Ein Bus voller Bräute (VOX)

Vorfreude ist bekanntlich die schönste. Deshalb war auch Chefchen Holger angesichts der zwanzig Tussis On Tour schon vor Monaten spitz wie Nachbars Lumpi.

Alles einsteigen! Türen schließen! Intelligenz hinter der weißen Linie zurück bleiben! Abfahrt!
Im Schnelldurchlauf, zur allgemeinen Belustigung, gibt es hier noch einmal die [-]fick[/-] flirtwilligen Ladies aus der großen Stadt, die dumm und kamerageil genug waren, sich für ein kleines bisschen ephemeren Fernsehruhms, für diese Dorftrottelparade zum Gucciäffchen zu machen.

Das Konzept ist schnell erklärt: Für mehrere Wochen gurken die notgeilen Ischen durchs Land, um in irgendeinem trostlosen Weiler haltzumachen, in dem die Kühe schöner sind als die Frauen, in der vergeblichen Hoffnung, dort auf einen attraktiven Singlemann zu treffen, für den sich das Beinespreizen lohnt.

Die erste Station von “Schwiegertochter gesucht auf Rädern” ist ein bajuwarisches Provinzkaff, das von wettergegerbten Kastanienmännchen bevölkert wird, die ihr erbärmliches Dasein nicht nur ohne Frau sondern auch ohne deutsche Untertitel fristen müssen.

Die urbanen Singlefrauen stellen bei der Begegnung mit den Aborigines eindeutig die falschen Fragen: Treue, Ehrlichkeit, Humor … die obligatorische Parshipkacke spielt absolut keine Rolle, wenn es viel wichtiger scheint, ob der missgestaltete Junggeselle mit Videotexttafel 150 geliefert wird.

Zum Glück ist ein Gutteil der Bewerberinnen Medienprofi genug, um zu wissen, was das Dokusoapherz begehrt: Steuerfachgehilfin "Angie “Katze” ist dem Trashpublikum bestens bekannt von diversen Botox- und Whiskasparties bei taff und Punkt12; Maria aus Augsburg hat bei Vera Int-Veens Klemmikonklave einem gehemmten Friseur aus der Ostzone die Sambahüften in den Brustkorb gerammt; und Butterface Denise wäre beinahe mal Wiesenplaymate geworden, wenn sie nicht auf der Zielgeraden von Agata Wrobel ausgestochen worden wäre. Deshalb machen die auch jeden Scheiß mit.

Die erste Folge erfüllt bereits alle erwartbaren Klischees: Schwerst geschminkte Kunstperlen mit kiloweise Metall im Gesicht kreischen auf Kommando wie ein Rudel läufiger Stubentiger in jeder Moderations-Kunstpause von Schwafelcyborg Jochen Schropp (Modell JS0815). Und die Eingeborenen von Dorfdepphausen sprechen wie ein Salamander mit Schluckauf und werden folgerichtig permanent untertitelt.
Die arrangierten Massendates erschöpfen sich in Eisstockschießen, Rodeln, Schweinsbraten mit Knödeln, noch mehr Untertiteln und Schuhplatteln.

Das Ganze wirkt wie ein anthropologischer Ausflug. Ob die Großstadttrullas mit ihrem Sambabus zu radebrechenden Seppels ins doofe Niederbayern, hungernden Kindern in der Sahelzone oder den Borks vom Ork gefahren wären, kommt letztlich aufs selbe raus. Hier wird auf Deibel kommraus zusammengebracht, was nicht zusammen passt.

Vielleicht gewinnt das Format an Spannung, wenn man die dunkelhäutigen Lisa und Maria in der Sächsischen Schweiz bei niedriger Geschwindigkeit aus dem fahrenden Bus schubst und wartet was passiert.

Ich habe heut mal versucht mir die Sendung anzusehen, jedoch ohne Erfolg.
Das einzig Witzige an der ersten Folge war der Gedanke, dass Denise auch nur Betracht gezogen hat sich selbst als “Model” zu bezeichnen.
Ich mein, dass kann doch nicht sein - es kann doch nicht sein, dass ihr noch niemand ins Gesicht geschaut hat?

Ansonsten ähnelt es sehr Schwiegertochter gesucht, nur in langweilig.

Schönheit liegt im Auge des Betrachters!

Angie Katze, yeahhh. Leider verpasst.

Spätestens seit Daniela Katzenberger hätte mir klar sein sollen, dass mit meinem nickname etwas falsch ist. :roll:

Ist das nicht die Sendung, für die sie in diversen Foren nach “Bräuten” gesucht hatten? Wir hatten doch damals auf sowas in der Art wie Next getippt…
Kann es sein, dass sie dabei nicht wirklich erfolgreich waren und daher auf Tussen von der Stange zurückgreifen mussten?