Die Bibel - Gott

Vorneweg: Diese Rezension habe ich mal als Parodie auf die stereotypen Buchvorstellungen eines Forums geschrieben, in dem ich aufgrund genau solcher “Provokationen” jetzt auf ewig gesperrt bin. ^^
Verlinken kann ich es leider nicht, da der Bereich nur für Mitglieder einsehbar ist, also poste ich es hier einfach erneut.
In meinen Augen lohnt es sich nämlich das zu lesen, wie ich gewohnt bescheiden anmerken möchte.

Die Bibel von Gott

Nach einer Ewigkeit der Untätigkeit kommt der Antiheld der Geschichte, Gott, auf die abgedrehte Idee schnell mal eine ganze Welt zu erschaffen. Ein böser Fehler, was sich spätestens dann herausstellt, wenn zwei seiner Zöglinge ihm die Obsternte wegfuttern… Diese Banalität ist der Startschuss für eine schier endlose Reihe absurder Verwicklungen, wie man sie so seit The Big Lebowsky nicht mehr gesehen, bzw. gelesen hat.
Ganz im Stile Tarantinos geht es dann mit dem Zombieslapstick “Das Neue Testament” weiter, in dem Gott und sein Söhnchen Jesus schmerzlich lernen müssen, wie verheerend freie Liebe sein kann… Gott, weil sein Sohn statt standesgemäß seine Tischlerlehre zu beenden, zur neurotischen Ikone der New Age Szene aufsteigt und Jesus, weil er sich mit seinen Aktionen von einem Schlamassel in den nächsten reitet…
Der kurzweilige Debütroman Gottes bietet ein unglaubliches Feuerwerk an Absurditäten, bei dem selbst Leslie Nielsen erblassen würde!

Quelle: Buchrücken.

Ich hatte ehrlich gesagt nicht besonders viel erwartet von diesem Schmöker, zumal ich einige verheerende Rezensionen gelesen habe. Aber da die Bibel zusammen mit Tolkiens Der Herr der Ringe das literarische Fantasygenre praktisch begründet hat und ihre Verkaufszahlen sogar Harry Potter in seine Grenzen verweisen, habe ich mal einen Blick riskiert - und war begeistert!

Trotz des Alters dieses Buches ist der Inhalt unglaublich frisch, frech und modern! Das ist vor allem dem spritzigen Schreibstil von Gott zu verdanken, der durch die abgefahrene Idee zeitweise zwischengeschalteter “Ghostwriter” besonders facettenreich ist. Leider hat Gott seit diesem Bestseller, der so etwas wie seine Quasi-Autobiographie darstellt, nichts mehr von sich hören lassen. Doch wer davon auf einen schüchternen Duckmäuser schließt, täuscht sich gewaltig. Denn Gott sprengt in der Bibel wirklich alle Grenzen der “Political Correctness” und hat für literarische Konventionen höchstens ein müdes Lächeln übrig.
Den geneigten Leser erwarten seitenlange frei erfundene und für den weiteren Verlauf der Geschichte völlig belanglose Auflistungen von Namen, Dörfern, Insekten und so weiter und so fort… Nennt mir einen Schriftsteller, der sich heute noch sowas traut!

Nein, hier steht Gott allein auf weitem Felde und stellt sogar Helge Schneider mit seiner ausgiebig zelebrierten Normenzerpflückung in den Schatten. Es lassen sich aber noch viele weitere Parallelen zum deutschen Komödiantengroßmeister ziehen. Zum Beispiel die überzogene Gewaltdarstellung, oder Gottes treffsicheres Gespür für Absurditäten und die Kunst seine Charaktere im falschen Moment immer genau das Falsche tun und sagen zu lassen, was der ansonsten ziemlich unzusammenhängenden Geschichte Struktur gibt und sie mit einer Menge subtilem Humor würzt.

Der entgeht aber nicht nur Kritikern dieses Machwerks, sondern unverständlicher Weise sogar eingefleischten Liebhabern. Da fragt man sich doch, ob Gott denn wirklich erst in fetten Lettern SATIRE auf den Einband schreiben muss, damit sein subversiver Humor auch vom letzten Trottel als solcher verstanden wird. Aber eigentlich hat Gott das ja schon getan… Immerhin ist der Titel des Buches BIBEL, was in etwa so viel bedeutet wie BLUBB BLUBB oder BADABONG. Viel eindeutiger geht’s nun wirklich nicht. Aber na ja… In dieses Buch wurde schon immer viel hineininterpretiert…

Dass es aber auch durchaus möglich ist, die Natur und Genialität dieses Buches zu verstehen und zu würdigen, beweist nicht nur diese Rezension, sondern auch eine Laienspielgruppe, die nun schon seit vielen Jahren die Geschichte der Bibel nicht nur nachspielt, sondern auch im Rahmen eines Aktionskunstwerks weiterspinnt. Ganz recht, die Rede ist von der “Katholischen Kirche”. Ich könnte mich jedes Mal beömmeln, wenn ich Diddi Hallervorden in seiner absurden Kostümierung als Benedikt XVI im Freilichttheater “Vatikan” herumstolpern sehe.

Aber die Lektüre der Bibel (die auch im Hörspielformat erhältlich ist und schon mehrmals verfilmt wurde) bleibt trotzdem Pflicht für jeden Freund des Absurden.
Ach, lest einfach selber und freut euch auf Gottes herbeifabulierten, zotigen Sohn Jesus, einen cholerischen Hippie, der mit seiner “Gang” die Straßen Israels verunsichert, bis er von den trotteligen “Römern”, die glatt aus einem Asterix und Obelix Heft entsprungen sein könnten und den so genannten “Juden”, ein paar abewrackten Sektenspinnern, geschnappt und (warum auch immer) an eine sinnlos in der Gegend herumstehende, unförmige Wand (das “Kreuz”) genagelt (!) wird - nur um drei Tage später seine Kumpels als Zombie mit ein paar Goreeffekten zu terrorisieren (ua. Finger in Wunden legen… Igitt). Einfach herrlich…
Ebenso wie Gottes Ausraster im “Alten Testament”, dessen Handlung von dem PC Spiel “Black and White” inspiriert ist.

[b]Ein echter Kracher, diese Bibel. Bitte mehr davon!

6/5 [/b]

Wow, ein Komiker auf Kreuzzug gegen den christlichen Glauben. Wie originell :wink:

Drei Kritiken:

  1. Wenn man eine Rezession über ein Buch schreibt, sollte man es gelesen haben.
  2. Du verwendest teilweise den Sprachgebrauch des Pöbels.
  3. Es fehlt eine Angabe um welche Bibel bzw. welche Übersetzung es geht: Einheitsübersetzung, Lutherübersetzung, Die Gute Nachricht, Thompson Studienbibel u. v. m.

Übrigens kommst du viel zu spät, es gibt bereits eine geniale Bibel-Parodie: Bibel in gerechter Sprache

Wow, ein Komiker auf Kreuzzug gegen den christlichen Glauben. Wie originell :wink:

Na, ich nehme auch gerne alles andere gerne auf’s Korn, aber etwas nicht zu kritisieren, weil’s ja als Mainstream-Hassobjekt pfui-bah ist, ist in meinen Augen nicht weniger mainstream und damit logischer Weise auch pfui-bah.

  1. Wenn man eine Rezession über ein Buch schreibt, sollte man es gelesen haben.

Rezessionen schreibe ich eher selten…
Zugegeben: billiger Konter! Doch wer sagt dir denn, dass ich die Bibel nicht gelesen habe?
Außerdem ist die Bibel nicht irgendein Buch für das die selben Regeln gelten, wie für andere, denn sie ist weniger der ganze Buchstaben-Summs zwischen den so beschrifteten zwei Buchdeckeln, als eine kulturelles Phänomen.
Da kann man anderer Meinung sein, klar. Aber dass diese Rezension jetzt ohnehin nicht soooo ernst gemeint ist und sie daher auch keinen akademischen (oder sonstwie gearteten) Standards entsprechen muss, sollte eigentlich klar sein.

Oder nimmst du hier etwa mich auf den Arm mit deiner „Kritik“? :shock:

  1. Du verwendest teilweise den Sprachgebrauch des Pöbels.

Oha. Na dann habe ich mich wohl wiedermal selbst disqualifiziert.

  1. Es fehlt eine Angabe um welche Bibel bzw. welche Übersetzung es geht: Einheitsübersetzung, Lutherübersetzung, Die Gute Nachricht, Thompson Studienbibel u. v. m.

…um keine davon!
Sondern nur um die Bibel selbst. Die gibt es, sie ist eine Entinität - nein, eine Monade! - und deine Ketzerei betrübt mein religiöses Gemüt zutiefst.

Übrigens kommst du viel zu spät, es gibt bereits eine geniale Bibel-Parodie: Bibel in gerechter Sprache

Ja, die kenne ich schon und ich gebe gerne freimütig zu: Da habe ich meine Meister_innen gefunden!
Doch irgendwo gibt es auch noch Grenzen des guten Geschmacks, glaube ich.

Hey FreundBorax, lass dich nicht unterkriegen. Ich find die Buchvorstellung nicht mal schlecht. Sogar relativ respektvoll und nicht allzu böse gehalten. Da hätte man ja auch noch ganz andere Sachen zu schreiben können :twisted:

Ich fands nicht schlecht. Musste ein-, zweimal sogar richtig herzhaft lachen.

Ich darf da eh nichts zu sagen, sonst werde ich sowieso wieder nur verfolgt…

Die Bibel sollte dein geringeres Problem sein. blättert im Malleus Malificarum :mrgreen:

HEXE!!! HEXE!!! :ugly

Da will der Blacky der Hexe wohl mal zeigen wo [-]sein[/-] der Hammer hängt :wink:
Dachte den Thread gibt’s schon gar nimmer.

hat er JEHOVA gesagt ?

Stein aufheb.

Ne Satire auf die Bibel zu machen ist zwar amüsant, zeugt aber nicht von großem Sportsgeist. Immer auf die einschlagen, die sich eh nicht groß wehren …

Interessanter wäre es, eine Satire auf den Koran zu basteln; allerdings fehlt es da wohl generell am nötigen Mut. Verstehen kann man es aber, da die Christen niemanden dafür in die Luft jagen, ihm den Kopf im Internet abschneiden, Flaggen verbrennen…ect. :roll:

Nicht böse sein, aber selbst mir als eingefleischtem Atheisten geht das permanente Christen-Bashing allmählich auf die Ketten.

Ne Satire auf die Bibel zu machen ist zwar amüsant, zeugt aber nicht von großem Sportsgeist. Immer auf die einschlagen, die sich eh nicht groß wehren …

Nicht wehren? Da hast du wohl noch keinen eingefleischten christlichen Fundi kennengelernt. Einmal hatte ich die Ehre, diese Familie hätte sich gewehrt :smt027 und ein „Einschlagen“ ist die Satire auf keinem Fall. :smt021

Wenn ich sage: “Der Papst ist eine dümmliche Schw…”, was passiert dann? Richtig, nicht viel jedenfalls. Bestenfalls ne Anzeige wegen Herabwürdigung und Beleidigung. Was passiert, wenn ich sage: “Mohammed war eine dümmliche Schw…”? Richtig, ich bin in vielen Ländern dieser Erde praktisch so gut wie tot. Wozu gehört also mehr Mut?

Soll jetzt keine Religionsdebatte werden, aber momentan scheints mir so zu sein, dass das Christenbashing hofiert wird, während man über den Islam besser zu schweigen hat. Oder wie soll ich mir den jetzigen Fall der linksextremistischen “Stunksitzung” erklären, wo man fröhlich über die Kirche in übelster Weise hergezogen ist, weil man sich ja eh keine großen Sorgen machen muss. Hätte man im selben Tonfall über den Islam abgelästert, hätten wohl einige der “Komiker” den nächsten Tag nicht mehr erlebt.

Wenn schon Satire, dann bitte nach allen Richtungen auskeilen! :smt002

Wenn ich sage: „Der Papst ist eine dümmliche Schw…“, was passiert dann? Richtig, nicht viel jedenfalls.

Kommt drauf an wo.

Wenn schon Satire, dann bitte nach allen Richtungen auskeilen! :smt002

Er hat aber nun mal eine Satire über die Bibel geschrieben und nicht über den Koran. Eigentlich ist es aber der selbe Stuß!
Ich mache keinen Unterschied zwischen allen Religionen und dein „Christenbashing“ liest du und siehst du bestimmt auch immer in den selben Zeitungen und Sendern. Schließ dich den Freidenkern an, sofern du noch nicht im Verein bist. Dort kriegen alle ihren Fett weg.

Eigentlich sollte man über jede Religion eine Satire-Reihe verfassen, da es wohl sonst generell in keinen anderen Büchern soviel gesammelten Unfug zu lesen gibt! :mrgreen:

Wow, ein Komiker auf Kreuzzug gegen den christlichen Glauben. Wie originell :wink:
… es gibt bereits eine geniale Bibel-Parodie: Bibel in gerechter Sprache

Ich hab zuerst gedacht das sei Satire. Aber die meinen das Ernst!
:smt005 :ugly

Wow, ich hab den link erst ignoriert, weil ich dachte, das wäre wieder so ein Scherz vom „Netzwerk redlicher Christen“, aber Du hast Recht: das ist wohl ernst gemeint :shock:
Bei Wikipedia steht das Buch auch drin, und es sind auch namhafte Personen beteiligt, ist also echt.
Vielleicht hat Flok es ja ironisch gemeint?

Edit: Wer’s noch nicht kennt, hier ein Beispiel für eine „redliche“ Seite: rasputin.de
DAS ist tatsächlich NICHT ernst gemeint :wink:

Ich habt für diesen Witz nicht wirklich 2 Monate gebraucht um ihn zu verstehen?

DOCH
Aber wie gesagt: link erst ignoriert^^

Faule Ausrede :smiley:

Ich hatte so ein Meisterwerk schonmal in der Hand und der Besitzer war ganz stolz darauf…

Ein paar hochdekorierte Non-Mainstream-Theologen sind übrigens der Meinung, dieses Buch ist ein guter Anlass ein altes Ritual wieder aufleben zu lassen:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/d … 872-73.jpg

Bücherverbrennung? Das ist doch noch gar nicht so lange her… war allerdings ein anderer Kult…