Die linke und die rechte Seite des Fernsehkritikers

Fand es ganz gut, dass zwei etwas politisch angehauchte Beiträge dabei waren (132 Euro und Sozial-Ermittler). Während der Beitrag über die Sat1-Reihe schon ziemlich links angehaucht war (wie kann man den armen Hartz4-lern nur unterstellen, sie wollten betrügen) schlägt der 132Euro-Beitrag zum Glück nicht in die gleiche Kerbe. Diese Ausgewogenheit ist sehr gut!

Die Sat1-Serie habe ich nie gesehen. Grundsätzlich halte ich es für eine Selbstverständlichkeit, dass es gewisse Kontrollen der Bedürftigkeit von Leistungsempfängern gibt. Aber muss man daraus eine Fernsehsendung machen? Nein, sicher nicht. Sie reiht sich in eine Reihe ähnlicher Sendungen (z.B. Raus aus den Schulden oder Super Nanny) ein, die letztlich nur ein Ziel haben: Die Zuschauer sollen sich am Elend der anderen erfreuen und sich damit in ihrem eigenen tristen Leben etwas besser fühlen.

Insgesamt ein Lob für die 17. Folge! :smt029

Ich hatte nicht den Eindruck, dass diese Themen jetzt „Links“ oder „rechts“ sind (mal davon abgesehen, dass ich diese Einordnung ohnehin für veraltet halte). Vielmehr geht es um die Art, wie das Fernsehen mit Themen umgeht. Denn dass von den 9% Sozailhilfe-Empfängern vielleicht 1-2% ■■■■■■■■ sind, ist bekannt. Deshalb aber eine ganze „Gesellschaftsschicht“ zu diskreditieren ist unter aller Sau. Darum geht es - und nicht um politische Themen. :wink:

Ich kann Sami eigentlich nur zustimmen. Eigentlich wollte ich selber gerade dieses Thema in einem neuen Thread eröffnen. :smt025
Bei dieser Sozialermittlersendung, die mir vorher im TV noch nicht aufgefallen ist werden bestimmt keine Unschuldigen vorgeführt. Solche Leute kassieren nicht nur einmal, sondern Monat für Monat zu viel Geld vom Staat. Das sag ich nicht weil ich ihnen

nicht mal die Butter auf dem Brot gönne

sondern weil ich das einfach asozial finde :smt013 .
Anstatt das Geld in Bildung und Kindergartenplätze zu Investieren dürfen Arbeitslose in einer beheizten Wohnung leben, bekommen genug zu Essen, dürfen sich Abends ein Bier aufmachen, Rauchen und werden wie jeder normale anderer Arbeitnehmer Kranken und Pflegeversichert. Wenn die Waschmachine Kaputt ist läuft man einfach zum Amt…
Bekommt bitte kein falsches Bild von mir als neidischen Niedriglohnarbeiter, der ich nicht bin.
Natürlich will ich das man Stütze erhält, wenn man seinen Job verliert(dafür zahlt man ja auch einen Gewissen Prozentsatz seines Gehaltes) , aber das muss nach einer gewissen zeit (z.B. 1 Jahr für Alleinlebende bzw. 2 für Mütter/Väter) ein Ende haben danach sollte man wirklich nur noch ein Minimum Erhalten (z.B.132€+Inflation für Alleinlebende)
Denn wer wenig erhält für den lohnt es sich auch eher zu arbeiten.
naja das war jez ersma genug politik

@ Codename

Ich bin jetzt hinundhergerissen zwischen “platzen” und “persönlich werden” … *scharf Luft einzieh’

Sag mal,… Du warst noch nicht in einer solchen Lage, hmm? “Dann geht man einfach zum Amt …!” Ja suuper,…!

Weißt Du was da auf Dich wartet? Weißt Du welche Fragen man Dir da stellt? Waschmaschine? “Meine Mutter hat auch mit der Hand gewaschen!” Das war O-Ton, mein Bester. Und das die Stütze dann nach 'ner Weile auf 132 + Inflation abgesenkt wird, das befürwortest Du?

Hast Du mal von diesen 365€ im Monat gelebt? Ich meine wirklich “gelebt”,… nicht “existiert”. Überleg doch mal bitte, wieviel Geld das pro Tag ist und … das Du das nicht nur für Essen brauchst. Davon geht Dein Strom, Dein Telefon, Deine Fahrkosten (und es gibt Gegenden in Deutschland, da gibt es keine verbilligten Sozialtickets), Bekleidung, Lebensmittel und Hygienemittel, etc. ab. Mach dfas mal bitte mit 365€/Monat …

Und dann vergiß Zigarretten,… das Bier mit 'nem Freund in einer Kneipe (und ich meine wirklich EIN Bier) wird zu einem Luxusartikel,… Kinobesuch ist passé,… geschweige denn ein Konzertbesuch … was auf die Kante legen läuft nicht und Bewerebungen mußt Du davon auch noch im Monat schreiben,… laut Meinung des Amtes eine/Tag = 1,55e Porto … das sind auf 20 Tage gerechnet 31€,… 10 gibts vom Amt dazu …

Und Du willst das noch nach 'ner Weile auf 132€ absenken?

Und das ist dann - für Dich - der Anreiz sich Arbeit zu suchen, weil man die ja auch so schnell findet. Weißt Du, ich kann jeden Arbeitslosen verstehen, der sich nicht bewirbt, weil er eh nur Jobs kriegt, die so billig dotiert sind, das er sich was vom Amt dazuholen muß.

Es wird langsam Zeit, das die Politik begreift, das sie mit diesem Lohndumping nur noch Sozialleichen erzeugt.

Anstatt das Geld in Bildung und Kindergartenplätze zu Investieren dürfen Arbeitslose in einer beheizten Wohnung leben, bekommen genug zu Essen, dürfen sich Abends ein Bier aufmachen, Rauchen und werden wie jeder normale anderer Arbeitnehmer Kranken und Pflegeversichert.

Arbeitslose bekommen genug zu Essen?
Sie trinken mal ein Bier?
Sie sind auch noch Krankenversichert so dass sie nicht an einer Lungenentzündung sterben müssen weil sie sich keine Medikamente leisten können?

Das ist Schockierend und empörend!!!
Genug zu Essen…schlimm.

weil ich das einfach asozial finde :smt013 .

ja schlimme Leute sind das, erst nach Jahrelanger Arbeit wegen einsparungen der Firma den Job verlieren und dann auch noch essen wollen tz

Bei dieser Sozialermittlersendung, die mir vorher im TV noch nicht aufgefallen ist werden bestimmt keine Unschuldigen vorgeführt.

Schonmal daran gedacht, dass die Fälle auch gestellt sein könnten. Ich glaube nämlich auch zum Schluss die Zahl von angeblich 750000€ sind es in diesem Landkreis auch nicht ganz. Ohne das die mir verlässliche Quellen nennen, glaub ich der Sendung mal gar nichts und nachprüfen kann man auch oftmals nichts.
Aber du scheinst ein gutes Beispiel dafür zu sein, dass die Hetze der Medien (wie z.B. Bild und Sat1) gegen Hartz 4 ja doch fruchtbaren Boden zu finden scheint.

Denn wer wenig erhält für den lohnt es sich auch eher zu arbeiten.

Ab wann lohnt sich denn Arbeit für dich. Vor meinem Studium hab ich für 700€ im Monat 46Std/Woche gearbeitet. Das hat sich nur gelohnt, weil ich noch zu Hause gewohnt hab und viel sparen konnte ich trotzdem nicht. War nichtmal annähernd an dem dran was ich hätte besitzen dürfen. Andre mussten davon sogar ne Familie ernähren. Glückwunsch.
Ich schätz mal Studenten sind für dich auch nur Schmarotzer.

ersma @Isegrimm
Nein ich selber zum Glück noch nie in einer solchen Situation.
Aber meine Eltern waren kurzzeitig beide Arbeitslos als ich so 10 war.
Das war schon ziemlich hart, war aber kein Grund für sie sich auf die couch zu legen oder ähnliches
Meine Mutter fand schnell einen job als sekretärin für kleines Geld.
Mein Vater als kleiner Assistenzartzt.
Heute Ist meine Mutter Anwältin und mein Vater leitender Artzt in einer Paxis.
klappt natürlich nur wenn man vorher in der Schule aufgepasst hat.
Das haben sie mir immer wieder erzählt und für die Schule hab ich immer egal wie knapp das geld war alles bezahlt bekommen.
ich wiederhol mich noch einmal

Anstatt das Geld in Bildung und Kindergartenplätze zu Investieren…

wenn man dieses Jahr Arbeitslosengeld I (nicht verwechseln mit H4!) nutzt und die Weiterbildungen dann kostenfrei wären und man die Kinder im Kindergarten solange sorglos lassen kann (wobei das wieder ein anderes Thema ist) hat man anschließend gute chancen wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen.
Desweiteren solltest du über den Begriff Armut nachdenken. Was du hier als „existieren“ bezeichnest wäre für einen einfachen Bauern außerhalb von Europa und Nordamerika was anderes.

klappt natürlich nur wenn man vorher in der Schule aufgepasst hat.

Dann ist dir vieleicht entgangen, dass es immer mehr Hochqualifizierte gebildete und studierte Menschen gibt die keinen Arbeitsplatz finden obwohl sie sich nicht auf die Couch legen und ernsthaft suchen.

@jojo23
mit deinem Beitrag kann ich nichts anfangen
drück dich bitte anders aus.Du interpretierst die Zitate seltsam
Ich will nicht das Arbeitslose verhungern sondern das ihnen eine chance gegeben wird sich weiterzubilden und so einen besseren job zu bekommen. Wenn sie diese Chance aber nicht nutzen wollen und auch keinen niedriglohnjob annehmen wollen dann sollen sie nicht weiter auf Kosten des Staates leben.

@ampler

Aber du scheinst ein gutes Beispiel dafür zu sein, dass die Hetze der Medien (wie z.B. Bild und Sat1) gegen Hartz 4 ja doch fruchtbaren Boden zu finden scheint.

Hetze gegen Hartz 4?
Hast du dir meinen Artikel komplett durchgelesen?
Das war geplant als Hetze gegen die Arbeitslosenpolitik! nicht gegen die Personen selber

Ab wann lohnt sich denn Arbeit für dich

Endlich mal eine gut überlegte Frage, die ich dir allerdings nicht mit einer bloßen Zahl beantworten kann. Arbeiten lohnt sich für mich wenn ich eine chance hab mich während des Berufes weiterbilden zu können und/oder realistische Aufstiegsmöglichkeiten habe. ZB. bei einem Studium

Ich kann Sami eigentlich nur zustimmen. Eigentlich wollte ich selber gerade dieses Thema in einem neuen Thread eröffnen. :smt025
Bei dieser Sozialermittlersendung, die mir vorher im TV noch nicht aufgefallen ist werden bestimmt keine Unschuldigen vorgeführt. Solche Leute kassieren nicht nur einmal, sondern Monat für Monat zu viel Geld vom Staat. Das sag ich nicht weil ich ihnen

[quote]nicht mal die Butter auf dem Brot gönne

sondern weil ich das einfach asozial finde :smt013 .
Anstatt das Geld in Bildung und Kindergartenplätze zu Investieren dürfen Arbeitslose in einer beheizten Wohnung leben, bekommen genug zu Essen, dürfen sich Abends ein Bier aufmachen, Rauchen und werden wie jeder normale anderer Arbeitnehmer Kranken und Pflegeversichert. Wenn die Waschmachine Kaputt ist läuft man einfach zum Amt…
Bekommt bitte kein falsches Bild von mir als neidischen Niedriglohnarbeiter, der ich nicht bin.
Natürlich will ich das man Stütze erhält, wenn man seinen Job verliert(dafür zahlt man ja auch einen Gewissen Prozentsatz seines Gehaltes) , aber das muss nach einer gewissen zeit (z.B. 1 Jahr für Alleinlebende bzw. 2 für Mütter/Väter) ein Ende haben danach sollte man wirklich nur noch ein Minimum Erhalten (z.B.132€+Inflation für Alleinlebende)
Denn wer wenig erhält für den lohnt es sich auch eher zu arbeiten.
naja das war jez ersma genug politik[/quote]

Oh weh. Wo soll man bei dem Beitrag von codename nur anfangen? Fangen wir einmal beim Grundgesetz an, da du offensichtlich grundlegendes unseres Rechtstaates nicht kennst.

132€/Monat würden dieses Grundrecht verletzen, da ein würdevolles Leben mit so wenig Geld nicht mehr machbar ist. Es ist vollkommen richtig, dass der Staat für Lebenserhaltungskosten und Teilnahme am gesellschaftlichen Leben das zweieinhalbfache zahlt. Mit deiner Forderung nimmst du Menschen, die unverschuldet in Arbeitslosigkeit geraten sind, in den Würgegriff. Das hat mit einem Anreizsystem nichts mehr gemeinsam.
Was ist mit den Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten? Meinetwegen für 3€/std. und 35Std./Woche. Das macht etwa 450€/Monat. Menschen die Angst haben müssen, bei Verlust des eigenen Jobs arm zu werden, werden sich auf sklavenähnliche Zustände am Arbeitsplatz einlassen. Eine ordentliche Grundsicherung ist daher unbedingt notwendig.

Und selbst wenn die Ermittler in diesen Fernsehserien auch die richtigen treffen, so ist das noch lange kein Grund, diese Menschen an den Pranger zu stellen, denn im Mittelstand und in den Großkonzernen gibt es genauso schwarze Schafe. Konkret erinnere ich mich bspw. an den Mehrwertsteuerbetrug bei McDonalds. Ich habe das damals sehr konkret erlebt, als ich mit 2 Freunden im Restaurant zur goldenen Möwe saß. Laut Kassenzettel saß einer draußen, einer drinnen und einer hat das Essen „zum Mitnehmen“ bestellt, also mit ermäßigter Mehrwertsteuer.
Wenn wir also diese schwarzen Schafe in allen Bevölkerungsschichten haben, warum sollten wir dann ausgerechnet diejenigen, die es in unserem Land am schlechtesten haben, nur wegen ein paar Betrügern auch noch knebeln?

Der Artikel ist mir definitiv nicht unbekannt.
Allerdings ist die Würde nicht weiter definiert und jeder Mensch würde sie auch anders definieren.

Gegenfrage: Wie viele Geld brauchst du im Monat um deine Würde aufrecht zu halten? und wie weit bis du Bereit für die Würde anderer Geld zu Bezahlen. ZB. in Form von Steuern oder ein Obdachloser spricht dich an und fragt nach Geld

Der Regelsatz liegt ja derzeit bei etwas über 300€+Fixkosten. Laut Wikipedia bekäme ein alleinstehender Arbeitsloser ungefähr 710€. Ich würde ihm sogar 800€ insgesamt zugestehen, dann habe ich bei den Menschen, die nicht arbeiten wollen einen größeren Spielraum (also jenen, die 3x innerhalb eines Jahres ein Jobangebot ablehnen), Zuwendungen abzuziehen und diejenigen, die an ihrer Arbeitslosigkeit keine Schuld haben, können wenigstens vernünftig leben und ihren Kindern möglicherweise sogar gute Bedingungen lieern, um es selbst besser zu haben.

Endlich mal eine gut überlegte Frage, die ich dir allerdings nicht mit einer bloßen Zahl beantworten kann. Arbeiten lohnt sich für mich wenn ich eine chance hab mich während des Berufes weiterbilden zu können und/oder realistische Aufstiegsmöglichkeiten habe. ZB. bei einem Studium

Deine Angaben beziehen sich auf einem Beruf bei dem man mehr als 1000€ netto im Monat bezieht. Tut mir leid das sagen zu müssen. Nicht jede Arbeit wirft soviel ab, also wende ich deine Definition an müssten unsere Arbeitslosenzahlen steigen, da alle unter 1000€ arbeitslos machen würden, da sich die Arbeit nicht lohnt.
Zwar hab ich dich gefragt, was du für lohnenswert erachtest. Ich will doch aber hoffen du wendest gleiches Recht für alle an.

Hetze gegen Hartz 4?
Hast du dir meinen Artikel komplett durchgelesen?
Das war geplant als Hetze gegen die Arbeitslosenpolitik! nicht gegen die Personen selber

Hartz 4 ist keine Person sondern Hartz 4-Empfänger, lies du dir lieber meinen Beitrag durch. (sorry für offtopic)

Wie viele Geld brauchst du im Monat um deine Würde aufrecht zu halten? und wie weit bis du Bereit für die Würde anderer Geld zu Bezahlen. ZB. in Form von Steuern oder ein Obdachloser spricht dich an und fragt nach Geld

Immer nach meinem Verdienst bemessen bin ich bereit einen gewissen Teil zu übergeben. Im Moment ist das nicht viel, denn ich bin Student. Für die Tafel spende ich trotzdem ab und zu, da man als Student im Ernstfall auch darauf angewiesen sein kann, besonders wenn man keine reichen Eltern hat.
Beantworte lieber die Frage erstmal für dich selbst, anstatt andere damit vor den Kopf zu schlagen.

Der Regelsatz liegt ja derzeit bei etwas über 300€+Fixkosten. Laut Wikipedia bekäme ein alleinstehender Arbeitsloser ungefähr 710€. Ich würde ihm sogar 800€ insgesamt zugestehen, dann habe ich bei den Menschen, die nicht arbeiten wollen einen größeren Spielraum (also jenen, die 3x innerhalb eines Jahres ein Jobangebot ablehnen), Zuwendungen abzuziehen und diejenigen, die an ihrer Arbeitslosigkeit keine Schuld haben, können wenigstens vernünftig leben und ihren Kindern möglicherweise sogar gute Bedingungen lieern, um es selbst besser zu haben.

Das mit dem 800€ ist in Ordnung, das Entspricht ja auch locker dem Arbeitslosengeld I welches man heute abhängig vom Alter 1-2 Jahre erhält.
Mein Kompromissvorschlag an die Regierung wäre nun diese 800€ als Arbeitslosengeld I weiter wie bisher zu zahlen und (!) alles was in den Bereich Bildung gehört (Weiterbildungen, Bewerbungsmappen, Bewerbungstraining und Kindergarten (siehe meine letzten Beiträge)) den Arbeitslosen kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Allerdings müssen sie dann Innerhalb dieser Zeit auch wirklich einen Job finden oder wenigstens eine Nebentätigkeit betreiben neben der Weiterbidung. Das Ziel ist die Integration in einen Vollzeitjob.
Wer aber nun wirklich keinen Bock hat sich wenigstens anzustrengen um einen Job zu erhalten, für den hab ich auch keinen Bock Steuergelder zu verplempern.
Ich wüsste gerne eure Meinung dazu, würd mich sehr interessieren.

Das mit dem 800€ ist in Ordnung, das Entspricht ja auch dem Arbeitslosengeld I welches man heute abhängig vom Alter 1-2 Jahre erhält.

Das ist Okay.

Mein Kompromissvorschlag an die Regierung wäre nun diese 800€ als Arbeitslosengeld I weiter wie bisher zu zahlen und (!) alles was in den Bereich Bildung gehört (Weiterbildungen, Bewerbungsmappen, Bewerbungstraining und Kindergarten (siehe meine letzten Beiträge)) den Arbeitslosen kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Absolut richtiger Ansatz.

Allerdings müssen sie dann Innerhalb dieser Zeit auch wirklich einen Job finden oder wenigstens eine Nebentätigkeit betreiben neben der Weiterbidung. Das Ziel ist die Integration in einen Vollzeitjob.

Das ist nun wieder illusorisch.

Begründung:

„Innerhalb dieser Zeit einen Job zu finden …“ ist so gut wie unmöglich. Der Mensch ist so gepolt, das er einen gewissen Lebensstandard hat. Ich meine jetzt nicht den 7er BMW oder die Yacht und das eigene Haus. Ich selbst habe meine Auto verkauft, habe mein Leben eingeschränkt, nur um mit den 703€ rund zu kommen. Und ich will einen Job. Einen Job, der es mir ermöglicht, frei Leben zu können, nicht ständig nur das billigste kaufen zu müssen (aber auch keine Feinkost) und den Unterhalt für meine Kinder zahlen zu können.

Ich will - grob gesagt - nicht mehr betteln müssen oder mitleidige Blicke ernten, wenn ich sage: „Tut mir leid, ich kann heute nicht mit in’s Kino!“ … Ich hab’ auch keine Möglichkeit von hier (Dorf) in die Stadt zu fahren, nur um mal unter Leute zu kommen.

Und wenn ich einen Job habe, dann will ich, das genau DAS alles wieder möglich wird. Keine Stereoanlage, keine Plasmafernseher,… ich will einfach nur wieder beweglich sein und soziale Kontakte knüpfen können.

Deshalb will man auch einen Job, der einem genau DAS ermöglicht. Und nicht einen 400€ Job, der noch z.Teil auf das ALG II angerechnet wird und immer noch abhängig sein.

Weisst Du, wie Du Dich fühlst, wenn Du mit 46 Jahren einer Tussi von knapp 25 gegenübersitzt, deren Mann genug Asche hat, das sie sich fast täglich im Solarium toasten lassen kann und 1x pro Woche ins Nagelstudio … und die Dir dann sagt: „Nun Herr K… den Heizkostenzuschuß können wir Ihnn leider nicht bewilligen … vielleicht ziehen sie ja besser um?“

Wer bitte braucht da noch Counterstrike um Amok zu laufen?

Wer aber nun wirklich keinen Bock hat sich wenigstens anzustrengen um einen Job zu erhalten, für den hab ich auch keinen Bock Steuergelder zu verplempern.
Ich wüsste gerne eure Meinung dazu, würd mich sehr interessieren.

Da sind wir wieder d’accord … aber „anstrengen“ und „verheizt werden“ sind für mich zwei unterschiedliche Schuhe …

Es gibt solche Menschen.

Gerade heute kam ein Bericht im Fernsehen (ich glaube auf Phoenix) wo „Deutsche“ polnischer Abstammung in Görlitz Stütze beziehen und dann drüben über der Grenze in Polen leben,… in Deutschland nur eine Scheinadresse haben. Die Gänsefüßchen bei der Nationalität sind in diesem Fall angebracht, denn das ist nun wirklich nur eine „Zweckstaatsbürgerschaft“ für mich ist.

Dabei kocht mir wirklich die Galle hoch …

Aber ich kann jeden ALGler verstehen, der sich neben der Stütze etwas „schwarz“ dazu verdient … und wenn es nur 300€/Monat sind … einen normalen Job für die Summe anzunehmen, die er dann nicht mal zur Gänze behalten darf und dann noch immer vom Amt kujoniert wird,… wer bitte macht das?

@codename: Arbeitslose sind zu einer Mindestzahl an Bewerbungen pro Jahr verpflichtet. Wenn die Bewerbungen in Ordnung sind und sie einfach nur nicht genommen werden, kannst du sie dafür nicht bestrafen. Nur wenn sie ein Angebot bekommen und es dann nicht angenommen wird, dann stellt sich die Frage, ob derjenige den Job wirklich wollte oder ob die Bewerbung nur eine Alibibewerbung war. Wer 3 mal ablehnt, dem darf man die Zuwendungen kürzen. Ich würde sie 3 Monate lang auf 500€ kürzen. Ich glaube, so ähnlich wird das auch schon gehandhabt. Im Prinzip forderst du also nichts, was nicht schon da ist.

Aber ich kann jeden ALGler verstehen, der sich neben der Stütze etwas „schwarz“ dazu verdient … und wenn es nur 300€/Monat sind … einen normalen Job für die Summe anzunehmen, die er dann nicht mal zur Gänze behalten darf und dann noch immer vom Amt kujoniert wird,… wer bitte macht das?

Wie willst du es denn sonst umsetzen? Derzeit darfst du die ersten 100€ voll behalten, von 100€-800€ darfst du 20% behalten und von 801-1200€ bzw. 1500€ darfst du 10% behalten. Ab 1200 bzw. 1500 bekommst du keine Stütze mehr und darfst dafür all dein Geld behalten. Auf diese Weise erreichst du einen einigermaßen fließenden Übergang zwischen ALG und Eigeneinkommen. Das Bürgergeld der FDP regelt das ganz ähnlich, nur dass jedem etwas mehr bleibt und man oberhalb der 1500€ das Bürgergeld in Form eine „negativen“ Steuer bekommt. Wie genau das funktioniert habe ich aber noch nicht genau verstanden.

Wenn du eine bessere Lösung kennst, lass sie hören. Ich bin wirklich sehr gespannt. :slight_smile:

Hätten wir ein faires und richtiges Geldsystem, würde es zu vielen solchen Situationen garnicht kommen. Es wäre möglich, dass jeder genug hat. Aber das wollen die da oben ja nicht, damit wir hier unten uns schön weiter darüber streiten können und so schön mit uns selbst beschäftigt bleiben.

Wer Lust hat, kann sich hier mal ein wenig schlau machen, was möglich wäre, würde man etwas an unserem Geldsystem verändern.

Hier noch ein nettes Filmchen dazu: http://video.google.com/videoplay?docid … w&q=fabian

Hätten wir ein faires und richtiges Geldsystem, würde es zu vielen solchen Situationen garnicht kommen. Es wäre möglich, dass jeder genug hat. Aber das wollen die da oben ja nicht, damit wir hier unten uns schön weiter darüber streiten können und so schön mit uns selbst beschäftigt bleiben.

Wer Lust hat, kann sich hier mal ein wenig schlau machen, was möglich wäre, würde man etwas an unserem Geldsystem verändern.

Hier noch ein nettes Filmchen dazu: http://video.google.com/videoplay?docid … w&q=fabian

@daggle: Es gibt nicht „die da oben“! Deutschland wird derzeit im Prinzip von 3% der Menschen in unserem Land regiert. Das ist die Zahl der Menschen in Deutschland, die in einer Partei sind. Die Chance, dass deine Stimme dort Gehör findet, ist also außerordentlich groß im Vergleich zu einer Bundestagswahl. Also werde Mitglied in einer Partei und engagiere dich, wenn sich etwas nach deinen Vorstellungen ändern soll.

Ansonsten stimme ich dem Fehler im Geldsystem durchaus zu. Ich werde mich da mal in der FDP für einsetzen, wenn ich beim nächsten Kreisparteitag Zeit habe.

… zu Investieren dürfen Arbeitslose in einer beheizten Wohnung leben, bekommen genug zu Essen, dürfen sich Abends ein Bier aufmachen, Rauchen und werden wie jeder normale anderer Arbeitnehmer Kranken und Pflegeversichert. Wenn die Waschmachine Kaputt ist läuft man einfach zum Amt…
Bekommt bitte kein falsches Bild von mir als neidischen Niedriglohnarbeiter, der ich nicht bin.
Natürlich will ich das man Stütze erhält, wenn man seinen Job verliert(dafür zahlt man ja auch einen Gewissen Prozentsatz seines Gehaltes) , aber das muss nach einer gewissen zeit (z.B. 1 Jahr für Alleinlebende bzw. 2 für Mütter/Väter) ein Ende haben danach sollte man wirklich nur noch ein Minimum Erhalten (z.B.132€+Inflation für Alleinlebende) …

Du schreibst da einen Scheiß zusammen, da kann man nur Kotzen.
Mehr will ich dazu gar nicht sagen, sonst werde ich noch Beleidigend.

Ich muß doch was dazu schreiben.
Ich bin jetzt 49 Jahre alt, nach 30 Jahren Arbeitlos geworden. Betrieb ging Pleite. Lustiger Weise bekamen wir die letzten Monate kein Geld. Also wollte ich aufhören zu Arbeiten nach 8 Wochen ohne Lohn, weil meine Kosten gingen ja weiter. Aussage vom Arbeitsamt ja wenn sie Kündigen bekommen sie eine Sperre, wennn sie Geld brauchen gehen sie zum Sozialamt. Sozialamt, was wollen sie sie haben doch Arbeit wenn sie Geld brauchen gehen sie zum Arbeitsamt.
Das ist das wahre Leben, in 8 Monaten habe ich nun 2 Angebote bekommen die ersten 500 Euro weniger zahlen, und natürlich gibt es kein Urlaubsgeld kein Weihnachtsgeld mehr. Und der eine wollte gleich die 50 Std Woche wieder einführen.
Von 800 Euro laut Wiki was da steht kann ich nur Träumen, obwohl ich verheiratet bin.

Also quascht nicht so eine blöde Geschichte nach, sondern wer wirklich Infos will der soll mal auf Arbeitsamt gehen und da mit den Leuten reden.

@ kalyptus

Genau DAS sind leider die Erfahrungen, die ich auch machte.

Unsere Gesellschaft ist überhaupt nicht mehr daran interessiert, das Arbeitslose überhaupt einen Vollzeit-Job bekommen. Sie werden einfach nur noch verwaltet. Sie sind verpflichtet sich zu bewerben, obwohl man weiß, das diese Bewerbungen nicht fruchten. Ein Mensch, der jahrelang gearbeitet hat, vielleicht sogar in einem hochdotierten Job war, wird behandelt, als wäre er ein Schmarotzer.

Sicherlich versucht er, sich in seinem eigenen Beruf, mit eben der Vergütung, die er hatte, erneut wieder in’s Berufsleben zu integrieren … aber dann sagen sie ihm, das er eben Laub harken muß, oder Aufpasser in der U-Bahn oder … oder … oder…

… weil er es innerhalb von einem Jahr nicht geschafft hat, sich zu integrieren. Innerhalb eines Jahres. :roll:

Und dann schlägt Hartz IV zu … alles, was Du Dir aufgebaut hast, was Deine Rücksicherung sein sollte wird zu Geld gemacht,… um den Staat zu entlasten. Man rechnet DIR (mit Tabellen, die 3-4 Jahre alt sind und seit dem keine Anpassung erfahren haben) vor, was Dir zum Leben zusteht.

Und dann schickt man Dich zu einer Umschulung. Umschulungsmaßnahmen, die sich am aktuellen Bedarf orientieren und ca. 2 Jahre dauern. Nur … nachdem Du die abgelegt hast, findest Du in Deinem „neuen Beruf“ nichts.

Du hast ja keine Berufserfahrung, oder … der Bedarf, der vor 2 Jahren da war, der herrscht jetzt nicht mehr.

Und mit Deinem Alter (bei waren es 46 Lenze) hast Du eh keine Chance.

usw. … usw. …

Ich könnte hier jetzt Seiten mit der Realität füllen,… Seiten mit Frust, Ohnmacht und Zorn,… Seiten damit, wie Du versuchst Deine Kosten zu reduzieren,… z.B. GEZ-Gebühren und was Du dafür machen musst …

I. Die Grundrechte
Artikel 1
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Geänderte Version:

I. Die Grundrechte
Artikel 1
(1) Die Würde des Menschen ist teilweise unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt, mit Ausnahme der sozialen Leistungsverwaltung. Die Definition der Würde wird durch ein Landesgesetz geregelt.

Der Fernsehkritiker hatte in seinem Kommentar zum Bericht der Sozialermittler Recht.

In Deutschland wird ein immenser volkswirtschaftlicher Schaden durch Spekulanten und durch gierige Banker verursacht, die Geld auf ausländischen Finanzmärkten verbrennen und … für die in letzter Instanz Du, lieber steuerzahlender Bürger, in die Bresche springst. Schäden in Milliardenhöhe, die andere verursachen und Du, lieber steuerzahlender Bürger, den Geldbeutel öffnest. Aber darüber gehen wir lächelnd hinweg.

Aber der kleine Hartz IV-Bezieher, der ist das wahre Übel, er ist die Made im Speck unseres Wohlstandes, er ist … der faule Apfel im Korb der Gesunden.

Wacht endlich auf, Leute.

Und jetzt könnt’ ihr mir Linkspopulismus unterstellen, wenn ihr wollt,… ich stehe zu meiner Meinung. :smiley: