Das Studio und die Flüchtlinge

Mensch Holger, das muss dir doch klar sein, wenn das Format nicht stimmig ist, ist der Film unschaubar. Wenn deine Flüchtlingsdarsteller die ganze Zeit getuschelt und gelacht und mit ihren Händen komische Rechtecke geformt haben, dann war das nur weil sie sich über das Format lustig gemacht haben. Das war sicher auch während der Kinopremiere einziges Thema, die meisten werden gar nicht wissen, worum es im Film ging, weil alle nur über das Format diskutiert haben.

Design follows function, selbst ein Schwarzbild in 90 min Länge wäre - mit dem richtigen Format - ein besserer Film gewesen. Unschaubar dieses 810p. Nächstes mal fragst du bitte erst Königin Mutter Polarstorm um Erlaubnis, bevor du dir wieder einen solchen Fauxpas erlaubst. Und jetzt beantworte gefälligst seine Fragen, er bezahlt dich schließlich jeden Monat, er ist dein Gott!

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@Libertas ööööhm, kann es sein das du mich grade verwechselst? Ich hab doch garnicht übers Format gemeckert. ^^

Ich hab lediglich gefragt warum dieses Format gewählt wurde und kein endgerättypisches. Ich kenn mich da nicht aus und wollte halt wissen wo der Nachteil dabei gewesen wäre, oder falls es keinen gibt ob es also eine rein künstlerische Entscheidung war.

Und nu ist Teatime, oder erschaffe ich Erde 2? Weiß noch nicht irgendwas auf jeden Fall.

Der Film wurde in Full HD 16:9 gedreht, mit einem Kasch für ein Seitenverhältnis von 2,35:1. Ausschlaggebend dafür war a) dass wir einen typischen Filmlook wollten und b) ebenso eine klare optische Abgrenzung zum restlichen „Das Studio“-Universum.

Und mit ner DSLR habe ich definitiv nicht gedreht. Siehe Headerbild: https://studio-fluechtlinge.de/18-januar-2017-jetzt-gehts-los-und-wir-sind-schon-mittendrin/ :wink:

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Ah ok, also war es eine künstlerische Entscheidung. Danke Chris. :slight_smile:

Was ich grade allerdings noch nicht verstehe ist der Satz hier

Was ist ein „Kasch“? Irgendwas was dafür sorgt dass das Seitenverhältnis am ende anders ist als das Aufgenommene?

Das hier? Kasch [Das Lexikon der Filmbegriffe]

Überraschung, auch eine 30.000-Euro-Profikamera wie z.B. die ARRI Alexa Amira nimmt in 16:9 auf (es gibt aber auch andere Modelle mit einstellbarem 2,39:1-Format). Beim Dreh legt man sich eine Maske mit dem gewünschten Endbildformat aufs Display und gestaltet die Bilder entsprechend. Im Rohmaterial ist dann also möglicherweise auch noch eine Tonangel, eine Lampe oder irgendein Stativ zu sehen - egal, in der Postproduction wird das Bild entsprechend in der Höhe beschnitten.

Bei analogen Kameras war es früher ähnlich - beim Kopiervorgang im Kopierwerk wurde festgelegt, welcher Teil des belichteten Films ausgelesen wird. So als ob du mit einem Keksausstecher aus dem “Filmteig” deine Bilder rausholst. Beim Spielfilm eben ein Breitbildformat, bei Werbung und Musikvideos früher aber auch sehr oft noch 4:3.

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Aaah, ok, ich hab grad falschrum gedacht. Du meinst man legt sich die Maske auf das Display (bzw. den Sucher), sie kommt nicht aufs Objektiv. Ich wunderte mich schon, hatte grade den Gedanken es kann doch nicht sein das all die schwarzen Balken die man immer so sieht wirklich ein Stück Pappe vorm Objektiv sind. :smiley:

Ist es linsentechnisch so schwer Kameras zu bauen die verschiedene Verhältnisse beherrschen, oder warum kann selbst eine (wobei ich davon ausgehe dass das nicht wirklich viel Geld für eine Kamera ist, bzw. man bedeutend mehr ausgeben kann) 30.000€ Kamera sowas nicht? Hat sich da seit der Digitalisierung quasi nichts geändert, keine ahnung, das irgendein „Chip“ das intern umrechnen kann oder sowas?

Grad noch ein Gedanke dazu: Ist es dann so das Kameras die verschiedene Verhältnisse behrrschen z.B. intern ne „mechanische“ Lösung haben die sozusagen auf „Knopfdruck“ innerhalb der Kamera irgendwelche „Flächen“ so vor die Linse bewegt dass das gewünschte Format aufgenommen wird, oder wie funktioniert das?

„Legen“ auch im Sinne von „über das Menü aktivieren“. Ich kleb mir keinen Pappstreifen auf den Sucher :smiley:. Was die Kamera aus dem Sensor rausholt (also in der Regel das 16:9-Bild) wird elektronisch festgelegt, da ist nichts mechanisch. Das passiert alles auf bzw. hinter dem dem Sensor, da hat das Objektiv nichts mit zu tun. Im Übrigen kommt auf dem Sensor ein kreisrundes Bild an - Objektive sind ja meistens rund, oder? :wink: Die Kamera liest dann einfach ein rechteckiges 16:9-Bild aus der Kreismitte.

Zu Kameras mit verschiedenen Seitenverhältnissen: Gute Frage, die ich aus der Hüfte nicht beantworten kann. Denke mal, das hat was mit der Sensorauslesung zu tun. 16:9 ist der etablierte kleinste gemeinsame Nenner, aus dem sich der Kreative dann selber jedes andere Format zurechtbasteln kann. Aber wie schon gesagt, andere Modelle von ARRI haben z.B. neben der 16:9-Aufzeichnung auch noch einen 2,39:1-Modus.

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Ja, es war mir schon irgendwie klar das da nicht wirklich mechanisch irgendwelche Flächen bewegt werden, ich wusste nur nicht wie ichs anders verständlich machen soll in welche Richtung ich da gedacht habe. :smiley:

Mit anderen Worten, es liegt also letzendlich am Bildsensor und der Software. Theoretisch könnte es einen quasi beliebig großen Sensor geben und die Software der Kamera könnte beliebige Verhältnisse daraus auslesen? Vermutlich wird das aber aus wirtschaftlichen Gründen nicht gemacht, also die Software mit mehreren „Modi“ auszustatten, weil man will ja a) möglichst viele verschiedene Kameras verkaufen und b) wie du schon sagst ist 16:9 ja so verbreitet das vermutlich relativ wenig Bedarf an Kameras die „switchen“ können besteht.

Ok, denke ist alles klar soweit, danke. :slight_smile:

Appropos Pappstreifen. Wurde sowas zu Zeiten gemacht als die Digitalisierung noch nicht da war? Also wie hat man sowas z.B. in den 60ern gemacht? Ausschließlich mit Kameras gedreht die von vorn herrein ein bestimmtes Verhältnis hatten, also z.B. Cinemascope oder sowas? Eine „Zweitverwertung“ wie heute gab es damals ja so noch nicht, also wäre damals z.B. auch ein anderes Verhältnis nicht so wichtig gewesen, oder?

Ich muss dazu auch noch was sagen. Die Linsen einer Kamera sind Rund. Um ein eckiges Bild zu bekommen muss man immer was abschneiden.

Nicht dass sich sonst irgendjemand ums Drehbuch geschert hätte. In den letzten zwei Wochen gab es nur einen User, der sich überhaupt zum Inhalt geäußert hat:

Davon abgesehen ging es um Streaming an sich, um DVD-Extras und um Kameratechnik. Nicht dass das ungewöhnlich wäre, immerhin halten Deutsche Fantasie für etwas Unanständiges. Aber ausgerechnet den anzugehen, der sich als Einziger offen für die Story interessiert hat, ist schon etwas merkwürdig.

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Nach 3 Anläufen (nicht jedes mal von Anfang an) habe ich den nun Film nun durch.
Soll aber nicht für den Film sprechen, irgendwie habe ich momentan für nichts mehr Geduld. :disappointed:

Erstmal ein kurzes aber vorsichtiges Fazit: „Hut ab!“.
Der Film war deutlich besser, als ich ihn mir vorgestellt habe oder um Wolfgang M. Schmitt zu zitieren: „Eine sehr intelligente Komödie“.
Die Flüchtlinge fand ich schauspielerisch am besten. Ob das nun daran liegt, dass ich ihre Sprache nicht verstehe und somit nicht mit ihrer Betonung vertraut bin, bleibt als Möglichkeit offen.
„Euer“ Schauspiel fand ich gut. Im Gegensatz zur ersten Studio-Folge eine Steigerung von 2400% aber auch leider nichts, was ich wirklich ernst nehmen kann.
ABER: Als großer Fan von Trash-Movies (und nehmt das bitte nicht beleidigend auf), ist er für mich Gold wert. Ich mag Trash, mit der Absicht, einen guten Film drehen zu wollen und nicht mit der Absicht, Trash machen zu wollen.
Was ich für mich hier habe ist ein Gefühlvoller und kurzweiliger Trash-Film und um das GEFÜHLVOLL geht es.
Ich habe noch nie einen gefühlvollen Trash-Film gesehen. Von daher ist eine geplante Investition in eine DVD-Version sicher.
Stellenweise wünschte ich, ich würde euch nicht kennen, da es dann noch soviel absurder wäre aber so ist es nun einmal (zum Glück) nicht.
Das Drehbuch war wirklich gut durchdacht und ich musste wirklich 3-4 mal 1-2 Sekunden lachen. Was mir sonst bei Komödien (abgesehen von Klamauk [wo ich regelrecht brülle, wenn gut gemacht]) nie passiert.
Von daher auch nochmal: Hut ab!.
SEHR lobenswert fand ich die Darstellung der Flüchtlinge und ihre Probleme. Sollten so manchen die Augen öffnen.
a) Dass eben nicht alle gleich sind und
b) Dass viele auch aus nachvollziehbaren Gründen so sind, was der Stammtischbesitzer gerne als „Wilden“ und Gesetzlosen betitelt.
War mir schon vorher klar aber ich denke der Film könnte einige zum umdenken anregen und wenn er es auch nur bei einem ansatzweise schafft (wovon ich ausgehe), macht es ihn zu einem sehr wichtigen Film.
Auch schön die Darstellung der Behörden. Davon können selbst wir, denke ich, alle ein Lied singen. :smile:

Fazit: Trash trifft auf Gefühl und macht das GROßARTIG!

P.S.: Den „Gag“ mit den Nazis vor der Tür finde ich nach wie vor verschenkt. :wink:
Gerade, da später im Handyvideo genau die Schiene aber ohne Pointe gefahren wird.
Dafür recht aufklärerisch. Kann man also, mit zugedrückten Augen, so stehen lassen. :stuck_out_tongue_winking_eye:

P.P.S: Hätte ich nicht gewusst, dass sie zu diesem Zeitpunkt kaum Deutsch können, hätte ich es nicht für möglich gehalten, allein mit Dolmetscher so einen Film zu drehen. Muss anstrengend gewesen sein, hat sich aber definitiv gelohnt. :wink:

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Toller Film! Mein Highlight ist hier Adams Part.
„Das einzige was ich machen kann ist, dass ich allen in der Kartei einen Aufenthaltsstatus gebe“
Danke Wolke!
:smiley:

Tach erstmal,
bin schon seit 10 Jahren treuer Zuschauer, melde mich jedoch heute zum ersten Mal zu Wort. Ein dickes Lob für den Film! Die anderthalb Stunden sind wie im Fluge vergangen. Am lustigsten fand ich die Stelle, wo ihr euch als Empfangskomitee aufgestellt habt. :smiley:
Danke für die tolle Unterhaltung!

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Das wäre doch aber so schön Oldschool^^

War sehr interessant zu lesen, danke dafür! :slight_smile:

(Wie wäre ein Thema über Kameratechnik in Trip, in dem man Chris interviewt? :smiley: )

Den Film muss ich mir allerdings noch angucken :smiley:

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Als „reguläre“ Folge eventuell ein wenig zu MG lastig oder (es ist ja als Anschauungsmaterial quasi nur die MG Ausstattung vorhanden)? Aber als Schatzkammerfolge könnte das durchaus interessant sein.

Nanana, da hat wohl wer beim Nachdreh nicht aufgepasst :smiley:
Tim unten vor dem Treppenhaus und paar Minuten sp.äter im Büro :stuck_out_tongue:

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Und ich dachte noch beim Schauen "Hatte er die ganze Zeit diesen Bart?! :thinking: Aber diesen Friemelzopf kann man sicher leicht übersehen. :thinking: " :smile:

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Im Audio-Kommentar weisen wir auf diesen Filmfehler sogar hin :wink:

Hab nur das Grundabo, das kann ich leider nicht hören. Aber hätte mich gewundert, wenn dir das beim Schnitt nicht aufgefallen wäre :stuck_out_tongue: Habe das direkt bemerkt, da ich meine, dass da neben dem Bart auch paar Kilos weniger auf den Rippen sind.

Passiert halt, ist nicht weiter schlimm.