… und ich dachte, ich sei ein vorurteilsbeladenes Wessi-Schwein…
Als ich mich durch die Altlasten dieser Woche gucke, stößt mir eines besonders übel auf: das PRO 7-Vierzehn Uhr-Pogrom “We Are Family Spezial”.
Die allseits bekannte Ex-Hure Trxie Hübschmann uss Bahlin hat sich uffjemacht, fünf eher simpel gestrickte Ossi-Männchen zu verkuppeln. Jedem der Kandidaten im Alter von 25 bis 45 schickt sie drei willige Wessiweiber ins Haus, von denen sich die Riccos, Heikos und Maiks zwei aussuchen dürfen, mit denen sie einen Doku-Soap-Wettstreit um ihr Herz austragen dürfen.
Oh, Mann-oh-Mann-oh-Mann…
Die fünf Ossi-Herren werden im Verlauf der fünf Doppelfolgen (nicht ganz zu Unrecht) als unbedarfte, verklemmte Landeier präsentiert, denen die piefige Ossiwelt aus jeder Pore trieft, während die Wessi-Weiber (so peinlich und schäbbig-hässlich sie auch sein mögen) als taffe / toughe Dominatrixen dargestellt werden, denen die peinlichen Sachsen-Paules nicht ansatzweise das Wasser reichen können.
Die Charakterisierung der Ossis ist von vornherein darauf angelegt, sie als dumme, ungefickte Spackos darzustellen, die froh sein können, um jeweils zwei fesche Wessi-Schnecken werben zu dürfen: Der klemmige Kaninchenzüchter; der unansehnlich-juveline Plattenbau-Koch mit Monster-Kauleiste; der ruppige Bauer, der unter der Knute seiner Tante steht; der fette, notgeile Moby-Dick-Zoni; usw.
Bezeichnend war die Szene, in der Kaninchenzüchter Holger aus Sachsen am Küchentisch seinen beiden Angebeteten aus dem Ruhrpott androhte “RACKEFENG” zu kredenzen. Die beiden Damen machten sich über Holgers Unwissenheit lustig, ohne selbst “RAGOUT FIN” buchstabieren zu können. Aber PRO 7 stand den arroganten Pussys tatkräftig zur Seite und führte Holgi mit peinlichen Einblendungen ausgiebigst vor.
Die Westdamen wurden trotz aller Defizite als Traumfrauen präsentiert, die völlig gerechtfertigt die hoffnungslosen Strullis am Ende der zehn Stunden vergeudeter Sendezeit sitzenlassen, um ihr spießiges Nicht-Leben in Lüdenscheid und Karlsruhe störungsfrei fortzusetzen. Zum Schluss wird keine der Westdamen die Verbiundung mit den Ostherren intensivieren und glücklich gen Westen zurück reisen.
Zwischendurch gibt Hure Trixie den ein und anderen Flört-Tipp an die lächerlichen Ossis, die es alleine beim Kartoffel-Grillen am Lagerfeuer nicht hinbekommen, eine First-Class-Wessi-Dame zu becircen. Fehlt nur noch Achim Mentzel, der wohlwollende Hymnen schmettert: “Lass die Spreewaldgurken sprechen”.
Was für ein klischeebeladener Scheiß! Da muss sich selbst ein klischeebeladener Wichser wie ich in Grund und Boden schämen.