprache unterhalten wo „dumm“ eben nicht gleichzusetzen ist mit „nicht lebensfähig“.
Wenn man versucht der Menscheit ihre Umgangssprache zu nehmen könnte man genau so gut versuchen den Schwaben Deutsch beizubringen.“
Mir ist ja bewusst, dass es einen Unterschied zwischen umgangssprachlichen Legenden/Vorurteilen und den wissenschaftlichen Interpretationen gibt. Gerade, dass die Umgangssprache ganz leicht zu Vorurteilen und Falschheiten verführt, ist das Problem. So werden ganz schnell Ursache und Wirkung vertauscht oder Dinge als gegeben gesehen, die es eben gar nicht so gibt. Dann bekämpft man entweder etwas falsches oder etwas, dass es also gar nicht gibt. Und wem ist damit geholfen? Dem Ungeduldigen, Oberflächlichen, der unbedingt etwas tun will und nicht weiß, wo er anfangen soll.
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Das, was die Fernsehkritiker und die Neurologen und Philosophen kritisieren, tangiert die Zuschauer gar nicht. Ein Affen, der von uns erklärt bekommt, wie eine Schreibmaschine funktioniert, kann sie immer noch nicht benutzen, um Texte zu schreiben. Aber er ist intelligent, weil er genau das erreicht, was er zum Überleben braucht.
„Der Vergleicht hinkt meiner Meinung nach kräftig.
Denn seit wann braucht der Mensch eine gehörige Portion Fremdscham Deluxe um zu überleben?
Ausserdem ist die Schreibmaschine für den Affen wirklich ziemlich sinnlos weil er kaum die pysischen Vorrausetzungen besitzt so ein Gerät zu bedienen; eine eigene Meinung aber ist für keinen Menschen sinnlos, sondern im Gegenteil etwas sehr wertvolles, und in der Theroie besitzt sogar jeder Mensch ein oder zwei graue Zellen in denen die Meinung dann wohnen könnte.“[/i]
Also!! Der „dumme“ Mensch hat genau so wenig die physische Voraussetzung, die Dinge als wertvoll anzuerkennen, die du als intelligent und schön und wichtig anerkennt. Ich habe weder von Scham noch von Meinunghaben geredet. Wie kommst du denn jetzt darauf?? Meinungen sind nur Geschwätz. Das Resultat bestimmter Gedanken, für die man nichts kann. Der Mensch will sich mitteilen und abgrenzen, so erfindet er sich Meinungen. Jede Meinung, jede Überzeugung ist die Meinung, dass die Welt so-und-so ist. Er rechnet all seinen Geschmack und seine physische Konstitution heraus. „So ist die Welt, ich weiß genau was zu tun ist.“ Wie gesagt, das ist ein Weltbild, das schon vor 150 Jahren für tot erklärt wurde. Und du interessierst dich für Philosophie? Leichenfledderei nenn ich das!
„(…) Meiner Meinung nach fehlt in dem Satz noch ein wichtiger Zusatz: „Intelligenz bezeichnet eine Reihe kognitiver Fähigkeiten[…]: Die Fähigkeit, seine Wahrnehmung zu benutzen und wahrgenommenes richtig miteinander zu verknüpfen und zu abstrahieren“ fände ich besser.
Dann fallen nämlich die fanatischen Gottesheinis und sonstiges Geschmeiß automatisch heraus.“
Es gibt keine „richtige Verknüpfung“ von Wahrheit. Jedes Verknüpfen ist eine Form von Wahrheit. Abstraktion/Vergröberung ist nur ein Werkzeug, um über verschiedene Wahrheiten Herr zu werden. Da gibt es Leute, die benutzen dafür ein Mikroskop, andere ein Horoskop. Aber das alles hat nichts mit Intelligenz zu tun. Denn es gibt keine Wahrheit, die für alle gilt: außer, dass es Existenz gibt und Bewegung. Alles andere ist Interpretation. Es gibt keine Tatsachen.
„Auf der anderen Seite könnte der Fernsehproduzent auch einfach nur ein skrupelloses Arschloch sein, dass genau weiß dass es bessere Sendungen machen könnte, ihm das aber zu kompliziert (oder weiß der Geier was) ist. Also sozusagen Dummheit aus Bequemlichkeit.“
Der Fernsehproduzent wird dafür bezahlt, Dinge zu schaffen, die er aufgetragen bekommt. Seichte Unterhaltung, keine tiefgreifenden Dinge, schön an der alltäglichen Oberfläche bleiben, nichts in Frage stellen, ganz einfach gut von böse trennen. Er hat verschiedene Mittel dafür und er wäre dumm, wenn er nicht das macht, was man von ihm verlangt: denn damit verdient er kein Geld. Und es ist nunmal sein Job, sein JOB seichtes Zeug zu produzieren. Es ist intelligent gemacht - Beweis: es wirkt. Es wirkt wirklich!
„Es würde mich beruhigen wenn das Fernseprogramm mit absicht so viel Müll enthält, das würde nämlich bedeuten dass die Verantwortlichen zumindest in der Lage sind zu denken.“
Natürlich - wie schon gesagt: sie wissen was sie tun! Der Müll ist wichtig, die Menschen zu konditionieren.
„Es gab mal Demokratie in Europa?“
Das weiß ich nicht. Zumindest das Ideal gab es. Die ganzen Moraltrompeter wissen nicht, das sie das Fernsehen kaputt machen müssen, um die Menschen zu entsklaven. Oder sie sind intelligent genug zu wissen, dass das Fernsehen eine Festung ist, die nicht mehr zu stürmen ist.
Ich selbst bin sicher, dass Demokratie noch niemals das beste Mittel und der beste Zweck war. Alle Menschen unter einen Hut - das geht nicht gut.
Was ist das Ziel der Menschheit?
„Die totale Zerstörung.“
Nun, wenn das das Ziel ist, dann ist alles gut und schön und wahr, was dem Ziel entspricht.
Gibt es einen richtigen Weg?
„Ja“
In Bezug worauf?
„Life, the Universe and Everything.“
Ok, ich hoffe du meinst das nicht ernst. Wenn ich wüsste, welche Musik du beim Schreiben gehört hast, dann könnte ich einschätzen, wie es zu dem gekommen ist, was du geschrieben hast. Es gibt keinen richtigen Weg, es gibt kein Gut und Böse für alle, kein gesund und krank, kein wahr und falsch. Jeder ist anders, niemand will „das selbe“ - wenn du Glück meinst: dies ist selbst von Dingen abhängig, die bei jedem anders sind. Woher der Hang von Studenten, sich an die Idee zu klammern, es gäbe soetwas wie eine Menschheit, eine homogene Familie, eine Lösung für alle, einen Weg und ein Haus für alle Menschen?
[i]
Wenn die Masse der Menschen sich nicht wehrt gegen das, was mit ihnen gemacht wird, ist es dann nicht undemokratisch, sich gegen sie zu wehren?
Nein.
Denn eine Demokratie lebt nicht von der Passivität der Regierten und wenn die Masse passiv ist gibt es sowieso keine Demokratie und somit auch kein undemokratisches handeln.
In einer Demokratie muss [handeln] gegen [handlen] stehen und nicht [nicht handeln] gegen [handeln].[/i]
Na hör mal! Eine Nichthandlung ist auch eine Handlung. Unterlassung, Dummheit, Krankheit. Alles ist genau so sehr Handlung wie denken und laufen und essen und schlafen und träumen. Handlungen sind Fiktionen. Alles ist Handlung. Es gibt keinen Willen oder kein Ich oder keine Seele oder keinen Gott, der Ursache wäre. Alles ist das Ergebnis verschiedener Kräfte. Kein Zentrum etc. Das was du als Demokratie beschreibst ist nicht mehr als eine Anarchie, in der ab und an gewisse Strukturen Herr werden. Eine verschleierte Aristokratie. Ich bin für eine offene Aristokratie: die hält aus vielen verschiedenen Gründen länger.
Reicht es, Dinge zu verneinen ohne zu wissen, wie das Große und Ganze besser funktionieren kann?
„Ja, zumindest wäre es a) schonmal ein Anfang und b) mehr als geschätzte 85% der Menschen momentan tun.“
Also ist es nur ein Egoding. Hab ich doch geahnt. Es wäre ein Anfang? Aber wohin? Wogegen? Neinnein, es ist nicht mehr als ein Egoding, angetrieben von Eitelkeit und ein bisschen Ekel.
Sind Kompromisse gesund?
„Wenn sie ehrlich gemeinte sind dann ja.“
Ehrlich in Bezug worauf? Auf die eigenen Werte? Dann sind Kompromisse doch gerade verlogen: weil jeder Wert sich voll und ganz will und Kompromisse nur entstehen, wenn kein Wille stark genug ist, sich zum Herr zu erheben.
„Unabhängigkeit ist eine Illusion, von dem her: Nein.“
Genau wie Wille, Intelligenz, Ziel, Menschheit, Wahrheit.
Gibt es ein perfektes System?
„Wenn der Mensch seine geistigen Ressourcen ausschöpfe würde dann ja.“
Das Geistige war schon am Ende des Ersten Weltkrieges ausgeschöpft. Alles was danach kam war Verwaltung des Untergangs.
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Intelligent wäre - eben nach Eurer Diskussion - die Suchfunktion zu nutzen. Damit hätte der Threadersteller bereits frühzeitig bemerkt, das dieses Thema schon oft genug durchgesülzt wurde.
z.B. hier:
viewtopic.php?f=15&t=3487&start=0&hilit=Intelligenz
Weiterhin wäre es sehr intelligent, die Posts nicht bis an die Kapazitätsgrenze auszuwalzen, denn - mal ehrlich - es ist ziemlich ermüdend, sie zu lesen. Wenn ich Lust darauf habe, epische Ergüsse über die soziologische Betrachtung der Intelligenz zu lesen, dann tue ich das in meiner Fakultät.
Also … keep it short & simple
Mir ging es nicht um Allgemeinbildung.
Außerdem musst du das nicht lesen. Wo kämen wir hin, wenn in Foren jeder schreit „Zu viel, zu lang!“ Du bist wahrscheinlich wie ich von der Hetze der Postmoderne tradiert. Aber man kann sich dagegen wehren.
Also … be patient or watch TV

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seine Meinung frei äußern durfte man noch nie
Na klar kann jeder seine Meinung sagen, sie wird nur nicht mehr gehört - weil eben jeder herumquatscht und meistens absoluten Mist.
Mit dem Rest hast du wohl Recht meiner Ansicht nach.