Fernsehkritik-TV & Satire

Was ich für unangemessen halte ist wie hier im Threat die Satire kritisiert wird.

Für mich klang es so, als sei der Kommentar mit dem PImmelabwischer eben dazu da, dass klar wird, dass der Kritiker nicht wirklich annimmt, dass der Hypnotiseur garnichts mit hypnotisieren zu tun hat.

Und das mit der Legalität war lediglich ein harmloser Vergleich, wenn irgendein 9-Live-Mod jetzt nicht unbedingt ein großer Kämpfer für die Legalität ist, (das wird ihm hier indirekt vorgeworfen) dann heißt es ja noch lange nicht, dass er illegal ist.

Da hab ich schon ganz andres vom Kritiker erlebt und ein wenig Spott über die Sache hinaus (den ich in Folge 23 nicht einmal ausmachen konnte) kann zu Abwechslung auch mal ganz lustig sein.
Ich denke ich sehe dieses Magazin auch lockerer, als die meisten andren, eher so wie Ehrensenf: Wichtig is vor allem, dass das Anschauen Spaß macht, Qualität und Effekt kommen danach. :wink:

In dem Sinne
:smt023

eben…wenn nicht in Hamburg bzw. St. Pauli…wo denn sonst…??

Mir ist bekannt gewesen, dass FK-TV ein “satirisch-kritischer” TV-Blog ist. Aber ich hatte geschrieben, dass ich ein Problem damit hatte, diesen Status auch anzuerkennen, weil ich auch die Vermischung einer Satire-Sendung mit einer investigativen TV-kritischen Recherche-Sendung für “gefährlich” halte, weil man Satire und Ironie nachher nicht mehr von objektiv-fundierter Kritik genau trennen kann.

Die ausgiebigen Diskussionen hier im Forum über die Probleme mit der Zuordnung der satirischen Angriffspunkte zeigt bereits diese Problematik auf. Man weiss dann irgendwann nicht mehr, WER und/oder WAS soll mit einer satirischen Anmerkung überhaupt “angegriffen” werden. Und man fragt sich dann: Wogegen richtet sich überhaupt die Satirische Kritik ??

Meine Kritik richtet sich gegen die VERMISCHUNG von Satire und objektiv-fundierter Kritik, und nicht gegen SATIRE an sich.

Meine Kritik richtet sich gegen die VERMISCHUNG von Satire und objektiv-fundierter Kritik, und nicht gegen SATIRE an sich.

Aber gehört nicht das genau zusammen? Ist Kritik nicht um so wirkungsvoller wenn sie mit den Mitteln der Satire vorgetragen wird?
Jeder kann sagen “Das Fernsehen ist schlecht!”, aber nur wenige (z.B. Kalkofe, Switch, und eben auch unserer Fernsehkritiker) bringen diese Aussage auch unterhaltsam rüber.
Außerdem ist es für eine Sendung wie FernsehkritikTV sehr wichtig die unterschiedlichsten Rubriken zu haben. Das konnte man besonders gut in Folge 23 sehen. Neben ernsten-poltischen Themen (wie diese Israel-Talkshows), gab es den Gastbeitrag (der sehr kritisch war), aber auch den sehr lustigen Beitrag “Deutschland sucht den SuperJeck”.

Diese Sendungen wie SWITCH, Kalkhofe oder auch SCHEIBERWISCHER oder “Neues aus der Anstalt” sind aber in sich geschlossene Satire-Sendungen, die nur satirisch gesellschaftliche Misstände thematisieren.

Bei FK-TV findet aber eine Vermischung von Satire und ernster TV-Kritik statt.

Man stelle sich vor, aus “SCHEIBENWISCHER” und “ZAPP” wird dann “ZAPPWISCHER”…und man fragt sich dann in der Sendung was ist seriös-fundierte TV-Kritik und was ist Satire. ZAPPWISCHER hätte dann aber noch den Vorteil, dass man die Satire und die fundierte TV-Kritk wohlmöglich durch die Personen auseinanderhalten könnte…

Aber diese Personenbezogene Zuordnung zum Satire- oder TV-Kritik-Umfeld hat man aber bei FK-TV nicht…und man fragt sich dann immer, wie meint der FK seine Behauptung nun: satirisch oder ernsthaft ???

Als besonders gute, freche und sehr offene Form der kritisierenden Satire oder der sati(e)rischen Kritik empfinde ich die Auftritte eines Herrn Schmickler (“Aufhören Herr Becker, aufhören!”) bei den “Mitternachtsspitzen” im WDR, hier dazu eine Übersicht an Ausschnitten:

http://www.youtube.com/results?search_t … ckler&aq=f

Noch frecher ist Dietmar Wischmeyer, welcher seinerzeit (unter anderem mit Kalkofe) das zum Kult avancierte “Frühstücksradio” einmal wöchentlich über die Radios hat laufen lassen. Die Zuhörer demonstrierten vor dem Radiosender, als ein neu gewählter Chef die Sendung absetzen wollte. Sehr beliebt auch das Buch vom Dietmar: “Eine Reise durch das Land der Bekloppten und Bescheuerten”. Hörproben gibt es hier:

http://www.fsr.de/wischmeyer/hoeren.php

Zu empfehlen der vorletzte Punkt: “Der Franzose”, “Der Engländer” und “Bob Dylan”. Solche Machwerke würde ich den Besuchern des Kures “Satire leicht und richtig gemacht” vorspielen mit den Worten: “Hört gut hin und gebt fein Acht, Onkel Darian hat Euch was mitgebracht”.

Darian, Vorspieler seit 1975.

Bei Scheibenwischer und “Neues aus der Anstalt” handelt es sich doch eher um politisches Kabarett. Das ist doch wohl den ganz eigene (hohe) Kunstform, die eher auf die Bühne gehört als in Fernsehen und dort auch um Welten besser ist (hier in Berlin haben wir z.B. “Die Distel”, ein hervorragendes politisches Kabarett, ein Besuch lohnt sich eigentlich immer).

Der Fernsehkritiker will, so glaube ich zumindest, kein politisches Kabarett machen. Er verwendet aber bei seiner Kritik ab und zu das Stilmittel der Satire. Zu den einzelnen Stilmitteln der Satire gehören dann Parodie und Persiflage (z.B. “Deutschland sucht den SuperJeck”), Ironie, Spott (z.B. im Falle des Pimmelabwischers (hab leider seinen Namen vergessen)) und Sarkasmus. Dadurch wird allerdings weder der eine noch der andere Betrag unglaubwürdiger oder ernsthafter. Der geneigte und intelligente Zuschauer kann aber durchaus diese Überspitzungen erkennen und nachvollziehen was der Fernsehkritiker meint.
Fazit: FKTV ist, für mich, eine gelungene Mischung (nicht Vermischung, Herr Solarkritiker) von TV-Satire und TV-Kritik ist.

Wenn der FK auf diese Mischung wertlegt, was ja wohl so sein soll, ist es umso wichtiger eine
präzise Trennlinie zwischen den Genres “Satire” und “seriöser TV-Kritik” zu ziehen, sonst wird diese “Mischung” ganz schnell zu einer “Vermischung”…

Beispiele für diese “Vermischung” sind hier bereits hier in diesem Forum zugenüge genannt und aufgezählt worden…
Sein Wille und Absicht mag diese “Mischung” sein, aber die Gefahr ist gross, beide Genres zu einem Machwerk ausufern zu lassen, wo beide Genres die eigene Identität verlieren.

Super, demnächst soll der FK also noch vorher erklären, was an dem nun folgenden Beitrag nun Satire sein soll! Wo er sich doch endlich die langen Erklärungen abgewöhnt hatte! :roll:
Im übrigen: Solange er dafür den Kopf hinhält, was er wann wie sagt, sollte ihm das keiner vorschreiben.
Es gibt auch verschiedene Anteile von Satire in den Beiträgen. Rein ernste Themen, gemischte (z.B. Hypnotiseur oder Geller) und überwiegend lustig gemeinte, wie den Karneval-Beitrag.
Ach ja: Frontal 21 hat “Toll!”, eine satirische Rubrik. So etwas gibt es also durchaus auch.
Wozu es führt, wenn beim Thema Humor die falschen Leute das Sagen haben, kann man hier hören.
[video]http://www.youtube.com/watch?v=0wOObQqitas[/video]

Es ist idiotisch, eine Aussage zu kritisieren, weil einem ihre Ausdrucksweise nicht gefällt.
Was zählt ist der Inhalt, der, selbst bei einer derben Aussage, der gleiche bleibt.

Es zählt der Inhalt, egal wie derbe die Ausdrucksform ist? Gilt das auch für Kriege und Gewalt auf der Welt? War das jetzt zu weit hergeholt oder nur meine Form der Satire bei der bei all der gewählten Derbheit ja jetzt nur der Inhalt zählt?

FK-TV ist technisch gut umgesetzt und hat auch “lichte Momente”, aber das gesamte Konzept trägt nicht die Überschrift Satire… allenfalls sporadisch aufblitzende Versuche davon bzw. von dem was die Macher glauben das es sein könnte. Und wenn es jedem selbst überlassen ist, warum gibt es dann dieses Forum zur Sendung? Nur um zu sagen: “Prima, weiter so?” Und wenn es jedem selbst überlassen ist: Warum gibt es dann überhaupt Fernsehkritik-TV? Sollen die im TV doch machen was und wie sie wollen, ist doch deren Sache?

Verzeihung, aber diese Form der Argumentation widerspricht sich selbst.

Darian, widersprüchlich seit 1975.

Mit Satire ist es wie mit dem Humorbegriff - es ist schwer, auf einen Nenner zu kommen. Aber wir alle sind uns doch hoffentlich einig darin, dass Satire nicht immer politisch korrekt sein muss, sondern sogar eher noch wehtun soll.
Charles Bukowski sagte einmal: „Emanzipation ist nur erfunden worden, um hässliche Frauen in die Gesellschaft zu integrieren.“ Ein harter Satz, aber niemand würde dem Autor seinen Status als Satiriker absprechen.

Was die angebliche Vermischung zwischen Satire und Information angeht: Ich glaube 1. dass die „seriöseren“ Beiträge (wie etwa aktuell der über den Gaza-Krieg oder von mir aus auch der solarkritische) schon allein aufgrund ihrer Tonart anders wirken und von daher sofort erkennbar sind, 2. dass oftmals eine Vermischung von Information und Satire von mir sogar gewollt ist (das nennt man Realsatire) und 3. die Zuschauer von Fernsehkritik-TV intelligent genug sind, um beides zu unterscheiden.
Ich würde dem Magazin „Zapp“ beispielsweise mehr satirische Elemente wünschen - mir kommt das manchmal wie eine Berichterstattung mit erhobenem Zeigefinger über die Medienwelt vor und wirkt dadurch auf mich sehr verkrampft und trocken.

Ja, das hat in den letzten Tagen aber deutlich zugenommen - deine ersten Posts waren authentischer :wink:

Authentischer? Das kannst Du nur wissen, wenn Du den realen Jens zum virtuellen Darian als Vergleich hast. Sie waren für Dich vermutlich gefühlt authentischer, weil sie weniger kritisch dem Format gegenüber waren. Ich fand nur, dass die Sendung dieses Mal wirklich nix war und das die “versuchte Satire” mehr und mehr die Überhand gewinnt. Sicher, wenn ein Geheimtipp zum Mainstream wird, verändert sich auch der Charakter, die Wahrnehmung… Aber… ach… egal.

Darian, authentisch unauthentisch seit 1975.

eher authentischer im Sinne von: Das Gesamtpaket stimmte :smt006

Mit Satire ist es wie mit dem Humorbegriff - es ist schwer, auf einen Nenner zu kommen. Aber wir alle sind uns doch hoffentlich einig darin, dass Satire nicht immer politisch korrekt sein muss, sondern sogar eher noch wehtun soll.

Genau so ist es, ich finde die Doppelelemente Kritik/Satire in deiner Sendung gut. Nicht alles eignet sich für Satire, aber vieles schreit dananch. Deshalb kann man ruhig die Akzente auf diese Art setzen.
Satire darf ruhig hart sein, wie sagte John Doe in “Sieben”. “You can’t tap them on the shoulder anymore, you’ve 'got to hit them with a sledgehammer”

In diesem Sinne:http://www.youtube.com/watch?v=ko5CCSomDMY

eher authentischer im Sinne von: Das Gesamtpaket stimmte :smt006

[ot]Was aber nix mit der Bedeutung von “authentisch” zu tun hat. das bedeutet mehr “wirklich, echt”. Also wenn jemand im echten Leben oft widersprüchlich ist, dann sind seine Beiträge eben genau dann authentisch, wenn sie diesem persönlichen Style entsprechen ;)[/ot]

Ich gehöre ja auch zu denen, die die Wortwahl kritisieren, und zwar aus genau dem Grund, dass es mir im Rahmen der Sendung nicht als authentisch und flüssig erscheint. Auf mich wirkt es halt etwas verkrampft und darum irgendwie unglücklich. Thomas Herrmann hat vor ein paar Tagen bei Maischberger gesagt als es um Witze über Tabubrüche ging (ich weiß, er bezog das auf andere Sachen, aber ich finde, man kann es auch hieraus beziehen), dass man über alles einen Witz machen kann, aber im Rahmen eines Programms muss es dann auch ein guter Witz sein, dann wird der Tabubruch verziehen, andernfalls wird es eher zähneknirschend hingenommen. Ich finde diese Sprüche in dem Zusammenhang eben nicht passend und nicht sonderlich gut, vielleicht stoßen sie mir darum etwas sauer auf.

Aber dennoch akzeptiere ich halt, dass der Fernsehkritiker sie macht. ich verlange nicht, dass er jetzt nur auf Grund meiner Sichtweise seine Haltung und Sendung total ändert.

Bei einigen der trotzigen Sichtweisen, die hier und im Hauptthread zur Sendung vertreten werden, würde ich den Herren lieber empfehlen, wenn es ihnen nicht gefällt, das zu tun, was man auch bei schlechten Sendungen rät: Abschalten. Letztendlich ist die Quote das Messinstrument und gerade im Internet, wo jeder einzelne Klick und nicht nur der einer geringen ausgewählten Gruppe zählt, kann man dadurch klar seinen Unmut zum Ausdruck bringen. Anstatt zu verlangen, dass der FK eine Sendung macht, die genau auf meinen Willen zugeschnitten ist, würde ich ihm dann eben, anstatt mich aufzuregen, zeigen, dass ich dem eben nicht zustimme, indem ich wegbleibe.

So einfach ist das.

Mich würd mal gern interessieren, seit wann die Sendung als Satire geplant wird. Seit der ersten Folge oder kam das erst nach und nach?

Wenn ich mich noch recht erinnere hat mal der Fernsehkritiker in einer der ersten Folgen kommentiert, dass die Sendung nicht als lustige Sendung verstanden werden darf, weil der Kram im TV eigentlich nicht zum Lachen ist. Ich kann mich daran noch erinnern, weil ich die Folgen in einem Ordner namens “Lustiges” gespeichert hab.

Vielleicht hab ich den Fernsehkritiker falsch verstanden… :?

Eine Vermischung aus Satire und kritisch-journalistischen Inhalten finde ich nicht problematisch. Im Gegenteil: Wenn das eine durch das andere durchbrochen wird, wird dadurch mehr Aufmerksamkeit beim Zuseher erweckt, der durch die vermeindliche Doppeldeutigkeit gezwungen ist, ernsthaft über alle gezeigten Inhalte nachzudenken.
Auch bei Kalkofe gibt es desöfteren ernst gemeinte Appelle, oft wenn die von ihm kritisierte Sendung so geschmacklos ist, dass Witze darüber selbst schon geschmacklos wären.
Ebenso musste man bei Extra3 oft rätseln was ist jetzt an den Haaren herbeigezogene Satire, und was ist polemischer Kommentar zu wahren Begebenheiten. Früher zumindest, ich hab die Sendung das letzte Mal gesehen, da war Jörg Thadeuzs noch der Moderator.
Ich finde solche Vermischungen im Allgemeinen recht erfrischend, und wenn etwas nicht eindutig zuordbar ist: Umso besser! Dann ist sicher, dass es mich den ganzen Tag beschäftigt. Dass es zweideutig ist, bekommt man in der Regel mit, und das ist doch die Hauptsache.