Eure Fragen an Akif Pirincci

…also zum Auslüften aufhängen, oder wie?

Uhm, das ist eine sehr kühne Einstellung.
Auch wenn ich dadurch jetzt einen Goodwin Award gewinne, man könnte diese Sichtweise auch auf zig andere lebende oder bereits gestorbene unrühmliche Personen anwenden. Man könnte auch Adolf Hitler interviewen, das war es angeordnet hat einfach ausblenden und die „schönen Dinge“ seiner Regentschaft hervorheben und die Frage stellen: „Warum diese krassen Gegensätze?“

Die Frage an Herrn Pirincci zu stellen halte ich für gänzlich obsolet, ist ja nicht so, dass er die nicht so zig mal irgendwo gestellt bekommen hat und die Antwort stets ein Kauderwelsch aus verquerten politischen Ansichten, plumpen Narzissmus mit einer Prise Mimimi waren.

Aber naja, ich denke es gibt einfach Menschen den sollte man keine mediale Plattform geben.

Was habt Ihr eigentlich alle für Probleme? Seit Ihr alle Befürworter des betreuten Fernsehens, bei dem der dumme Zuschauer vor Bösem bewahrt werden muss? Erstens hat Holger eine journalistische Ausbildung und er hat glaube ich ausreichend bewiesen, dass er ein kritischer Geist ist. Es ist eher unwahrscheinlich, dass er intellektuell untergepflügt wird. Also habt mal Vertrauen. Und Zweitens… selbst wenn es eine Pirinçci-Propaganda-Show würde… na und? Dafür bin ich als Zuschauer zu klug und kritisch… dann gibt es wenigstens Stoff für Kontroverse und Diskussion.

Der Hitler-Vergleich ist natürlich (wie so ziemlich jeder Hitler-/NS-Vergleich) lächerlich. Inhaltlich und in Bezug auf Pirinçci. Aber ehrlich gesagt… wäre ich Journalist und hätte die Möglichkeit, Hitler zu interviewen, dann würde ich es NATÜRLICH tun… denn ansonsten hätte ich meinen Beruf verfehlt!!! Ich würde auch Kim Jong-un interviewen!!! Was habt ihr eigentlich alle für Vorstellungen , wie ein Journalist zu sein hat? Ein Journalist muss seine persönlichen Befindlichkeiten und Haltungen zurückstecken und in den Bottich kriechen, um zu informieren, und wenn es ihm nicht gelingt, versteht er sein Handwerk nicht. Tut mir leid, aber ich habe andere Vorstellungen von Journalismus. Ich bin einfach zu klug, um mir vorschreiben zu lassen, wer für mich als Zuschauer „gut“ ist und wer nicht. Ich bin zu offen, um nur Leuten zuzuhören, die dem gesellschaftlichen Mainstream folgen. Ich bin zu neugierig und sensationsgeil, um nur Gästen zuzuhören, die den öffentlich-rechtlichen Führerschein zur Teilnahme an politischen Talkshows gemacht haben. Für Leute, die moralisch vorsortierte Kost fressen wollen, gibt es wahrlich genug Sendungen im TV. Hendryk M. Broder zum Umgang der Medien mit Pirinçci: „Der Umgang mit ihm zeugt freilich vor allem von einem totalitären Potential, das in den Linienrichtern des Kulturbetriebes steckt.“ Dem habe ich nichts hinzuzufügen. In diesem Sinne bin ich dankbar dafür, was MG hier vor hat.

3 „Gefällt mir“

Das!

Warum hat hier im Forum davor eigentlich kaum jemand Angst?

1 „Gefällt mir“

Vielen Dank für deine Antwort! :slight_smile:
Ich für meinen Teil habe beschlossen mich erst wieder zu Wort zu melden, wenn ich das Interview gesehen habe und in keine Grundsatzdiskussion einzusteigen.
Eine Bitte bzw. einen Wunsch hätte ich allerdings noch:
Leg diesem Format bitte keine zu starken Zügel hinsichtlich eines zeitlichen Rahmens an! Im Fernsehen gibt es viel zu viele Gesprächsrunden, die in ein zeitliches Korsett gezwängt und oft erst gegen Ende richtig spannend werden, dann aber vorzeitig abgebrochen werden müssen, da die nächste Sendung bereits in den Startlöchern steht.

Meine vorerst letzte Frage an dich lautet daher:
Gibt es von deiner oder von seiner Seite eine zeitliche Begrenzung, oder diskutiert man, bis der Gast das STudio verlässt (;)) bzw. alle Gedanken ausgetauscht worden sind?

1 „Gefällt mir“

Mal angenommen, das Holger sich einen ehemaligen RAF Terroristen zur Brust nehmen würde. Da würde ich drauf wetten, das der Shitstorm weniger als halb so groß wäre.

Wer mir da jetzt nicht zustimmt, dem kann ich nicht mehr helfen. :wink:

Allen anderen sollte ein Licht aufgehen, was die Doppelmoral hier in Deutschland betrifft.

Auch setze ich Akif nicht mit einen Terroristen gleich, das mal vorweg, bevor mir das Wort umgedreht wird. Welche Person"schlimmer" ist, sollte klar sein. Das schlimmer habe ich extra in Anführungszeichen gesetzt, weil scheinbar ein Akif für viele „schlimm“ ist. Ich habe überhaupt kein Problem mit ihm. Ich finde es immer sehr unterhaltsam wenn jemand so richtig auf die Kacke haut und sich selber keine Verbote auferlegt, was er sagt.

Viel mehr erschreckt mich die Meinungszensur, die dann zum Einsatz kommen soll, sobald nur irgendwas rechts neben der Mitte auftaucht. Ist das nicht Faschismus?

Und ja, ich schreibe hier nun auch Zeugs und keine Frage, obwohl ich das selber angemahnt habe. Aber bei dem was ich hier so lese, kann ich einfach nicht anders.

Das Posting mit „aufhängen“ finde ich besonders abstoßend!

1 „Gefällt mir“

Auf welchen (hoffentlich) objektiven Annahmen fußt diese Äußerung?

Diese Annahme fusst auf einen gesunden Menschenverstand und offenen Augen!

Beispiel: Links ist gut und bedenkenlos und rechts ist übel und schlimm. Bei Links unterscheidet man dann noch, wie links etwas ist. Bei Rechts ist das egal. Das haut man alles in einen Topf und fertig.

Noch ein Beispiel? Mir fällt auf, wie man jede Straftat, Verurteilung oder sonstiges bei jeden AfD Politiker ausgräbt und so lange verbreitet wird, bis man glaubt einen Schaden angerichtet zu haben. Bei Politikern aus dem linken Spektrum guckt keiner mehr so genau hin. Da gibt es endliche die eine Leiche im Keller haben!

Weiteres Beispiel. Bei einer Demo die man rechts einordnen würde, sucht man sich immer die extremsten Spinner raus und verurteilt pauschal alle Teilnehmer und steckt diese in die selbe Schublade. Bei einer Demo die dem linkem Lager angehört, geht keiner auf die Spinner zu, zerrt diese möglich vor das Mikrofon und verurteilt dann alle Teilnehmer bzw. haut alle Teilnehmer in die selbe Schublade um deren Anliegen ins lächerliche oder radikale zu ziehen.

Das man sowas noch erklären muss, zeigt auch so einiges.

1 „Gefällt mir“

Diese Annahme ist hier im Forum eher Fehl am Platze. Es gibt allerdings Personen, insbesondere im linksintellektuellen Milieu, auf die dies sicherlich zutrifft. Ich habe einmal einer Diskussionsrunde mit Jutta Ditfurth beigewohnt… ihr war in zwei Stunden nicht einmal das Wort „Terrorist“ zu entlocken, sie flüchtete sich in ausweichende Begriffe wie „revolutionäre Linke“ usw. Selbst heute trifft man in linken AStAs noch Parka-Träger, die einen erschreckend sozialromantischen Blick auf die 70er Jahre und die RAF haben. Ich habe bei einem der letzten Verhandlungstage Verena Beckers vor 5 Jahren etwas interessantes beobachtet: Die protestierenden Sympathisanten der RAF vor dem Gerichtsgebäude (vornehmlich zwischen 16 und 30 Jahre alt) und die Entourage Knut Folkerts… der wurde begleitet von 10 sehr jungen „Anhängern“, die förmlich den Diener vor ihm gemacht haben. Aber das nur als Randnotiz. Eigentlich bin ich kein Freund solcher Links-Rechts-Vergleiche. Das hat immer etwas von „… aber Stalin war mindestens genau so schlimm“. Doch nun zurück zu Pirinçci :wink:

Adolf Hitler zu interviewen wäre doch zweifellos eine spannende Angelegenheit, oder etwa nicht? Und die Frage, wie aus einem von seiner Umwelt enttäuschten Landschaftsmaler ein so widerlicher Mann wird ist ebenfalls hochinteressant (und Stoff unzähliger Bücher und Doktorarbeiten gewesen). Ich verstehe nicht, dass das immer so abgeurteilt wird.

Ein ehemaliger RAF-Terrorist ist übrigens hoch spannend und steht auch als Thema auf meiner Liste!

Die Sendung wurde gestern aufgezeichnet, am kommenden Dienstag ist der Release.

2 „Gefällt mir“

Zu Deutsch: Du hast keine objektiven Beweise oder irgend etwas, dass man unabhängig von dir, mir oder einem Dritten bewerten könnte, sondern du denkst einfach, das es so ist. Und noch ein Schritt weiter: Alle, die anders als du denken, haben nach deinem Empfinden keinen gesunden Menschenverstand oder laufen mit verbundenen Augen rum.

Nimm mal deine rosarote Brille ab - Das gleiche gibt es auch „von rechts“ mit Blick „auf links“.

Wieder deine rosarote Brille: Gregor Gysi – Wikipedia

Und das ist nur das prominenteste Beispiel.

Darüber hinaus darfst du nicht vergessen, dass bei jedem Vertreter mit etwas mehr Macht als „Ortsvorsitzender einer Kleinstpartei“ ein gewisses öffentliches Interesse besteht, dass mediales Echo rechtfertigt. Wenn das bei der AfD im Moment gefühlt öfter passiert als bei den anderen Parteien, dann sitzen da ja vielleicht wirklich mehr Kriminelle in hohen Positionen als bei den anderen Parteien.

Hast du dich diesem Gedankengang überhaupt schon mal wertfrei gestellt?

Ernsthaft? Hast du G20 in Hamburg schon vergessen? Das war doch erst letztes Jahr und hat verdammt viel Medienrummel nach sich gezogen…

Oder willst du dich hinstellen und pauschal alle Demonstranten beim G20 als linksextreme Autonome bezeichnen?

Du bist nicht besser als die, die du kritisierst. Nur halt anders herum.

Von daher: Schleich dich.

1 „Gefällt mir“

Ick freu mir druff… :slight_smile:

1 „Gefällt mir“

Ich freu’ mich auch auf Peter-Jürgen Boock! Ein anderer wird wohl kaum aufzutreiben sein.

Konnten alle Fragen untergebracht werden?

Christian Georg Alfred Klar ist doch auch zu finden?! und Eva Haule arbeitet als künstlerische Fotografin und lebt auch nicht grade versteckt. Ob diese den alten Scheiß nochmal aufwärmen wollen, weiß ich nicht.

Christian Klar hat sich in keinster Weise glaubhaft distanziert und will sich offenbar auch aufgrund dessen nicht der Öffentlichkeit “stellen”. Verena Becker ist eine ziemlich gebrochene Frau. Sie hat kürzlich ein Interview gegeben und ich hatte den Eindruck, dass es ihr letztes sein wird. Nachdem sie sich jahrelang nicht oder kaum geäußert hat, wollte sie, wahrscheinlich auch dem Sohn Bubacks zuliebe, einmal umfassend beichten. Das hat sie getan als eine von Wenigen. Stefan Wisniewski? Der, der am ehesten in Frage kommt, der Mörder von Buback zu sein? Auch hier keine Spur von Reue und Null Interesse an Öffentlichkeit. Knut Folkerts? Habe ihn als Zeuge im Buback-Prozess 2012 erlebt. Reue, ja… aber eher Lippenbekenntisse und nur wenig “Redebedarf”. Entweder sind die meisten einfach durch mit dem Thema oder stecken ideologisch noch zu tief drin. Natürlich kannst du noch Leute wie Wackernagel um ein Interview bitten… aber wirklich interessant sind doch nur die, die an vorderster Front dabei waren. Und da ist eigentlich, soweit ich das sehe, nur Boock bereit, Interviews zu geben, die meiner Meinung nach aber oft sehr selbstdarstellerisch und selbstmitleidig daher kommen.

Es geht wohl hier eher mehr darum, dass jemand gezielt und mit voller Absicht am Rande der Legalität spricht. Zudem kommt hinzu, dass er eben nicht weiß wo die Grenzen verlaufen. Teile seiner Aussagen sind von deutschen Gerichten als Menschenverachtend und als Volksverhetzung einkassiert worden.

Das heißt nicht, dass alle Aussagen dies waren. Es zeigt aber deutlich, dass es ihm scheiß egal ist ob er gegen Gesetze verstößt und Grenzen überschreitet. Wie gut das gewisse andere Parteien können und bestimmte Begrifflichkeiten und begehren wieder „Salonfähig“ machen wollen ist ist ebenfalls bezeichnend. Unsere Gesellschaft muss aufpassen, dass sie nicht wieder abdriftet.
Dieses Forum und die Community ist aufgeklärt. Dies gilt aber eben nicht für alle Menschen da draußen und man sieht sehr gut wie „einfach“ man Menschen mit Angst und Panik Meinungsmache und Meinungen aufdrücken kann.

Ich bin sehr gespannt, ob Holger diesen Spagat hinbekommen hat. Aber auch ich habe in Interviews früher schon gesehen, dass er eben nicht so kritisch umgegangen ist und später Aussagen kamen wie „wenn ich meinen Gast schärfer angegangen wäre, wäre er gar nicht erst gekommen“. Diese Aussagen gab es definitiv von Holger.
Herr Pirincci hat ja im Vorfeld gesagt ihm sei es egal und man kann mit ihm über alles reden. Dafür hat er selbst vom mir den höchsten Respekt verdient, wenn er tatsächlich Stellung zu Kritik bezieht und die auch eine angemessene Form einnimmt und nicht mal eben in 5 Minuten nach dem Motto „Sie haben volksverhetzende Inhalte verbreitet, stimmt das?“ - „Ja“ - „Gut dann sind wir mit dem Thema durch“ abgehandelt wird.

Insofern freue ich mich auch auf dieses Interview und bin sehr gespannt wie viel Platz welche Themen eingenommen haben.

1 „Gefällt mir“

Das liegt aber auch daran, dass er einer falschen Idiologie verfallen ist an die er immer noch glaubt.
Ähnliches Phänomen bei Fr. Honnecker oder alten Nazis die sich bis heute keiner Schuld bewusst sind, weil sie an das glauben und nur ihre Wahrheit sehen.

Die Kunst ist eben, dem zu Widersprechen und diese Leute inhaltlich zu stellen.

Ich habe nur ein Problem damit, dass gewissen unverbesserlichen Menschen eine Plattform geboten wird, wo sie Gift und Galle versprühen können.
Das mag aus journalistischer Sicht vielleicht interessant sein, vielleicht ist es auch einfach nur Holgers persönliche Herausforderung, es ist aber schlicht und ergreifend nicht richtig.
Wer dem Geschwätz von dem Mann folgen will, der kann sich seine fragwürdigen neueren Bücher durchlesen, für alle mit gesunden Menschenverstand die eine gemäßígte liberale Einstellung haben ist das Gelaber vermutlich eher uninteressant.
Wie auch immer, ich werde mir die Sendung anschauen und wenn Holger es durch geschickte und kluge Fragen schafft den guten Rassisten dazu zu bringen, sich adäquat zu äußern, dann ziehe ich meinen Hut.

Ein ehemaliger RAF Terrorist wäre übrigens ein ganz anderer Schnack, das betrifft einen Teil unserer Geschichte der - glücklicherweise - der Vergangenheit angehört, was Herr P. von sich gibt hat keinen geschichtlichen oder kulturellen Nährwert.

Da muss ich widersprechen. Boock hat glaubhaft damit abgeschlossen, distanziert sich von den Taten und zeigt Reue. Das glaube ich ihm. Selbstdarstellerisch ist er trotzdem. Dennoch würde ich mir jedes Interview mit ihm ansehen. Es gibt eben zu wenig Zeitzeugen auf Seiten der Täter, die den Mund auf machen. Da allerdings wirklich aus dem Grund, dass sich viele immer noch nicht distanziert haben, siehe Klar und Wisniewski.