Die Grenze zwischen Rassimus und Humor...

aus kosten von Minderheiten.
Mir geht es darum wo ihr die Grenze zwischen den beiden seht.
Auf die Idee hat mich der Ausschluss einer griechische Dreispringerin, nach folgender Außerung auf Twitter

Mit so vielen Afrikanern in Griechenland werden die Mücken aus dem West-Nil essen wie zu Hause
.
Dazu gab es dort wohl mehrere Infektionen mit dem West Nil Fieber.

Persönlich kann ich nicht nachvollziehen was daran Rassimus ist, imho ist es ein eher schlechter Scherz.
Aber was meint ihr?

Zu leiden aller bin ich gerade in Schreiblaune und leider habe ich nicht wirklich was zur Diskussion beizutragen.
Anstelle dessen stelle ich lieber eine dämliche Frage:
Ganz klar beziehst du dich mehr auf die getätigte Aussage, allerdings steht in deiner Überschrift
"Die Grenze zwischen Rassismus und Humor…"
Weshalb der Thread wahrscheinlich dahin gegen tendiert, weil irgendwann niemand mehr den Anfangspost liest und einfach darauf los schreibt. Höhö
Worauf ich hinaus will ist eher:

Was denkst du wohin dieser Thread führt?

Humor ist etwas sehr subjektives, worüber sehr viel gestritten werden kann.
Rassismus ist ein empfindliches Thema, wo irgendwann auf jedenfall jemand auftaucht und Nazi-Vergleiche aufstellt, was ein Zeichen dafür ist, dass das Niveau des Threads gerade in den Keller gesunken ist. Oder jemand bezeichnet dich als solches aufgrund einer deiner Aussagen, die er womöglich noch missverstanden hat.

Was ich damit sagen will, ist, dass der Thread womöglich jetzt schon verdammt ist irgendwann closed zu werden.

Zu dem Zitat:
WAhrscheinlich vielleicht etwas aus den Kontext gegriffen, daher für mich unverständlich, aber Rassismus sehe ich da nun auch nicht. Nur fiesen Sarkasmus, von daher Frage ich mich, wie du dadurch auf dieses Thema kamst bzw. dieses Beispiel für so eine Thematik genommen hast.

Naja, ich kann da einfach keinen Witz erkennen…
Das ist total unlustig.

Und einfach nur eine unnötige Bemerkung.

Die Grenze zwischen Rassimus und Humor…?
Fließend. Nicht selten bedient man sich Klischees, die irgendwie schon rassistisch sein können.
Allerdings ist das immer auch eine Sache des Betrachters…

Ist aber schon ein seeeehhhhrrrr schlechter Scherz von dieser Sirtaki-Leichtathletin.
Da hat die wohl nicht alle fünf Sinne beisammen gehabt , als die diesen Bolzen losgelassen hat !
Kommt mir irgendwie vor wie der Spruch von der Koksfürstin Gloria Rest von Kleinhirn mit ihrem geistigen Kotabwurf "Da sterben die Leute an AIDS, weil sie zu viel schnackseln. Der Schwarze schnackselt gerne.“ ! :roll:

Es gibt da Unterschiede, meiner Meinung nach. Einfache Regel: Witze die über Ethnien, die den Hass auf die Ethnien durch vermeidlichen Humor tarnen sind nicht zu akzeptieren. Bestes Beispiel: “Ich geh mal einen Neger abseilen”

Witze über Ethnien die bekannte Eigenschaften der Ethnien humoristisch und scharmant persiflieren sind hingegen in Ordnung. Dann kann man sogar ungestraft Juden Witze machen:

"Rabbi zu den schlafenden Zuhörern: "Balbatim, red’ ich umsonst?“
Alle wachen auf: “Wo, wo gib’t Rettich umsonst?””

Mal davon abgesehen kann Humor weniger beliebte Eigenschaften verharmlosen oder abmildern. Es nimmt schärfe aus den Vorurteilen:

“Wie fangen schwäbischen Kochrezepte an ??
Man leihe sich einen Topf…”

Sehr dramatisch ist dieser “Witz” nicht, aber man muss berücksichtigen, dass die Olympischen Spiele zumindest theoretisch das Ideal der Völkerverständigung haben und dazu die Sportler auch Repräsentanten ihrer Nation sind. Und beidem hat die Sportlerin keinen Dienst erwiesen.

Witze , die irgendwelche Klischees bedienen und nicht Volksverhetzend sind , gehen in Ordnung !

Beispiel…
…Schimanski und Hänschen im Tatort

[video]http://www.youtube.com/watch?v=WDYP55dIPoU&feature=player_detailpage[/video]

Meine Meinung nach fängt Rassismus dort an, wo ich jemandem aufgrund seiner Ethnie gewisse Wertigkeitseigenschaften unterstelle. Häufig sind diese charakterlicher, intellektueller oder moralischer Natur oder sie betreffen den vermeintlichen Wert der Person an sich.
Wenn ich also sage, der Mann dort drüben ist scharz, so ist dies kein Rassismus. Wenn ich hingegen sage, er ist schwarz und daher dumm und ein Verbrecher, so ist dies Rassismus.
Zum Thema Humor, so sind “ethnische Witze” sehr häufig und sogar fast notwendigerweise mit derartigen Eigenschaften, in Form sogenannter Klischees, verknüpft. Dies ist streng genommen Rassismus. Wenn ich Witze darüber mache, dass Juden geldgierig sind, hat dieser Witz rassistische Elemente, da hier charakterliche und moralische Eigenschaften an die Ethnizität in Form einer Vorurteils gebunden sind. Selbiges gilt übrigens auch für einen Witz, der darum geht, dass Asiaten gut in Mathe sind.
Insofern würde ich nicht sagen, die Grenze sei fließend, sondern Humor und Rassismus haben überlappende Grenzen.
Wo der Spaß nun anfängt, wo er aufhört und was erst recht nicht mehr witzig ist, bleibt jedem im Prinzip selbst überlassen. Da wird es und kann es auch keinen Konsens, höchstens einen kleinsten gemeinsamen Nenner in der Gesellschaft finden.
Ironischerweise hängt es auch häufig von der Qualität des Witzes ab, wie weit ein Witz “gehen” darf. Hat er eine gute Pointe, ist der Empfänger des Witzes eher gewillt, möglicherweise politisch inkorrekte Inhalte in Kauf zu nehmen, als wenn es ein stumpfer, unlustiger Witz ist.
Ich hoffe, niemand ist entsetzt darüber, dass ich sage, viele Witze sind rassistisch.

In dem von mir eingestellten Clip , gräbt ja ein Holländer selber die ganzen Holland-Klischees aus. :smiley:
Und meiner Meinung nach kann man sowas als harmlos empfinden !

Anscheinend ist die Bemerkung"In Griechenland gibt es viele Afrikaner"(mehr hat sie ja nicht gesagt) aber an sich schon “Rassismus” für die Umerziehungslobby,weil Leute aus dieser Bemerkung Gedanken und Maßnahmen entwickeln könnten, die dieser Ideologie nicht passen und diese Leute wollen es sich so einfach wie möglich machen.

Für die Leute, die hinter so einer Ideologie stehen kann es in Europa NIE ZUVIELE Afrikaner geben.

In dem von mir eingestellten Clip , gräbt ja ein Holländer selber die ganzen Holland-Klischees aus. :smiley:
Und meiner Meinung nach kann man sowas als harmlos empfinden!

Sehe ich genauso. Rassistisch heißt ja nicht unbedingt gleich Weltuntergang. Ich glaube der Humor ist das einzige Metier, in dem Rassismus, Sexismus, Chauvinismus, etc. toleriert werden kann. Das ist ja auch das schöne am Humor, nämlich dass er in der Lage dazu ist, sich über die Ernsthaftigkeit der Welt hinwegzusetzen.

Ja, ja, deutscher Qualitätsjournalismus … Einer schreibt was Halbwahres und alle plappern’s nach. :roll:

Entgegen der Darstellung, die in den deutschen Onlinemedien kursiert, wurde Voula Papachristou nicht allein für den ungelenken Humorversuch suspendiert. Die griechische Teamleitung hat sie rausgeworfen, weil sie wiederholt Sympathien für die rassistische Partei Chrysi Avgi geäußert hat, vor allem auf Twitter. Wer bei der BBC nachsieht, weiß mehr:

[i] As well as the comment on Sunday referring to the West Nile virus and Africans living in Greece, Papachristou had also reposted a tweet by Ilias Kasidiaris, a politician with the far-right Golden Dawn party, criticising Prime Minister Antonis Samaras’s stance on immigration.

She had previously retweeted several links to videos promoting the views of Golden Dawn, which won 7% of the vote in Greece’s recent elections, and had directly communicated online with Mr Kasidiaris.

Mr Kasidiaris gained notoriety for slapping one left-wing woman politician and throwing water over another, during a heated debate on a television show.
Papachristou tweeted him on his name day last week: “Many happy years, be always strong and true!!!”[/i]

http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-18987678

Die braune Krawallschachtel bleibt allein schon zum seelischen Schutz besser daheim. Man kann es ihr nicht zumuten, in dieselbe Grube zu hüpfen, in die auch afrikanische und karibische Untermenschen springen.

@Greggy

Das finde ich dann schon bedenklich. Der IOC brüstet sich ja immer damit unpolitisch zu sein. Wenn man eine lupenreine Demokratie wie China ausrichten lässt, dann muss man auch rassistische Dreispringerinnen zulassen. Aufgrund politischer Affiliationen DARF man niemanden Ausschließen, auch wenn dieser aus dem ultra-rechten Spektrum kommt.

P.S.: Ich bemerke gerade, sie wurde von griechischer Seite aus gesperrt. Dann nehm ich meine Kritik über den IOC zurück. An meiner grundsätzlichen Aussage ändert sich aber nichts.

Immerhin ist auch so noch mehr Platz für afrikanische Sportler, die dann gleich in UK bleiben wollen.

http://www.dailymail.co.uk/news/article … Leeds.html

Wieder so eine sinnlose Diskussion. In der Satire, im Humor, und in den Witzen gibt es keine Grenzen. Es sei denn man steckt sie sich. Man kann Witze über Juden reißen ohne Antisemit zu sein, man kann Witze über Schwarze reißen ohne Rassist zu sein. Wenn man Minderheiten Ethnien etc. gezielt aus dem Humor ausschließt, weil sie Minderheiten sind, ist das auch eine Art von Diskriminierung.

Oder frei nach Serdar Somuncu: “Jede Minderheit hat das Recht verarscht zu werden”.

Mal abgesehen davon fand ich den Witz nicht witzig. Aber Geschmack ist nicht verhandelbar.

Es kommt aber nun einmal immer etwas darauf an, wen du damit ansprichst. Also nicht, wer das Ziel ist, sondern wer darüber lachen soll.
Man kann dann zwar pauschal nicht von einer Grenze reden, da hast du recht. Aber manchmal sollte man sich so einige Bemerkungen echt sparen. Ganz egal ob ich diese “political correctness” in Ordnung finde oder nicht, Somuncu spricht aus einer Rolle heraus. Und solange ist es für (die meisten) in Ordnung.

Man kann sich natürlich von jeglichen Tabus (“Grenzen”) befreien, aber wenn man sich nicht total unbeliebt machen will, sollte man sich nicht über einige gesellschaftliche Konventionen hinwegsetzen.
Wobei, wohlgemerkt SOLLTE. DÜRFEN natürlich. Nur man sollte sich halt manchmal fragen, ob man jetzt so eingeschränkt dadurch ist, weil man sich z.b. den ein oder anderen Witz über Juden dann doch einmal schenkt, wenn man damit verhindert als Nazi zu gelten…

Es ist also eher eine Sache der persönlichen Entscheidung, per se verbieten kann man es dir ja schlecht (Freie Meinungsäußerung!). Nur muss man dann auch die Konsequenzen seines Handelns tragen.

Es kommt aber nun einmal immer etwas darauf an, wen du damit ansprichst. Also nicht, wer das Ziel ist, sondern wer darüber lachen soll.
Man kann dann zwar pauschal nicht von einer Grenze reden, da hast du recht. Aber manchmal sollte man sich so einige Bemerkungen echt sparen. Ganz egal ob ich diese „political correctness“ in Ordnung finde oder nicht, Somuncu spricht aus einer Rolle heraus. Und solange ist es für (die meisten) in Ordnung.

Ich habe bereits gesagt, dass die Grenze des Humors individuell gesetzt wird. Was meinst Du mit die Meisten? Somoncu hat auch viele Feinde von links bis rechts, von Medien bis zu sogenannten Moralaposteln. Wenn Du einen Witz reißt, sprichst Du dann nicht auch aus einer Rolle heraus? Somuncu sagt ganz deutlich, dass es die Aufgabe der Zuhörer ist, herauszufinden was er ernst meint und was nicht. Aber das gilt ja nicht nur bei ihm, sondern das gilt generell bei Witzen.

Man muss natürlich auch die Verantwortung für das Gesagte übernehmen. Das heißt man muss einkalkulieren, dass das Gesagte nicht jedem schmeckt, weil Geschmack nicht verhandelbar ist. Manchmal redet man auch blödes Zeug und verletzt dabei jemanden unbeabsichtigt. Dann gebietet die Situation dass man sich entweder rechtfertigt oder entschuldigt. Die Gesellschaft sollte eine gewisse Gelassenheit entwickeln und nicht jedes gesprochene Wort auf die Goldwage legen. Denn niemand ist ohne Sünde. Und jeder ist angreifbar.

Ansonsten könnten wir auch ne Gedankenpolizei einführen, die auf den moralischen Wert des gesprochenen Wortes achtet.

Wie gesagt, es hat nichts darüber ausgesagt was ich davon halte.
Aber das man sich sehr unbeliebt macht, wenn man die gesellschaftlichen Konventionen der political correctness ignoriert, da hast du mit Somuncu ja ein gutes Beispiel gebracht.

Wenn Du einen Witz reißt, sprichst Du dann nicht auch aus einer Rolle heraus?

Natürlich. Aber das hängt auch immer vom Publikum ab. Zu meinen Freunden, die in diesem Thema ähnlich gestrickt sind wie ich, kann ich auch eher so eine Bemerkung ablassen als z.b. bei zart besaiteten Mitmenschen.

Die Gesellschaft sollte eine gewisse Gelassenheit entwickeln und nicht jedes gesprochene Wort auf die Goldwage legen.

So wahr! Ich bin da sogar deiner Meinung. Nur ist dem nicht so und man schießt sich gerne selbst ins Knie. Und allein die Gesellschaft zu überlisten, also einfach zu sagen: Ich sage was ich für richtig halte und erwarte das ihr angemessen damit umgeht - Damit sorgt man nur für seine eigene Diskreditierung.
Das finde ich nicht gut, auf jeden Fall müssen wir da wieder gelassener werden und ich bin ein großer Fan von Serdar Somuncu, aber auch er sagt ja indirekt, dass diese Renitenz nicht unbedingt immer so förderlich ist. Und da muss man abwiegen wie weit man sich beugen will, um es sich nicht bei allen zu verscherzen…

Ansonsten könnten wir auch ne Gedankenpolizei einführen

1984 - Wie nah Orwell mit seinen Beschreibungen eigentlich an die heutige Zeit herangekommen ist, erstaunt mich immer wieder.

Ich selber mache ganz gerne Witze über alles und jeden. Als Berliner hat man ja den Vorteil zu keiner Richtung wirklich zu gehören, kein Ossi, kein Wessi, kein Bayer oder änliches. Wichtig finde ich dabei das man gewisse Grenzen nicht überschreitet, einfach gesagt, man will nur witzig sein und nicht einfach Plump jemanden beleidigen (oder es sogar als Witz zu tarnen obwohl man damit nur seinen Rassismus verbreiten will). Dazu finde ich es wichtig das jeder das recht hat Witze über mich und die meinen machen darf. Kleines Bsp:
„Die Juden und die Skifahrer sind Schuld!!“,
„Warum die Skifahrer?“,
„Niemand fragt warum die Juden!“
Als ich den das erste mal gehört habe musste ich Herzhaft lachen, auch gerade weil der Witz darauf hinweist wie übel die Doppelmoral vieler Menschen ist (bestes Bsp war mal ein Vorarbeiter von mir der eher tragisch Komisch war: „Ich hab ja nichts gegen Ausländer, aber wenn eine meiner Töchter mit nem Türken ankommt schlag ich sie beide tot.“ Er fand das witzig ich zum kotzen.
Ansonsten guter thread da ich die frage häufiger gestellt bekomme :wink:

Ist die “Grenze zwischen Rassismus und Humor” nicht einfach dort gezogen, wo ein Witz tatsächlich rassistisch wird? Ich würde mal die These aufstellen, dass ein guter Witz, der Nationalität/Hautfarbe/etc. thematisiert, dann trotzdem gut ist, wenn er eben nicht rassistisch ist. Das Beispiel von Ladifari ist ja, wie er zu Recht sagt, kein Witz auf Kosten von Juden, sondern entlarvend gegenüber dem impliziten Antisemitismus desjenigen, der nach den Skifahrern fragt.

Edit: Anmerkung von legolas beherzigt.