Guten Abend liebe Community,
zuerst muss mal lobend erwähnt werden, das hier ist ein tolles Forum, ich hoffe hier werden noch viele sinnvolle Beiträge geschrieben.
Ich möchte gerne meinen Unmut über den Umgang der Medien mit dem Thema “Weiche Drogen” ausdrücken, da jener sehr einseitig ist.
Ich werde allerdings nicht auf einzelne Fernsehbeiträge eingehen, sondern versuchen, einige Medienlügen aufzudecken. Ein Lobendes Beispiel vorweg ist dieser Beitrage von NTV der ohne Vorteile die Pro und Cons zwischen Alkohol und Cannabis abwägt:
http://www.youtube.com/watch?v=oZnavGG7HzM
Fangen wir mit etwas Geschichte an, Marihuana (=die getrockneten, weiblichen Blütenstände) war in Deutschland einst so legal wie Alkohol, Nikotin oder Brot, am 19. Februar 1925 jedoch unterzeichnete Deutschland (auf drängen von der Türkei und Ägypten) in Genf ein Abkommen, das am 25. September 1928 in Kraft trat. Zu dem damaligen Zeitpunkt sah Deutschland übrigens noch keinen Grund für ein Verbot, es geschah allein auf Drängen anderer Länder und der Baumwollindustrie… Ja, diese ist in der Tat einer der Hauptgründe des Verbotes, denn als das Potential von Hanf als Nutzpflanze erkannt wurde, sah sich die Baumwollindustrie in die Ecke gedrängt und startete eine Hexenjagd auf die Pflanze, sie wurde als schlimme Droge bezeichnet und schließlich per Abkommen verboten.
Doch ist Marihuana oder “Gras” so schlimm?
Die Antwort ist einfach, nämlich NEIN!
Von Anbeginn der Zeit bis heute ist noch kein einziger Mensch an dem Konsum von Cannabis gestorben, Alkohol fordert JÄHRLICH 42.000 Tote allein in Deutschland!
Viele Fürchten die Gesundheitlichen Folgen des Kiffens. Fakt ist, das Rauchen JEDER Substanz hat negative und gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit eines Körpers, das ist bei Cannabis nicht anders als bei Tabak oder meinetwegen Tee. Tabak ist allerdings aufgrund des Wirkstoffes Nikotin stark suchterzeugend (Nikotin spricht im Gehirn die selbe Region des Nucleus accumbens an, wie auch Opiate (u.A. Opium, Morphium, Heroin usw…) , was zur Folge hat, das der Raucher unverhältnismäßig häufig zu Tabak greift und sich somit einer großen Gefahr aussetzt.
Oft wird unterschlagen, dass es bei dem Konsum von Marihuana auch andere Konsumformen als das gängige Rauchen gibt, THC (= der Wirkstoff von Cannabis) ist lipophil (= “Fettliebend”, d.h. in Fetten löslich), sprich, Gras kann auch gebacken oder in heißer Butter gelöst und anschließend gegessen werden.
Was allerdings noch aussteht sind die psychischen folgen des Marihuanakonsums:
Marihuana schafft Psychosen!
Stimmt das so? Genau genommen nein, psychoaktive Drogen (wie Marihuana) können bereits vorhandene Psychosen auslösen, das ist richtig, die Psychose muss allerdings schon vorhanden, eben nur noch nicht ausgelöst worden sein. Doch nicht nur Cannabis hat das Potential, jene Psychosen auszulösen, was oft verschwiegen wird, allerdings besitzt der so häufig und unbedenklich konsumierte Alkohol dieses Potential ebenfalls. Alkoholpsychosen treten um einiges häufiger auf als die meisten Menschen wahrhaben wollen. An diesem Punkt verzichte ich darauf, die schädlichen Folgen von Alkohol aufzuzählen, da ich davon ausgehe, das jene allgemein bekannt sind. Wer diese nicht kennt, kann sich hier informieren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ethanol#Giftigkeit
Um eines Allerdings deutlich hervorzuheben, Speisealkohol (=Ethanol) ist für den Menschlichen Körper ein (Nerven-)Gift! Jeder Rausch, den einige Menschen als gemütlich - sehr angenehm empfinden, ist medizinisch gesehen, eine Vergiftungserscheinung! Bei THC ist das nicht so.
Einige Leute sind (dank der Medien) der festen Überzeugung, Cannabis mache abhängig und gehöre Verboten… Tatsächlich ist es so, dass Alkohol Psychische und Physische Abhängigkeit hervorrufen kann, der Aufgrund der Legalität Problemlos nachgegangen werden kann.
Cannabis hat nur das Potential, eine Psychische Abhängigkeit hervorzurufen. Einige Leute werden denken, das sei egal, Abhängigkeit = Abhängigkeit, doch vor allem beim Thema Drogen macht das einen gewaltigen Unterschied, dieser Lässt sich am besten mit dem Beispiel des Entzugs erklären: Der Entzug von Drogen, die Physisch abhängig machen, gestaltet sich als besonders schwer, da der Wirkstoff von Organen und Zellen des menschlichen (oder animalischen) Körpers aufgenommen wird. Der Körper simuliert ein Verlangen nach dem Wirkstoff, d.h. dem Organismus wird vorgespielt, die Droge so dringend zu brauchen wie Sauerstoff oder Wasser (natürlich haben nicht alle Drogen, die Physisch Abhängig machen können, das Selbe Abhängigkeitspotential, z.B. Alkohol /= Heroin).
Bei dem Entzug fehlt den Organen nun der Wirkstoff, an den sie sich gewöhnt haben, schreckliche Schmerzen, Schweißausbrüche, Taubheitsgefühle, Zitteranfälle sowie der “Tod durch Entzug” sind mögliche und häufig auftretende Folgen (vor allem bei einem “Kalten Entzug”). Sie sind auch bei einem Alkohol-Entzug häufig zu beobachten.
Ist ein Mensch Psychisch Abhängig, geschieht der Entzug auf Psychischer ebene, der Mensch hat ein Verlangen nach einem Wirkstoff, muss aber keine Körperlichen Folgen fürchten, auch ein “Tod durch Entzug” ist auf medizinischer Ebene Ausgeschlossen. Vielmehr ist der Entzug vergleichbar mit dem Verzicht auf das Fernsehen bei Dauerglotzern.
Bleibt noch zu erwähnen, dass eine Sucht nach Stoffen, die physisch Abhängig machen, um einiges schneller geht und großteils unabhängig von der geistlichen Festigkeit des Konsumenten ist.
Jedoch ist die Gefahr, dass sich ein gutgläubiger Cannabiskonsument bei einem unseriösen Dealer Marihuana kauft, das mit Sand, Glas oder sogar Blei gesteckt wurde, leider gegeben.
Zur Erinnerung, aus diesem Grund gibt es in Bayern ein Reinheitsgebot für Bier…
Währe Marihuana legal erhältlich, währe die Qualität gewährleistet und die Gefahr einer Vergiftung durch Streckstoffe viel geringer.
Der nächste weit verbreitete Irrtum ist die Rolle von Marihuana als Einstiegsdroge. Kann Marihuana eine Einstiegsdroge sein? Die Antwort scheint auf den ersten Blick einfach, nämlich JA.
Hierbei ist es allerdings sehr wichtig die Umstände zu berücksichtigen, denn die Beschaffungskriminalität ist die eigentliche Verantwortliche für das Verhalten von Menschen, die nach Cannabis andere Drogen konsumieren. Erläuterung an einem einfachen Beispiel:
Wir haben Plötzlich Prohibition in Deutschland! Sie sind ein bisher immer ein guter Bürger gewesen und mit dem Gesetz noch nie in Konflikt getreten, sehen das Verbot allerdings nicht ein, da sie nicht auf ein gelegentliches Feiertagsbier verzichten wollen. Sie haben sich also entschlossen, auch weiterhin zu Trinken, müssen sich aber, um das an sich harmlose Bier zu kaufen, nachts um 23:00 am Stadtpark mit einem Dealer treffen, der ihnen die Droge verkaufen wird.
Nach dem 10´ten - 15´ten nächtlichen einkauft, könnten sie sich Fragen stellen wie: "Wenn eine Dose Bier verboten ist und ein Verstoß gegen dieses Verbot von Vater Staat genauso hart geahndet wird, wie andere verbotenen Drogen, kann es dann sein, das die anderen Drogen auch überbewertet werden?"
Der Nächste Schritt ist sehr einfach, denn in diesem Szenario haben Sie ja bereits einen Dealer, der ihnen auch andere Drogen beschaffen kann, sie befinden sich bereits in der Beschaffungskriminalität außerdem sie fühlen sich bereits von der Gesellschaft ausgegrenzt.
Auch wenn das alles sehr hypothetisch klingt, ist es eine häufig auftretende Geschichte.
Die gängigen Drogenkarrieren (=häufiger Konsum von “harten Drogen”) beginnen allerdings mit Alkohol oder Tabak, erst DANACH wird im Regelfall Cannabis konsumiert bevor auf “harte Drogen” umgestiegen wird, allerdings ist vorangegangener Alkoholkonsum häufiger. Interessant ist auch die Tatsache, dass 95% bis 98% der Cannabiskonsumenten lebenslang nicht zu “harten Drogen” greifen. (Quelle: http://www.taima.org/de/kleiber.htm ; http://www.cedro-uva.org/lib/cohen.cannabis.de.html)
Eine Tatsache gibt es noch, die den gesunden Menschenverstand ins stutzen bringen sollte:
Wie kommen wir auf die Idee, eine Pflanze, die ohne Einwirken des Menschen seit etlichen Jahren in der freien Natur wächst, als Rauschmittel zu verbieten, währenddessen wir Alkohol, ein Nervengift, dessen Rausch eine Vergiftungserscheinung ist, ein Stoff der Psychisch und Physisch Abhängig machen kann und die menschliche Leber gravierend schädigt,
im vollen Wissen über jene schädlichen Folgen gezielt zur Berauschung herstellen, an Menschen ab bereits 16 Jährige verkaufen und besteuern?
Wieso ist es Menschen verboten, gelegentlich zu kiffen, aber erlaubt sich jedes Wochenende zuzusaufen? Menschen die Cannabis bzw. die Wirkung nicht Mögen, sollten es nicht konsumieren, allerdings sollten sie andere dafür nicht verurteilen, wie man so schön sagt, über Geschmäcker sollte man nicht streiten.
Ich hoffe das weicht jetzt nicht zu weit von dem Thema Fernsehkritik ab, allerdings ist dieses Verbot, oder vielmehr die Gesellschaftliche Einstellung zu diesem Verbot ein Paradebeispiel des Einflusses der Medien auf die Meinungen der Durchschnittsbürger und es währe sinnvoll, die zu thematisieren.
Einen Schönen Abend noch
Euer Papst Jürgen der 9-Live´te