Die Show hatte gar nichts. Lausige Moderation (Pocher hat seine Witze entweder verhauen und/oder beschissen getimt), noch viel lausigere Laudatien, vornehmlich von Menschen die man nicht kennt und die kein Deutsch sprechen. Musikkalisch waren die meisten Acts unter aller Kanone wie z.B. dieses Gehaule von Katy Perry. Lionel Richie hätte man ruhig sagen können, dass man, damit Playback echt wirkt das Mikrophon zumindest in Mundnähe halten sollte und nicht vor dem Brustkorb. Wobei, bei der Grabesstille die dort herrschte hätte man ihn wahrscheinlich auch ohne bis auf den letzten Platz gehört. Und sehr nett, dass er seine Tochter mitgebracht hat, oder war dass der Mikrophonständer.
Bei Nominierten und Gewinnern kann man stellenweise auch nur den Kofpschüttlen. Telekom-Wunderkind Paul Potts kriegt den Echo, aber Geigen-Virtuose David Garrett geht leer aus? Und warum ist das Lispelprinzesschen LaFee als beste Sängerin nominiert? Vom Nasenbären von Delmenhorst mal ganz zu schweigen.
Wie man sehr gut gesehen hat wollte nichtmal das Publikum etwas mit dem Pocher und seinen Flachwitzen zu tun haben.
Achja, einen Vorgeschmack auf “Germany 0 Points” gab es auch mal wieder, aber ich finde es sehr nett von Alex C., dass er den Nachwuchs fördern will und sich daher für einen Text des kleinen Dominics aus der 7C entschieden hat. Aber hey, bei uns sitzt ja die Muse in Person in der Jury H.P. Bexxter.
Und die Comebacks 2008, so große Platten wie die von dieser…äh…na, wie hieß sie doch…die mit dem und…na, ihr wisst schon.
Auch sehr schön, dass Thomas Godoj, die olle Einwegflasche, jetzt einen von diesen Briefbeschwerern hat.
Und auch eine Leistung einfach die Kategorien "Kategorie “Beste Gruppe im Bereich Rock/Pop International”,
Kategorie “Künstler/Künstlerin/Gruppe National Rock/Alternative” und
Kategorie “Künstler/Künstlerin/Gruppe International Rock/Alternative” zu übergehen, dafür aber Quotenneger Bruce in einer Fantasiesprache den Schlagerpreis verteilen zu lassen. Und dann darf er auch noch auf die Knie, Martin Luther King rotiert im Grab.
Und wo wir gerade bei Sprache sind, wenigstens von der Moderation sollte man doch gebrochene Englischkenntnisse erwarten können, aber bei “Depesch Mode” und “Martschiel Arts” hat mein Hirn dann auch abgeschaltet.
Und dann mit Arne Friedrich und Jeanett Biedermann einen Profisportler und einen Soapsstar auf die Bühne zu holen dürfte ein kurzzeitiges IQ-Vakuum erzeugt haben.
Zum Glück sind einige Promis dem ganzen fern geblieben. Tokio Hotel waren diesmal nicht da, obwohl es umsonst zu essen gab und auch der Ochsenknecht hat seine Brut zu Hause gelassen und so den totalen Musikalischenkollaps aufgehalten.
Herbert Grönemeyer, Peter Maffay, Udo Lindenberg, das sind die Leute fürs neue Jahrtausend, allesamt für den Echo´09 nominiert.
Und nochmal zu den Laudatien zurück: Christian Wulff, TIm Mälzer, Bushido, Michael Mittermeier (selbst der konnte nicht gegen die um sich greifende Lethargie im Publikum ankommen), alles Menschen die nichts mit Musik zu tun haben.
Passend aber, dass man neben den singenden Schwiegersöhnen von Adoro auch noch die Zisterzienser Mönche nomniert hat, hat zu der Beerdigungsatmosphäre mehr als gepasst. Und da die ganzen richtigen Stars abgesagt hatten, hat man dann noch Florian Silbereisen auf die Bühne geholt, den hippen Jungspund, die ARD ist schließlich cool. Ich hatte ja im ersten Moment noch mit Michael Kessler gerechnet, aber nein, da steht er, Florian Silbereisen.
Man, stellenweise hat das Publikum nichtmal mehr aus Höflichkeit gelacht oder applaudiert.
Die ARD hat aber eines wirklich geschafft, was ich nicht für möglich hielt, sie haben es geschafft RTL gut dastehen zu lassen.