Die Frau ohne Hintergrund

@Fernsehkritiker

Bildblog hat die Sache mit dem NPD Kanidat jetzt aufgegriffen:
http://www.bildblog.de/19446/neonazis-gibt-es-immer-noch-nicht/

Das gleiche wie für die Kandidatin der Linken gilt auch für den Kandidaten der NPD. Er wird fast nirgends erwähnt, was auch ein Verstoß gegen die Chancengleichheit ist. Außerdem liefert man so den Rechten einen Grund sich als Opfer zu sehen.

Bin ich froh, dass wir in einer so tollen Demokratie leben…da brauchen sich die Politiker nicht um das Volk zu scheren und andersrum ebensowenig. Es ist mir egal, ob das Allgemeinwissen ist, aber ich weiß nicht mal sicher, wie der letzte Bundespräsident hieß. Der Mann hat ja auch nichts mit mir zu tun…in keinerlei Hinsicht.
So langsam gewöhne ich es mir ab, mich über unsere pseudodemokratische Politik aufzuregen.

Ich kann nicht verstehen, warum alle von diesem Gauck so angetan sind. Er ist in fragwürdigen Organtionen wie der Atlantik-Brücke und der Deutschen Nationalstifung und vertritt die üblichen neoliberalen Denkmuster, einem eindrucksvoll gescheiterten Wirtschaftssystem. Auch als Last-Minute Bürgerrechtler weiß er nicht so recht zu überzeugen. In der DDR war er priviligiert, durfte frei in den Westen reisen und hat immer brav der SED darüber berichtet. Erst nach dem Mauerfall wurde er plötzlich zum Bürgerrechtler. Als Stasi Aufklärer hat er zudem zu unrecht Leute in Misskredit gebracht. Darunter echte Kritiker des SED-Regimes wie Stefan Heym, die es allerdings gewagt haben nach der Wende nicht dem Anti-Kommunismus zu verfallen. Sehr fraglich dieser Mann und zu Wulff brauch ich nichts zu sagen, nach dem was sich seine Partei mit den Sozialkürzungen a.k.a. Armutsbeschleunigungsgesetz geleistet hat.

Kann ich auch nur zustimmen. Allein schon, dass er Grüne und SPD als zu links darstellt sollte den Leuten eigentlich zu denken geben:

Auch die 2 Links werfen mal ne eher dunkle Seite auf den „Super-Tollen-Absolut-Coolen-Bundespräsidenten-Welcher-Ja-So-Viel-Verändern-Wird-Gauck“ Dachte man das über Obama nicht auch?

http://dwdonline.de/?p=4357

http://dwdonline.de/?p=4364

Hier ist übrigens ein interessanter Artikel zur Jochimsen, der gerade die Community interessieren dürfte:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32782/1.html

Demnach ist die Tante nichts Anderes als eine Zensursula in Rot. So etwas brauchen wir nicht.

Von Gauck bin ich allerdings auch nicht begeistert. Den Grund hierfür hat bereits Preisablehner geliefert (Atlantikbrücke) und ich kann dem nichts mehr hinzufügen.

Hier auf Youtube findet sich eine sehr plausible Rechtfertigung Gysis, warum Gauck für die Linke nicht geeignet ist:
http://www.youtube.com/watch?v=6i2sSQWoChM

kurz: Gauck hat in wesentlichen realpolitischen Fragen eine konträre Auffassung (Sozialpolitik, Auslandspolitik)
übrigens: die PDS hatte Gauck früher ihre Stimme in der Bundesversammlung gegeben, er ist ja schonmal als Kandiidant angetreten, ich glaube gegen Johannes Rau.

Für mich ist das Not gegen Elend. Die jeweiligen Gegenargumente gegen die Kandidaten wurden ja schon genannt.
Die Linke hat hier aber ein Eigentor geschossen. Hätte man den rot-grünen Kandidaten Kandidaten Gauck, den ich von den vier Trauergestalten noch am besten finde, akzeptiert, wäre das ein klarer Schritt in Richtung der SPD gewesen. So hat man den Sozialdemokraten ein weiteres Argument gegen eine Koalition gegeben.

Von Benach- und Bevorteiligung kann bei der Berichtserstattung überhaupt keine Rede sein, da ja nicht das Volk wählt. Trotdem würde ich mir auch Sendungen mit Jochimsen und Rennicke wünschen.

Du hackst ständig auf der Partei DIE LINKE rum. FDP Wähler oder wie?

Außerdem trittst auch Du trotz aller Kritik in die von der bürgerlichen Geschichtsschreibung aufgestellte Falle der “Sozialismus-Existenz” - noch nie, nie hat es auf der Welt einen Sozialismus gegeben, geschweige denn Kommunismus. Jetzt wirst Du mir aber vorhalten, dass doch stets vom “kommunistischen China / Nord Korea / Kuba / …” die Rede ist? Ich sag ja: bürgerliche Geschichtsschreibung (und ihre Gläubigen…). In 100 Jahren werden die Geschichtsbücher ganz anders aussehen als heute - der Sieger schreibt sie stets.

EDIT

Ach so, die Kandidatin dient natürlich nur der Medienpräsenz und “Promo”. Wenn es zum 2. bzw. 3. Wahlgang kommt, sollte natürlich gegauckt werden.

Sagt mal, ist der Gisi eigentlich neuerdings der Pausenkasper der Linken geworden. Oder wieso bestand der bei “hart ab fair” darauf den Film zu zeigen, indem sich die Sendung lustig über die Begründung macht, warum die Linken diese Frau aufstellen wollen ? Der Moderator warnte ihn noch, dass er den Film ihm eigentlich ersparen wollte.
Ich meine…nimmt die Linke sich eigentlich selbst überhaupt noch ernst ?

… weil eine Person für Dich DIE LINKE ausmacht?

Schau Dir diesen YT Clip an http://www.youtube.com/watch?v=3C-pkUAjyUo (Gysi-Rede), und sag erneut, dass DU diese Argumentation nicht nachvollziehen und die Partei weiterhin " nicht ernst" nehmen kannst.

Für mich ist DIE LINKE die einzig wählbare Alternative - der Kapitalismus ein System mit überschrittenem Verfallsdatum. Als ob der Mensch ewig in der “‘sozialen’ Marktwirtschaft” leben wird -.-

Diese Linken-Bashe geht einem mit der Dauer doch reichlich auf die Nudel. Und wenn, dann kritisiert doch wenigstens die sagenumwobene Dummheit der SED-Nachfolgepartei, die sich semantisch von ihrer Vergangenheit zu distanzieren versucht, den großen Stasi-Aufklärer Gauck bewusst nicht zu unterstützen. Wie klug wäre es gewesen, schlicht über den eigenen Schatten zu springen und unter dem Deckmantel eines oppositionellen Bollwerks Wulff “zu verhindern”. Das hätte mal Eindruck gemacht.

Ich hasse es zwar, als zugegeben Linker dass hier erwähnen zu müssen, aber es gibt sogar noch einen vieren Kandidaten. Wie schon 2009 tritt für die NPD Frank R., der s’%&"§!*# Liedermacher, an. Und der wird ja nun von den Medien eigentlich überhaupt nicht erwähnt. Das bedeutet, dass die Nazis wieder mal die Opfer spielen können.

Diese Linken-Bashe geht einem mit der Dauer doch reichlich auf die Nudel. Und wenn, dann kritisiert doch wenigstens die sagenumwobene Dummheit der SED-Nachfolgepartei, die sich semantisch von ihrer Vergangenheit zu distanzieren versucht, den großen Stasi-Aufklärer Gauck bewusst nicht zu unterstützen. Wie klug wäre es gewesen, schlicht über den eigenen Schatten zu springen und unter dem Deckmantel eines oppositionellen Bollwerks Wulff „zu verhindern“. Das hätte mal Eindruck gemacht.

Wie gesagt: es ist reine „Promo“, einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Im fortgeschrittenen Wahlgang sollte schon allein aus taktischen Gründen das kleinere Übel Gauck gewählt werden - um die bürgerliche Koalition zu schädigen. Das ist Realpolitik.

PS: bei all dem Linken-Gedresche und Schwingen der Kommunisten-Keule frage ich mich echt, wo Du (FK) politisch stehst. Und die Piraten sind keine pol. Richtung - sie haben sich ja selbst noch nicht einmal gefunden.

Und die Piraten sind keine pol. Richtung

Gibts in der Politik nur Rechts und Links? Ziemliches Schwarz-Weiß-Denken… :roll:

sie haben sich ja selbst noch nicht einmal gefunden.

Kannst du das auch untermauern, oder ist das nur eine Meinung?
Sie passen nicht in das Links/Rechts-Schema, das bedeutet aber lange nicht, dass sie nicht wissen was sie wollen! Irgendwie schade, dass man sowas erläutern muss :smt009

[…] Für mich ist DIE LINKE die einzig wählbare Alternative - der Kapitalismus ein System mit überschrittenem Verfallsdatum. Als ob der Mensch ewig in der „‚sozialen‘ Marktwirtschaft“ leben wird -.-

Könntest du mir bitte erläutern, warum die Linke die einzig wählbare Alternative ist? :roll:

Meiner Meinung nach konnte ich in sachlicher Hinsicht keinen vernünftigen Grund sehen, die Linken zu wählen. Schließlich finde, dass (ehemalige) Stasi-Mitglieder und „Beton-Kommunisten“ keine Abgeordnetenmantate für den Bundestag oder anderen Länderparlamente bekommen sollten. Ebenso konnte ich bisher nur feststellen, dass weitgehenst die Linken grundsätzlich sich bei vielen politischen Themen lieber eine Protesthaltung einnehmen, anstatt ernsthaft mit anderen konstruktiv mitzuarbeiten, so wie es z. B. die Piratenpartei handhabt.

Grundsätzlich befürworte ich die soziale Marktwirtschaft als Wirtschaftsform. Jedoch setzt die soziale Marktschaft im Gegensatz zur freien Marktwirtschaft wichtige soziale Grundsätze voraus, wie z. B. das „Eigentum verpflichtet.“ (Art. 14 Abs. 2 GG). :smt018

Außerdem widerspreche ich verhement die Politik einiger bürgerlichen Partei, vorrangig die der FDP, dass man die offensichtlich asozialen, kriminellen Strukturen des Casinokapitalismus als vermeintlich natürlicher Mechanismus der Marktwirtschaft gerechtfertigt. Dadurch machen sich viele Mitglieder der FDP und der CDU/CSU auch sehr unglaubwürdig, wenn sich diese Politiker auf der einen Seite als Anhänger der sozialen Marktwirtschaft aussprechen, jedoch auf der Seite die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft nicht befolgen und die notwendigen Reformen ablehnen, z. B. strenge Regulierung der Finanzmärkte oder Einführung einer Vermögensteuer (wegen Art. 14 Abs. 2 GG). Pauschal gesagt würde ich diesen Vergleich heranziehen:

Wer Hedge-Fond-Manager als seriöse Geschäftleute anstatt als Kriminelle bezeichnet, der bezeichnet wohl auch Drogendealer als Apotheker. :smt018

Meiner Meinung nach hat sich (nicht nur) die Linkspartei dadurch aufmerksam gemacht, die Prinzipien und Strukturen der sozialen Marktwirtschaft wirklich erkannt zu haben.

Gregor Gysi über Gauck:

taz: Herr Gysi, warum wählt die Linkspartei Herrn Gauck nicht zum Bundespräsidenten?

Gregor Gysi: Weil er Haltungen einnimmt, die wir nicht teilen. Er war für den Irakkrieg. Er ist für den Afghanistankrieg. Und er lehnt die Einheit von politischer Freiheit und sozialer Gerechtigkeit ab. Er will den sogenannten Fürsorgestaat nicht. Meine Schlussfolgerung aus DDR und Bundesrepublik lautet, dass wir politische und soziale Freiheit nicht mehr trennen dürfen. Gauck sieht das anders. Für eine Partei, die vorwiegend sozial ausgerichtet ist, ist das schwerwiegend.

Gespalten statt versöhnt:

Dabei ist es erstaunlich, wie eine Partei, deren Ziel der Demokratische Sozialismus ist - die SPD -, nun einen fundamentalen Antisozialisten vorschickt, der Sozialismus nur als Gegensatz zu Demokratie denkt und damit auch künftig jeden dritten oder vierten Weg ausschließt. Er will bewahren, was ist. Zwar hat er als SPD- und Grünen-Kandidat der Selbstcharakterisierung „konservativ“ ein „links“ beigefügt. Aber das Unchristliche am Casino-Kapitalismus ist ihm bislang so wenig in den Sinn gekommen wie das biblische Zinsverbot. Dass die Schöpfung bedroht sein könnte, ist nicht sein Thema. Unter denen, die Schwerter zu Pflugscharen in Afghanistan forderten, war seine Stimme nicht zu hören.

Gauck legt noch eins drauf: „Einheimischen wie Vertriebenen galt der Verlust der Heimat als grobes Unrecht, das die Kommunisten noch zementierten, als sie 1950 die Oder-Neiße-Grenze als neue deutsch-polnische Staatsgrenze anerkannten.“ Gauck distanziert sich von dieser Haltung nicht. Wegen derartig zwielichtiger Äußerungen kam Erika Steinbach nicht in den Stiftungsrat des Zentrums gegen Vertreibungen. Auf den Antrittsbesuch eines Bundespräsidenten Gauck beim polnischen Nachbarn dürfte man gespannt sein.