Der Name "Hartz 4"

Aus aktuellem Anlass möchte ich mal fragen, was denkt ihr machen die Medien, wenn Hartz 4 nicht mehr Hartz 4 heißt und irgendeinen nicht gerade „reißerischen“ Namen hat?

Ursula von der Leyen möchte diesen Namen ja in naher Zukunft ändern, weil er „negativ behaftet“ ist…
Die FDP wollte ja schon statt Hartz 4 ein sogenanntes Bürgergeld einführen. Hört sich, rein Medientechnisch gesehen, irgendwie blöd an, wenn da plötzlich statt Hartz 4-Empfänger Arno Dübel, Bürgergeldempfänger Arno Dübel steht :slight_smile:
Hartz 4 ist ja mittlerweile eine regelrechte Marke in der Medienlandschaft, obwohl es eigentlich Arbeitslosengeld II heißt und Hartz 4 nur ein Name für die damalige Reform war, weil Peter Hartz der Namensgeber war.

Zu dem Thema Hartz 4 in den Medien der neuste Zappbeitrag:
http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/archiv/medien_politik/hartzvier124.html

Ich sag’s mal so: Ein Haufen Scheiße bleibt ein Haufen Scheiße, auch wenn ich ihn jetzt Goldklumpen taufe.

Ich sag’s mal so: Ein Haufen Scheiße bleibt ein Haufen Scheiße, auch wenn ich ihn jetzt Goldklumpen taufe.

Sowas von agree. McDonalds wird auch nicht umweltfreundlich durch das neue Design in grün und braun. Klingt so, als würde sich die Frau von der Leyen wirklich intensive Gedanken um die Zukunft des Staates zu machen und darüber was sie für diesen Staat tun kann. :lol:

Ich weiß nicht ob ich irgendwas falsch formuliert habe, aber ich wollte lediglich auf die Rolle der Medien eingehen, nicht ob Hartz 4 besonders toll ist, oder ob die Regierung irgendwas an der Sache ändern will.

Ich weiß selbst, dass des alles ziemlich ungerecht und unsozial ist und die Regierung will nichts an Hartz 4 ändern, den Namen zu ändern reicht, der typische Wähler hat ein Kurzzeitgedächtnis… Ausserdem würde sich keine Regierung in den nächsten 10 bis 20 Jahren noch einmal an dieses Thema wagen, sie sehen nämlich wies dem Schröder ergangen ist…

Nunja in jedem Fall sehe ich es so, dass sollte Harz 4 nun zwangsabgesetzt werden und durch ein anderes Konzept ersetzt werden, ist es ja auch nicht mehr Harz 4 , sondern z.B. das Bürgergeld oder wie auch immer…

Die umformung dieser Sozialen Leistung ändert auch den Stellenwert für die Regierung wie auch für die Bürger. Deswegen halte ich es für angebracht die neue Form unvoreingenommen entgegen zu treten, da es sonst vorweg nur negativ in den Augen der Bürger ist, obwohl es vielleicht wirklich besser ist und diesen Ruf nicht verdienen würde…

Also ist es durchaus vernünftig dem neuen Kind einen neuen Namen zu geben. Auch wenn die Lösung vielleicht noch immer nicht perfekt sein wird, so wird in 20 Jahren vielleicht heissen:
Harz 4 war ein riesen fehltritt aber YXZ (zB Bürgergeld) hat Wege eröffnet die fürs kommende Model deutlichen Erfolg versprechen. Und diesen Erfolg dann wem geben der es nicht verdient währe auch unangebracht :o)

Ob das “neue” nun auch wirklich “besser” wird, ist ein ganz anderes Thema, was nur die Zeit zeigen kann.

Gruß Akurius

Nein nein, Frau von der Leyen will nur den Namen ändern.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ … affen.html
http://www.spiegel.de/politik/deutschla … 24,00.html
http://www.abendblatt.de/politik/articl … annen.html

Aber die Medien haben ihren deutlichen Teil dazu beigetragen Hartz IV Empfänger und damit Hartz IV entsprechend negativ zu besetzen.
Alleine diese [-]nette[/-] inzwischen wohl vergessene “Doku Soap” namens “Die Sozialfander”, war wohl schon der Gipfel.
Und natürlich sind die medialen Ausschlachtungen von seltenen Fällen wie Arno Dübel nicht wirklich hilfreich.

Nur den Namen ändern ist so sinnvoll wie die unsere Sonne in Mond umzutaufen… Es ist was es ist und ein neuer Name gebürt nur etwas neuem… Etwas “umzutaufen” zu eigenem Nutzen oder der Meinung wegen ist schlichtweg Zeit und Geldverschwendung.

Harz 4, also Arbeitslosengeld II wird auch Harz 4 heißen wenn das “Ding” in “Rettung der Arbeitslosen” umgetauft wird. Wie sonst nennt es jeder Harz 4 wo wie du es bereits sagtest eigentlich Arbeitslosengeld II heißt. Und ich bezweifle das von der Leyen die nötige Mediengewalt hat, dass es ein Chefredakteur nun anders nennt nur weil eine inkompetente Trulla das so gerne hätte.

Soll sie es nennen wie es ist, vielleicht beantragt sie für sich selbst ja auch einen neuen Namen um ihrer inkompetenz zu entfliehen, aber letzten endes bleibt unter der Schminke immernoch die gleiche Trulla, mit derselben kompetenz um einen neuen Namen in verruf zu treiben.

Was bei Großkonzernen funktionieren mag, funktioniert bei Reformen und allgemeinen Bürgerproblemen noch lange nicht. Die Quelle des argwohns muss beseitigt werden, nicht der Name der dahintersteht.

Edit TV-Unke: Text entschärft.

Mensch auf den neuen Namen bin ich schon gesapnnt… Dann wird es ja endlich wieder neuen Stoff für nette Parodien und Witze geben. :smiley: Also, ich freue mich wirklich auf den neuen Namen.

Mein Tipp ist übrigends: „existenzielles Unterstützungsgeld für arbeitsferne Schichten“ (kurz: E.U.F.A.S.) → damit wir wieder auf die 5 Buchstaben kommen :smiley:

Nenn es RENTE 2.0 dann haste 5 Buchstaben und ne Ziffer.

Nein, das ist zu offensichtlich. Der neue Name sollte das Arbeitslosengeld 2 in einer ganz neuen Ansicht darstellen, da braucht man was ganz Verschnörkeltes, was den Kern zwar trifft, aber niemand darf den Namen verstehen. Das ist eine sehr hohe Kunst.

Sowas wie “Staatliche Sozialinfusion für die Unterschicht” oder " Staatlicher Bürger-geldbörsen-mindestgewicht Zuschlag" oder “Sozialanabolika einkommensschwacher Menschen” … oder “Baum Geld” (denn gut ist, was nachwächst g)

:smt021 Nicht alle derzeitigen ALG II Empfänger sind arbeitslos… Und ein Arbeitsferner Millionär hat nicht wirklich einen Anspruch (oder doch?)

Mein Gott, ich will doch nur so denken können, wie die Politiker auf einen neuen Namen kommen. Grundsätzlich finde ich eine neue Namensgebung für ALG II für übertrieben. WIe schon einige hier gesagt haben: Wenn man Scheiße einmal abstaubt, dann bleibt es scheiße.

Und um nochmal auf meinen Namen zu komme. Arbeitsferne Millionäre brauchen kein existenzielles Unterstützungsgeld! Also kommen sie nicht in Frage, oder? :wink:

Ich kann dem Name o. Begriff Hartz 4 nicht viel Gutes abgewinnen, man sollte sich aber nicht an der Begrifflichkeit aufhalten, es ist ein Begriff mit einer Herkunft. Es zählt immer das, was drinnen ist, das äußere ist weitgehend bedeutungslos.
De facto ist der Name Hartz 4 für die hier in Deutschland lebende und arbeiten / nichtarbeitende Masse ein Synonym für Ungerechtigkeit. Alle, die auf Hartz 4 angewiesen sind, zählen zu den Verlierern dieses Systems. Ausgrenzung Hoch 10.
Dass Bundesarbeitsministerinn Frau von der Leyen diesen negativbehaffteten Begriff abschaffen, ist eine reine Imagetatik. Sie möchte erreichen, dass diese Art der Grundsicherung, was sie nur teilweise ist, mehrheitlich und ohne Gemäcker von der dt. Bevölkerung akzeptiert wird, damit es einen breiteren Konsens in der Bevölkerung gibt, wo dann nicht immer viele sagen: "Hartz 4 ist scheiße ".
Wenn man sich das durch den Kopf gehen läßt, erkenne ich :mrgreen: , dass sie kein wirkliches Interesse daran hat, die Vollbeschäftigung, faire Löhne und sicher Renten für alle wieder herzustellen. Den dann, könnten sich die Medien und die Gesellschaft diese Diskusion ersparen. Die Bildzeitung hetzt schon wieder gegen Hartz 4-Empfänger :smt013

Hach nee,…

Wart ihr in Geschichte alle Kreide holen oder habt ihr Euch auch mal mit den Mechanismen deutscher Politik befasst? Es ist ein allgemein gültiges Instrument der deutschen Politik, das man Dinge nicht an der Wurzel anpackt, sondern das man sie zuerst umbenennt.

Pepe Hartz war der Messias, dem die Regierung (noch unter dem Nordlicht Schröder) brav nachrannte, da ein Manager seiner Coloeur ja das Zaubermittel in der Tasche haben musste, um diese lästige Arbeitslosenproblematik zu lösen. Als dann selbiger Messias später wegen diverser Vergehen gerichtlich gekreuzigt wurde ist alles auf einmal pfui. Unsere ehemalige Bundeskrippenmuddi und jetzige oberste Fallmanagerin hat natürlich nix besseres zu tun, als - wie schon zu ihren schönsten DNS-Sperre-Zeiten - dem Ding nur ein braves Etikett aufzubappen und dann ist alles seelig.

Demzufolge haben wir in Deutschland auch keine Ausländer (sondern “Migranten”), in der ganzen Hartz IV - Mimik werden neue Bezeichnungen (“Fallmanager”, “Jobcenter” oder “ARGE” (für “ARbeitsGEmeinschaft”)) geschaffen, die nur suggerieren sollen, das sich was ändert.

Ein Scheisshaufen ist eben doch ein Goldklumpen, weil man ihn anders benennt.

Es ist einfach das, was es ist … simpler blinder Aktionismus ohne Substanz. Das Verschliessen der Augen vor der Realität, und ein einfaches “Kopf in den Sand stecken”.

Jahrelang haben sich unsere Politiker selbst und uns in die Tasche gelogen, das es nur ein Deutschland gibt, einen Staat, der vorübergehend getrennt wurde, aber sie haben die Augen davor verschlossen, das sich in beiden Teilstaaten eigene Ansichten und Wirtschaftssysteme entwickelt haben, die man nicht einfach mit dem Aufkleben des Bundesadlerstickers und dem einholen und vernichten von Symbolen zusammenkleben kann.[1]

Diese Blindheit und dieser Aktionismus ist es, die uns allen das Genick brechen wird.


[1] Und bevor jemand einhakt: Nein, die Wiedervereinigung und die Bürger Neufünflandes sind es nicht, denen ich die Schuld gebe, es war nur ein Beispiel für das, was ich anprangere.