Diskussion - Qualität von WIKI-Artikeln

Um der Diskussion über die Qualität von englischen und deutschen Wiki-Artikeln eine Plattform zu geben, und das Thema aus Anchantias Thread auszuklinken, mach ich mal dazu diesen Thread auf, es scheint ja, das in der englischen WIKI-Ausgabe deutlich mehr Artikel verfasst werden als in der deutschen und da scheint es ja ne Menge Gesprächsstoff zu diesem Thema zu geben!

Um es mit Holgers Worten zu formulieren:
Hier kann darüber diskutiert werden! :smt025

Naja, die englische Wikipedia ist eher ein Sammelsurium von Comiccharakterbeschreibungen, Stubs und Episodenguides zu Science-Fiction-Serien, alles was in der deutschen Wikipedia als “irrelevant” abgetan werden würde darf hier sein Dasein fristen, nur deshalb ist die englische Wiki so umfangreich :ugly

Ich halte die deutsche Wikipedia als Quelle für unterbewertet, laut dem “Stern” ist sie ja zuverlässiger als der Brockhaus und dass jeder Alles reinschreiben kann ist auch nur ein Mythos, jede Änderung wird zuerst von einem “Sichter” geprüft.
Ich war dort selbst einmal Autor, allerdings ging mir der Bürokratiedschungel auf die Nerven und ich habe nach 2 Artikeln aufgegeben.

Die meisten, die über Wikipedia schimpfen sind individuelle Akademiker, die es abgrundtief hassen, dass ihr kostbares Wissen nun frei für alle im Internet nachlesbar ist. Sie sehen einfach ihre Daseinsberechtigung bedroht: Ohne Expertentum keine Experten. Die größte Gefahr, die Intellektuelle an Wikipedia sehen ist der weitreichende Anarchismus der Seite. Der größte Teil der Kritik sogenannter Intellektuellen spielt sich aber auf Angstbasis anstatt auf Evidenzbasis ab.

Zur „Beweisführung“ werden ständig (umso spektakuläre) Einzelfälle herangezogen, wie etwa der zusätzliche Vorname von Guttenberg. Es ist aber nicht abzustreiten: Potenziell kann jeder Artikel zu jedem Zeitpunkt durch entsprechende Interessengruppen gekapert worden sein; etwa wenn der „Kritik“-Teil am Artikel von Mc Donald’s nur drei Zeilen umfasst.

Für eine sichere Information gilt es also - wie bei übrigens ALLEN Medien - eine Zweit- oder sogar Drittmeinung einzuholen und explizit nach Kritikpunkten am nachgeschlagenen Sachverhalt zu suchen.

Doch trotz all der Gegenargumente: Intellektuelle, nennt mir also einen Platz wo man sich treffsicherer, umfangreicherer, schneller und (vergleichsweise) sicherer informieren kann als in der Wikipedia.

Wieso Wikipedia als wissenschaftliche Literatur nicht angemessen ist ist klar: weil es keine Literatur ist und auch gar nicht sein will; laut Eigenverständnis will Wikipedia ja auch gar nicht am Kenntnisfindungsprozess der Wissenschaften beteiligt sein.

Ich kann auch aus eigener Erfahrung sagen: Wer sich oberflächlich mit etwas befassen will besucht die Wikipedia, für tiefere Vertiefung ist Fachliteratur oder andere Literatur von kompetenten Wissenschaftlern oder renommierten Wissenschaftssjournalisten deutlich empfehlenswerter.

Meine abschließende Meinung zu Wikipedia ist also: Sie nutzt um einiges mehr als sie schadet. So wie Kaffee :slight_smile: Wohl bekommts!

Ach komm, Nakkinak. Gibt kaum noch Intellektuelle, die an der Wikipedia rumjammern. An der Uni geben Dozenten ohne Zögern zu, dass sie für unwichtigere Themen außerhalb des eigenen Fachbereichs Wikipedia benutzen. Wikipedia hat halt nur nichts in wissenschaftlichen Arbeiten zu suchen. Und das ist dann die Stelle, wo der Jungstudent direkt mein ein “Wikipedia ist böse” zu hören. (Und einige Schüler wohl entsetzt aufschreien, da man nichts anderes als Quelle kennengelernt hat.)

Also ist das alles nur ein großes Missverständnis und eigentlich haben sich alle lieb?

Frage: Wer meckert? Ich kenne kaum jemanden, der das mal zum schnellen nachschlagen nutzt, um sich einen Überblick zu verschaffen (einen ersten Überblick).
Wer das in der Schule/Studium als Grundlage nutzt, für Aufgaben deren Grundlage absolut darauf ausgelegt ist, selbst zu recherchieren und Fachliteratur zu wälzen - Der gehört nicht in diese Schulform, ganz ehrlich. :wink:

Die meisten, die über Wikipedia schimpfen sind individuelle Akademiker, die es abgrundtief hassen, dass ihr kostbares Wissen nun frei für alle im Internet nachlesbar ist. Sie sehen einfach ihre Daseinsberechtigung bedroht: Ohne Expertentum keine Experten. Die größte Gefahr, die Intellektuelle an Wikipedia sehen ist der weitreichende Anarchismus der Seite. Der größte Teil der Kritik sogenannter Intellektuellen spielt sich aber auf Angstbasis anstatt auf Evidenzbasis ab.

Das bezweifle ich stark. Als würde auch nur ein Chemiker, Biologe, Physiker, Mediziner, Jurist, Theologe, Philosoph, Germanist, Historiker oder sonst ein Akademiker seine Daseinsberechtigung durch Wikipedia bedroht sehen. Warum, schreibst du selbst:

Ich kann auch aus eigener Erfahrung sagen: Wer sich oberflächlich mit etwas befassen will besucht die Wikipedia, für tiefere Vertiefung ist Fachliteratur oder andere Literatur von kompetenten Wissenschaftlern oder renommierten Wissenschaftssjournalisten deutlich empfehlenswerter.

Glaubst du nicht, dass Akademiker darum wissen?

Ich sage ja nicht, dass das die herrschende Meinung unter Intellektuellen als Gesamtheit wäre, nur einen bestimmten Typ an Wikipediakritikern skizziert. Aber zugegebenermaßen: Ich habe mir angemaßt, eine Ursache für diese Kritik herzuleiten . :smt067 :smt067 :smt067 UND DIESE URSACHE HEISST ANGST :smt067 :smt067 :smt067 was natürlich spekulativ ist.

Aber irgendeinen Grund muss es doch geben, dass sich einige Intellektuelle vehement gegen das Grundkonzept aussprechen, bis hin dazu, sie als Kraft des Bösen (kein Spaß) zu bezeichnen.

Weil es ja anscheinend nicht sein kann, dass das einfache Volk einfachen Zugang zu einer Datenbank voller Wissen habe, da kommt grad voll der Netzkommunist in mir durch.

Der gehört nicht in diese Schulform, ganz ehrlich. :wink:

no u

Ich kenne eigentlich keinen Akademiker, der sich gegen Wikipedia an sich äußert. Was hier vielleicht eher gemeint sein könnte ist, dass Wikipedia keine Quelle ist, die zitiert werden sollte, wenn man irgendetwas halbwegs wissenschaftliches schreiben will.

Der Grund dafür ist allerdings sehr einfach, wird nur häufig übersehen. Wikipedia ist eine Enzyklopädie. Enzyklopädien sammeln frei verfügbares Basiswissen und stellen es als Lexikon zur Verfügung. Basiswissen, das in Enzyklopädien steht, ist aber ja für alle einsehbar und grundsätzlich, deshalb gibt es keinen Grund, es als Quelle zu benutzen, weil die Leute die relevanten Sachen ohnehin wissen.
Natürlich gibt es auch Artikel, die etwas tiefgehender gehen. Diese müssen in der Wikipedia allerdings auch immer andere Quellen angeben. Da greift dann die Regel: Warum sollte ich die Quelle aus zweiter Hand nehmen, wenn ich sie auch aus erster Hand haben kann?

It’s that simple.

Das es in der englischen Wiki-Ausgabe offenbar mehr Artikel gibt, als bei der deutschen, dürfte ja wohl niemand entgangen sein, ausserdem fällt mir weiterhin auch auf, das deutsche Wiki-Artikel meist lückenhafter sind, also nicht immer auf dem neuesten Stand! :smt017

Die Zahl der englisch sprechenden Menschen (sei es nun Mutter- oder Zweitsprache) ist aber auch um ein Vielfaches höher als die der deutsch sprechenden Menschen. Und zum Anderen gibt es in der englischen Wikipedia, glaube ich, die Relevanz-Debatte nicht so sehr wie in der deutschen.
Ein Bekannter hat mal für seine - im entsprechenden Bereich nicht gerade unbekannte - Firma einen Wikipedia-Eintrag geschrieben. Innerhalb weniger Minuten nach dem Speichern war dieser auch schon wieder von einem Admin gelöscht, der die Firma nicht kannte und dem Artikel daher “Keine Relevanz” bescheinigte. So gewinnt man neue Autoren. :smt023

Wenn die Wiki-Admins irgendwas nicht kennen, erklären die es einfach für nicht relevant, ja das kenn ich, vor ein paar Monaten war ich auch noch bei Wiki aktiv, z.b. in dem Artikel Vogelfluglinie-Geschichte der Fährschiffe, wo ich die Chronologie der einzelnen Fährschiffe verfasst habe, aber wozu macht man sich die Arbeit wenn alles entfernt wird wovon irgendein Admin keinen Schimmer hat?? Auch der Artikel über meinen früheren Arbeitgeber BAUER DRUCK KÖLN wurde bei Wiki entfernt, weil man die Schliessung des Werkes und die Massenentlassungen von über 1000 Mitarbeitern für nicht relevant hielt!

Übrigens bin ich jetzt als freier Autor bei der Wiki-Satire Stupidedia, Kostprobe gefällig?? :mrgreen:
http://www.stupidedia.org/stupi/Ina_Müller

Dieses ganze “Relevanz”-Gequatsche dort nervt mich so dermaßen. Da ist mir die englischsprachige Wiki um 1000x lieber.

Dieses ganze „Relevanz“-Gequatsche dort nervt mich so dermaßen.

Geht echt auf die Nüsse, deshalb hab ich mein Account dort auch löschen lassen! :smt021

Ja die Relevanz …
Ich frage mich nach wie vor, was hier dran relevant sein soll (nur ein Beispiel):

http://de.wikipedia.org/wiki/Barbra_Str … %28Lied%29

Da bist du nicht der einzige. http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion … %28Lied%29

Na, Nakkinak, WER das wohl war. :ugly

Warum es dieses Relevanzkriterium gibt, ist mir nicht klar. Sowas kann man bei Lexika ansetzen, aber wiki ist es überflüssig. ES kommt nicht auf das Thema per sé an, sondern ob das Dargestellte vernünftig recherchiert ist.

Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn etwa fiktionale Charaktere aus Büchern eigene Wikipediaseiten erhalten, solange es nicht irgendein Schüler macht, der da einfach mal seine Meinung reinschreibt, sondern alles wiss. Standards gerecht wird. Warum nicht?

Außerdem findet sich bei wikipedia Artikel über irgendwelche Dschungelcampschlampen, während etwa der Artikel über Holger mehrfach gelöscht wurde, dabei würde ich sagen, macht Holger wenigstens Dinge, die tatsächlich Relevanz besitzen, was auch seine mediale Präsenz zeigt, er wurde ja schon oft zitiert.
Einige weniger bekannte Wissenschaftler sind dort nicht zu finden, die vlt. ein paar wichtige Resultate gebracht haben, während vollkommen irrelvante Persönlichkeiten da teilweise Erwähnung finden.

Das Relevanzkriterium sollte man abschaffen, stattdessen sollte man die Artikel nur danach beurteilen, ob sie angemessen recherchiert sind.

Gibt für spezialisierte Bereiche wie Games und Trivia schon eigene Wikis. Wo bis zur letzten Schraube alles nachzulesen ist. Ob das einen mehr Gewinn an Wissen bringt, das doppelt zu pflegen ist eine andere Sache.

Auch schön der Kontrast Englisch Deutsche Wiki, wobei es logisch ist das auf der einen Seite mehr Infos gibt. Erhöht aber den Erkenntnisfaktor ungemein wen man die Englische liest.

Na, Nakkinak, WER das wohl war. :ugly

Keine Ahnung, ich hab vor diesem Thread noch nie was von diesem Lied gehört… :?: