Der Medienskandal um das Dioxin

Der Medienskandal um den Dioxin-Skandal:
Wenn man dem renommierten Öebensmittelchemiker udo Pollmer glauben darf, dann ist der derzeitige Skandal um das Dioxin vor allem deshalb ein Skandal, weil die Medien in hysterischer und völlig irrationaler Weise Panik machen.

http://www.youtube.com/watch?v=5KgLa488USM
http://www.youtube.com/watch?v=umEk2YwX … re=related

Für mich wirken die Aussagen glaubhaft und decken sich mit meiner Online-Recherche, Vielleicht wäre es gut, hier genauer nachzusehen und ggf. kritisch auf die öffentliche Berichterstattung (insbesondere im TV) einzugehen.

Diese ganze mediale Debatte ums Dioxin ist wirklich eine Farce… und eine Frechheit. Danke erstmal für den Video-Link. Direkt mal Eule.de gefavt. Also diese ganzen Skandälchen in den Medien, sollte der FK auf jeden Fall nochmalst kritisieren - wobei leider die Unterhaltsamkeit des Themas gen 0 geht… Aber ihm wird hoffentlich was einfallen, das ganze ein wenig lustiger zu machen :slight_smile:

Die Sache mit dem Mais hat mich gerade auch nochmal richtig schockiert - ekelig…

Ich denke das den meisten Leuten in der Öffentlichkeit diese Panikmache klar ist, auch wenn im TV dann trotzdem alles wieder hochgepusht wird und irgwelche Straßeninterviews von besorgten Personen gezeigt werden! Ich kenne zumindest niemanden, der von diesem „Skandal“ sonderlich beeindruckt ist…

Lustig war in dem Zusammenhang auch eine Aktion von 1Live, dort konnte man anrufen und aufzählen, was man denn jetzt alles nicht mehr essen werde, bis dieser Skandal aus der Welt ist. Tjoa, die Anrufer haben dann aber erstmal schön erzählt wieviele Frühstückseier sie sich heute reingepfiffen haben :smiley: Das einzige, was am Ende auf der Liste stand waren das Iphone und der Ipod (ich denke den Wortwitz muss ich nicht erklären) :lol:

Diese Panikmache der Medien ist mittlerweile also einfach nur peinlich und sehr weit von jeglicher Realität entfernt. Zeitweise gewinnt man den Eindruck, das die Medien sich ihre eigene Parallelwelt aufbauen, welche mit unserer rein garnichts mehr zu tun hat!

Lustig war in dem Zusammenhang auch eine Aktion von 1Live, dort konnte man anrufen und aufzählen, was man denn jetzt alles nicht mehr essen werde, bis dieser Skandal aus der Welt ist.

gibts davon nen link?

@Sobes

Nicht das ich wüsste, hab ich damals im Auto gehört. Hab das grad einfach mal blind bei Youtube und auf einslive.de eingegeben, findet aber nix :wink: Wäre natürlich cool wenn das jemand posten könnte falls es doch irgendwo zu finden ist! Aber es warn dann halt acuh nur so ein paar Sätzchen die zwischen den Liedern gebrabbelt wurden, also wohl schwer zu finden…

Dioxin jetzt in jeden siebten Ei.
Ehrlich gesagt interessiert mich dieser angebliche Skandal nicht wirklich. Das ist auch nichts neues. Was mich ganz schnell hellhörig in dieser Angelegenheit gemacht hat, das auf einmal so darauf gedrängt wird Bio Artikel zu kaufen. Das finde ich sehr komisch, scheint wohl nicht so gut zu laufen mit den Bio-Produkten, da sucht man halt eben schnell mal was, womit man die Leute dazu bringt. Ganz miese Masche, die leider auch noch Früchte trägt. :roll:

Das finde ich sehr komisch, scheint wohl nicht so gut zu laufen mit den Bio-Produkten, da sucht man halt eben schnell mal was, womit man die Leute dazu bringt. Ganz miese Masche, die leider auch noch Früchte trägt.

Ich habe schon erwartet das wieder kräftig angefangen wird zu spekulieren als ich diesen Thread gesehen habe.Ich wurde nicht enttäuscht :expressionless:

Was mich ein wenig aufregt dabei ist, dass sämtliche Bauernhöfe stillgelegt werden und auch sämtliche Nutztiere geschlachtet werden müssen. Also die, die die wirklich harte Arbeit am Ende verrichten und sich jeden Tag um die Tiere kümmern müssen, haben wieder ganz gewaltig die Arschkarte gezogen.

@Hofmeister
So spekulativ ist das gar nicht, wirst du ja sicher schon mitbekommen haben. Das Bio-Produkte nicht der Renner sind, ist Fakt. Dioxin in Lebensmittel, ist nichts neues von gestern. Nun brauch man nur noch 1 und 1 zusammen zählen. :lol:

Bio-Produkte nicht der Renner sind, ist Fakt.

Für diese arg pauschale Aussage hätte ich gerne mal Belege. Klingt sehr nach heisser Luft.

“Medienskandal” - damit ist doch gemeint, dass der Hype ums Dioxin bzw. die Folgen für die Ernährung durch die aktuellen Vorfälle sehr übertrieben ist bzw. dargestellt wird. Dieser Ansicht bin ich auch, nichtsdestotrotz kann es natürlich nicht sein, dass einer hingeht und aus Profitgier mit Biodiesel herumpanscht. Und das ist wohl kein Einzelfall, wenn man diesem Artikel glauben darf.
Was mich als Tierschützer aufregt: da werden mal wieder 1000e von Schweinen, und noch sehr viel mehr Hühner geschlachtet, und zwar m.E. ohne den “vernünftigen Grund”, den das Tierschutzgesetz verlangt. Und vor allem: ohne jeden Nutzen, die Tiere werden einfach vernichtet - vom Schaden für die Landwirtschaft ganz zu schweigen.
Und warum? Weil wirklich Gefahr besteht? Nein: weil die Tiere bzw. deren Produkte nun unverkäuflich sind.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das gewollt ist, um BIO zu puschen, denn abgesehen davon, dass die Lobby dafür ja eine mindestens genau so starke Lobby dagegen hätte (m.E. ist die Industrie nach wie vor mehr an Massentierhaltung interessiert bzw. darauf ausgelegt), ist das ja nur ein “Strohfeuer”. Man geht davon aus, dass die Nachfrage um 20% gestiegen ist, aber nach dem Abklingen des Hypes sofort wieder in sich zusammenfallen wird, weil die meisten Leute die billigeren Produkte bevorzugen.
Natürlich wird nun kräftig Stimmung gemacht, die Produktion insgesamt auf mehr BIO auszurichten, aber das ist ja durchaus legitim und nur ein Folge des Skandals, nicht die Ursache. Sonst hätten wir eine VT, da muss man dann aber schon Beweise bringen^^

Sehr schön zum Medienskandal fand ich den Esowatchblogeintrag (den Bildblog leider nicht in 6vor9 aufgenommen hat)
http://blog.esowatch.com/?p=2799

passend dazu auch jetzt das Dioxinbullshitbingo

Ich lasse mich nicht von einem “Ess-Skandal” verrückt machen. Esse trotzdem meine Eier, mein Fleisch oder sonst was.
Nach den Skandalen dürfte man nix mehr essen. Man kann höchstens den Löffel abgeben und ins Gras beißen. Obwohl, das geht auch nicht so einfacht. Denn vielleicht ist das Gras auch “verseucht”.
Egal welcher Skandal noch kommt - ich esse trotzdem weiter und werde mich auch nicht verrückt machen oder mich beeinflussen lassen.

In diesem Sinne: Mahlzeit & Guten Apetitt!

Irgendwie scheint sich im letzten Jahrzent die Bedeutung des Wortes “Skandal” aufgelöst zu haben.Ähnlich wie mit dem Wort “Terrorismus” in den USA hört man zu fast jedem Problem das in den Medien breitgetreten wird mindestens einen hyperintelligenten Menschen der “Skandal !” schreit.Und dann gibt es noch jene die von einem Schockzustand der Nation sprechen.Wenn dem tatsächlich so wäre würde sich die deutsche Bevölkerung in einer Dauerparalyze befinden.
Das hat schon lächerliche Züge angenommen,zeitweise noch recht amüsant aber momentan einfach nur noch ermüdend.
Manchmal habe ich das Gefühl das es zwei Arten von deutschen Bürgern gibt.Die einen sind die Idioten die sich gegenseitigen mit haarsträubenden Thesen anspornen noch dämlichere Aussagen zu treffen, und die anderen sind die die sich darüber aufregen dass sie solche Idioten vertraut haben.
Und der Rest…

Daß die Sache als Werbung für Bio-Produkte gepusht wurde, ist schwer vorstellbar, denn in Bio-Eiern sind die Dioxin-Werte typischerweise höher. Schließlich ernähren sich die Hühner mehr von dem, was sie draußen finden, und da ist Dioxin dabei. Das ist aber nun auch kein Argument gegen Bio-Eier, denn die Mengen von Dioxin sind so oder so offenbar absolut harmlos.
Achtet mal auf den Anfang des Interviews: Es gibt für verschiedene Lebensmittel ganz verschiedene Grenzwerte; beispielsweise darf im Fisch eine viel höhere Belastung als im Ei sein. Die Grenzen orientieren sich nicht an toxikologischen Gesichtspunkten - also an der Griftigkeit einer Speise, - sondern an dem, was de facto an Belastungen vorhanden ist. Und dabei handelt es sich um Millionstel von Millionstel Gramm, daher ist Dioxin in diesen Dosen unschädlich.

Derselbe Lebensmittelchemiker do Pollmer sagt auch irgendwo, daß eine erhebliche Belastung durch Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) bestünde. Es gibt zwar Grenzwerte der EU, aber die sind unverbindlich, denn erstens werden die dauernd überschritten, zweitens sind sie zu hoch angesetzt, weil schon niedirgere Dosen schädlich sind - also macht man lieber gar nichts. Und konzentriert sich auf Pseudo-Gefahren wie eben Dioxin.

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ … t/1322797/

Genau da sehe ich den medienskandal. Wenn jemand unerlaubt das Futter mit Dioxin verpanscht hat, muß das natürlich aufgeklärt werden. Die Panikmache wg. des Dioxins scheint jedoch völlig irrational zu sein.

Daß die Sache als Werbung für Bio-Produkte gepusht wurde, ist schwer vorstellbar, denn in Bio-Eiern sind die Dioxin-Werte typischerweise höher.

Das kann ich mir auch nicht vorstellen das dadurch Bio-Produkte gepusht werden sollen.
Diese Behauptung riecht auch nach Verschwörungstheorie :smt015

Ich esse sowieso keiner Eier. Irgendwo stand geschrieben das man wenig bis garnichts davon essen sollte, somit gleicht sich das wieder aus bei mir :stuck_out_tongue:

Ich kann auch nur das schreiben, so wie ich es in den Nachrichten höre. Daraus ziehe ich dann meine Schlüsse. Muss am Ende aber nicht stimmen. :wink:

http://www.youtube.com/watch?v=5KgLa488USM
http://www.youtube.com/watch?v=umEk2YwX … re=related

Ich wusste gar nicht, dass Udo Pollmer auch solche YouTube Videos macht. Auf dem ersten Blick machen solche Videos keinen guten Eindruck, vor allem weil bei YouTube sich eine Menge Spinner herumtreiben. Udo Pollmer finde ich aber sehr gut. Er kann schwere Zusammenhänge sehr einfach veranschaulichen. Gerne zeigt er auch den Unsinn auf, wie sich jeder vor dem pico Gramm Gift im Nahrungsmittel fürchtet und gleichzeitig natürliche Gifte in hohen Menge zu sich nimmt. Zum Beispiel das Gift welches die Kartoffel zum Schutz in ihrer Schale produziert.
Aber warum wurde er nicht in Talkshows eingeladen? Polarisiert er nicht genug? Zu langweilig?

Ob ein Skandal gepusht wurde um Bio zu fördern halte ich auch als sehr gewagte These, allerdings wurde in dem Zusammenhang sehr häufig nach dem Motto „Bio gut - Konventionell böse“ argumentiert und das auf solch niedrigen Niveau.
So wurden zB Bilder von Hühnern gezeigt, die in kleinen Gruppen von ein paar Dutzend Tieren gehalten wurden, dem wurden Bilder von Tierschützern gegenübergestellt, die Missstände aufzeigen. Beides wurde still und heimlich als Regel erklärt, einmal für Bio und einmal für Konventionell. Meist wurde dann noch angemerkt, dass Bauern mit Käfighaltung keine Kamerateams rein lassen.
Das in der Bio-Haltung eigentlich bis zu 3000 Hühner die Regel sind (da stellt sich auch die Frage, warum sich bei diesen 3000 Keulungen keine Missstände einschleichen) und die Bilde der wenigen Hühner nur für Besucher gedacht sind um das Bild der Biohaltung zu beschönigen wird gerne mal verschwiegen. Erst kam sogar ein Bericht, bei dem der Reporter erstaunt war, wie offen Bauern mit konventioneller Haltung ihre Ställe zeigen. Woher kommen dann also andere Talkshows auf das Ergebnis, dass Bauern mit konventioneller Haltung nicht ihre Ställe zeigen? Häufig veranstalten sie sogar Besuchertage, an denen jeder der will die Ställe besichtigen kann und zwar nicht nur die Ställe, die für Besucher angelegt wurden.

@ Hurz:
Udo Pollmer ist jemand, der übliche Bilder hinterfragt. Er merkt in dem video auch an, daß kurz vor dem Dioxin in Eiern erhöhte Werte in Bio-Rindern gefunden wurden. Nur wurde da eben nicht darüber berichtet.Laut Pollmer ist die Medienberichterstattung bei solchen Dingen stark ideologisch geprägt.

Beispielsweise hört man oft, daß Tiere in Freilandhaltung weniger Antibiotika ausgesetzt sind als solche in Stallhaltung. Das ist auch richtig, aber die in Freihaltung bekommen dafür wesentlich mehr Antiparasitika. So etwas wird nicht gesagt. Sicher kann Freilandhaltung aus tierschützerischen Gesichtspunkten dennoch sinnvoll sein, die Berichterstattung selbst scheint jedoch meistens nicht sehr objektiv zu sein. Speziell zur Bodenhaltung von Hühnern gibt es auch eine interessante Aussage von Pollmer aus einem Interview, das nun schon etwas älter ist:

“Gegen die Welt dieser Werbebilder kann man, weil das
eben Bilder und keine Worte sind, nur unglaublich schlecht argumentieren.
Ich will, obwohl das in unserem Medienzeitalter eigentlich schon ein
Vergehen ist, trotzdem versuchen zu erklären, warum das alles nicht so
einfach ist, wie sich das bestimmte Menschen vorstellen. Wenn man z. B.
Käfighennen mit Freilandhühnern vergleicht, dann ist es für jeden
mitfühlenden Menschen eine klare Sache, dass das Huhn diesen Freilauf
braucht. Wenn man diese Sache jedoch unter Tierschutzgesichtspunkten
genauer betrachtet, dann ist der Vorteil auf einmal nicht mehr so wahnsinnig
groß. Das liegt daran, dass Hühner ein anderes Sozialverhalten als
Menschen haben. Diese Hühner machen nämlich sofort eine Hackordnung
aus: Wenn man eine Hühnerschar von 25 Hennen hat – so, wie das auf
dem Bauernhof früher normalerweise der Fall war –, dann kann man
irgendwann diejenige Henne, auf der alle anderen herumhacken,
rausfischen und in den Suppentopf stecken, weil sie eh nicht mehr weit
käme. Wenn man aber 5000 Hühner hat, dann hat man damit nun ein
Problem. Dort geht nämlich ebenfalls diese Hackerei los, was dazu führt,
dass diese Tiere unter ständiger Angst leben. Bei einer ordnungsgemäßen
Freilandhaltung von solchen großen Tiergruppen bekommt man darüber
hinaus etwa fünf Mal so viele tote Tiere wie bei einer ordnungsgemäßen
Stallhaltung. Daran kann man sehen, dass sich die Unterschiede doch recht
stark nivellieren. Die Antwort heißt also nicht Freiland oder Käfig. Das Huhn
ist als einzelnes Tier für den Käfig nicht geeignet, aber in der Masse ist es
auch für das Freiland nicht geeignet. Die Alternative dazu wäre die so
genannte Hühner-WG: Das wäre also eine Art von Volierenhaltung, bei der
man Gruppen von ungefähr 20 Hennen hält. Aber genau das ist nun
verboten worden, weil man dem Verbraucher nicht vermitteln kann, dass
diese Tiere dann eben doch wieder in einem freilich recht großen
stallartigen Käfig drin sind. Die Folge, die wir nun von solchen Beschlüssen
haben, sieht so aus, dass die Eierproduktion abwandert. Die Hersteller der
Stallbauten, also die Hersteller von solchen bisher üblichen Hühnerkäfigen,
von Tränkesystemen usw. wollten damals nach dem Urteil, das die Frau
Höhn erstritten hatte, dass nämlich die Käfighaltung verboten wird, bereits
ihre Firmen schließen. Diese Trauer dauerte aber nur einige Wochen:
Seither sind diese Hersteller nicht mehr in der Lage, die Nachfrage nach
Ställen zu decken, die nun auf sie einprasselt. Das, was jetzt bei ihnen
bestellt wird, sind diese alten kleinen Ställe, wie wir sie vor 20 Jahren in
Deutschland hatten. Diese Ställe werden nun in Polen aufgebaut. Von dort
werden uns heute die Eier geliefert!”

Im selben Interview geht es auch um die natürliche vs. die künstliche Gewinnung von Wachstumshormonen.

“Daraus wird dann beim Menschen die Creutzfeldt-Jakob Krankheit.
Pollmer: Der Clou ist der, dass das Gleiche ja auch beim Menschen passiert war.
Man hat in Frankreich aus menschlichen Leichen ebenfalls diese
Hypophyse genommen und daraus dann Hormone gewonnen, um so
genannte zwergwüchsige Kinder zu therapieren. In anderen Ländern hat
man das gentechnisch gemacht. Die Franzosen hingegen haben gesagt:
“Um Gottes willen, das ist uns zu gefährlich, wir nehmen lieber das
natürliche Produkt aus den Leichen.” In Frankreich gibt es in der
Zwischenzeit 100 Creutzfeldt-Jakob-kranke zwergwüchsige Kinder, von
denen, so weit ich weiß, 60 bereits verstorben sind. Von diesem Skandal
haben wir in Deutschland wieder einmal nichts gehört, und dies deshalb,
weil das bereits 1992 geschehen war. Damals begann gerade die Kritik an
der Gentechnik. Diesmal war aber ausnahmsweise das gentechnisch
hergestellte Präparat und nicht das natürliche das bessere. Also konnte
man das nicht berichten!”

Wer sich für Details interessiert:
www.br-online.de/download/pdf/alpha/p/pollmer.p

Sehr interessant zu lesen. Wäre Pollmer nicht ein Wissenschaftler, der sich auf fakten und anerkannte Fachpublikationen beruft, könnte man fast von einer Verschwörungstheorie sprechen. So jedoch kommt man eher zu dem Schluß, daß die Berichterstattung in den Medien bei manchen Themen wie Essen, Ernährung und Landwirtschaft massiv durch ideologische Interessen beeinflußt wird.

Wenn man eine Hühnerschar von 25 Hennen hat – so, wie das auf
dem Bauernhof früher normalerweise der Fall war –, dann kann man
irgendwann diejenige Henne, auf der alle anderen herumhacken,
rausfischen und in den Suppentopf stecken, weil sie eh nicht mehr weit
käme. Wenn man aber 5000 Hühner hat, dann hat man damit nun ein
Problem. Dort geht nämlich ebenfalls diese Hackerei los, was dazu führt,
dass diese Tiere unter ständiger Angst leben. Bei einer ordnungsgemäßen
Freilandhaltung von solchen großen Tiergruppen bekommt man darüber
hinaus etwa fünf Mal so viele tote Tiere wie bei einer ordnungsgemäßen
Stallhaltung.

Und damit die Hühner sich so richtig zerrupfen können verbietet man in der Bio-Haltung, dass die Schnäbel gestutzt werden. Das ist ja auch so etwas. Es hört sich sicherlich schrecklich an, wenn der Schnabel mit einem glühenden Draht gekürzt wird, allerdings stelle ich es mir auch nicht gerade schön vor, wenn ein Huhn tot gepickt wird.
Käfig-Haltung ist aber in Deutschland glaub ich schon die „Hühner-WG“. Nur wird ein Ei aus Deutschland genau so gekennzeichnet wie ein Ei aus Holland (bei denen ist der Platz pro Huhn noch geringer, als es in deutschland vor der Neuregelung der Fall war).
Bei den Haltungsformen kommt noch hinzu, dass in der konventionellen Haltung penibelst auf Hygiene geachtet wird um Ausfälle und Medikamente zu vermeiden. So werden zum Beispiel Luftfilter eingesetzt auf die in der Bio-Haltung oftmals verzichtet werden. Bei Schweinen ist es letztendlich keine Seltenheit, dass Bio-Scheine mehr Medikamente bekommen, als die eines konventionellen Betriebes, da bei der Bio-Haltung auf viele hygienische Maßnahmen verzichtet werden. Der Käufer des Bio-Fleisches ist aber der Meinung, er hätte für den höheren Preis ein unbelastetes Stück Fleisch gekauft.
Oder ein Hühnerzüchter, der alle Haltungsformen hat meinte mal, die Bodenhaltung (Bio-Haltung ist eine Bodenhaltung) sei die schlimmste Form aller Haltungsformen. Die Tiere schlachten sich gegenseitig ab und stehen ständig unter Stress. Daneben bekommt der Kunde meist nicht so ein hygienisch einwandfreies Ei. Nach dem Züchter sind die Haltungsformen in der Gruppe (Käfighaltung) die beste Haltung in denen die Hühner am wenigsten gestresst sind. Das macht er alleine schon daran fest, dass die Lautstärke in einem Stall mit Käfighaltung bei weitem nicht so hoch ist und die Hühner sich nicht gegenseitig verstümmeln.

Die Bio-Industrie verkauft ein romantisches Bild, was es nicht gibt. Dieses Bild wird dann überflüssiger Weise von den Medien bestärkt.

Man könnte das noch weiter treiben, letztendlich ist es immer so, dass aus Dingen die man nicht begreifen kann Ängste geschürt werden und eine heile Welt erschaffen wird, bei der man gar nicht fragen darf, was an der heilen Welt falsch ist.