Die Kirche in der modernen Gesellschaft

Drei Seiten Palaver ohne dass auf den zentralen Satz der Jauch-Sendung eingegangen wurde: Die Mediziner in Holland und UK lachen sich kaputt, dass sich die deutschen Kollegen an die Weisungen eines 80jährigen Predigers halten sollen.

Drei Seiten Palaver ohne dass auf den zentralen Satz der Jauch-Sendung eingegangen wurde:

Was daran liegen könnte, dass es in diesem Thread überhaupt nicht um Günther Jauchs Sendung geht. Wenn man wie du das allerdings gar nicht rafft, dann tut man schonmal drei Seiten Diskussion über das eigentliche Thema „Die Kirche in der modernen Gesellschaft“ als Palaver ab.

Vielen Dank Greggy.
Und nein, in diesem Thread sollte es um die Jauch-Sendung gehen, es wurde aber vom Moderator
abgeändert, was dann zu dieser Pseudo-Religiösen-Gott-Diskussion geführt hat.
Dass sich Sendung und Thema logischerweise überschneiden, ist mir klar. :roll:

@BigDaddy01: Vom Thema Jauch hast du die Diskussion aber schon selbst mit der Wahl des Unterforums und deinem letzten Absatz weggebracht.

Aber was denkt ihr über dieses Thema? Ist Kirche noch zeitgemäß? Was haltet ihr davon, dass die Kirche in vielen Einrichtungen das Sagen hat, aber trotzdem bis zu 100 Prozent vom Staat finanziert wird und dafür vergewaltigten Frauen die Pille verweigert und Mitarbeiter mit hanebüchenden Begründungen das Arbeitsverhältnis kündigt, oder verweigert?

Bernd war nur so konsequent und hat das dann auch für das Topic nachgezogen.

Und damit weiter im Text.

Meine abschließende Formulierung war vielleicht etwas unglücklich gewählt, dass muss ich zugeben.
Aber noch zum eben angesprochenen Thema…
Ich weiß, dass es durchaus schwierig ist und viele gesellschaftliche Bereiche anschneidet (dabei offenbar auch die Gemüter erhitzt), aber wenn bereits von einer “Entchristianisierung” die Rede ist, finde ich das etwas fragwürdig.
Ich sehe es eigentlich genau wie meine Vorredner. Kirche hat durchaus ihre Daseinsberechtigung und Potenzial zu gesellschaftlicher Verbesserung, allerdings muss sie sich der Entwicklung beugen und anschließen um dies erreichen zu können.
Die Einstellung und öffentliche Präsenz/Kommunikation (in allen Belangen) entsteht durch ihre Mitglieder (hier das Führungspersonal).
Wenn eine Gruppierung (und so nenne ich die Kirche einfach) überwiegend 70- bis 80-jährige in ihren leitenden Gremien hat, so wird sich dies sicherlich irgendwo wiederspiegeln.
Ein in meiner Nachbarstadt ansässiger Verein zur Einhaltung von Nachtruhe etc. besteht… ihr habt es erraten, aus älteren Leuten, die fleißig gegen Discos, Kneipen usw. wettern.
Im Fall der Kirche erleben wir ein Phänomen von zwei sich immer weiter entfernenden Fraktionen. Dabei rede ich nicht vom Unterschied evangelisch-katholisch (hier bisher noch nicht angesprochen), sondern von den obersten Stellen (Papst, Bischöfe etc.) und ihren Mitgliedern.
Wenn wir also keine gewaltsame Neugliederung der Kirche fordern (Stichwort “Entchristianisierung” facepalm), so reden wir gerade darüber, wie wir einen 80-jährigen schwer gläubigen davon überzeugen können, doch bitte in die nächste Schwulenbar zu gehen, sich für den nächsten Sex ein paar Kondome zu besorgen und ja nicht zu vergessen, wenn doch ein Unglück passiert zu einer Abtreibung zu raten.

Ich denke dazu muss ich nicht mehr sagen, oder?
Ich bin nur darauf gespannt, welche Lösungsansätze von katholischer und welche von evangelischer Seite aus kommen werden.

Wenn wir also keine gewaltsame Neugliederung der Kirche fordern (Stichwort „Entchristianisierung“ facepalm), so reden wir gerade darüber, wie wir einen 80-jährigen schwer gläubigen davon überzeugen können, doch bitte in die nächste Schwulenbar zu gehen, sich für den nächsten Sex ein paar Kondome zu besorgen und ja nicht zu vergessen, wenn doch ein Unglück passiert zu einer Abtreibung zu raten.

Merkst du selbst, nicht wahr?

Homosexuelle sind nicht auch noch für Abtreibungen in die Verantwortung zu ziehen. :smt018

Entschristianisierung ist das falsche Wort. Es geht hier eindeutig um das Thema Säkularisierung. Es geht hier nicht darum, Gläubigen vorzuschreiben, wie und an was sie zu glauben haben, wofür sie eintreten und was ihnen wichtig ist.
Ich sehe aber, dass hier eine religiöse Institution (die katholische Kirche) über Befugnisse und Entscheidungsgewalten verfügt, die die transzendente Ebene einfach überschreitet. Ein Krankenhaus ist für mich zum Beispiel eine Zone, in der religiöse Weisungen absolut inakzeptabel sind, tut mir leid.
Um das klar zu sagen, ich habe nichts gegen Christen, nichts gegen das Christentum und nichts gegen die Kirche. Warum aber können wir keine klare Grenze ziehen zwischen öffentlichen Einrichtungen (und mir soll keiner erzählen, Krankenhäuser seien keine öffentlichen Einrichtungen) und religiösen Institutionen? Genauso stellt sich mir die Frage, warum kann sich die Kirche nicht damit zufrieden geben, Gläubige zu vertreten und zu leiten? Warum muss sie sich in die Angelegenheiten von potentiell “ungläubigen” einmischen (etwa, wenn sie in ein katholisch geführtes Krankenhaus gehen (müssen, wer geht schon freiwillig ins Krankenhaus)).
Trennung von Staat und Religion, um mehr geht es hier doch gar nicht. Das musste sich Europa über in unzähligen langen Jahrhunderten erarbeiten. Das sollten wir auch nicht vergessen.

Ich habe absichtlich die Verwendung des Wortes Entchristianisierung erklärt mit der ich wie xeno_borg richtig erkannt Säkularisierung meine, jedoch absichtlich diesen Begriff gewählt, weil diese Institution/en und ihre Schriften mitverantwortlich sind für die Bekämpfung unserer eigenen und anderer Kulturen und unsägliches Leid in allen nur vorstellbaren und erdenklichen Formen. Und es ist nun mal nicht so als würde das aufhören, die Hetze gegen Homosexuelle, die Frauenverachtung und Missionierung setzt sich ja durchaus fort, man denkt nicht mal daran seine Sonderrechte abzutreten und hat auch keine Scheu seinen Glauben in die Politik einfließen zu lassen und der Bevölkerung Vorschriften im Namen Gottes zu machen. Und aufgrund dieser Punkte, sehe ich die Notwendigkeit zu einer etwas harscheren Formulierung als bloßer “Säkularisierung”. Man hat es in meinen Augen schon viel zu lange aufgeschoben, mal Tacheles zu sprechen und Nägel mit Köpfen zu machen und die Religionen können froh sein, dass das noch so nachsichtig verläuft, nach dem was sie auf dem Kerbholz haben.

Ich weiß, dass es durchaus schwierig ist und viele gesellschaftliche Bereiche anschneidet (dabei offenbar auch die Gemüter erhitzt), aber wenn bereits von einer „Entchristianisierung“ die Rede ist, finde ich das etwas fragwürdig.

Da bist du nicht der einzige. Es würde vielleicht weniger die Gemüter erhitzen, würde über religiöse Themen weniger polemisch und radikal geredet werden. Ich frage mich ernsthaft was sich ein User davon erhofft, wenn er besonders radikal daherkommt und/oder sehr krasse Vergleiche zieht. „Ums mal drastisch zusagen, nach dem zweiten Weltkrieg gab es einen Entnazifizierungprozess, es wird auch Zeit für einen Entchristianisierungsprozess.“

Glaubt derjenige wirklich mit einer solchen und ähnlichen Aussagen konstruktiv zu einer Diskussion beizutragen? Durch sowas wird jede Debatte vergiftet. Man stelle sich vor, jeder hier würde auf diesem Niveau und so radikal agieren. Ich wünschte mir solche User würden einfach links liegen gelassen. Dass man, egal welche Meinung vertreten wird, es um Welten besser machen kann zeigen z. Bsp. Tiamik, Skafdir, xeno_borg oder auch du. Das wollte ich nur loswerden.

Ich sehe es eigentlich genau wie meine Vorredner. Kirche hat durchaus ihre Daseinsberechtigung und Potenzial zu gesellschaftlicher Verbesserung, allerdings muss sie sich der Entwicklung beugen und anschließen um dies erreichen zu können.

Das fällt, glaube ich, gerade der Katholischen Kirche sehr schwer. Zum einen hat sie wohl gar nicht so sehr den Fokus auf Deutschland, sondern eher auf katholische Hochburgen wie Lateinamerika. Dort gibt es, wie hier schon richtig an anderer Stelle angemerkt wurde, auch Kritik an den Dogmen der Kirche. Aber trotzdem hat sie dort noch ein ganz anderes Standing als es bei uns der Fall ist. Ich bezweifle, dass alleine Druck aus Deutschland oder Mitteleuropa ausreicht um Reformen in Gang zu bringen. Zum anderen macht gerade der jetzige Papst auf mich nicht den Eindruck als wolle er etwas an der Praxis der Kath. Kirche wesentlich ändern.

Im Fall der Kirche erleben wir ein Phänomen von zwei sich immer weiter entfernenden Fraktionen. Dabei rede ich nicht vom Unterschied evangelisch-katholisch (hier bisher noch nicht angesprochen), sondern von den obersten Stellen (Papst, Bischöfe etc.) und ihren Mitgliedern.

Ja, es sind sogar zwei parallel laufende Entfremdungen: Zum einen zwischen der Gesellschaft im Allgemeinen und der Kirche, und zum anderen, wie du schon schreibst, zwischen hohem Klerus und Gläubigen. Bleiben wir einmal bei der Katholischen Kirche. Bei den Kritikern innerhalb der Kirche handelt es sich immernoch um gläubige Katholiken. Ich finde es schade, wenn gerade diese zurückgewiesen werden, denn es geht ihnen doch nicht darum den Papst zu stürzen oder ihre Kirche zu verraten. Vielleicht würde es helfen, brächte man diese Menschen mehr in die Öffentlichkeit. Das würde auch ihre Position innerhalb der Katholischen Kirche stärken.


@Greggy

Da du zwar einerseits mir eine PN schickst, selbst aber offensichtlich die Funktion deaktiviert hast dir eine Nachricht zukommen zu lassen und damit mir gar keine Möglichkeit gibst dir privat zu antworten, tue ich dies eben hier.

Tach!

Moin.

Erster Post des Threads:
Thema: „In Gottes Namen – wie gnadenlos ist der Konzern Kirche?“
War ja wieder eine hochinteressante Sendung gestern

Zweiter Post des Threads:
(6 of Brot) Da du offenbar über das Thema selbst diskutieren willst (Fragestellungen deinerseits + Forenbereich) und nicht über die Sendung habe ich den Threadtitel angepasst, da eine vermischung von Themen nicht erwünscht ist.
Hier geht es also ab sofort um das Thema Kirche, was auch Thema bei Günter Jauch war, jedoch nicht um die Sendung Günter Jauch an sich (auch wenn das der anlass für dich war, dich damit zu befassen).

Fragt sich, wer hier nix rafft.

Nach wie vor du.

Schönes Wochenende!

Ich wünsche dir ebenfalls ein schönes Wochenende.

Also du willst, dass man über religiöse Themen weniger polemisch bzw. radikal redet? Tja aber wir reden hier nun mal über Religion und die ist selbst ziemlich radikal. Ich würde gerne wissen, wo du einen krassen Vergleich siehst aber vielleicht bilde ich mir ja die Opfer von Christentum und Islam nur ein und glaub mir, hierzu würde mir ein echt krasser Vergleich einfallen. Natürlich weiß ich, dass es dir gefallen würde, würde man doch bitte ganz nett bleiben und bloß nicht ausfallend werden oder radikal, sondern freundlich und zuvorkommend. Dazu fällt mir das hier ein:

Was für eine konstruktive Diskussion willst du haben Danzig? Irgendwas wo am Ende ein Kompromiss rauskommt? Ich will keinen Kompromiss. Ich will keine religiösen Schulen oder Kindergärten oder Krankenhäuser oder sonstige Einrichtungen abseits von Kirchen und Tempeln, Moscheen und Synagogen. Ich will nicht dass Menschen von der Geburt an als religiös gelten und ihre Menschenrechte mit religiösen Eltern abtreten. Ich will auch keine Sonderrechte im Arbeitsrecht, dass man jemanden ablehnen darf für eine Arbeit, weil er eine sie ist oder sie mit einer sie das Bett teilt oder sie und ihre Kollegen unzufrieden mit der Arbeit sind. Ich will auch nicht, dass ich religiöse Gebote einhalten muss, obwohl ich einer ganz anderen Religion angehöre. Ich will mich nicht irgendwo in der Mitte treffen, sondern vertrete die Ansicht, dass Religionsfreiheit dort aufhört, wo die Freiheiten all der anderen Menschen in diesem Land beginnt und zwar vom jüngsten Mitglied an.

Ich streu ja ungerne Salz in die Wunde, aber eine Organistation, die Menschen wie den Meisner oder diese Spezialisten von der Pius-Brüderschaft nicht knall auf Fall in ihre Grenzen verweist und sich… naja, davon distanziert, die kann ich beim besten Willen nicht respektieren.
Was glauben die eigentlich, wer sie sind?

Tarife und Streikrecht in der Kirche:

  • Ja sie wissen ja, worauf sie sich einlassen, wenn sie für die Kirche arbeiten, höhö.

Einem Vergewaltigungsopfer die Behandlung verweigern:

  • Ja, wer das Orchester bezahlt,bestimmt auch, was gespielt wird

Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche - Bericht des KfN? Nein, bitte nicht. Nachforschungen? Naja. ENTSCHULDIGUNGEN? Fehlanzeige. Konsequenzen? Verschieben wir doch seinen Arbeitsplatz dorthin, wo ihn keiner kennt, damit er weiter seinem Hobby nachgehen kann!

Hat sich jemals einer entschuldigt? Hat sich der Meisner hingestellt, und zugegeben das er versagt hat? Nöö, der ist ja schließlich nicht bei Rot besoffen nachts über eine Ampel gefahren…

Und dann zu guter Letzt, mein persönlicher Favorit - Kritik in den Medien, in der Gesellschaft, im öffentlichen Diskurs?
Eine HETZKAMPAGNE der Medien, ist ja wohl klar. :wink:

Das Problem ist nicht der Glaube (sic!). Das Problem sind auch nicht die Gläubigen, das ist mir auch klar. Das Problem ist dieser kleine Haufen alter Männer, die moralisch und gedanklich im Mittelalter hängen geblieben sind und am liebsten auch genau wieder die Zustände hätte, bei denen es keiner wagt, gegen die schöne Kirche zu wettern. Hach ja, Inquisition, das waren noch Zeiten…
Also was wäre der erste Schritt, um die Kirche modern zu machen: Schmeißt die ganzen alten Spinner raus, die genauso zielsicher auf Hundehaufen zulaufen wie ein Minensuchgerät Minen findet. Dann ist da ganz vielleicht noch was zu retten.
Ansonsten könnt ihr auch ohne den Fanclub Kirche an Gott glauben, oder? Wofür braucht man da eine Institution?

Und wenn man merkt das es einfach nicht funktioniert? Nun, dann ist es vielleicht an der Zeit, das sinkende Boot zu verlassen? Man kann auch stundenlang darüber jammern, das man ja so unfair zu der Kirche ist… Aber normalerweise verlasse ich einen „Club“ wenn er absolut nicht mehr meine Interessen vertritt und mich sogar zu klaren persönlichen Nachteilen nach außen repräsentiert.

Ich bin zwar Atheist, aber mir würde es völlig reichen, wenn Religionsfreiheit hier wirklich konsequent durchgezogen werden würde. Dann kann man meinetwegen auch an fliegende Spaghettimonster glauben. Soll mir recht sein, jedem seiner Wahrheit. Solange man MIR diese Freiheiten zugesteht, die man sich selbst zunutze macht.

Edit: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1838394/Sonneborn-und-die-Pius-Brueder?setTime=102.341

  • DAS fand ich interessant. Die Jungs würde ich als erstes aus meinem Laden verjagen, die sind ja mediales Gift…

XD
Großartige Sendung, die Heute-Show. Ganz besonders Sonneborn.
Als würden keine Kirchenvertreter im Rundfunkrat sitzen…

[Edit]Ratzinger geht - Rücktritt und Neuwahl eines Papstes verschoben.]

Den Respekt konntest du bisher aber gut verstecken. Es dürfte sich in meiner Wahrnehmung also nichts ändern.

do you even metaebene

Wenn du mir mitteilst, was dich an meiner Aussage eigentlich stört, werde ich sie, falls nötig, gerne erläutern, richtigstellen, ergänzen oder gar zurücknehmen.

Da schwingt soviel im Subtext mit, ich muss dich wohl kaum darauf hinweisen, welche Konnotationen des Papstes Bonmot beinhaltet? Mit solchen Sprüchen ließen sich Mordzüge legitimieren. Wer nicht für Gott ist, kann ja nur für den Teufel sein. Kann nur für das Böse sein, den Sittenverfall, den Chaos, die Dekadenz und die Verführung. Solche Leute sollte man besser stoppen! Alle guten Katholiken sollen daher gegen die teuflische Saat der teuflischen Schwulis vorgehen und sie zum rechten Glauben bekehren!

JAWOLL

In der Gesellschaft, und auch hier in der Diskussion, wird das Christentum und der Glaube an Gott gerne gleichgesetzt mit Religion beziehungsweise der katholische Kirche. Aber man kann an Gott glauben ohne einer großen Weltreligion anzugehören. Oder besser gesagt; wenn man sich die Taten der Römisch-katholische Kirche ansieht, ihr Handeln und Wirken, muss man als gläubiger Mensch diese Organisation ablehnen. Nur weil die Kirche die Deutungshoheit für sich beansprucht, muss man diese ihr nicht zugestehen. Wenn man die Theologie der Kirchen schlagen möchte, geht das nicht mit Logik sondern nur mit Theologie. Dazu zwei Bibelstellen: “Erhebt euch nicht über andere” Epheser 4:2 “JHWH, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst darbringen.” Matthäus 4:10 Damit hätten wir schon zwei Bibelstellen die den Papst entmachten und die Bibel ist voll von Gleichnissen, Anweisungen und Begebenheiten die gegen die großen Kirchen sprechen. So argumentiert man gegen die katholische Kirche und nicht in dem man den glauben an Gott an sich lächerlich macht. Diese Taktik ist zum scheitern verurteilt.

@Nakkinak

Ach was! Und wenn man Christen als geisteskrank bezeichnet; wenn man wiederholt ein Verbot von Religionen fordert; wenn man Christen, Muslime und Juden quasi als Vollidioten abstempelt; wenn man eine Zensur fordert um Religion zu bekämpfen; wenn man die Religionsfreiheit abschaffen will; wenn man kaum eine Gelegenheit auslässt Gläubige zu diffamieren - was ist das für dich?

Nur da reißt komischerweise kaum ein Agnostiker oder Atheist in diesem Forum sein Maul auf! Da lese ich nicht von dir, dass du vor diesen Atheisten den Respekt verlierst!

ExtraKlaus hat durchaus Recht, wenn er schreibt, dass die Aussage des Papstes es für „religiöse Forumskollegen“ schwieriger macht „Kirche und Religion“ zu verteidigen. Nur da fängt es ja schon an: Warum eigentlich? ExtraKlaus spricht nicht von Papstverehrern. Er spricht nicht einmal von Katholiken. Er spricht allgemein von Religiösen. Aber warum betrifft mich als getauften Lutheraner ausgerechnet die Aussage des Papstes?

Ich habe in meinem Beitrag lediglich daraufhin gewiesen, mit dem, schon aus ExtraKlaus Post gegebenen Bezug auf dieses Forum, dass als unqualifiziert empfundene Bemerkungen über Andersdenkende nichts sind, was die Katholische Kirche alleine für sich gepachtet hat. Außerdem habe nicht ich die Aussage (des Papstes) getroffen, sondern sogar extra geschrieben, dass ich sie nicht teile.

ExtraKlaus spricht nicht von Papstverehrern. Er spricht nicht einmal von Katholiken. Er spricht allgemein von Religiösen. Aber warum betrifft mich als getauften Lutheraner ausgerechnet die Aussage des Papstes?

Dann sind wir doch eigentlich lustigerweise eher einer Meinung als du glaubst! Ich vertrete die Auffassung, das man für die Ausführung seines Glaubens keine Institution Kirche braucht.
Ich bin bereit das auch etwas zu revidieren, denn eigentlich bilde ich meine Meinung im Speziellen über die katholische Kirche, das gebe ich gerne zu.

Wozu brauchen wir das? Eine Institution, die irgendwo in den letzten Jahrhunderten hängen geblieben ist, bei der erwiesenermaßen jede Hoffnung daran das sie nur Ansatzweise mit der Zeit gehen kann nun erlöschen kann?
Die Kirche, also im speziellen die katholische, hat früher die Zeit vorgegeben. Sie war nie fortschrittlich, sondern zutiefst in die Vergangenheit gerichtet, und zwar schon immer.
Die Kirche hat sich nicht erst seit Galileo, Kopernikus oder Da Vinci gegen den Fortschritt gestellt. Es verfügt noch heute Strukturen, die genau aus dieser Zeit stammen und die Wertvorstellungen von damals hält es größtenteils noch heute.
Und wenn es nach der Kirche geht, dann würde sie gerne wieder die Macht übernehmen, um, man verzeihe mir die Polemik, gegen alle Teufel vorzugehen (Was, wie damals, alle Ungläubigen sind).

Wenn ein Mensch zu diesem Schluss kommt, das diese Institutionen veraltet sind, dann bezieht er sich zumeist auf genau diese Beispiele. Mitnichten stellen sich die Protestanten und die anderen, christlichen Glaubensgruppen besser und fortschrittlicher an, in jedem Bereich.
Allerdings bezieht sich dieser Gedankengang grundsätzlich darauf, das man für die Ausübung seines Glaubens keine Institution wie die Kirche benötigt.
Bei manchen schwingt noch die Ablehnung gegen den Glauben mit, das ist richtig. Aber man darf sich nicht dadurch aus der Affäre ziehen, das man es nur auf die Ablehnung des Glaubens beschränkt. Die Motive dafür, teilweise herablassend oder beleidigend gegen den Glauben zu werden (und manchmal auch gegen die, die ihn verteidigen), sind vielfältig und vielschichtig. Und es könnte ja sein, das diese Gründe damit zusammenhängen, wie sich „der Glauben“, also alle chrisl. Institutionen und auch Gläubigen verhalten.

Denn dabei entscheidet nicht, wer jetzt welcher Religion und welcher Glaubenströmung angehört. Nachher ist es nur „das Christentum“. Es wird der Vielfalt nicht gerecht, aber jeder - egal ob luth. oder Baptist oder Katholik - muss sich daran messen lassen. Deswegen ist es auch von Belang für dich, Danzig.
Es ist zwar nicht fair, es ist nicht mal besonders differenziert. Aber aus Erfahrung ist der öffentliche Konsens niemals vielschichtig, die Meinung der vielen nicht differenziert, tiefgründig oder wohl überlegt.
Die öffentliche Meinung ist einfach, leicht zu verstehen, positionierend und tendenziös.
Und aus eigener Erfahrung kann ich auch sagen, das differenzierte und abwägende Meinungen auch immer weniger gewollt sind.

wenn man Christen als geisteskrank bezeichnet; wenn man wiederholt ein Verbot von Religionen fordert; wenn man Christen, Muslime und Juden quasi als Vollidioten abstempelt; wenn man eine Zensur fordert um Religion zu bekämpfen; wenn man die Religionsfreiheit abschaffen will; wenn man kaum eine Gelegenheit auslässt Gläubige zu diffamieren
Findet sich irgendwas davon hier im thread? Ich glaube nicht. Ausser deinen Beschwerden darüber. (Mit dem Papst im Titel auch besser, sonst mod.)

Also kommen wir doch wieder zurück zur heiligen römisch-katholischen Kirche, Groß-Inquisitor Ratze und Junta-Franzl.

Ach was! Und wenn man Christen als geisteskrank bezeichnet; wenn man wiederholt ein Verbot von Religionen fordert; wenn man Christen, Muslime und Juden quasi als Vollidioten abstempelt; wenn man eine Zensur fordert um Religion zu bekämpfen; wenn man die Religionsfreiheit abschaffen will; wenn man kaum eine Gelegenheit auslässt Gläubige zu diffamieren - was ist das für dich?

Das finde ich völlig behindert und habe schon mehrfach in diesem Forum gegen derartige Meinungen Stellung bezogen.

Nur da reißt komischerweise kaum ein Agnostiker oder Atheist in diesem Forum sein Maul auf! Da lese ich nicht von dir, dass du vor diesen Atheisten den Respekt verlierst!

Warum sollte ich auch. Als Agnostiker bin ich eh der Übermensch :ugly .

Fühlste dich wohl in der Opferrolle?

ExtraKlaus hat durchaus Recht, wenn er schreibt, dass die Aussage des Papstes es für „religiöse Forumskollegen“ schwieriger macht „Kirche und Religion“ zu verteidigen. Nur da fängt es ja schon an: Warum eigentlich? ExtraKlaus spricht nicht von Papstverehrern. Er spricht nicht einmal von Katholiken. Er spricht allgemein von Religiösen. Aber warum betrifft mich als getauften Lutheraner ausgerechnet die Aussage des Papstes?

Weil die Aussage des Papstes definitiv theistisch geprägt ist und es nicht verwundert, wenn es mit dir resonieren sollte, als Christ, der ja an Gott und seine Gebote glaubt, da jeder Vertreter einer Glaubensvereinigung prinzipiell so argumentieren könnte, es sogar müsste, wenn er seine heilige Schrift ernst nimmt. Schwule sollen nach der Bibel nunmal totgeschlagen werden. Bist du jetzt Christ oder nicht?

SPOILER: Dieser Kniff ist also nur einer von zahlreichen Varianten, Gläubige und Religonsanhänger in die Pfanne zu hauen. Allein die Zugehörigkeit und Verteidigung einer Religion macht dich zu einem potenziellen Faschisten, und genau so wirst du immer angegriffen werden. Da musst du drüber stehen.

Es geht im übrigen viel einfacher: noch kein Christ konnte mir kohärent erklären, wieso der christliche Gott Leid zulässt. Die Theodizee könnte das sein, was mich dann doch noch zum Atheisten macht.

Ich habe in meinem Beitrag lediglich daraufhin gewiesen, mit dem, schon aus ExtraKlaus Post gegebenen Bezug auf dieses Forum, dass als unqualifiziert empfundene Bemerkungen über Andersdenkende nichts sind, was die Katholische Kirche alleine für sich gepachtet hat. Außerdem habe nicht ich die Aussage (des Papstes) getroffen, sondern sogar extra geschrieben, dass ich sie nicht teile.

Joa, hilft aber nicht. Wenn du sagst „Ich bin religiös“ (weiß nicht, ob du das so getan hast), dann nimmst du die ganze Scheiße, die dazugehört auch mit dazu. Das trifft im übrigen auf jeden zu, der sich mit irgendeiner Bewegung identifiziert. Als Vegetarier kann ich da ein Lied von singen. Und das muss man sich dann gefallen lassen. Es ist immer noch deine Entscheidung, ob du dich als Mitglied einer Religion betrachtest, oder ob du dich als „gläubig“ betrachtest, worin immer noch ein gewaltiger Unterschied besteht.

Hier ist ein weiterer Konflikt der Religiöse so unglaublich leicht angreifbar macht: Wer Schwule toleriert, handelt gegen das Wort Gottes. Du, Danzig, hast dich oft tolerant gegenüber Homosexuellen geäußert. Bist du nun ein wahrer Christ, oder nicht? Wenn Jesus sagt, man muss immer die andere Wange hinhalten (was meiner Meinung nach wohl die fordernste Aussage aller Zeiten ist) was machst du dann? Wenn die Bibel sagt, du darfst keinen Geldhandel mit Zins betreiben: Löst du alle deine Konten auf?

Als wahres Mitglied einer Religion bist du zu bedingungenslosem Gehorsam gegenüber deinen Autoritäten verpflichtet: Du kannst dir nicht einfach rauspicken, was dir gefällt und ignorieren, was dir nicht passt. Dann bist du kein wahrer Lutheraner.


Back to topic: Ich fand Ratzi besser, der hat die Rolle des Papstes durch den stockkonservativen, verbitterten deutschen Stil einfach besser ausgefüllt.

Wer Schwule toleriert, handelt gegen das Wort Gottes

„Ehrt Menschen von allen Arten“ 1. Petrus 2:17 - Die Bibel verurteilt zwar Homosexualität, aber sie fordert auch dazu auf alle Menschen zu achten und mit Freundlichkeit zu begegnen. Man kann eine Handlung durchaus ablehnen ohne den Menschen zu hassen oder zu missachten.

Back to topic: Ich fand Ratzi besser, der hat die Rolle des Papstes durch den stockkonservativen, verbitterten deutschen Stil einfach besser ausgefüllt.
Und dazu diese Augenringe und dieses „Lächeln“. Ich hab oft zuerst gedacht, dass ich da von Satanisten gephotoshoppte Bilder seh…

Edit: Ich hab übrigens mal gehört, dass es in D in den Fünfzigern eine Diskussion darüber gab, ob Katholiken überhaupt Demokraten sein können, wo sie doch auf einen absoluten Führer hören.