Einspruch - Die Sendung der Rechtsirrtümer

Ist die Sendung inzwischen etwa schon wieder abgesetzt?

“[Er] war ein guter Jurist und auch sonst von mäßigem Verstande.” - Ludwig Thoma

:smt026

Ich erinnere mich an einen ganz kuriosen Fall, der zwar nicht bei der Sendung selbst, dafür aber bei Stern TV gezeigt wurde, als man die Sendung “präsentierte”…

Es hies, man müsste bei Kreditkartenbezahlung nicht mit seinem echten Namen unterschreiben. Im Videobeispiel hat man dann einfach mit “Supermann” unterschrieben. Das fand die Kassiererin zwar lustig, sagte aber das geht so nicht. Woher soll sie es auch besser wissen? Sie hat schließlich kein Jura studiert. Etliche rechtliche Sachen werden einem zwar eingetrichtert, aber wer rechnet denn damit das plötzlich jemand mit “Supermann” unterschreibt. Jauch hatte, wie ich finde, gut reagiert. Sinngemäß fragte er, warum man das machen sollte. Das ist doch korinthenkakkerei, und er hat recht. Es gibt doch keinen anständigen Grund, warum man nicht mit seinem echten Namen unterschreiben sollte, der steht doch auch schon auf der Karte… Warum sollte man das tun? Das macht man nur, wenn man auf Streit aus ist… "Jaaaa ich darf das… ich bin nämlich juristisch versifliert, versitiert, ver… ver… versiert!! "…

Und dies übertrieben Getue der Moderatorinn geht mir auch aufn Sack… "WAS MEINEN SIE, DÜRFEN SIE MIT EINER BIERFLASCHE IN DER HAND FAHRRADFAHREN? JA DAS DÜRFEN SIE…UNGLAUBLICH!!! GRINS… :smt019

Wer von dieser Sendung was gutes erwartet hat, dem sage ich nur folgendes: http://objection.mrdictionary.net/go.php?n=3145050

Allein der Name der Sendung zeugt schon von Dummheit. EINSPRUCH tztztztz…
Man kann vor einem deutschen Gericht keinen Einspruch geben, sowas klappt nur in amerikanischen Krimis. :smt018

Och, in den Nachrichten wird gerne mal gesagt, dass jemand gegen ein Urteil Einspruch erheben will. Insofern ist der Begriff schon im deutschen Rechtssprachschatz vorhanden…

… naja nicht wirklich, das heißt nämlich offiziell “Berufung einlegen”.

Soo schlecht kanns nicht sein, wenns der Fernsehkritiker als TV-Tipp erwähnt ;-).

Wo ist jetzt genau der moralische Verfall, wenn das Fernsehen Personen über die juristiche Sachlage des Alltags aufklärt?

Klar, manche Beispiele sind absolut übertrieben wie z.B. Leuten bei EDEKA die Waren aus dem Korb zu nehmen, und die Moderatorin hat ihren Job verfehlt. Aber sonst sehe ich an der Sendung nichts verwerfliches.

Zum Thema Steak: Wenn man in einem Restaurant ein 250 Gramm Steak bestellt und nur 230 Gramm bekommt, dann ist es eindeutig ■■■■■■ und es gibt nichts zu diskutieren. Die servierfertige Nahrung muss mindestens so viel wiegen wie auf der Speisekarte angegeben, das wird einem schon im ersten Lehrjahr beigebracht und hata uch was mit Kochehre zu tun. Von Dreistigkeit seitens der Kunden zu sprechen, wenn sie das Steak deshalb reklamieren ist eine absolute verquere Rechts- und Dienstleistungsauffassung. Spätestens an der Zapfsäule würde wohl jedem so ein Nehmerverhalten der Betreiber sauer aufstoßen. Statt einem Liter Super kriegt man nur 0,92l und bezahlt das gleiche. Ist ja nicht sooooooo schlimm, nicht wahr?

Naja, aber es war lustig als Hartwich den Leuten ihren Einkauf geklaut hat :wink:

Weil es nicht funktionieren kann. Sonst wäre Jura ein Fach an der Berufsschule.

Klar, dient diese Sendung dem moralischen Verfall der Jura. :roll:

Da gibt es hunderte Wissenssendungen / Doku´s, dienen diese etwa auch dem moralischen Verfall ihrer Fachgebiete?
Es ist bekannt das Juristen absolute pessimisten sind, doch manchmal geht es doch zu weit.

Sind die Lacher die man bei den Einspielern hören kann echt oder vom Band?

Falsch! Die „schlaumeiern“ gegen die gesamte Juristenschaft, welche noch viel unangenehmer werden kann, als es der Staat je könnte

Wie unangenehm die werden können, sieht man ja daran, dass fast ein Viertel aller Bundestagsabgeordnete Juristen sind. :ugly

Ansonsten ist dieser angebliche moralische Verfall der Jura durch diese Sendung wohl eines der dämlichsten Argumente, die ich je gehört habe.

Da gibt es hunderte Wissenssendungen / Doku´s, dienen diese etwa auch dem moralischen Verfall ihrer Fachgebiete?

Ein Galileo schon, ein Quarks+Co nicht…

Es kommt immer drauf an, wie einem etwas erklärt wird. Ein Quarks+Co versucht halbwegs wissenschaftlich die Fakten zu erklären. Wurde sogar öfter mal in einigen Maschinenbau-Vorlesungen genutzt, das ein Freund studiert.

Das wird bei einem Galileo wohl nicht der Fall sein.

Genauso sieht es hier imo aus. Es wird nur gesagt: „Geht, geht nicht.“ Da kann ich auch den Fake-Check bei Galileo einschalten. Soweit ich weiß gibts doch bei Galileo selbst öfter mal sowas ala"Was darf ich rechtlich?"…

Wenn man wissenschaftlich argumentiert, und auch Jura ist eine Wissenschaft, dann erwartet man doch schon ein wenig mehr.

Zudem ich irgendwie bisher keine großen Rechtsirrtümer gesehen habe. Scheinen mir irgendwie alles klare Sachverhalte zu sein und keine Irrtümer. Vielleicht bin ich auch selbst geschädigt, da ich kurz vor meinem Examen stehe, aber irgendwie… kommt es mir wie das Galileo der Rechtsshows vor.

@Sartorius: Was für ein Quatsch, die Sendung ist keine Surrogat eines Jura Studiums, sondern eine Unterhaltungssendung die den Zuschaur über die Rechtslage von teilweise dubiosen Alltagsereignissen aufklärt.

Leute die was gegen Bildung und Aufklärung haben, sind allgemein recht seltsame Wesen. Zu dem Niveau der Sendung kann man sagen was man will, am Ende der Sendezeit weiß man mehr.

Mit Aufklärung hat das nichts zu tun. Eine Unterhaltungssendung will unterhalten und nicht aufklären. Ich stimme hier Sharillon zu, denn würde man aufklären bzw. tatsächlich bilden wollen, dann müsste das ganze Umfeld der Sendung anders sein. Das fängt beim Publikum an und hört bei den Moderatoren auf.

Leute die was gegen Bildung und Aufklärung haben, sind allgemein recht seltsame Wesen.

Das hat doch damit nix zu tun.
Bisher scheint es mir auf dem Niveau eines Galileo zu stehen. Wenn hier wirklich aufgeklärt werden soll und man eine Art Bildungsauftrag in der Sendung sieht, dann könnte man auch schön die Zusammenhänge erklären. Das wäre ehrlich gesagt auch nicht sooo schwer.

Es gibt ein System im BGB und das könnte man den Zuschauern gut näher bringen. Hier werden aber einfach Fragen ala „Darf ich…?“ „Darf ich nicht…?“ beantwortet. Wie geschrieben… da kann ich auch Galileo einschalten. Hat bisher die selbe Niveaustufe.
Ich bin immer noch dafür, dass ein Fach wie „Recht“ in der Schule weitaus sinnvoller ist wie Sport.

Wenn also eine Unterhaltungssendung irgendeine Form von Aufklärung betreibt, dann wird diese nicht gewertet? Fakt ist dass in der Sendung anhand von Fallbeispielen juristische Informationen weitergegeben werden. Aber trotzdem doof und schlimm.

@Quadratdrücker
Ja weil es die juristische Wirklichkeit verzerrt und dem Zuschauer ein falsches Bild vermittelt.
Man hat den Eindruck, dass Deutschland aus “Case Law” besteht, welches anhand von Einzelfällen und Rechtsprechung des BGH gebildet wird.
Und das die Intention der Sendung mehr auf Unterhaltung, statt Aufklärung abzielt dürfte jedem klar sein. Doch das ist auch gar nicht der Punkt, denn wer nur stumpfe Ablenkung und freude sucht, ist mit der Sendung gut bedient.

Wenn die Sendung noch aus den Gesetzbüchern zitieren sollte, alle Paragraphen für jeden einzelnen Fall nennen und auch facettenreiche Beispielfälle aufstellen würde, dann wäre der Zuschauer sehr schnell gelangweilt und schaltet ab.
Ihr könnt davon ausgehen, dass kaum jemand diese Fakten behalten würde.

Diese Unterhaltungsshow mit Galileo zu vergleichen ist einfach falsch.
Galileo berichtet über belanglose Themen, deren Informationsgehalt gegen Null laufen.
In dieser RTL-Show werden Informationen ausgegeben, jene die Rechtslage teilweise klären.
Möglicherweise ist der Informationsgehalt auch niedrig, jedoch nicht auf einer Stufe mit Galileo.