Diskussion zu "Jörg Kachelmann hat (leider) Recht"

Also bevor sich nicht Besucher dieses Festivals darüber beschweren spät gewarnt worden zu sein, sind diese Stellvertreter-Beschwerden hier doch unnötig. Dazu habe ich aber nichts gelesen und du anscheinend ja auch nicht, sonst hättest du hier einen anderen Link gepostet.

Ich finde es schon wichtig, dass man hier zwischen dem tatsächlichen Schaden und dem Risiko unterscheiden muss. Selbst wenn es alle unbeschadet nach Hause geschafft haben, heißt das nicht, dass alle vor dem Unwetter zu Hause waren. Es muss ja nicht erst etwas passieren, damit eine Handlung falsch ist.

Gerade diese Missachtung von Risiken ist doch, was Kachelmann und auch Holger hier kritisieren.

lAlso die Gartenhäuser die ich kenne sind äußerst solide gemauert und haben ein anständiges Dach. Wir reden hier nicht
von irgendwelchen Holzhütten anno Tobak.

Keine Ahnung, welche Gartenhäuser Du kennst. Eine Bekannte hat einen Kleingarten und hat sich ein neues Holzhaus gekauft, weil nämlich nur ein solches in der Satzung erlaubt ist, und auch nur eins maximal 24qm groß. Die Behörden kennen da keinen Spaß, schließlich soll niemand dauerhaft drin übernachten können.
Das spielt ja auch überhaupt keine Rolle. Die haben halt gedacht, sie sind sicher da, weil man ja bei einem normalen Gewitter da drin überleben kann, wenn einem kein Baum drauffällt (und selbst dann). Man kennt ja auch Schutzhütten im Wald, die sind meist auch nur aus Holz.
Bei den Radfahrern hab ich aber kein Verständnis. Da hätten deutlichere Warnungen vielleicht was gebracht. Aber dazu muss man sie ja erstmal anhören.

Die Frage ist doch, welches Selbstverständnis hat der WDR? Ist er noch willens und in der Lage, eine deutlichere Warnung zu senden oder sein Programm kurzfristig anzupassen? Wird das noch wahrgenommen in dem Einheitsbrei? Am Abend lief "Die 50 größten Bauwerke in Nordrhein-Westfalen”. Das ist doch die eigentliche Bankrotterklärung. So was sollte ein Sender, der von Gebühren leben will, dafür, dass er nahe an den Menschen ist (Dritte), gar nicht ausstrahlen. Noch dazu an so einem Tag. Das ist ja, wie wenn N24 die Dauerschleife mit Hitlers größtem Schlachtschiff bringt, während gerade was Wichtiges passiert. Da regen sich dann auch alle zurecht auf. Und hier zahlen wir noch Gebühren.

[QUOTE=Mindflare;360559]

@Icetwo:
Sturmböen reißen mal ein oder zwei Äste ab. Sie knicken aber nicht reihenweise gesunde Bäume um. Hast du dir mal ein Bild gemacht, wie es hier in NRW aussieht? [/QUOTE]

Natürlich. Ich wohne In NRW und habe auch das Gewitter mit den Heftigen Sturmböen mitbekommen. Bei Sturmböen können nämlich sehr wohl Bäume umkippen. Das ist bekannt.

Das wirkt so als würdest du einzig von der WDR Darstellung ausgehen und diese nicht mit den tatsächlichen Ereignissen abgleichen. Das kann ja auch schwer sein, wenn man nicht aus der Gegend ist.

Ich habe Im Vorhinein gewusst, das es Heftig wird. Auch durch die Facebook Seite der AKS. Der WDR hat mich also durchaus gewarnt.

Wie den Berichten nun zu vernehmen ist, will der WDR aufbereiten und überlegen, was man hätte besser machen können. Und es wird ja nicht nur hier darüber diskutiert. Ziel erreicht. Beim nächsten Mal wird man sehen, ob man Lehren daraus gezogen hat.

Zur Erinnerung: Der WDR ist wie die ARD und ZDF ein Öffentlich-Rechtliches Unternehmen. Hauptaufgabe ist es, zu informieren.
Tatsächlich ist der WDR der Informationspflicht nicht bzw. nur unzureichend nachgekommen. Irgendwas an dieser Aussage herumzumäkeln?
Warum der WDR dieser Pflicht nicht nachkommen wollte, durfte oder konnte, sollen die mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Fachbereich Deutscher Wetterdienst klären. Wie Du in dem u.g. Forum erkennen kannst, war der ganze Unwetterkomplex absolut vorhersehbar.

Und nun habe ich auch den Bericht wiedergefunden: http://www.wzforum.de/forum2/read.php?33,2878666
Im weiteren Verlauf antwortet auch Thomas Sävert (UWZ). Dem Bericht ist deutlich zu entnehmen, dass das alles war, bloss kein “starkes Gewitter”. Da es sich um einen erfahrenen User handelt, meine Frage: Wäre er losgefahren, wenn rechtzeitig massiv gewarnt worden wäre?

Nochmals zur Erinnerung: Ich bin “nur” interessierter Wetter-Laie. Das, was ich aber den SAT-Bildern und auch durch eigene Beobachtungen entnehmen konnte, war - Da ist was gewaltiges im Busch. Die Warnungen waren lächerlich und nicht der Lage angemessen. Ob Kachelmann sich mit der WDR-Sache klug verhalten hat, soll er entscheiden. Das ist nicht meine Aufgabe.

Zum Begriff 24/7 Poweruser: Es soll tatsächlich Menschen geben, für die ist das Internet kein Neuland sondern Werkzeug.

Quelle - (Hervorhebung von mir!)

Ich denke, der letzte Satz von Herrn Niggemeier bringt es schön auf den Punkt.
Was nützen Warnungen, wenn sie beim Empfänger nicht ankommen? Und sei es nur wegen medialer Abstumpfung.
Man muss anscheinend drastisch deutlicher werden: „Hier fliegen gleich die Bäume aus der Erde und dann rennt ihr los um euer Leben von Benelux bis hinter Wuppertal“. :twisted:
Naja - vielleicht nicht ganz so sarkastisch - aber bitte demnächst deutlicher als geschehen.

Also ich habe zwischen 14 Uhr und 15:30 im Auto gesessen und WDR 2 gehört. Dort wurde von starkem Gewitter berichtet, aber nicht von den oben zitierten Gefahren. Die sind aus meiner Sicht allerdings wirklich ausreichend. Hätte nicht gedacht, dass die Diskrepanz zwischen TV und Radio so groß ist.

Deswegen wäre eine Vereinheitlichung des Warnsystems wohl wirklich mal notwendig. Es kann ja nicht sein, dass man sich hinterher noch vorwerfen lassen muss “na hättest du mal XY eingeschaltet”. Das ist jetzt auch allgemein geäussert und soll sich nicht auf die Posts beziehen, die dargestellt haben, wo ausreichend berichtet wurde.

@Icetwo:
Es ging mir dabei um das Ausmaß. Würde man einen Fremden gestern in den Städten gestern gefragt haben, nach was das Chaos aussieht wäre die Antwort bestimmt nicht “Heftiges Gewitter mit Stumböen” gewesen. Aber da die Berichterstattung im TV ja anscheinend genauer gewesen ist, ist mein Problem ja wohl radiospezifisch.

Das sehe ich definitiv anders. Im Bergischen Land sieht man heute noch immer Schäden die
durch Kyrill hervorgerufen wurden (einfach mal über die A1 fahren, Köln <> Dortmund). Die Schneisen
im Wald, die man von der Autobahn aus sieht, stammen alle von Kyrill. Von dem Unwetter zu Pfingsten,
sieht man absolut nichts.

[QUOTE=Twipsy;360573]
Die Frage ist doch, welches Selbstverständnis hat der WDR? Ist er noch willens und in der Lage, eine deutlichere Warnung zu senden oder sein Programm kurzfristig anzupassen? Wird das noch wahrgenommen in dem Einheitsbrei?[/QUOTE]
Aha. Es geht also gar nicht um die Toten, sondern um den Einheitsbrei der gebührenfinanziert über den Sender läuft?

Am Abend lief "Die 50 größten Bauwerke in Nordrhein-Westfalen”. Das ist doch die eigentliche Bankrotterklärung. So was sollte ein Sender, der von Gebühren leben will, dafür, dass er nahe an den Menschen ist (Dritte), gar nicht ausstrahlen.

Weshalb? Nur weil Dich die Sendung nicht interessiert? Ich wusste gar nicht das sie lief, werde sie mir aber mal in der Mediathek
ansehen.

Noch dazu an so einem Tag.

Was, „an so einem Tag“? Es war Pfingstmontag mit einem Unwetter, welches angekündigt war.

Ich frage mich, welches Selbstverständnis haben die Menschen?
Vor allem wenn man impliziert, dass wenn der WDR doch nur mehr gewarnt hätte, dass dann alle Menschen noch leben
würden. Ist dem wirklich so?
Würde nicht genau anders herum argumentiert werden, in der Form „Schau Dir den WDR an, warnt jede 30 Minuten vor
dem Unwetter und das von unseren Gebühren!“ Und dann tritt das Unwetter gar nicht ein, dann wäre die Empörung
noch viel größer!

ICH habe mich ausreichend informiert gefühlt (Quelle:WDR Online [da gibt es nämlich lokale Wettervorhersagen, die sehr
genau sind!]). ICH war an dem Tag draußen unterwegs und ICH wusste, das etwas im Anmarsch ist und ICH habe mich
darauf eingestellt. Und ganz offensichtlich hat sich der überwiegende Teil der Bevölkerung von NRW ebenso verhalten.
Jeder ist nun mal auch für sich selber Eigenverantwortlich.

Kachelmann, WDR und diese Diskussion erinnert mich an ein Sprichwort:
Der Feind meines Feindes ist mein Freund

An der A1 hattest du auch nur die Ausläufer. Ich war selbst beim Unwetter im Osten von Dortmund. Da war war es bloß ein starkes Gewitter. Erst beim Heimweg quer durch’s Ruhrgebiet waren dann die Auswirkungen zu sehen. Ob jetzt stärker oder schwächer als Kyrill ist also auch ziemlich ortsabhängig.

Hier auch noch eine BIldersammlung:

[QUOTE=mchawk;360589]Quelle - (Hervorhebung von mir!)

Ich denke, der letzte Satz von Herrn Niggemeier bringt es schön auf den Punkt.
Was nützen Warnungen, wenn sie beim Empfänger nicht ankommen? Und sei es nur wegen medialer Abstumpfung.
Man muss anscheinend drastisch deutlicher werden: [I]“Hier fliegen gleich die Bäume aus der Erde und dann rennt ihr los um euer Leben von Benelux bis hinter Wuppertal”[/I]. :twisted:
Naja - vielleicht nicht ganz so sarkastisch - aber bitte demnächst deutlicher als geschehen.[/QUOTE]

Darum geht es ja. Die Leute in Köln haben sich auch gedacht “wegen dat bisken Gewitter”. Wäre die Warnung von Anfang an richtig kommuniziert worden - eben, dass es kein Gewitter mit Begleitmusik werden wird - die Veranstaltung hätte erst gar nicht stattgefunden. Wie auch immer, der WDR bewegt sich. Die anderen Sender werden - müssen - nachziehen.

Und jetzt mal an die Wetterdienste. Ja, UWZ und DWD - Ihr seid gemeint!
Bei so einer Wetterlage habt Ihr gefälligst an einen Strang zu ziehen. Die wirtschaftlichen Interessen, das Prestige, hat in solchen Fällen ganz weit hinten anzustehen. Es stünde Euch beiden ganz gut zu Gesicht, aufeinander zuzugehen. Man muss sich ja nicht gleich heiraten… Und vor allem: Bemüht Euch bei einer solchen Lage um entsprechende Formulierung.
Speziell an das DWD: Sturmböen hören bei etwa 110Km/h nicht auf. Aber das hatten wir ja schon mal. Das Wort “Unwetter” sollte auch kein “Unwort” sein.

Ich vermute mal, dass Ihr diesen Sommer noch Gelegenheit haben werdet, Euren guten Willen zu beweisen. Auf gutes Gelingen. Es muss ja nicht immer erst noch Schlimmeres passieren.

Ich wusste gar nicht, das Köln im Ruhrpott liegt.

Auf die Unwetterzentrale ist auch nicht immer Verlass. Dienstag Abend zog ein heftiges Gewitter über Kassel, Göttingen und dann weiter Richtung Harz, Man konnte es sich quasi live auf den Niederschlagsradars ansehen, bei Twitter die Berichte aus Kassel lesen, trotzdem blieb in Göttingen die Warnstufe “Gelb”, wie schon den ganzen Tag über. Irgendwann kam das Gewitter dann angezogen, es Blitzte, Donnerte, Starkregen - immer noch Gelb. Irgendwann machte es dann “klack” und die Unwetterzentrale änderte ihre Warnstufe von “Gelb” (Vorwarnung) auf “Violett” (höchste Warnstufe), da war das Gewitter aber schon längst im Gange. Nach vielleicht einer halben Stunde war das Gewitter dann weitergezogen, die Warnstufe “Violett” blieb aber noch etwa eine Stunde bestehen.

Da war die UWZ einfach zu langsam. Sicher, manche Gewitter kann man nicht vorhersagen. Aber in diesem Fall konnte jeder Laie selbst auf dem Regenradar bessere Prognosen abliefern, als die UWZ.

Köln nicht. Aber ich kann meine geographische Herkunft leider nicht immer verleugnen :slight_smile:
Der hiesige Slang ist aber noch schlimmer. „Dat verstoat de Lö aber ne“.

[QUOTE=G-E;360544]Es geht darum, dass der WDR die Veranstaltung weiterlaufen liess und es erst “kurz vor knapp” abgebrochen hat. Hätte man das rechtzeitig gecancelt “wegen zu erwartende schwere Unwetter”, dann … So aber hat man etwas mit dem Wettergott gepokert. Wird schon nicht so schlimm. Nur ein Gewitter…[/QUOTE]

Immer dieser leichtfertige Umgang bei Massenveranstaltungen in NRW …

[QUOTE=Effe;360132]Wenn FKTV nicht Sommerpause hätte, würde ich Herrn Kachelmann als Gast vorschlagen. :mrgreen:
[/QUOTE]
wäre sicherlich ein interessanter Gast - der event. auch bereit wäre mal ein paar “Interna” der ÖR-Sender im Interview mit Holger auf den Tisch zu legen. Rechtzeitig angekündigt, könnte solch eine Folge ein Quotenknüller werden.
An der Stelle würde ich auch mal darüber sinnieren Dirk Müller aka “Mr. Dax” einzuladen. Der hätte sicherlich auch was zur allgemeinen Berichterstattung der ÖR zu sagen. Genug OT.


Über Art und Weise der aktuellen Kachelmann’schen Vorwürfe in Richtung WDR kann man sicher streiten - im Kern halte ich diese aber für berechtigt, Daher schließe ich mich dem Beitrag Holgers vorbehaltlos an.

Das ist ja alles hübsch, was Ihr hier diskutiert mit Frühwarnsystemen und ob eine Gartenlaube bei Sturmböen schützt. Ich frage mich nur, was das nun mit dem WDR und dem Topic zu tun hat.

[QUOTE=slin;360595]Das sehe ich definitiv anders. Im Bergischen Land sieht man heute noch immer Schäden die
durch Kyrill hervorgerufen wurden (einfach mal über die A1 fahren, Köln <> Dortmund). Die Schneisen
im Wald, die man von der Autobahn aus sieht, stammen alle von Kyrill. Von dem Unwetter zu Pfingsten,
sieht man absolut nichts.[/QUOTE]

Absolut nichts? Dann wundere ich mich nicht, dass Du ein starkes Gewitter mit Sturmböen als zutreffend erachtest. Ich weiss nicht wo Du wohnst…ich wohne in Essen und bin oft in Düsseldorf…und wirklich niemand hat hier so etwas schon mal erlebt…auch nicht 2007…die Straßen sehen entsprechend [U]deutlich[/U] verwüsteter aus!

http://www1.wdr.de/themen/panorama/bahn-stoerungen-unwetter100.html

Von einer Orkanwarnung Windstärke 12 mit starkem Gewitter als Begleiterscheinung (mehr war das Gewitter verhältnismäßig nun mal wirklich nicht) waren sämtliche, zudem sehr sporadische Meldungen weit entfernt und wenn dem so ist, dass sich genau dieses schon Stunden vorher abzeichnete, fühle ich mich einfach mangelhaft informiert.

Die Angaben im Blog-Beitrag über den “plötzlichen Abbruch” des Birlikte-Konzerts sind falsch. Ich war dort, ziemlich weit vorne an der Bühne und habe es anders gesehen und gehört.

Ihr schreibt:
diesem Zeitpunkt erfolgen müssen – und zwar über TV, Radio und Internet.

Der WDR schaltete dann wieder zurück zur Übertragung des Birlikte-Festivals und unterbrach diese erneut um 20 Uhr für die “Tagesschau”. Auch hier war in der gesamten Sendung keine Rede von einer nahenden Wetterkatastrophe, obwohl das Unwetter inzwischen schon heftigst über NRW wütete. …

"Und der WDR krönt das Ganze dann noch folgendermaßen: Unmittelbar nach Fortsetzung der Live-Übertragung des Birlikte-Festivals tritt Sandra Maischberger auf die Bühne und verkündet, dass die Veranstaltung abgebrochen werden muss.

Zitat: “Wir haben eine Unwetterwarnung bekommen. Das Kontrollzentrum sagt, in etwa 25 Minuten gibt es hier Hagel, Sturmböen. Und wir sind angewiesen worden, an diesem Punkt zu sagen: Die Sicherheit der Besucher geht vor.” Die eigentlich geplante Übertragung des Festivals bis 21:45 Uhr wurde also vorzeitig abgebrochen. "

Ihr stellt es so dar, als hätten die Veranstalter aus heiterem Himmel das Konzert ganz plötzlich abgebrochen.

Das stimmt so NICHT! Das wäre auch sträflich gewesen bei so vielen tausenden Besuchern, es hätte ja auch eine Panik ausbrechen können!
Die Veranstalter, also die Birlikte-Initiative und die Einsatzkräfte haben sich selbstverständlich vorher ein Räumungskonzept überlegt.

VOR dem Beginn des Konzerts, das war gegen 15:30 Uhr, erklärte Sandra Maischberger dem Publikum, dass es in vier Sektoren eingeteilt sei: Sektor Drei und Vier ganz hinten, Sektor zwei in der Mitte und Sektor Eins ganz vorne an der Bühne. Sie sagte:

“Bitte merkt Euch das, es könnte heute Abend wichtig werden. Es gibt eine UNWETTERWARNUNG, und eventuell müssen wir das Konzert abbrechen. Sektor drei und vier gehen dann bitte als erste, dann Sektor zwei und danach Sektor eins. Ihr dürft noch ein bißchen länger bleiben”, sagte sie zu uns mit einem Lächeln. Aber alle wußten, wie es gemeint war. Sie übte mit uns dann die Zugehörigkeit zu den Sektoren:
“Sektor Eins, bitte mal die Hände hoch! Jetzt bitte Sektor Zwei, danke sehr und jetzt bitte Sektor Drei und Vier.”

Ich weiß nicht, ob der WDR dies schon aufgezeichnet hat.

Jedenfalls ist es eine gute und erprobte Methode, um dem Publikum einen Notfallplan einzuprägen. Und wir waren also vorgewarnt. Außerdem sahen wir ja die Wolkenfront von Westen auf uns zukommen. Der Abbruch des Konzerts ging dann am Abend reibungslos vonstatten, die Leute verließen ruhig und zügig das Festivalgelände, und blieben nur noch an der Künstlerunterkunft stehen, weil Udo Lindenberg sich dort am Fenster gezeigt hatte. Es war gerade noch rechtzeitig vor dem einsetzenden Sturm und den Wassermassen, die auf Köln niedergingen. Ich kam gerade noch trocken zum S-Bahnhof Köln-Mülheim, und mußte dann feststellen, dass ein Blitz das Stellwerk getroffen hatte. Die Kölner Straßenbahnen und U-Bahnen hängen nicht am Bahn-Netz und waren daher nicht betroffen.

Wenn man den Verlauf eines Konzert nur nach dem beurteilt, was im Fernsehen übertragen wird, fehlt eben ganz viel Information.

[post=360825]@AHauschild[/post]
Ich habe Holgers Blogeintrag eher nicht so verstanden, dass er die Informationslage bei dem Konzert kritisiert hätte (kann er ja auch gar nicht, weil er wie du richtig sagst nicht dabei war), sondern dass der Abbruch des Konzerts, das ja auf WDR übertragen wurde, die Informationslage im WDR ad Absurdum führt - erst kaum vor dem Unwetter warnen das bereits tobt, und dann selbst das Programm umstellen müssen weil das Unwetter dann eben da ist.

Die Verhaltensregel für ein Gewitter sind doch bekannt:

//youtu.be/ijvXUuk0POQ