Deppenapostroph and beyond ... ;)

Hallo, bei mir selbst sind zwar Rechtschreibung und Kommasetzung irgendwo nach der 12. Reform der Rechtschreibreform hängen geblieben, dennoch möchte ich mal lästern.

Wir alle kennen ja den sog. Deppenapostroph aus so berühmten Produktionen wie z.B. Uschi’s Nagelstudio, Günni’s Pinte oder meine Favoriten, die Chick’n’Nuggets von VeggieLife (Chicks und Nuggets in einer Schachtel - wie praktisch). Besonders herausragend sind natürlich noch jene Künstler denene es gelingt, aus einem harmlosen Akzent wie ´ oder, wenn der Auteur besonders wagemutig ist, ` einen deplatzierten Apostroph zu formen.

So rödelten wir uns mit dem Kapostrophen fröhlich durch die neunziger Jahre hinein ins neue Jahrtausend und plötzlich musste man etwas neues erfinden um aufzufallen. Das hat etwas gedauert, doch irgendwann fiel einem talentierten Werbeschildhersteller eine neuartiges Schriftzeichen auf, welches von da an seinen Siegeszug antrat: Das LEERZEICHEN!

Fristete es früher sein Dasein als traurige Lücke zwischen Wörtern und diversen Satzzeichen, leistet es heute ganze Arbeit die deutsche Sprache zu bereichern, indem es bevorzugt Komposita auseinander reißt.
Undenkbar wäre jede Stadt Bücherei, die leckere Nudel Suppe mit Frühlings Kräutern und der Deutsch Unterricht in den Schulen wäre um manch heitere Stil Blüte ärmer.

Interessanterweise hatte das Leerzeichen aber auch Feinde: Manche versuchten es gar ganz aus dem Schriftverkehr zu tilgen. Da gibt’s z.B. das theaterfrankfurt oder die deutschemineralbrunnenabfüllanlagengmbh. Solche Kapriolen sind aber wohl dem dotcom-Boom des beginnenden Jahrhunderts geschuldet.

Dank dem Internet zeigt sich nun, wie sehr sich solche Kunststücke auf den einfachen Bürger auswirken, der übernimmt die erwähnten Techniken nicht nur einfach so: Er erfindet neue!

Seit Jahren ein Dauerbrenner: tzt statts tz!

Wieviele Jacquelines14w haben sich schon in Harry-Potter-Foren auf das Grundgesetzt berufen um ihre Meinung durchzusetzten?

Auch sehr beliebt: ck statts k!
Dieser Kunstgriff fällt am häufigsten in Konstruktionen wie “Da muss doch irgendwo ein Hacken dran sein” oder “Das ist der Hacken an der Sache” auf. (Besonders gerne in Fussballforen, wenn die Eintracht mal wieder einen 50 jährigen griechischen Stürmer aus der dritten Liga verpflichtet.)

Und natürlich der Hit des Jahres: Ein ein für alle Fälle!
Welcher der folgenden Sätze ist inkorrekt?

A: Ich hätte gerne ein Bier.
B: Beim Pokern habe ich ein Haufen Kohle verloren.
C: Ich hab noch ein Koffer im Wagen vergessen.
D: Jürgen hat gestern im Supermarkt ein Schokokuss gekauft.

Richtig, meine Herren!** Alle vier Sätze sind vollkommen richtig. Wer käme denn heute noch auf die Idee so ein veraltete Form wie “einen” zu verwenden?


So, mehr fällt mir gerade leider nicht ein. Aber immer wenn ich solche Sachen lese, gerate ich innerlich ein wenig ins Wanken. Vorallem frage ich mich, warum sich solche Fehler so durchsetzten? Vielleicht fallen ja dem ein oder anderen auch noch nette Beispiele ein.

*Dieser Satz erscheint hier nur im Gedenken an Dolly Buster.

Du hast Leute vergessen wo so schreiben wie ich grade.

Und natürlich der Hit des Jahres: Ein ein für alle Fälle!
Welcher der folgenden Sätze ist inkorrekt?

A: Ich hätte gerne ein Bier.
B: Beim Pokern habe ich ein Haufen Kohle verloren.
C: Ich hab noch ein Koffer im Wagen vergessen.
D: Jürgen hat gestern im Supermarkt ein Schokokuss gekauft.

Genau das regt mich am allermeisten auf! Da wird offenbar recht gerne vergessen, dass man auch beim Sprechen das “en” bei “einen” mitspricht; man betont nur das letzte “n” und lässt lediglich das “e” aus.

Auch beliebt sind “wen” für “wenn” sowie “den” für “denn”. Dass/das und seid/seit lassen wir mal weg, das sollte(!) langsam bekannt sein.
Ansonsten gibt’s noch viele gern gemachte Fehler wie “hir”(hier), “fals”(falls) oder allgemein Sätze, wo man komisch schreiben tut.

Du fragst, warum sich solche Dinge durchsetzen (und ich vermeide hier in Gedenken an ampler löblichst den „Fullquote“, gleichwohl ein schlankes Zitat deines letzten Absatzes entgegen jeder Logik natürlich wesentlich pointierter und leichter zu lesen wäre).
Das ist eine gute Frage und man muss m.E. zwischen den einzelnen so genannten Fehlern scharf kontrastieren.

Der Deppenapostroph z.B. ist sicherlich auf den amerikanischen Spracheinfluss zurückzuführen. Wenn man achtmal pro Woche Cheeseburger bei McDonald’s isst, kommt einem „Bernds Biergarten“ sicherlich falsch vor. Und ganz ehrlich: Irgendwie ist der Apostroph an dieser Stelle einfach schick. Das ändert freilich nichts an der Tatsache, dass ich mich bei „Tina’s Strumpfladen“ und „Hansi’s Handywarenshop“ zu fragen beginne, was die Motivation der Leute ist (und ganz interessant: ob sich in Schilderproduktionsfirmen keine Sau für Orthographie interessiert).

Sehr interessant ist auch die typisch deutsche Kompositakettenbildungssystematik. Wir alle lieben den Donauschifffahrtskapitän (auch mit drei ‚f‘). Die Frage ist, ob jene, die sich unbewusst die Zusammenschreibung sparen, nicht viel ökonomischer veranlagt sind. Es ist übersichtlicher, leichter zu lesen und daher ein klassischer Fehler junger Schreiber, wie du ja schon festgestellt hattest. Aber ist es deswegen gleich verwerflich?

Die ein-Problematik wiederum hat vermutlich phonetische Ursachen. Niemand spricht in der gesprochenen Sprache ein klar artikuliertes einen. Daher ist es ganz folgerichtig, dass derlei „Fehler“ auch in die Schriftsprache zu rutschen vermögen. [Wurde bereits von meinem Vorposter angesprochen, der diesen Beitrag veröffentlichte, während ich diesen hier schrieb.]

Grundsätzlich möchte ich anmerken, dass der Duden weder ein Grundgesetz noch ein Grundgesetzt ist. Es ist der Versuch einer Abbildung der Sprache, die wir sprechen. Ergo formen wir die Sprache, weshalb es gut möglich sein kann, dass das heutige Deppenapostroph in 40 Jahren in den Duden aufgenommen wird. Und plötzlich sind jene die Deppen, die den Genitiv auf die althergebrachte Weise bilden. :wink:

Grundsätzlich möchte ich anmerken, dass der Duden weder ein Grundgesetz noch ein Grundgesetzt ist. Es ist der Versuch einer Abbildung der Sprache, die wir sprechen. Ergo formen wir die Sprache, weshalb es gut möglich sein kann, dass das heutige Deppenapostroph in 40 Jahren in den Duden aufgenommen wird. Und plötzlich sind jene die Deppen, die den Genitiv auf die althergebrachte Weise bilden. :wink:

Schon passiert… :roll:

Wikipedia
Seit 1996 gilt im Zuge der Rechtschreibreform der gelegentliche Gebrauch des Apostrophs nicht mehr als falsch, wenn er die Grundform eines Personennamens vor der Genitivendung -s oder dem Adjektiv-Suffix -sch verdeutlicht (§ 97 E der amtlichen Regelung). Der Duden nennt hierzu „Andrea’s Blumenecke“ als Beispiel. Die Schreibweise soll verdeutlichen, dass die Grundform des Namens „Andrea“, nicht „Andreas“ ist.[1]

Ansonsten immer wieder empfehlenswert: die Zwiebelfisch-Kolumnen :smt023

Zum Beispiel diese Fotostrecke

Wow, das ist genau der richtige Thread, in dem ich mal etwas loswerden kann, was mich schon länger stört:

Also wenn ich noch ein Mal im Fernsehen hören muss “Das war ein abgekatertes Spiel”, dann drehe ich durch. :twisted:

Es heißt abgekartetes Spiel und kommt vom Kartenspielen. Mit nem Kater hat die Redewendung überhaupt nichts zu tun, miau!

Ihr glaubt gar nicht wie oft das falsch gesagt wird, wenn man leider wie ich angefangen hat darauf zu achten.

Sehr interessant ist auch die typisch deutsche Kompositakettenbildungssystematik. Wir alle lieben den Donauschifffahrtskapitän (auch mit drei ‚f‘). Die Frage ist, ob jene, die sich unbewusst die Zusammenschreibung sparen, nicht viel ökonomischer veranlagt sind. Es ist übersichtlicher, leichter zu lesen und daher ein klassischer Fehler junger Schreiber, wie du ja schon festgestellt hattest. Aber ist es deswegen gleich verwerflich?

Naja, umbringen tut mich das alles nicht. Nur verzerrt gerade das Extraleerzeichen oftmals den Sinn. Mein Lieblingsbeispiel ist das bei Bastian Sick mal aufgetauchte „Trink Wasser für Hunde“. Allerdings wars wohl in früheren Jahrhunderten auch in Deutschland üblich Wörter so zu trennen. Sprache verändert sich halt (und durch das Zusammenschreiben auch mal zum positiven :wink: ).

Satz A hört/liest man aber auch gerne in der Version: “Ich hätte gern 'nen Bier” schauder

Hallo!
Ich freue mich ?ehr darüber, daß endlich jemand die Mu?e hatte, die?es Thema hier zu eröffnen. Die größten Sprachpan?cher der Welt ?itzen doch eh in der Duden-Redaktion herum. Jedes Mal wenn ich ein ?olch grau?iges Schild ?ehe fühle ich mich dazu genötigt, eine Photographie davon anzufertigen. Da ?ind unterde??en ?chon einige Schätze zu?ammengekommen.

Leider i?t auch die?es Forum hier nicht von allen Un?itten befreit. So ?tößt mir die Verwendung der ?eriflosen Schrift hier immer wider negativ auf. Das i?t der Tod jedes Le?eflu??es! Über die bereits oben ange?prochenen Sprachpan?chereien muß ich mich wohl nicht weiter ausla??en, oder?

Im Übrigen ?pricht hier die Wikipedia nicht ganz die Wahrheit. Um Andreas und Andrea zu unter?cheiden wird zwar ?ehr wohl der Apo?troph einge?etzt, jedoch auf eine andere Wei?e: Andreas Imbiß = Imbiß von Andrea; Andreas’ Imbiß = Imbiß von Andreas; Felix’ Imbiß, Fritz’ Imbiß. Was i?t denn daran ?o ?chwer zu ver?tehen?

Und auch die Sache mit den Leerzeichen i?t malad… Um zu lange Kompo?ita lesbar zu halten gibt es ?chon ?eit der Römerzeit den wunder?chönen Binde-Strich, der Bandwurm-Wörter leichter zu erfa??en macht. Deppen-Leerzeichen zeugen bei mir aus?chließlich von der Inkompetenz des Schreibers.

Wenn es nach mir ginge würde eh bald wieder die gebrochene Schrift in Deut?chland eingeführt werden – was für eine Kulturvernichtung, damals 1941… Ein Armutszeugnis! Und die Recht?chreibung würde ab ?ofort (mit einigen ?innvollen Änderungen) auf den Stand von vor 1996 zurückge?etzt werden.

Freunde, der Kampf gegen die Sprachpan?cher muß weitergehen!

Mit be?ten Grüßen
André

Kann man in diesem Forum nicht IRGENDWIE Links auf Bastian Sick etc. unterbinden? (Dieser Satz war nur um zu zeigen, wie sehr ich den Mann verabscheue, ich bin gegen Zensur also lasst bitte weiter solche Links zu!)

Mal ehrlich, wer mir sagen will, dass Schweizer falsches Deutsch sprechen, wer stundenlang auf etwas herumreitet, dass es im Alltag als „Khorintenkackerei“ bezeichnet wird und dabei noch so unglaublich unlustig ist, dem möchte ich mehr als nur eines der beiden Augen ausstechen.
Sprache wandelt sich. Das ist Fakt und wer sich in dem Thema auskennt (ich werde jetzt allerdings nicht meine alten Deutschunterlagen herausholen), der weiß, dass auch mehrere Sprachforscher dies stützen. Bastian Sick ist Laienkritiker, d.h. der Mann ist einfach nur Populist und weiß eigentlich gar nicht, wovon er redet. Ich wollte mir letzthin immer schonmal die Mühe machen, seine Texte auf Jiddismen zu überprüfen (denn dann würde er vollkommen an Sinn verlieren), aber ich krieg davon immer so Augenkrebs. Ich habe kein Germanistik studiert, aber immerhin maße ich mir dabei nicht an, Dogmen schaffen zu wollen (im Gegensatz zu Sick, der sich mit seinem Romanistik-Studium als Sprachmessias verkaufen will).
Würde Sick sich mal intensiv mit seinem „Fachgebiet“ beschäftigen, dann wüsste er, dass es Mist ist was er schreibt. Sprache ist nicht etwas festgelegtes und totes, sprache ist lebendig und ständigem Wandel unterzogen so wie wir alle. Und wenn dann eben in baldiger Zukunft alle so reden, wie viele es jetzt verbieten wollen, dann ist das eben das Problem der heutigen Sprachnazis, denn sie sind Fortschrittsgegner und in meinen Augen reaktionär. Was heute viele als gute und richtige Sprache verkaufen wollen war vor 40 Jahren auch noch in den Augen damaliger Erwachsener „schauriges und falsches Deutsch“ - nur hat halt eben keiner daraus großartig Populismus gemacht und die damalige Jugend sind die heutigen Erwachsenen. Natürlich kann man von diesen Wörtern halten, was man will, man muss sie auch nicht gut finden - aber man sollte sich davor hüten, jemandem vorzuschreiben, wie er zu sprechen hat. Heutzutage sprechen z.B. auch viele Leute kein Plattdeutsch mehr - und in meinen Augen ist das auch nicht unbedingt schlimm, denn das zeigt, dass es einfach nicht mehr nötig ist.

@AndreR: Netter Post und ich glaube, ich spreche hier aus, was du mit deinem satirischen Text ausdrücken willst :wink:

Hm, da steckte relativ viel Ernst und wenig Satire drin… Mich regen diese Sprachpanscher wirklich auf.

Ich teile aber Deine Meinung zu diesem Fernseh- und Bücher-Lackaffen voll und ganz. Sprache wandelt sich natürlich und man sollte sinnvolle Änderungen auch übernehmen. Ich halte beispielsweise nichts von dem blödsinnigen Gewettere gegen die »Anglizismenflut«. Man sollte bei jeder Veränderung genau prüfen, ob diese denn Vorteilhaft ist.

Beispielsweise finde ich einige Änderungen der Rechtschreibreform sinnvoll! Beispielsweise erleichtert die 1996 eingeführte Heyse’sche s-Schreibung das Unterscheiden zwischen ß und ss in meinen Augen. Konsequent ist auch die heutige »dass«-Schreibung im Gegensatz zur früher üblichen »daß«-Schreibung – jedoch nur im Bereich der Antiqua-Schriften. In der Fraktur muss selbstverständlich nach wie vor daß geschrieben werden (oder, in der schweizerischen Schreibform da?s [Zwangsligatur])!

Sprachpanscherei ist jedoch nach meiner Erfahrung hauptsächlich eine Erscheinung in den niederen Bevölkerungsgruppen. Falsch gelerntes wird geübt, weitergegeben und so verbreitet sich der Blödsinn. Ich nehme selbst natürlich in der gesprochenen Form auch Verkürzungen in den Mund und sage »Ich hätte gern 'n Bier«, aber es ist eben 'n Bier und nicht 'nen Bier! Ich hätte gerne ein Bier, nicht einen Bier! In der »ausgeschriebenen« Variante würden wohl 90% der Befragten den Fehler sofort als solchen erkennen, in der verkürzten Variation ist das aber schon viel schwieriger.

Deshalb liegt mir vor allen Dingen am Herzen die Leute zu sensibilisieren, was sie eigentlich den ganzen lieben langen Tag so alles aussprechen. Von Verboten oder Populismus halte ich rein gar nichts. Der einzige Weg ist es, die Leute auf ihre Fehler hinzuweisen – und zwar unauffällig. Das geht nun einmal am Ehesten, wenn ich die Medien dazu bringen, sich um sauberes Deutsch zu bemühen. Und dazu zählt eben auch, dass man Schildermaler auf ihre Fehler hinweist und es ihnen nahe legt, nur noch Schilder in korrekter Rechtschreibung herzustellen.

Ein großes Problem ist es leider, dass im Unterschichtenfernsehen hauptsächlich die Unterschicht vertreten ist und sich so der ganze Spuk sehr schnell ausbreiten kann. Gleiches gilt natürlich für die Art der gelesenen Zeitung. Es wäre wahrscheinlich sogar wissenschaftlich nachweisbar, dass Bild-Leser eine durchschnittlich deutlich schlechtere Rechtschreibung haben und mehr zur Sprachpanscherei neigen.

Mich regt es ehrlich auf, wenn ich an einem traditionellen Wirtschaftsschild vorbei laufe und dort steht in gebrochenen Lettern »Gasthof« – das ist schlicht falsch. Aber hier kann ich es noch verstehen, da die meisten Schildschreiber die korrekte Anwendung des langen s gar nicht mehr verstehen, denn es müsste nämlich »Ga?thof« heißen. Aber das ist nur ein kleines Übel.

Viele Grüße,
André

@AndreR

Ehrlich gesagt kann ich kaum ein Problem erkennen. Solange man sich versteht, ist da doch kein Problem, wenn jemand 'n Bier oder 'nen Bier sagt. Wenn er jetzt sagt "‘nen Tisch, bitte’, dann tut’s kritisch werden. Es ergibt doch überhaupt gar keinen Sinn Sprache auf diese Art und Weise zu regelmentieren. Ehrlich gesagt finde ich es sogar gut wenn jeder so redet wie es ihm passt, weil das für Individualität spricht. Aber wie schon gesagt, wenn man sich nicht mehr versteht, wirds kritisch. Aber dann wäre ja der Bairische Dialekt gar kein Deutsch mehr.

Hmm, von Bastian Sick kann man ja halten was man möchte. Ich mochte ihn solange, bis ich ihn zum ersten Mal in einer Talkshow gesehen habe.

Aber zurück zum eigentlichen Thema des Threads, welcher eh als eher erheiternd gedacht war. :smt006
Ich frage mich ein bisschen, ob diese Entwicklung mit Apostrophen, Leerzeichen, tzt (welches ich tatsächlich schlimm finde, weil es ja auch ganz anders gesprochen wird) etc., tatsächlich daher kommt, dass die Schüler heute einen größeren Einfluss auf ihre sprachliche Entwicklung durch Medien & Werbung bekommen, anstatts durch die Schule selbst?
Jugendsprache hat’s ja immer gegeben, aber hier färbt offenbar das Internet als eher schriftliches Medium auf die Leute ab, das hat’s zu meiner Schulzeit in der Form noch nicht gegeben.

Ach ja @Stormpaws: Herrlich finde ich auch noch das (bei RTL sehr beliebte) Endstadion.

@AndreR
Wieso werden denn deine “s” so seltsam dargestellt? Oder ist das nur bei mir so? (siehe Screenshot)
Und wäre in meinem Satz der Deppenapostroph eine Alternative?
Also: … denn deine “s´s” so seltsam … :?

An den Themenersteller: Bevor Du hier groß klugscheißt, würde ich Dir mal raten, erstmal selbst ortografisch (bewusst ohne TH und mit F geschrieben, weil das H da total unnötig ist, genau wie bei RH oder das PH für F) korrekte ANFÜHRUNGSZEICHEN und keine ZOLLzeichen zu verwenden. Anführungszeichen sind „diese“ hier. Zollzeichen sind die allseits verbreiteten “mit der Tastenkombination Umschalt+2”.

@AndreR
Wieso werden denn deine „s“ so seltsam dargestellt? Oder ist das nur bei mir so? (siehe Screenshot)
Und wäre in meinem Satz der Deppenapostroph eine Alternative?
Also: … denn deine „s´s“ so seltsam … :?
Das sind keine komischen S, das sind lange S. Ist bei vernünftigen Betriebssystemen (also nicht Windows!) auf Alt-Gr+S, Diese ?tellen dar, da?s es sich um ein langes S handelt und nicht um einen Auslaut, da weiß man, ob es eine Wach?tube oder Wachstube, also Wach-Stube oder Wachs-Tube ist :wink:

Und alle die mir weis machen wollen, das Dreierles-S bzw. Scharf-S sei notwendig, von denen verlange ich auch die WIedereinführung des langen S!

Erster interessanter Hinweis hier unter der „Klugscheißerei“. Danke. :smt023

„Diese“ hier bekommt man übrigens mit den Tastenkombinationen ALT+0132 und ALT+0147 (Ziffern auf dem Nummernblock.

Sprachpanscherei ist jedoch nach meiner Erfahrung hauptsächlich eine Erscheinung in den niederen Bevölkerungsgruppen.

Nach diesem Blödsinn wollte ich eigentlich aufhören Deinen post zu lesen. Aber dann ist mir ein Fehler gigantischen Ausmaßes aufgefallen: :shock:

Ich nehme selbst natürlich in der gesprochenen Form auch Verkürzungen in den Mund und sage »Ich hätte gern 'n Bier«, aber es ist eben 'n Bier und nicht 'nen Bier! Ich hätte gerne ein Bier, nicht einen Bier! In der »ausgeschriebenen« Variante würden wohl 90% der Befragten den Fehler sofort als solchen erkennen, in der verkürzten Variation ist das aber schon viel schwieriger.

In mathematical expressions, the internationally recognized symbol % (percent) may
be used with the SI to represent the number 0.01. Thus, it can be used to express the
values of dimensionless quantities. When it is used, a space separates the number and
the symbol %. In expressing the values of dimensionless quantities in this way, the
symbol % should be used rather than the name “percent”.
In written text, however, the symbol % generally takes the meaning of “parts per
hundred”.

  • Bureau International des Poids et Mesures klick

Das Prozentzeichen muss wie eine Einheit behandelt werden und wird also vom Zahlenwert durch Leerzeichen getrennt. So eine Schlamperei wie Deine macht mich echt rasend. :lol:

Es wäre wahrscheinlich sogar wissenschaftlich nachweisbar, dass Bild-Leser eine durchschnittlich deutlich schlechtere Rechtschreibung haben und mehr zur Sprachpanscherei neigen.

Dann leg mal los. Die Welt kann dadurch nur besser werden. :roll:

A: Ich hätte gerne ein Bier.

Vielleicht kann mich jemand aufklären, aber was soll an dem Satz falsch sein? Das Wort Bier ist ein Neutrum. Soll es etwa heißen: „Ich hätte gerne eine Bier“? Hier fehlt vielleicht die Ausgabeform des Bieres, aber das ist absolut gängiges Deutsch.

Dafür auch sehr beliebt: seid vs. seit :wink:

Ihr seit so stark.
Seid wann geht das denn?

Da tränen einem die Augen, oder? :mrgreen:

Ebenfalls weit verbreitet: Ein großer Unwille zum Setzen von Kommata (besonders beliebt bei Infinitivgruppen, egal ob mit oder ohne um).
Hier ein willkürliches Beispiel:

Wieviele Jacquelines14w haben sich schon in Harry-Potter-Foren auf das Grundgesetzt berufen, um ihre Meinung durchzusetzten?

Räusper
Übrigens wird wie viele getrennt geschrieben. :wink:

Wobei mir auch immer wieder die Tränen kommen:

Das beweißt doch, dass …

Aua :smt021

Ich glaube, das war die einzige richtige Antwort.

Apropos einzige. Gibt es eigentlich noch einen Menschen außer mir, der weiß, daß es keine Steigerungsform davon gibt? Jedesmal wenn ich „einzigste“ höre könnte ich…

Schlimm finde ich neben Leerzeichen auch Punkte, wo sie nicht hingehören. „ZDF.neo“ ist z.B. so eine Kreation. Weitere fallen mir gerade nicht ein oder habe ich erfolgreich verdrängt. :smiley:

@Ensign Joe, Fernseekritiker: »wie könnt ihr nur diese hässlichen deutschen Anführungszeichen verwenden« :lol:
Französisch: Alt+0187 und Alt+0171 :wink: