Das Geschehen rund um die WM - außerhalb von Stadien und Schlandmeilen

Sorry, das ist purer Stuss.

Ist es nicht. Wenn ich etwas (in diesem Fall die Politik der FIFA) aus Überzeugung heraus ablehne, dann muss ich das auch ablehnen, wenn es sich um den Dachverband einer anderen Sportart handelt. Und wenn ich von dieser bis zu diesem Augenblick Fan gewesen bin, ist es sogar umso wichtiger dann in den sauren Apfel zu beißen.

Von mir aus kann Person X gerne nur noch an drei Tagen in der Woche Fleisch essen, sie sollte dann aber nicht behaupten, dass sie jetzt Vegetarier/-in sei, weil sie montags, mittwochs, freitags und sonntags kein Fleisch esse.

Nur weil man sich um einen Mißstand kümmert, muß man nicht, um konsequent zu sein, das ganze Elend der Welt auf den eigenen Schultern tragen.

Kannst Du Dich denn nicht zuerst um einen der anderen 1.000.000 Missstände kümmern, muss es grad [-]die Religion [/-]der Freizeitspaß Football sein, den Du persönlich zufällig sehr hasst :ugly

Keine Sorge, ich bin auch noch an anderen Bällen dran. ^^

Nobody’s perfect, darauf möchte ich aber auch gar nicht hinaus. Nehmen wir an, dass für den Bau einer Sportstätte, die Teil eines globalen Ereignisses werden soll, zwei Indianerstämme aus ihrem angestammten Reservat vertrieben werden. Wir sind uns darüber einig, dass das nicht okay ist. Wir sollten uns aber auch darüber einig sein, dass es für die moralische Bewertung dieser Handlung vollkommen irrelevant ist, ob in dieser Halle nun Fußball, Badminton, Billard oder Tischtennis gespielt wird.

Natürlich ist es jetzt anstrengend, wenn man nach A auch B sagen muss, aber das ist letztendlich der einzige Weg um nicht im Nachhinein nur feststellen zu können, dass man sein gesamtes Umfeld und irgendwie auch sich selbst belogen hat.

Niemand ist auf dieser Welt, damit es allen anderen besser geht, damit hat du durchaus recht. Das zu erwarten, wäre ja auch etwas unrealitisch. Aber sich an die Aspekte zu halten, die man aus seiner Lebensideologie heraus benennt und verändern möchte, das kann jeder und sollte auch jeder probieren.

@Scumdog Ah, ok, ich verstehe. Dann ist es ja gut^^

@Caeshijque
Schon richtig, aber auch zu Olympia gab es massenhaft Proteste.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, worauf du jetzt hinaus willst?

Eure Argumentationen laufen ins Leere.
Ich bin kein Deutschlandhasser. Wie ich bereits sagte, sind das die selben Idioten wie die Patrioten.
Ich bin durchaus Fußballfan. Ich habe auch nirgends hier gegen Fußball selbst gewettert, was hier einige wohl immer rauslesen.
Ich habe auch die Olympischen Spiele nicht gesehen.
Und euer letztes Argument war zu unterstellen, dass ich es aus reinem selbstzweck boykottiere. Das müsstet ihr aber erst mal nachweisen. Aber um von sich selbst abzulenken reicht es allemal!

ExtraKlaus, wie wärs hiermit?

Aber als Aufhänger, um sich am Leid anderer zu erfreuen, das geht natürlich immer.

[QUOTE=menag;362941]Und euer letztes Argument war zu unterstellen, dass ich es aus reinem selbstzweck boykottiere. [/QUOTE]

Was auf jeden Fall die Art und Weise erklären würde, wie hier Kritik über die WM getroffen wird. Das Problem ist nicht, das man die Fifa kritisiert oder die Umstände in Brasilien - auch wenn ich wie viele andere der Meinung bin, das das Kind quasi schon in den Brunnen gefallen ist. Die WM bietet auch Chancen, selbst wenn man bei den Stadien durchaus von Verschwendung sprechen kann, ist es DIE Gelegenheit, sein Land von der besten Seite zu zeigen und das kann, wenn man es richtig anstellt, sehr viele Vorteile bieten.

Der Casus Knaxus ist vielmehr, das man (zumindest hier) die Kritik an der WM nicht hinbekommt, ohne von oben herab zu wirken. “Öhhh, dieser blöde Fußball, wo jeder der die Deutschen anfeuert gleich ein Nationalist oder Nazi ist (Ist ja egal wenn man auch Holland anfeuert oder so)” und mit einer Attitüde, deren Wirkung sich am besten mit einem arroganten Operngänger, der jede Unterhaltungsform abseits der Hochkultur als ausschließlich Betätigung für das Proletariat herabwürdigt, vergleichen ließe. Nur weil man selbst die WM boykottieren möchte, ist das noch lange kein Grund die anderen, die es schauen, indirekt zu beleidigen oder ihnen schlicht den Spaß zu versauen. In ein paar Wochen ist das ganze wieder vorbei und gut is.

[QUOTE=alderschwede;362848]Hab mich beim Lesen erst mal gefragt, ob du den Beitrag mit deinem iPad geschrieben hast.[/QUOTE]

So hintersinnig fein dein Beitrag als Replik auch ist, du solltest die Forenklientel nicht überfordern, sonst landest du bald wieder prominent im Kulturfred wo darüber diskutiert wird wieso überhaupt diskutiert wird.

[QUOTE=Thunder77;362902]
Trotz dieser Negativbeispiele hat sich auch in Brasilien bei der Errichtung der WM-Stadien der Gigantismus durchgesetzt. Das berühmteste Beispiel für diesen Protz ohne Nachhaltigkeit ist die Arena in Manaus, wo insgesamt vier Gruppenspiele ausgetragen werden. 206 Millionen Euro und vier Menschenleben kostete der Bau der Arena de Amazonia, deren Nutzung nach dem Turnier mehr als fraglich ist. [/QUOTE]

Ja es soll bei grossen Baustellen schon öfters Tote gegeben haben, die gröbsten 200 Beispiele der letzten 100 Jahre Geschichte erspare ich mir und allen anderen jetzt hier.
Das die Fifa jährlich gegen 1 Milliarde für Nachwuchsförderung ausgibt ist natürlich sowieso nichts wert, oder anders gesagt; Wenn man die Fifa für eine wirtschaftliche Fehlkonstruktion hält die pöses will, findet man wie bei jedem anderen kapitalistischen Gebilde Schwachstellen.

Ich möchte mal sehen wie lange sich eine Firma halten würde, deren Führung aus gewissen Forenmitgliedern hier besteht.

Dass es bei anderen “kapitalistischen Gebilden” auch Dinge zu kritisieren gibt, wird hier weder bestritten noch macht es die Sache besser. Und ja, auf einer Grossbaustelle passieren Unfälle, das war aber nicht mein Punkt, sondern der fragliche positive wirtschaftliche Effekt der WM.

@Scumdog

Es geht hier keinesfalls darum, den Fussball per se schlechtzureden, wie du hier unterstellst, sondern um Kritik an der FIFA und deren WM-Ausrichtung.

[QUOTE=Scumdog;362937]Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, worauf du jetzt hinaus willst?[/QUOTE]
So. Ausgeschlafen und nicht mehr ganz so sehr im Rage-Modus wie gestern Abend, probiere ich es jetzt noch einmal und verabschiede mich dann aus diesem Thread.

#1. Die FIFA macht sicherlich vieles falsch (was noch durchaus nett ausgedrückt ist), für alles, was im Rahmen der WM-Vorbereitung schiefläuft, ist sie aber nicht verantwortlich.

#2. Der Sport Fußball ist nicht mit der Organisation FIFA gleichzusetzen.

#3. Die meisten Fußballhasser, hassen nicht den Sport Fußball, sondern die Begleiterscheinungen einer Volkssportart.

#4. Wer die WM aus ideologischen Gründen heraus boykottiert, muss das auch bei anderen Großveranstaltungen machen, die in Krisenländern stattfinden, um nicht unglaubwürdig zu werden. Menschen, die das tatsächlich durchziehen, gerade dann, wenn man eigentlich Fan einer Sportart ist, haben meinen Respekt. Menschen, die diese Großveranstaltungen jedoch nur nutzen, um sich zu profilieren, haben bloß meine Verachtung.

#5. Auch, wenn der Boykott für Einzelne ein starkes Zeichen ist, so wird er am System “FIFA” doch nichts ändern, da für eine Veränderung die nationalen Fußballverbände aktiv werden müssen und das noch bevor das erste Geld in die Ausrichtung der WM geflossen ist. Warum eine Intervention nach dem Bau der Stadien bereits zu spät ist, wurde ja schon öfters erläutert.

#6 Wer die Fußball-WM gucken möchte, sollte sie gucken dürfen, ohne dass dabei gleich der mahnende Zeigefinger erhoben wird. Letztendlich sind wir nur uns selbst über unsere “Taten” Rechenschaft schuldig. D.h. ich gucke die WM, weiß aber natürlich um die Vorgeschichte und muss jetzt eben damit leben.

[QUOTE=menag;362941]Eure Argumentationen laufen ins Leere.[/QUOTE]
Nein. Auch, wenn es vielleicht auf dich nicht zutrifft, aber meine Aussagen können so durchaus stehenbleiben.

[QUOTE=menag;362941]Ich bin durchaus Fußballfan. Ich habe auch nirgends hier gegen Fußball selbst gewettert, was hier einige wohl immer rauslesen.[/QUOTE]
Entschuldigung an dieser Stelle dafür, dass ich dich mit Usern wie Anchantia in einen Topf geworfen habe. Aber wenn der etwas zum Thema Fußball postet, kommt da in 99,9% der Fälle in der Regel Bullshit heraus und darauf reagiere ich ein wenig gereizt. Ist mit Sicherheit gar nicht aufgefallen.

Eine solche Form der Apartheid wäre ein praktikabler Vorschlag für alle konfliktbeladenen Veganer/Vegatarier/sonstige Spinner-Threads: Ein Thema für Fleischfresser und eins für Kostverächter.

Boykotte haben derweil im Sport noch nie etwas bewirkt. Der Ostblock nutzte die Abwesenheit der USA und ihrer treuesten Vasallen (BRD, Japan, Albanien) bei den Sommerspielen 1980 zur Demonstration der eigenen Systemüberlegenheit. Vier Jahre später geschah dasselbe unter umgekehrten Vorzeichen.
Das Herrenturnier in Wimbledon fand 1973 trotz der Abwesenheit von knapp 80 Topspielern einen Sieger, der bis heute in den Geschichtsbüchern steht.

Boykotte sind symbolische Gesten ohne Bedeutung.

Wirklich wehtun würde es der FIFA nur, wenn sich alle Topnationen des Fußballs, und somit die Hauptmärkte, in denen Umsatz generiert wird, einig sind, eine WM zu boykottieren. Das wird aber nie passieren.

Sportlicher Boykott bringt gar nichts, die Beispiele sind valide. Es sind ja noch 8 Jahre, da kann noch viel passieren. Es ist in der Tat höchste Zeit, dass sich was ändert mit dieser FIFA- vlt können die angeschlossenen Verbände was machen, die UEFA zB steht doch sowieso auf Kriegsfuß mit Blatter? Imo muss die Entscheidung revidiert werden, sonst stirbt die Glaubwürdigkeit an Katar (rh) SCNR

Zur „Apartheid“: Scumdog sieht das imo nicht ganz richtig; spätestens als Katar ins Spiel kam hatte das dort nichts mehr zu suchen. Dito für ‚Fußball ist Scheiße/ ~fans sind Scheiße / Schland ist Scheiße‘ von immer derselben/denselben Person(en), zudem mit fluktuierenden ‚Argumenten‘.

Übrigens werden die Vorteile übersehen: war in der 1. HZ 1/8 Finale Brasilien-Chile einkaufen, überall gähnende Leere. Das wird genauso sein in Restaurants (ohne TV natürlich, gibt’s auch^^), Kinos etc. Es gibt Ausweichmöglichkeiten genug imo, und daher meine ich: es könnte sein, das Caeshidingens Recht hat, und die Kritiker gezielt den Lüftern auf den Sack gehen wollen…
Dafür gibt’s ja auch eine Regel :stuck_out_tongue:

Hier noch was für die ‚left wing rebels‘, die glauben, Fußball wäre nur was für Nazis. Dieses Interview beweist

  • football wird auch von coolen Leuten geschaut
  • es gibt auch ‚gute‘ Vereine (hier:Arsenal), nicht nur Geldsäcke (ManU, Bayern & Co)
  • in anderen Ländern hat man nur dann ein Problem mit der Nationalmannschaft, wenn sie schlecht spielt (in dem Beispiel leider fast immer^^)

Patriotismus geht immer einhand mit Intoleranz und Nationalismus, jeder der was anderes sagt legt sich seine Welt schön zurecht. Es gibt keinen intrinsischen Grund dass viele Menschen Fußball und nicht etwa Handball oder Basketball in DE gucken, außer Massenzwang. Gut dass es nur Fußball ist

[QUOTE=Nakkinak;363020]Patriotismus geht immer einhand mit Intoleranz und Nationalismus, [/QUOTE]

Gestern beim Sonntagmorgenspaziergang gesehen: Ringsherum flatterte Schwarzrotgold aus den versifften Fensterzargen des Sozialbunkers. Als noch unagenehmerer Kontrast stach mir diese Beflaggung in die Kotzdrüse:

[SPOILER][/SPOILER]

super Nakkinak gut dass es wieder einmal jemand erwähnt, ich hatte es fast schon vergessen, Fussballfans sind Nazis, deutsche Fussballfans sowieso. ich streif mir jetzt meine SS-Uniform ääh Trikot über und geh zum Sportpalast ähh Public viewing um dem Führer zu huldigen ähhh das Spiel der Nationalmannschaft zu sehen. Sieg Heil! ähm Auf Wiedersehen duckundweg

[post=363231]@David.[/post]

Das sagte er doch garnicht so direkt. Seine Aussage stimmt aber trotzdem.

Wie ich schon an andere Stelle geschrieben habe: Ich glaube, dass hinter den wenigsten Fußball-Fans echte Patrioten stecken. Sie fiebern mit der deutschen Mannschaft nur deshalb mit, weil sie in Deutschland leben. Vielleicht auch, weil „Müller“ vertrauter klingt als „Suarez“ – das klingt schließlich schon gefährlich. :wink: