ja, Kannkarate, wenn du also auch noch keinen Entzug hinter dir hast, so wie ich, wieso maßt du dir dann an, mir zu sagen, ich könne nicht mitdiskutieren?
Weil du nie gekifft hast und wahrscheinlich keine reinen THC-KonsumentInnen erlebt hast. Außerdem sagen mir deine Schilderungen, dass du eben keine Ahnung von der Materie hast. Wenn ich nicht abhaengig werde, so wie alle, die ich kenne, kann ich keinen Entzug hinter mir haben, deswegen spar ich mir auch die Horrorgeschichten, anders als du.
Was ich mich aber die ganze Zeit einfach nur frage ist folgendes: Wenn ich Politiker wäre, also keine Ahnung von dem Erlebnis Cannabiskonsum hätte, ergäben all diese Argumente noch immer keinen klaren Grund, das Verbot aufzuheben, es sei denn für medizinischen Gebrauch.
Recht auf Selbstbestimmung (Recht auf freie entfaltung der Persoenlichkeit) sollte den Konsum abdecken, da dieser eben nicht verboten werden kann. Es wird eine LAge konstruiert, in der der Konsum faktisch illegal ist (Verbot von Besitz und Handel). Wie gesagt, ich verstehe nicht, wieso du dein Leben diktiert haben musst, ich haeng an der Freiheit.
Ich meine, warum sollte ich, wenn ich der Überzeugung bin, dass Cannabis gewisse schädliche Wirkungen haben kann, ob die nun dramatisch sind oder nicht, dieses Rauschmittel Schrägstrich Genussmittel freigeben, wenn ausschließlich dafürstünde, dass ich damit Probleme beseitige, die nur durch den illegalen Konsum der Droge entstanden sind (Abrutschen in andere Drogen, Verwaltungskosten bei Gesetzesüberschreitungen)?
Dagegen stünde ja noch immer, dass damit Cannabis auf den Märkten frei erhältlich ist und man sieht ja, wie gut ein Alkoholverbot für Minderjährige schon funktioniert.
Nehme mal an, das siehst du in den Medien oder? Da werden Einzelfaelle zum Alltag stilisiert.
Wieso sollte es für Cannabis funktionieren? Und damit hätte ich schon mal keine Eltern mehr hinter mir , denn wer will schon, dass seinem Kind neben den ohnehin schon es bedrohenden Drogen Alkohol und Nikotin dann eine weitere zur Verfügung steht?
Ich meine, kann mir einer außer dem ja schon ausgenommenen medizinischen Gebrauch einen einzigen wirklichen Vorteil für die Gesellschaft nennen, wenn man diese Droge legalisiern würde? Bis jetzt höre ich ja nur, dass es fast keine Nachteile der Sache gibt und viele neutrale Statements wie „Cannabis ist auch nicht schlechter als Alkohol oder Zigaretten“.
Wie gesagt, das Recht auf Selbstbestimmung, reicht voll und ganz, du brauchst keine positive Wirkung. Keine Ahnung, wieso du an der Babysittermentalitaet so krampfhaft festhaelst, wahrscheinlich hast du das selbststaendige Leben noch nicht gelernt. KriegsdienstleistendeR nehme ich an?
Ich mein, eins fällt mir ein: Steuereinnahmen, wie auch Jürgen hier schon erwähnt. Aber die verringert man ja momentan bereits durch Anti-Tabak-Kampagnen.
Ich wüsste einfach nicht, warum ich mich für die Freigabe einsetzen sollte?
Oh und dann hätte ich noch eine Frage, die mich interessiert: Wie reagiert der Körper nach dem Rausch? Wie ist so ein „Gras-Kater“? Gibt es ihn, wie unterscheidet er sich vom Alkoholkater?
Anti-Tabak-Kampagnen? In Deutschland wird die Tabaksteuer stufenweise erhoeht. Begruendung: das Ausweichverhalten der RaucherInnen soll vermindert werden. Soll heißen: von jetzt auf gleich waeren zu große Steuereinbußen.
Nun gut, anscheinend gehst du von einer voellig falschen Perspektive daran, zusammenfassend kann ich das in 3 Punkte gliedern:
1. Warum Freigabe?
Das Grundgesetz erlaubt jeden Menschen, sich frei zu entfalten, sprich eigentlich sollte das Thema Drogenkonsum, anders als du das vielleicht siehst, den Staat nichts angehen. Was ein Mensch in seiner/ihrer Freizeit tut, solange es keine Dritten gefaehrdet, ist seine/ihre Angelegenheit. Wir haben eigentlich das Recht des Konsums (auch laut Gesetzeslage), aber diese fadenscheinige Kriminalisierung setzt dies praktisch außer Kraft, somit bleibt nur die Illegalitaet (Erwerb & Besitz) um eines seiner legalen Rechte (Konsum) wahrzunehmen. Ich sehe hier einen Widerspruch, hoffe, dass du den auch siehst.
2. Babysittermentalitaet
Ich finde, jeder Mensch ist fuer sich selbst verantwortlich, d.h. er/sie braucht keine sinnlosen Grenzen. Auch wenn ich durchaus verstehe, dass das Zusammenleben geregelt sein muss (auch wenn Regeln und Gesetze ein großer Unterschied ist), finde ich, dass das Privatleben, die Persoenlichkeit, die Vorlieben und Abneigungen eines Menschen eben nur in seinem/ihrem Ermessen liegt. Ein Staat/eine Gesellschaft hat mir nicht vorzuschreiben was ich zu konsumieren habe, wie ich mich zu kleiden habe, was ich zu denken habe. Natuerlich muss mich dann nicht jedeR moegen, ich hasse auch alle MenschenverachterInnen, dennoch ist es a) unsinnig und sollte b) unmoeglich sein, dies durch Gesetze zu verbieten.
3. Aufklaerung statt Verbot
Ein Verbot bringt nichts. Nie. Der Teil, der sich dadurch abschrecken laesst ist in etwa so groß, wie der Teil, der sich dadurch ‚cooler‘ fuehlt. Du kannst Menschen nicht alles vorschreiben, da wirst du nach wie vor auf Widerstand stoßen und das zu Recht. Was jedeR allerdings tun kann, ist Aufklaerung. Was meinst du, wieso Heroin wesentlich seltener konsumiert wird als Cannabis, obwohl das Suchtpotential wesentlich hoeher ist? Haertere Strafen aufgrund des Besitzes? Ich glaube nicht, da hat Aufklaerung gefruchtet, da sich jedeR der Risiken bewusst ist.
Abschließend noch ein paar polemische Angriffe auf deine Persoenlichkeit:
Du bist scheinbar unfaehig, fuer dich selbst zu entscheiden, deshalb attestierst du jedem anderen Menschen ebenfalls diese Unfaehigkeit. Ein Leben, welches nicht durch Vorschriften und Gesetze geregelt ist, scheint fuer dich unvorstellbar zu sein, da du dort eingehen wuerdest. Du brauchst jemanden, der ueber dich wacht, der dir auf die Finger schaut, dich lobt und tadelt. Dafuer hatte ich meine fruehe Kindheit, allerdings hatte ich auch meine Pubertaet, in der ein normaler Mensch eben lernt, was Selbststaendigkeit bedeutet, denn dieser Begriff umfasst weitaus mehr als taeglich 10 Stunden arbeiten zu gehen und seine Miete puenktlich zu zahlen. Selbstaendigkeit bedeutet, fuer sich selbst zu sorgen, fuer sich selbst und seine Ueberzeugungen einzustehen und sein eigenes Leben zu leben. Ich hoffe, dass du auch einmal soweit kommst.