Der VIP-Hundeprofi

Seit Oktober 2008 bereits läuft die Sendung “Der Hundeprofi” auf VOX. Zum Glück habe ich bis jetzt nichts davon mitbekommen, aber als ich den Trailer für “Der VIP-Hundeprofi” im Fernsehen gesehen habe, dachte ich mir, “Das sollte doch mal erwähnt werden!”.

Vielleicht kurz eine Beschreibung der Sendung, für diejenigen wie mich, denen sie bisher unbekannt war:

Martin Rütter ist Hundetrainer. Das wäre ja schön und gut, denn Hunde brauchen eine vernünftige Erziehung. Der Unterschied zwischen Herrn Rütter und “gewöhnlichen” Hundetrainern ist nur: Herr Rütter wird bei seiner Arbeit gefilmt, denn er ist… tatatataaaa DER VIP-HUNDEPROFI. Er besucht nervige C-Promis (in der ersten Episode sind dies Profi-Heulsuse Ross Antony, Astro-Tante Antonia Langsdorf und, was weiß ich warum, die ansonsten doch relativ seriöse Nina Ruge) zu Hause und nimmt sich ihrer verzogenen Fiffis, Hassos und Waldis an. Dazu ein paar eingespielte Kommentare von anderen Promis, z.B. Sonja Zietlov (Was die damit zu tun haben, ist mir immer noch nicht klar), und fertig ist das televisionäre Exkrement.

Fazit: Eine weitere belanglose, banale Promi-Dokusoap, nur dass sich hierbei sogar die armen Hunde der gezeigten ablichten lassen müssen. Kaum Informationswert und so gut wie kein Unterhaltungswert. Warum also das ganze?

Wie äußern sich denn diese “eingespielten Kommentare”? Etwa noch mehr von der Bluebox-Pest?

Vermutlich hat man hier die Milchmädchenrechnung angestellt: viele Menschen mögen Hunde, viele Menschen mögen Promis, da muss doch eine gute Quote rausspringen.

Ich persönlich mag nicht, was mit dieser Sendung (nicht nur der Vip Version, davor gabs ja schon eine für “Normalos”) impliziert wird für die (zukünftigen) Hundebesitzer. Man kann nicht jedes Hundeproblem so tüddelü einfach lösen mit ein paar Handgriffen, wenn der Hund nicht von Anfang an trainiert wurde. Man muss mit Hunden ihr Leben lang arbeiten. Hunde brauchen ausgiebiges Training und eine starke Hand. Und zwar nicht nur bei den Dingen, die uns Menschen an ihnen unangenehm sind. Man tut einem Hund nichts gutes, wenn man ihn als Kuscheltier behandelt. Eine Hundeschule gibt es in jeder kleineren Stadt und die sollte man sich antun, wenn man nicht weiß, wie man mit dem Hund umgehen muss, weil man noch nie einen hatte. Einen Hinweis auf ausgiebiges Training oder Hundeschulen hab ich da noch nie gehört.
Solche Sichtweisen sind der Grund, warum immer wieder Hunde im Heim landen, weil die Besitzer nicht mehr mit ihnen umgehn können oder keine Lust mehr haben auf das, was sie sich selbst zuzuschreiben haben.

Nicht nur das, die Methoden, die der sogenannte Hundeprofi da anbringt, sind meistens wirkungslos. Die Grundideen stimmen zwar alle richtig. Aber das Konzept Rudel lernen die Menschen in der Sendung nicht und das Problem wird nur soweit gelöst, dass es vor der kamera funktioniert. Ich will dem Mann sein umfangreiches Wissen über hunde nicht aberkennen, aber die Sendung ist komplett irreführend.

Nina Ruge konnte der Hundeprofi helfen. Seit dem Eingriff ist sie viel ruhiger und rennt nicht mehr dauerfäufig durch die Stadt.

Applaus!