Da muss ich leider, als Wissenschaftler, widersprechen.
Ich habe jahrelang an der Uni geforscht und bin es daher gewohnt Fakten von Mutmaßungen und Behauptungen zu trennen. Gerade wenn Du in der medizinischen Forschung tätig bist, ist es wichtig Fakten zu nennen und Behauptungen und Mutmaßungen entgegen zu treten. Es hilft nichts „Placebos“ gegen Krebserkrankungen zu verteilen, wohlwissend das diese nicht helfen werden und der Patient einen langsamen und schleichenden Tod erlangen wird.
In der Folge 1 meinte der Anrufer, dass die AfD endlich Fakten liefern würden, die andere Parteien nicht liefern würden - dies ist so einfach nicht richtig, denn ganz im Gegenteil, liefert die AfD bzw. deren Anhänger gerne sog. „alternative Fakten“, bei dennen die Zahlen verdreht und nicht die Wahrheit wiedergegeben wird. Dies darf in einem Diskurs nicht stattfinden - schlicht weil ich ja auch niemanden einfach Anlüge nur um meine Behauptungen besser anklingen zu lassen oder dem Gegenüber damit zu überzeugen, dass ich Recht hätte, obwohl meine Aussagen ganz klar gelogen waren. Dies führt am Ende dazu, dass wir uns nicht mehr mit der Wahrheit und den echten Problemen sondern mit vermeintlichen Wahrheiten = Lügen und erfundenen Problemen befassen (was ein Fundament für Diktaturen ist, siehe aktuelle Lage z.B. in der Türkei, in der nachweisbare Fakten die nicht der Staatsräson entsprechen, als Terrorpropaganda eingestuft werden).
Es ist also daher wichtig, wenn jemand auf Lügen (und alternative Fakten sind nichts anderes als Lügen) reingefallen ist, man diese ihm oder ihr klar und sachlich widerspricht und die Wahrheit = echte Fakten näher bringt. Dies hat nichts mit Bevormundung oder Besserwisserei oder antiquierten Deutschtum zu tun, sondern mit einem Drang zur echten Warheitsliebe. Ansonsten könnten wir uns noch wie Primaten mit Kot bewerfen, und gewinnen würde der, der am weitesten oben sitzt und am besten Kacka produzieren kann
Es hat auch nichts mit Meinungsäußerung zu tun - egal ob sie rechts oder links ist - damit hab ich kein Problem. Jeder darf seine eigene Meinung vertreten - nur wenn er dann diese Meinung mit Fakten unterstreicht, die eben nachweislich falsch = gelogen sind, bin ich der Meinung dass diese Fakten eben mittels eines Faktenchecks widerlegt gehören. Ich selber bin felsenfester Demokrat, aber schäme mich durchaus für die Lügen die Seitens unserer Regierung oder damals z.B. beim Irakkreig gemacht wurden. Gleichzeitig wundere ich mich aber wie man z.B. den Lügen der russischen Regierung, die jeden Tag neue „Fakten“ die nachweislich falsch sind, zuletzt bezüglich den Untersuchungsergebnissen zur Vergiftung Skripas angeht, gemacht werden, reinfallen. Wobei ich z.B . bei diesem Fall das verhalten der westlichen Welt nicht in Ordnung fand, ohne 100 % Nachweisbarkeit das Russland dahintersteckt, diese zu sanktionieren. Du siehst, ich steh da nicht auf der einen oder anderen Seite oder will jemanden seine Meinung entsagen, aber wenn wir Fakten und Tatsachen auf den Tisch legen, dann müssen diese auch stimmen und dürfen nicht „Meinungstatsachen“ sein, die eben gelogen sind. Es ist wie in der Schule - wenn ich in Mathe ne 5 bekomme, weil ich falsch gerechnet habe, dann kann ich aber nicht sagen, dass unter Annahme xyz in einem Paralleluniversum, bei negativer Schwerkraft und rechtsdrehenen Orangensaftstrudeln, meine Rechnung stimmen könnte. Sie ist falsch - nachweislich. Und da fand ich es eben gut, dass der letzte Anrufer die vermeintlichen sozialen Wohltaten der AfD anhand deren Wahlprogramm klar und deutlich (mit Fakten) widerlegt hat, weil die AfD eben als CSUxxl den Sozialstaat, die Renten, die Vorsorge, den Mindestlohn etc… abschaffen will.
That’s all - oder um es mal so zu sagen: Wer meint dass ich ein Arsch bin, das ist sein gutes Recht - wer aber behauptet dass ich ein Arsch bin weil ich ein Arschausgang habe, der muss dies mit Fakten belegen (was ja dann sogar stimmen würde
Ich hoffe es ist klar geworden was ich meine,
Lg
Corny