Extra, das RTL-Magazin vom 18.10.2010

Hat es zufällig jemand von euch verfolgt? Da wollte sich ein Reporter von RTL vorsätzlich fett fressen. Was soll das? Meine Damen und Herren. Heute Abend sinkt für sie das Niveau.

Ich hab’s gestern gestern Abend nach Rach kurz gesehen - bis zu dem Thema. Hab’s dann reflexartig weggedrückt - bei so was packt mich sonst die Wut mit allem Drum und Dran vor lauter Dummheit (seine, nicht meine, wohlgemerkt!).
Wer’s nicht gesehen hat: lässt sich hier nochmal angucken (wenn der Link funzt, ansonsten über Google und den ersten link nehmen)

So, zum Thema:
Zitat: “Er isst soviel er schafft - Hauptsache lecker. Sein Ziel: in wenigen Wochen so fett zu werden wie möglich! Warum? Er will wissen, wie sich sein Körper und sein Wohlbefinden dabei verändert”

Ja ne… ich weiß ja auch nicht. Da werden die ganze Zeit Pseudo-Wissensschnipsel à la “Jeder zweite Erwachsene ist übergewichtig, jeder fünfte ist fettleibig” (oder so) eingestreut, die im Zusammenhang mit dem “Experiment” einfach nur absurd wirken. Auch stellt sich doch die Frage - warum zum Habicht muss man wirklich wissen, wie man sich bei (extremem) Übergewicht fühlen würde? Soll man halt diesen anderen Film da gucken… wie hieß er gleich… aus den USA, mit dem Fastfood und so… egal, komm nicht drauf. Ihr wisst, was ich meine.
Aber was bringt das anderen? Es ist ja nicht so, als dass dort nun bahnbrechend neue Erkenntnisse gewonnen würden.

Irgendwie sehr merkwürdig. Einerseits unbedeutend - weil’s doch nun wirklich keine Sau juckt, ob irgendein Reporter von RTL zunimmt -, andererseits irrelevant - weil’s doch nun mehr als genügend Studien über die Auswirkungen von Übergewicht gibt und vor allem sein Beitrag da nichts ändern wird -, schlussendlich hirnrissig. Bliebe nur der Gedanke, dass er mal Lust hat, sich richtig vollzufressen und danach von RTL unterstützt im Handumdrehen abzunehmen (unter ärztlicher Überwachung natürlich).

Vielleicht fällt aber mittlerweile selbst RTL nichts mehr ein.

Zitat: „Er isst soviel er schafft - Hauptsache lecker. Sein Ziel: in wenigen Wochen so fett zu werden wie möglich! Warum? Er will wissen, wie sich sein Körper und sein Wohlbefinden dabei verändert“

Zusätzlich darf man nicht vergessen, dass eine akute und plötzliche Gewichtszunahme innerhalb eines kurzen Zeitraums rein gar nichts damit zu tun hat. Die meisten „Übergewichtigen“ sind ja nicht über Nacht übergewichtig geworden.
Bestimmt wird diese Person Probleme bekommen und man wird behaupten, dass alle Übergwichtige genau die gleichen Probleme haben müssen. Dass das eventuell mit der plötzlichen Gewichtszunahme zusammenhängen könnte, wird dann einfach unterschlagen.
Bleib der Trost, oder besser die Gewissheit, dass dieser dämliche jemand durch diese Aktion seinen Körper größeren Schaden zufügt, als das bei manchen „Übergewichtigen“ der Fall ist.

Wie man sich nach kurzfristiger Gewichtszunahme fühlt, kann man sich ja im Film SuperSizeMe ansehen.

Wie man sich zu Tode fressen kann man im Film Das große Fressen erfahren.

Nur so als Filmempfehlung für den nächsten Weihnachtsschmaus.

Kann auch zu dem Film “Fast Food Nation” raten. Ziemlich böse aber auch todernst gemeint.

Da wollte sich ein Reporter von RTL vorsätzlich fett fressen.

Immer zu. :mrgreen:

Von mir aus kann sich demnächst auch ein Reporter von einer Brücke stürzen, um zu berichten wie das Empfinden nach dem Aufprall ist. Die Frage die sich mir dabei stellt ist einfach nur: Ist der Kerl so dämlich, das er sich das Ergebnis nicht an seinen eigenen fünf - bald „Wurst“- fingern abzählen kann oder wurde er von seinem Arbeitgeber dahingehend gepusht?

Im ersteren Fall lässt mich das schon eher die Programmgestaltung dieses Senders verstehen, denn wer solche Leute im Kader hat, der kann nichts besseres hinkriegen … und in zweiten Fall wäre für mich der Gipfel der Quotenmache erreicht.

ein selbstversuch den auch ich ziemlich bescheuert fand.

den versuch davor, seinen koerper umzustellen so das er nur noch alle 4 stunden 20 min. schlaeft anstatt ganze sieben bis acht stunden wie sonst des naechtens, fand ich hochinteressant. ich glaub, ich werd das selber mal ausprobieren. klingt fuer mich nach der ultimativen loesung auf ein mehr genutztes leben.

Mir geht der Horst auch schon seit geraumer Zeit auf den Sack. Ein widerlicher Selbstdarsteller, dem nichts zu hart und nichts zu furchtbar ist.
Ob Ralleyfahren in Sibirien, Mütter filmen, die gerade ihre ganze Familie bleidurchsiebt vorgefunden haben, Albino-Neger zur Schau stellen oder an einem Tag soviel fressen, wie ein (ver-)hungerndes Kind in seinem ganzen (kurzen) Leben.
Er ist mittendrinn, statt nur dabei; und jeder Fernsehzuschauer muss erfahren, was für ein harter Hund er ist.
Widerlich!!!

Dieser Reporter ist nur eine billige Kopie.

Hier das Original: >> CLICK <<

In dieser Sendung war auch noch ein anderer, etwas seltsamer Beitrag. In dem ging es um zwei amerikanische Schwestern (so meine ich, wegen Kochens etwas abgelenkt) die über ein erstaunlich gutes Gedächtnis verfügen. Dann wurde gezeigt, wie sie sich Notizen zu ihrer gemeinsamen Lieblingssendung, “The $100.000 Pyramid” (und wahrscheinlich auch deren frühere Inkarnationen, das geht bis in die frühen 70er zurück) und über deren Moderator Dick Clark machen.
Irgendwann wird die Show dann abgesetzt (1988) und die beiden sind unglücklich, daraufhin lädt sie Dick Clark zu sich ein und die beiden erleben den schönsten Tag ihres Lebens. Dann wird erwähnt dass Dick Clark einen Schlaganfall erlitten hat, die beiden aber ein/zwei Jahre später nochmal zu sich einlädt. Den Schlaganfall erlitt er Ende 2004; hat er also die beiden Schwestern ein bis zwei Jahre später eingeladen war das spätestens im Jahre 2006.
Der Bericht endet auch an dieser Stelle und ich werde das Gefühl nicht los, dass man dem Zuschauer da wirklich kalten Kaffee serviert hat, da 1. immer nur im Präsens gesprochen wurde, was ja in Reportagen normal ist, aber wohl nicht wenn man über 20 Jahre alte Aufnahmen als Rückblick verwendet und versucht durch den Kommentar eine zeitliche Nähe der Ereignisse zu vermitteln und 2. die etwas schwülstig “Schicksalsstory”-artige Machart die eher auf einen Einkauf aus amerikanischen Restbeständen als auf ein selbstrecherchiertes Werk hindeutet.