Der Intendant und der Retro-Rahmen

Ich finde es einen Skandal dass, das ZDF einfach über den Köpfen seiner Zuschauer entscheidet
obwohl diese dass Programm doch bezahlen.
Ich fand die Aktion vom Fernsehkritiker damals genau richtig anders verstehen diese engstirnigen Redakteure
einfach nicht was man ihnen sagen will.

Die Antwort finde ich sehr oberlehrerhaft. Hätte man stattdessen direkt gesagt, dass man das unter künstlerischer / redaktioneller Freiheit versteht und die Kritik einem A… vorbei geht, wäre das wenigstens aufrichtig und konsequent. Ich frag mich warum sie den Overscan nicht zeigen wollen. Sind da entblößte Geschlechtsteile oder geheime Botschaften zu sehen? Nee, da hatte jemand eine Schnapsidee und will die Gesellschaft zwangsbeglücken und gesteht seinen Fehler nicht ein.

Zum manifestierten Wiederspruch von def.
Also hier mal Beispiel zum Vergleich. Wenn es der Massengeschmack ist bei Mc Donalds zu essen, dürften sich die Gäste eines Restaurant doch auch beschweren, wenn der Koch meint auf ein bestimmtes Essen z.B. Petersilie zu streuen obwohl es Gästen nicht schmeckt und meint:“Ja das ist wichtig für den Geschmack! Und das ist das Original Rezept! Meine Oma hat das immer so gemacht”

Zum Retrofeeling
Wenn jemand meint das wäre wichtig für das Retrofeeling, soll er sich das auf einen Röhrenfernseher ansehen. Zumal immer noch sehr viele davon in Gebrauch sind. Wenn der Overscan immer noch klein ist. Soll er sich eine Ur-Alt Röhre besorgen. Wenn das noch nicht reicht. Kann sich die Person alte Kleidung, Möbel, Fernsehzeitschriften aus den 70er besorgen. Die Wohnung entsprechend herrichten, sich zurecht machen und sich den Mega-Retro-Flash verpassen.

Ich schau mir die Sendung gar nicht an, nicht wegen “Rahmen”, sondern weil sie mich nicht interessiert. Ich habe sie auch damals nicht gesehen da ich zu “jung” bin. Dennoch bin ich der Meinung das Sendungen, Filme, Serien etc. immer unverfälscht wiedegeben werden sollen und nicht nachträglich bearbeitet werden sollen. Und der “Rahmen” gehört für mich dazu. Außerdem wird ein echter Fernsehrahmen anders wahrgenommen als eingeblendeter Bildinhalt. Was kommt den als Nächstes? Vieleicht Bildrauschen, Bildwackler, Geisterbilder etc. damals gab es halt noch kein digital Fernsehen.

Gehört zwar nicht ganz zum Thema. Aber mich stört es auch wenn 16:9 Serien und Filme im digital Fernsehen im 4:3 Letterbox-format ausgestrahlt werden. Dann hat man z.B. bei “How i met your Mother” einen dicken fetten Rahmen.

Ich habe hier übrigens weitere Gastkommentare freigeschaltet, die jetzt irgendwo zwischen den ganzen normalen Kommentaren hängen - also Augen auf.

@Grimaldi: In den 70ern wurden auch tw. die Logos eingeblendet. Ich sehe das manchmal bei der ZDF-Hitparade aus 70ern - wenn Gute Laune TV mal einen Clip davon zeigt.

Nee, es gab definitiv keine Logos in den 70ern! Wenn man hin und wieder Logos (zB Disco) sieht dann stammen diese aus Wiederholungen aus den 80ern!
Anfang der 80er fing man an Logos hin und wieder einzublenden. Später dann dauerhaft!

Zu der Logo-Sache siehe auch:

Germany
In the 1980s, public broadcasters started to randomly show logos during programs to prevent video piracy, following the lead of Italian broadcasters RAI and Canale 5. After the first private stations emerged in 1984, permanently showing their logo most times, the public broadcasters soon followed. Today practically all TV stations show their logo during the programs and often these are an integral part of their design using fluent animations to make the transition between programs, previews and advertising, as well as displaying additional information such as teletext numbers or the name of the following program. Most logos are transparent during programming though some channels don’t. (e.g. kabel eins uses a bright orange coloured logo.) Also the majority of the channels show their logo in either the top-left or top-right corner of the picture though there are exceptions (e.g. RTL II in the bottom-right or N24 logo in the bottom-left and date and time in the top-right).

Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Digital_on … ic#Germany

Die Argumentation des ZDF ist auch für mich nachvollziehbar. Die „Diplomatie“ des FK wirkt dagegen umständlich und pedantisch. Nicht sehr zuvor kommend und passend in das Gesamtbild:

[quote]Tja, wenn du dich in Details nicht auskennst, solltest du vielleicht solche Beiträge lassen - es gab damals KEINE Senderlogos. Und die „Anmoderationen“ sind schlichtweg auf peinliche Weise pseudo-hip.

Lieber Fernsehkritiker, alleine schon den Kommentar überlegen mit einem unzierlichen „Tja“ einzuleiten, halte ich nicht für den „guten Ton“. Auch ich denke, dass Du irrst, denn ich erinnere mich an die Einblendung der Logos. Den gesamten Beitrag des Zynikers zu kritisieren (er solle „solche Beiträge“ unterlassen), finde ich unverschämt, da ich mit seiner Meinung in dem Fall größenteils kongruiere und nur einzelne Details ungenau waren.[/quote]

Der Zyniker baut seine Argumentation auf Sand auf, indem er etwas behauptet was nicht stimmt (es gab definitiv KEINE Logos in den 70ern) und selbst zugibt, dass er die peinlichen Anmoderationen auf ZDF KULTUR noch nie gesehen hat - ja, dann hat es auch keinen Sinn, darüber zu diskutieren :smt011

Ich gebe ja zu, dass mein Blog-Text bewusst polemisch formuliert war - aber anders als mit Polemik kann man auf diese unverständliche Beton-Haltung des Senders auch nicht mehr reagieren.

Also zum Thema Senderlogos, kann ich die Argumentation vom Zyniker nicht nachvollziehen. Wenn ich zdf.kultur empfange, dann ist das defintiv Digital. Und ich weiß ja nicht was er für einen Receiver hat, aber meiner zeigt beim Umschalten auf einen Kanal den Sendernamen an. Ich wäre für das Abschaffen der ganzen Logos und allgemein sowas nerviges dauerhafte Sendungsnamen im Bild. Was soll das eigentlich? Es gibt viel bessere Stilmittel, um den Namen der Sendung anzuzeigen.

Die Anmoderationen sind einfach nur extrem peinlich und sollen vermutlich in irgendeiner Art witzig sein, was sie aber nicht sind. Eventuell etwas Selbstironie von zdf.kultur. Von den seriösen Anmoderationen aus den 90ern (ich bin leider zu jung um anderes zu kennen) der öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern (ja auch auf die Anmoderationen) haben diese rein gar nichts.

Das Thema Senderlogos ist so eine Sache - aber ich behaupte mal: nachdem diese in Deutschland seit nun etwa 25 Jahren der gängige Standard sind, wird sich da jetzt auf die Schnelle nichts ändern. Das dann natürlich zdf.kultur mit eines der fettesten, längstens Logos hat, ist dem nicht gerade zuträglich.
Allerdings ist der Trend leider eher dahingehend zu beobachten, dass das mit Senderlogos eher schlimmer wird. Zwar ist dancle’s Argumentation korrekt, dass in Zeiten der Digitalisierung, der Sendername live mitgesendet wird (das geht nebenbei analog auch über den Teletext!) aber bewirkt hat das nichts.
In Großbritannien ist es beispielsweise exakt umgekehrt: die neuen - teilweise rein digitalen - Sender haben allesamt durchweg Senderlogos, erst recht die HD-Sender (BBC One HD, BBC HD zeigen es inzwischen dauerhaft, ITV1 HD, STV HD und Channel 4 HD nur wenn HD-Sendungen laufen). Lediglich “alte” Sender (BBC One, BBC Two) verzichten noch auf Logos und Ähnliches.
Ich fürchte, dass die besten Freunde des Konsumenten - sprich Rechteinhaber - einfach Dinge wie Senderlogos fordern, ansonsten erhöhen sie die Einkaufspreise der Filme enorm - stellt euch mal vor, ARD/ZDF würden ab 20:15 einen Blockbuster zeigen und dann ohne Logo, am besten doch gleich mal Abspann durchlaufen lassen… wer Festplattenrekorder und HD-Sender hat, braucht dann keine DVD zu kaufen.

Zu zdf.kultur und on-topic Diskussion: die Anmoderation soll wohl “modern” wirken, wird jedoch dadurch ungewollt “komisch”. Ehrlich: wenn sie schon eine Kult-Schiene fahren, was ich absolut löblich finde, warum dann nicht auch ein Ansager im ganz klassischen Stil?

Also zu dem Argument, dass früher Fernsehgeräte angeblich den Rand des Bildes abgeschnitten haben: Das ist einfach Quatsch. Natürlich gab es damals einige schlecht konstruierte Fernsehgeräte bei denen die Bildgröße sich mit dem Bildinhalt änderte, diese Geräte hat man dann so eingestellt, dass man den “pumpenden” Bildrand nicht sah. Vermutlich gab es in den 1970gern mehr Geräte ohne Farbe, als Geräte mit Pumpfehler. Somit wäre es konsequenter gewesen, die Farbe weg zu lassen.

Genauso gab es aber damals wie heute höherwertigere Geräte, welche das vollständige Bild, sogar bis in die Austastlücken hinaus anzeigten. Ja es gab sogar für Spezialanwendungen Geräte welche nur die Austastlücke darstellten. (Die Austastlücke ist der Bereich außerhalb des Bildes, später wurden da beispielsweise Videotext und Testsignale eingefügt)

Ich habe immer noch die Hypothese, dass es sich hierbei um einen “Judenrahmen” handelt, der bevorzugt um Sendungen mit Juden eingeblendet wird, als Zeichen der Verachtung gegenüber dieser Volksgruppe. Diese Begründung hat genau so viel Sinn wie die mit dem Overscan. (Natürlich möchte ich hier niemanden was vorwerfen.)

Ach ja, zum Thema Filmrechtekosten. Die werden verhandelt, nicht diktiert. Wenn Filmverkäufer X nicht auf die Bedingungen von Markt Y eingeht, dann wird er seine Produkte hier nicht los. Der Betrag den er bekommt ist aber konstant, denn der wird auch verhandelt.

Der alte Fernsehrrahme mag etwas skurril anmuten - das neuzeitliche ZDF-Logo sogar ärgerlich.
In der Debatte geht aber der relevanteste Punkt unter: man sollte alte Sendungen und Film nicht länger ins 16 : 9-Format quetschen!
Der Bildbeschnitt im Kopf- und Fussraum ist der allergrösste Frevel überhaupt.

Korrekt wäre also, sämtliche Sendeanstalten würden den alten Content im damaligen Standardformat 1,33 oder 1.37 : 1 auf in 4 : 3 ausstrahlen.

Ansonsten ist mir die EInblendung des alten Würfelfernsehers lieber als das bisher rabiate Aufziehen auf 16 : 9!

So ist es. Logos wurden bereits eingeführt, da war ich noch ein Jugendlicher. Muss wohl so in den 80er Jahren gewesen sein. Grund war, dass durch die Logos Raubkopien verhindert werden sollte. Es wurden damals nämlich vermehrt Fernsehsendungen aufgezeichnet und diese verkauft. Durch die Logos konnte man dann erkennen, dass es eine Raubkopie war.

Hier noch ein Link über die Geschichte von Senderlogos :
http://de.wikipedia.org/wiki/Cornerlogo

Korrekt wäre also, sämtliche Sendeanstalten würden den alten Content im damaligen Standardformat 1,33 oder 1.37 : 1 auf in 4 : 3 ausstrahlen.

Ohne hier boswillig zu sprechen… zumindest auf meinem Empfangsweg (Digital Satellit) klappt das einwandfrei, als ich zdf.kultur gesehen habe, hatte ich zwar den „retro-rahmen“ aber links und rechts dicke schwarze Balken. Sprich: 4:3 wurde brav als 4:3 übertragen.
Dennoch hast du recht, man sieht häufig, dass 4:3 Material aufskaliert wird, manchmal sogar gestreckt (insbesondere wenn nur kurze Beiträge gezeigt werden).

Dazu Statement von mir: Mich persönlich regt sogar viel mehr auf, dass oft 16:9 Sendungen mit harten schwarzen Balken oben und unten in 4:3 gesendet werden - mein TV erkennt das nicht automatisch und ich muss die Zoom-Taste bemühen, damit ich nicht am Ende 4 schwarze Balken habe.

Hier noch ein Link über die Geschichte von Senderlogos :
http://de.wikipedia.org/wiki/Cornerlogo

Wie in dem Wiki-Eintrag beschrieben wird, wurde das Logo in den ÖR, bei der Einführung dort, anfangs immer nur zeitweise eingeblendet. Rudi Carell hatte daraus in seiner damaligen „Tagesshow“ einen feinen kleinen Sketch gemacht, den ich leider im Moment nicht finde. In dem fegte er das Logo, als es auftauchte, kurzerhand mit einer Fliegenklatsche weg.

Korrekt wäre also, sämtliche Sendeanstalten würden den alten Content im damaligen Standardformat 1,33 oder 1.37 : 1 auf in 4 : 3 ausstrahlen.

Naja, bei vollständigen Altsendungen senden quasi alle Sender das auch in 4:3. Nur wenn alte Inhalte in neue Sendungen einfließen, dann wird skaliert.

Man muss aber auch sagen, dass viele Filme zwar ungefähr in 4:3 aufgenommen wurden, sie aber für breitere Bilder gedacht waren. Da hast Du dann ein wenig extra Bild, welches manchmal im Fernsehen gezeigt wurde, aber nicht im Kino.

Schön finde ich, wie Film 4 mit Cinemascope Sendungen umgeht. Die senden die in 16:9 mit schwarzen Balken… und bei Untertiteln schieben die oft das Bild nach oben damit man dann unten die Untertitel hat.

Der Bildbeschnitt im Kopf- und Fussraum ist der allergrösste Frevel überhaupt.

Oh ja. Wenn sowas kommt, rege ich mich auch auf. Was hab ich mich geärgert, als wenige Tage nach Michael Jacksons Tod ein in 4:3 aufgezeichnetes „Live“-Konzert gesendet wurde und die Füße bei all seinen Tanzdarbietungen weggeschnitten waren . Dafür jetzt noch ein: :evil: :smt013 an die ARD. Dabei hatte ich mich so drauf gefreut.

Moonwalk ohne Füße geht ja nunmal gar nicht - denkt man. Aber „Das Erste“ machts möglich :smt021

Ich muss mich einem meiner Vorredner anschließen: Hier wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Der Rahmen mag ärgerlich für manche sein, aber mal ehrlich - hätte man auf Balken gesetzt, würden sich wieder andere dran stören, geschweige denn, wenn man das Bild auf 16:9 gezerrt hätte.

Egal welcher Meinung man sein mag, dass das ZDF hier ein ordentliches Statement mit Begründung abgeliefert hat, sollte man schon anerkennen und nicht einfach wegwischten Auf jedenfall kann man daraus nicht schlussfolgern, dass das ZDF hier dem Zuschauer eins auswischen will, davon hätten sie auch gar nichts.

Schächter wird dann am Ende seines Briefes doch noch aufrichtig und betont, dass es sich „ausschließlich um eine redaktionell-gestalterische Entscheidung handelt, die im Ermessen des Hauses liegt und von der Redaktion wohl überlegt getroffen wurde“.

Da musste ich grinsen, was für eine Entscheidung hätte es denn sonst sein sollen? Natürlich war es eine redaktionelle Entscheidung des ZDFs, die in deren Ermessen lag. :wink:

[…]aber anders als mit Polemik kann man auf diese unverständliche Beton-Haltung des Senders auch nicht mehr reagieren.

Ich denke beide Seiten haben ihre Argumente vorgetragen. Ich kann sowohl dem ZDF als auch dem FKTV etwas abgewinnen, es ist im Prinzip eine Patt-Situation. Dass es hier nur noch mit Polemik weitergeht, verstehe ich nicht. Das Thema ist nach dem Austausch der Argumente für die Diskussion im Prinzip erschöpft. Auch wenn es Dich vielleicht beim Genuss der Retrosendungen stört, Holger, einen Anspruch darauf, dass Deine Meinung umgesetzt wird, hast Du nunmal nicht.

Also erstens kann man bei der “Begründung” des ZDFs nicht von Argumenten sprechen. Was das ZDF da sagt ist, wie ich oben schon dargelegt habe, Unsinn.

Zweitens ist das ja nicht nur eine Einzelmeinung, sondern die Meinung derer, die sich überhaupt noch für den Sender interessieren. Dass man es immer schlimmer machen könnte ist klar, aber ich zahle meine Gebühren dafür, dass man versucht es besser zu machen. Und das sehe ich beim ZDF immer weniger.

Der Rahmen ist dafür nur ein sehr deutliches Beispiel. Da wird Geld dafür ausgegeben um das Bild schlechter zu machen. Ähnlich ist es beispielsweise hier:
http://www.youtube.com/watch?v=pIa8FBxtPoQ

Von den Privatsendern möchte ich hier gar nicht mehr reden. Bei denen ist inzwischen, bis auf ein paar kleine Ausnahmen Hopfen und Malz verloren.

Ach ja in anderen Ländern ist das auch anders. BBC One HD und BBC HD haben beispielsweise nur ein kaum sichtbares Logo. Viele Sender da drüben haben sogar gar keines.

Ach und nochwas. Fällt denn niemanden auf, dass das ZDF immer nur das selbe Argument wiederholt, und gar nicht auf Kritik eingeht?

Ich muss mich einem meiner Vorredner anschließen: Hier wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Der Rahmen mag ärgerlich für manche sein, aber mal ehrlich - hätte man auf Balken gesetzt, würden sich wieder andere dran stören, geschweige denn, wenn man das Bild auf 16:9 gezerrt hätte.

Das mit der „Mücke“ mag wohl so sein. Allerdings wenn der Rahmen der vermeintlichen Mehrheit eh egal ist, wäre es eine nette Geste gewesen, diese Entscheidung einfach zurückzunehmen, zumal es sich in der Summe dann doch nicht nur um vereinzelte Beschwerden handelt(e). Klar sitzt der Sender immer am längeren Hebel, aber was für einen Eindruck vermittelt solch eine Antwort/Reaktion auf eine zumindest nachvollziehbare Beschwerde/Kritik gegen diesen Rahmen, der in der Summe aller Argumente schlichtweg überflüssig/unnötig erscheint.

Ich kann mich nicht erinnern, dass Fernsehsender von sich aus (ohne solche Beschwerdewellen) überhaupt reagier(t)en und umstrittene Entscheidungen zurückgenommen hätten. Ich kann auch keinen wirklichen Schaden erkennen, wenn man jetzt auf die Ausstrahlung mit Rahmen verzichten würde. Der Mehrheit ist es quasi egal und dem Rest (denjenigen die auch wirklich an diesen Ausstrahlungen interessiert sind) stößt man damit ohne Not vor den Kopf. Es ist eine Kleinigkeit und ich kann mir kaum vorstellen, dass es allzu viel Aufwand erfordern würde, ohne Rahmen auszustrahlen.

So wirkt es dann leider wieder einmal so, als ob man hier einen Gesichtsverlust befürchten würde, falls man die eigene Entscheidung zurücknehmen bzw. der Kritik/Beschwerde nachgeben würde. Nur für wen wird denn dieses spezielle Programm in erster Linie ausgestrahlt? Man hat schon zuoft das Gefühl, als würden sich die Verantwortlichen mit ihren Entscheidungen mal mehr oder weniger nur noch um sich selbst drehen und jegliche Kritik wird dann automatisch als lästige, unnötige Störung abgetan und fast immer erst einmal vehement zurückgewiesen. Diesen Eindruck (Reaktion auf Kritik) hat man ja leider (mittlerweile) von vielen Bereichen, nicht nur vom Fernsehen.

“Zweitens ist das ja nicht nur eine Einzelmeinung, sondern die Meinung derer, die sich überhaupt noch für den Sender interessieren”

Solche Aussagen spiegeln meiner Meinung nach leider das Niveau der Diskussion wieder.
Es sind einige tausend Prostestmails in der ZDF-Readktion eingegangen (wie viele davon erst nach Holgers Aufruf durch Protestwellen-Surfer oder Fans, die sich einfach mal dem ÖR-Bashing anschließen, ohne zu reflektieren?).

ZDF-Kultur hat aber wohl noch ein paar mehr Zuschauer, die sich nicht geäußert haben - entweder weil sie der Rahmen nicht (besonders) stört oder weil sie ihn gut finden.

Dass Holger hier wegen einer Geschmacksfrage, und um nichts anderes geht es hier, diverse Blogeinträge, einen Beitrag im Magazin und einen Beschwerdeaufruf veröffentlicht, kann ich absolut nicht nachvollziehen, gerade auch weil wir alle wissen, dass bei den ÖR wesentlich Schlimmeres im Argen liegt, gegen das man protestieren könnte (neuster Blog-Eintrag zum Lügenfernsehen beispielsweise).

Ich stelle zudem leider immer wieder fest, dass der Fernsehkritiker mit Kritik an der eigenen Person nicht besonders gut umgehen kann, ich finde, seine Antwort auf Zynikers Beitrag spricht Bände - von sachlicher Diskussion keine Spur.

Ich kann Zyniker nur zustimmen: Auf der einen Seite wird Meinungsmache angeprangert, auf der anderen Seite sollen die eigenen Zuschauer gezielt in eine Richtung gelenkt werden, wenn es dem Durchsetzen der eigenen Meinung dienlich ist?
Ich denke, dass sich Holger nach solchen Aktionen leider weniger ernst genommen wird, und vor allem von den großen Sendern nicht als seriöser Journalist, sondern eher als “Internet-Rambo” wahrgenommen werden könnte. Schade.

Entschuldigung aber ich habe mich über den Rahmen schon geärgert bevor ich wusste, dass der Fernsehkritiker ihn auch nicht mag. Ich habe damals sogar schon der Redaktion geschrieben. (Brief! Keine E-Mail)

Und falls es stimmt, dass die täglich hunderte von E-Mail bekommen haben, bevor der Fernsehkritiker aufrief, dann stört sich anscheinend ein großer Teil der Zuschauer an diesem Rahmen. Wir sprechen bei solchen Nischenkanälen von wenigen tausend Zuschauern.

Du postulierst jetzt hier, dass es Leute gibt, die den Rahmen mögen. Warum benutzt denn das ZDF dies nicht als Argument?

Natürlich gibt es auch andere Punkte, die man am heutigen Fernsehen kritisieren kann. Aber wenn Du das Argument weitergehst dann kommst Du darauf, dass es auch viel wichtigere Probleme gibt als das deutsche Fernsehen. Beispielsweise den Hunger in der Welt. Das Thema zu wechseln ist kein Argument.

Und hier kann man potentiell was machen, denn zumindest bei den öffentlich rechtlichen Sendern könnte es noch Leute geben, die Fernsehen aus Leidenschaft machen.