Der Nationalsozialismus und das Fernsehen

Der jüngste Fall von Frei. Wild beweist uns doch, wie übergreifend die Medienhetze auf das Fernsehen einwirken kann.
Bei diesem Beispiel bleibts nicht!
Warum werden heutzutage alle Menschen, die irgendwie patriotisch eingestellt sind, eine freie Meinung vertreten, oder in irgendeiner Weise irgendwas kritisieren, was mit dem Ausland, einer anderen Religion oder irgendwas anderem zutun hat, in die rechte Ecke geschoben? Und warum spielt das Medium Fernsehen die Rolle des Moralapostels, der sich alles rausnehmen kann und alles und jeden als einen Rechtsextremen bezeichnen darf?

Es ist eine Riesengroße Frechheit, dass plötzlich jeder zum Experten wird und sich erlaubt Den Rechtsextremismus bzw Nationalsozialismus zu definieren.

Das soll ein Sammelthread werden für Menschen oder Gruppen, die ohne große Hinterfragung in die Rechte Ecke geschoben wurden, von Nachrichten oder Magazinen, wo die Moderatoren auch nur einen Text ablesen.

So sehe ich die Themen Thilo Sarrazin und Pro Deutschland als völlig überzogen und absolut verhetzt im deutschen Medium.

Es ist nur deshalb einfach Nazi zu sagen und jemanden Rechts zu nennen, weil die ernsthafte Recherche schwer ist.

Vielleicht möchtest du den Thread-Titel nochmal überdenken; mMn ist “Nationalsozialismus” enger gefasst und wurde meines Wissens auch weder Sarazin noch Pro Köln vorgeworfen.

Auch sehe ich “das Medium Fernsehen” nicht so monolithisch wie du, da gibt es viele verschiedene Akteure mit unterschiedlichen Interessen.

Ich erlaube mir aber auch weiterhin die freie Meinung auf Leute, die vom “Juden-Gen” faseln oder Gruppen diskriminieren (“die anderen Spökenkieker dürfen Gebetshäuser mit Phallus haben, ihr nicht”) zu scheißen.

Juhu, noch ein Thread mit Nazis - und Verschwörung ist auch mit dabei!
Meine allwissende Billardkugel sagt diesem Thread eine große Zukunft vorraus (divine interventions kann sie natürlich nicht vorhersehen).

@Mr.Kritik
Dieser Thread ist aus meiner Sicht zum Scheitern verurteilt.

  1. Du hast selber eine feste Meinung: Stimmt alles nicht.
  2. Du selber vermischst die Begriffe “rechte Ecke”, “Rechtsextremismus” und “Nationalsozialismus” einfach, obwohl die Strömungen vielfältig und unterschiedlich geworden sind. (Nur weil jemand Hitler ablehnt und nichts gegen Juden hat, kann er heutzutage trotzdem glühender Nazi sein.)
  3. Es wird vermutlich nur darauf hinauslaufen, dass mal eben die Themen frei.wild und Sarazzin aufgerollt werden und bei Pro Deutschland wird man wohl erst recht nicht auf einen gemeinsamen Zweig kommen. (Wobei ich selber bei letzten die Sache sehr einfach finde.)

Na, das tust du doch auch. Indem du sagst, was nicht rechtsextrem oder nationalsozialistisch ist, definierst du indirekt doch auch Rechtsextremismus. (ich schließe mich ansonsten Rabasch und Baru an, was die Problematik der Begriffe wie z. Bsp. „Nationalsozialismus“ betrifft).

Ich sehe hier das Fernsehen nicht in einer besonderen Rolle, die Debatte um Frei.Wild wird doch mindestens so sehr in den Zeitungen und im Radio geführt. Und von einem Teil der konservativen Presse bekommen sie ja sogar Zuspruch. Gut, hauptsächlich von der Bild-Zeitung. Aber immerhin. :lol:

Hier spricht ebenfalls jemand von einer Hetzkampagne der Medien gegen Frei.Wild. Der Interviewer fiel allerdings bereits in der Vergangenheit negativ durch die Verwendung von Begriffen wie „Linksfaschist“, „linker Gutmensch“ und „linksideologischer Spinner“ auf (Auswahl). :mrgreen:

@Danzig

Verdammt, der war echt gut! Verlinkt hier schamlos den Oberforennazi! :mrgreen:

Ansonsten ist doch alles soweit klar. Die Medien flöten unisono das Lied von den bösen Rechtsrockern, die zwar nicht voll Nazi sind, aber dafür mal irgendwann von einem NPD-Trottel gelobt wurden, was sie damit natürlich zu Wegbereitern des Vierten Reiches macht. Dass viele Menschen diese Meinung nicht teilen, spielt da keine Rolle, denn das ist in den Radaktionsstuben durchaus bekannt.

Es gibt leider viel zu wenig Medien Formate die an die Front gehen uns alles hinterleuchten was passiert.
Die meisten Sendungen nutzen das Thema nur um Angst und Schrecken zu verbreiten mit einer deftigen Prieße Klischees und Vorurteilen.
Ein normaler Bürger hier in meiner Stadt könnte definitiv mehr darüber berichten als die meisten Reporter,
weil die Leute hier es jeden Tag sehen und miterleben.

Es fehlen einfach mutige Reporter bzw Leute die in den Regionen aufgewachsen sind/leben und das mitbekommen was so abläuft.
Das lässt sich allgemein auf alle gesellschaftlichen Themen übertragen.

Deswegen fand ich das auch gut das Holger den Bericht zu Freiwild gemacht hat.
Erst kürzlich sprach mich mein Nachbar an (Berufsschullehrer), ob ich Freiwild kenne und weis das es eine “Nazi-Band” ist, weil es Schüler gibt die diese Band hören. Er selbst hat das Thema in seiner Klasse angesprochen und allen erzählt das es Nazis sind und man so etwas nicht hören sollte.
Ich habe ihm dann einige Dinge aus Holgers Beitrag zitiert und er wollte es nicht glauben.
Ich sagte dann: “Informier dich erstmal direkt über diese Band, anstatt nur alles zu glauben was die Medien berichten. Deine Schüler sind im Endeffekt schlauer und offener als du selbst”

Wenn wir schon bei der neutralen Wiedergabe von Nationalsozialistischen Themen sind, so wurde heute wieder vielerorts der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich erinnert (weil der x-te Jahrestag war).
Vorallem der DLF-Beitrag, aber auch andere hatten gravierende Mängel bei der Tatsachengetreuen Wiedergabe.

Da wurde zum Beispiel die Schuschnigg-Dollfuss-Diktatur völlig Kritiklos berichtet. Im Sinne “Und dann kamen die bösen Nazis”. Die von Schuschnigg anberaumte Volksabstimmung über den Anschluss an das Deutsche Reich wurde auch unkommentiert erwähnt, ohne dass irgend ein Zweifel an der Rechtmässigkeit dieser Abstimmung geäussert wurde.

Irgendwie habe ich das Gefühl dass die Nazis der Fussabtreter der Geschichte sind, auf den jeder historische Balast abgeworfen werden darf, ganz egal ob Tatsache oder nicht. Genauso mit dem Rechtsrock: es muss nur einer “Nazi” rufen und schon ist es ein Tabu, ganz egal ob es stimmt oder nicht.

Irgendwie habe ich das Gefühl dass die Nazis der Fussabtreter der Geschichte sind, auf den jeder historische Balast abgeworfen werden darf, ganz egal ob Tatsache oder nicht.

JEDER!! historische Balast soll auf die Nazis abgeworfen werden duerfen? Jeder??
Also z.B. auch das Kennedy-Attentat oder der „Prager Fenstersturz“.

Ich glaube, dermassen uebertrieben haben ausser dir wohl nur die Nazis.

Das behauptet ausgerechnet derjenige, der alle Meinungen, die nicht Links sind, als rechtsradikal abstempelt. :smt018

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/2038261/

Sprichst du von diesem Beitrag?

Jahrzehntelang präsentierte sich Österreich als erstes Opfer des Nationalsozialismus. Mittlerweile ist die Erkenntnis, dass die Annexion nicht nur erduldet, sondern von vielen auch gewünscht wurde, in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Beginnen wir bei dem Einleitungssatz.
Lange Zeit hatte Österreich wirklich versucht, sich als Opfer des Nationalsozialismus darzustellen. Das es aber tatsächlich jubelnde Volksmengen gab und die allermeisten einfach froh waren „Heim ins Reich“ zu kommen, wurde geflissentlich ignoriert.

Genau darum soll sich dieser Beitrag also drehen.

Erster Absatz (ich halte mich an die Schriftversion)
Aussagen über die österreichische Regierung:

Österreichs Bundeskanzler Kurt Schuschnigg gilt als Totengräber der Ersten Republik.

Die erste Republik ist die Zeit von 1919 bis 1934. Also ziemlich genau vom Ende des ersten Weltkriegs bis zum Bürgerkrieg (Februaraufstand) in dem der Ständestaat gegründet wurde. Zugegeben, dass hätte man etwas weiter ausholen können. Weil kaum jemand wird sich gut genug mit der Geschichte Österreichs auskennen um das wirklich zu wissen.

Das bedeutet aber, dass schon dieser Satz eine Kritik an Schuschnigg darstellt, zumindest solange man „die erste Republik“ als etwas Gutes ansieht.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Verfassung von vor 1929, direkt nach Kriegsende im Jahr 1945 wieder in Kraft getreten ist, glaube ich allerdings das man durchaus von einer demokratischen Verfassung reden darf. (Oder man sagt Österreich wäre heutzutage kein demokratisches Land… soweit würde ich nicht gehen)

In der Steiermark und in Wien waren zumindest die Kommunisten und Sozialdemokraten entschlossen, ihren Staat zu verteidigen. Einen Staat, der sie in die Illegalität gedrängt hatte.

Auch hier kann man nicht von Kritiklos reden, immerhin wird hier gezeigt, dass es Leute gab die bereit waren Österreich zu verteidigen. Allerdings die Regierung lieber gegenüber Hitler einknickte als, dass sie sich mit linken Kräften verbündet hätte.

Zweiter Absatz

Im März 1933 hatte Bundeskanzler Engelbert Dollfuß das Parlament ausgeschaltet und regierte seither autoritär, per Dekret. Man sprach vom Austrofaschismus nach italienischem Vorbild.

Auch hier kann man nicht von „kritiklos“ reden. Viel direktere Vorwürfe als „autoritär“ und „austrofaschismus“ geht es kaum oder?

Die Sozialdemokratie wurde unterdrückt. Verfolgt wurden auch illegale Nazis. Nach dem Bürgerkrieg im Februar 1934 wurden die linken Parteien verboten. Schuschnigg, damals Justizminister, hatte die nach dem Krieg abgeschaffte Todesstrafe wieder eingeführt und ließ acht Arbeiterführer standrechtlich erschießen.

In diesem Abschnitt wird vorgeführt, dass Österreich nach 34 ziemlich genauso vorgegangen ist wie Italien oder auch Deutschland. Parteiverbote, Unterdrückung der Gewerkschaften und Wiedereinführung drakonischer Strafen.

So geht es im Prinzip durchweg durch. Der Beitrag beleuchtet vor allem warum vor allem die Regierung unter Schuschnigg schuld ist am Anschluss Österreichs am Deutschen Reich.

Gegen Ende wird nochmal beleuchtet, dass es durchaus auch Kräfte gab, die sich dagegen gestemmt haben. Namentlich Kommunisten und Sozialdemokraten. (Wobei zweitere nicht prinzipiell gegen einen Anschluss Österreichs an Deutschland waren, sondern nur gegen einen Anschluss an den Nationalsozialismus. Was in dem Beitrag aber auch benannt wird.)

gravierende Mängel bei der Tatsachengetreuen Widergabe

Ich konnt keine nach einem kurzen durchblicken erkennen. Stellenweise hätte man sich mehr Hintergrundinformationen wünschen können. Allerdings ist ein Radiobeitrag immer zeitlich begrenzt.

Es war vielleicht etwas ungeschickt nicht zu erklären wie Schuschnigg an die Macht gekommen und man hätte Dollfuß auch etwas genauer erklären können.

Ist aber beides kein muss für diesen Beitrag.

Den die Aussage des Beitrags soll sein: Auch Österreich ist Täter und nicht Opfer der NS-Diktatur. Weshalb auch Österreich eine starke politische und historische Verantwortung für dieses Thema trägt und zwar von innen heraus.

Für diese Aussage ist der Beitrag ausreichend.

Also meine Frage:
Wo genau sind die Mängel? Was hättest du gerne gehört? Oder was war anders als in dem Beitrag behauptet?