Bundestagswahl 2017 - Die Qual der Wahl

[QUOTE=Dosenstolz;497158]Reifer. :mrgreen:[/QUOTE]
Wie guter Surströmming :mrgreen:

Und es ist natürlich Ausdruck der höchsten Stufe von Reife, wenn man fleissig jeden Bundeswehreinsatz im Ausland -und sei er auch völkerrechtswidrig- mit abnickt. Und auch wenn man das ok findet, dann stellt sich trotzdem die Frage: Eine Partei, die als zentrales Element ihrer Gründung den Pazifismus als Thema hatte, hat diesen mittlerweile vollkommen aufgegeben… das mag man als Reife sehen, man kann es aber eben auch als Aufgabe der eigenen Daseinsberechtigung sehen. Da kann man auch andere Parteien wählen, zumal das Thema Umweltschutz mittlerweile auch kein echtes Alleinstellungsmerkmal mehr darstellt.

[QUOTE=ExtraKlaus;497156]13% ich glaub es hackt[/QUOTE]
Kam ja auch total ueberraschend.

[QUOTE=Baru;497157]Ich habe sehr große Zweifel daran, dass es nennenswert Wähler der Grünen gibt, die sich auch locker vorstellen könnten, mal die FDP zu wählen.[/QUOTE]

Nun, die Zahlen sagen da aber, dass 110.000 Wähler von den grünen zur FDP gewandert sind. Die Grünen haben an alle Parteien verloren außer von den beiden großen. da kommen auch die Zuwächse her.

Es sind sogar 70000 Linke zur FDP gegangen.

Okay, angeblich 110.000 von 330.000 abgewanderten Wählern.

Dann sind ja nur alle potentiellen FDP-Wähler weg!

Wer bei dieser Wahl grün gewählt hat musste damit rechnen, dass es zu einer Jamaika-Koalition kommen könnte. Wer eine derart starke Abneigung gegen ein Bündnis mit der FDP oder CDU hat, hätte Linke oder AFD wählen müssen. Die übrig gebliebenen Wähler der Grünen werden es also wohl verkraften können…

Wer Grün gewählt hat, musste also mit Jamaika rechnen, obwohl sowohl FDP als auch Grüne sich dort doch immer wieder ziemlich ablehnend geäußert haben und vor der Wahl nicht klar war, dass GroKo aufgrund einer Verweigerung der SPD nicht zustande kommt. :ugly

Ich hoffe, dass CDU, Grüne und FDP sich ihrer staatspolitischen Verantwortung bewusst sind und die Jamaika-Koalition eingehen. Es ist klar, dass die SPD in die Opposition muss, um der AfD nicht die Oppositionsführung zu überlassen und die Wähler wollen keine große Koalition mehr.

Wenn man genau hingehört hat, haben sich weder die Grünen noch die FDP explizit gegen ein Bündnis ausgesprochen. Sie haben lediglich gesagt, dass ihnen “die Fantasie dafür” fehlt. Wer Politikersprech kennt weiß was das bedeutet. Da es zudem nach allen Prognosen für kein anderes Bündnis als Alternative zur Groko gereicht hätte, dürfte das wirklich keine Überraschung gewesen sein. Bereust du deine Wahl etwa schon? :mrgreen:

Nun, ich bin mit dem Ergebnis, bis auf das abschneiden der AFD ganz zufrieden. Es bedeutet nämlich, dass mein Arbeitgeber in den nächsten Jahren weiter Existieren wird. Wir haben nämlich gerade nach einer harten Sanierung eine Kehrtwende geschafft und das erste mal seit Jahren ein Positives Ergebnis und Kundenzuwachs. Das hätte mit der falschen Regierung alles zunichte gemacht werden können.

Ach ja. Zur Grün/FDP Sache. Chistian Lindner und Cem Özdemir sind seit Jahren gut befreundet.

Wenn du mit „keine Überraschung“ meinst, dass halt nach der Wahl alles gesagte eh nicht mehr zählt, dann okay.

Bereust du deine Wahl etwa schon? :mrgreen:

Wieso sollte ich? Schwarz-Gelb wurde verhindert. Alles gut.

Das eigentliche Problem ist aber der Seehofer-Horst. Er will jetzt koste es was es wolle “die rechte Flanke schließen” (wird schwierig, sich da mit den Grünen zu einigen), um nicht auch die Landtagswahlen zu vergeigen.

Hat man nicht seit der Flüchtlingskrise gelernt, dass der Seehofer nur labert?

wurde die Entscheidung der SPD schon diskutiert? Ich finde sie, man merkt es vielleicht, ziemlich gut. Es braucht eine starke Opposition, damit die AfD nicht die Debatten bestimmt. Und das geht nur, wenn es die SPD selbst macht, weil sonst die AfD stärkste Oppositionspartei wäre. Die SPD hat ihre Aufgabe, die Regierung zu sichern, lange Jahre erfüllt. Jetzt haben die Wähler ihnen eine andere Aufgabe gegeben und die GroKo abgestraft. Das ist eindeutig und ich finde es gut, das die SPD das auch umsetzt. Ich habe die SPD auch gewählt, und zwar in der Tat mit dem Hintergedanken, sie als Opposition zu stärken. (Nachdem RRG nicht mehr drohte, konnte ich das auch mit gutem Gewissen tun)

      • Aktualisiert - - -

@Baru
die Landtagswahlen sind für die CSU ähnlich wichtig wie die BTW. Wenn sie es für nötig halten, die rechte Flanke zu schließen, um die LTW zu retten, werden sie da nicht nachgeben. Inwieweit die Grünen das ignorieren können, wird sich zeigen.

Zunächst mal: Angela Merkel hat mit 44% ihren Wahlkreis Vorpommern-Rügen gewonnen. Die AFD hat im Moment 3 Direktmandate in Sachsen und die CSU hat alle Wahlkreise in Bayern geholt.

Zeit für die Vorhersagen

Icetwo
CDU 38,5% Überboten
SPD 23,5% Überboten
FDP 10,0%
Linke 10,0%
AFD 9%
Grüne 7,5%

Maschendraht
CDU 36% Überboten
SPD 21%Überboten
AfD 12%
FDP 10%
Linke 10% Überboten
Grüne 7%

maddyxx
CDU 33,0% (könnte noch klappen)
SPD 28,0% Überboten
AfD 8,0%
FDP 7,5%
Linke 11,0% Überboten
Grüne 9,5% (Abwarten)

STaRDoGG
CDU/CSU 35% Überboten
SPD 22% Überboten
AfD 14% Überboten
FDP 10%
Linke 9%
Gruene 6%

P-Joker
CDU 36,5% Überboten
SPD 26,0% Überboten
Linke 10,0% Überboten
Grüne 7,5%
FDP 8,0%
AfD 7,5%

Knuddeluf
CDU: 34% Überboten
SPD: 19%
FDP: 4%
Grüne: 6%
Linke: 10% Überboten
AfD: NAZIS RAUS AUS DEUTSCHLAND

Danzig I
35% CDU/CSU Überboten
24% SPD Überboten
10% FDP
8% Grüne
9% AfD
9% Die Linke.

Danzig II
35% Die Linke Überboten
24% AfD Überboten
10% Grüne Überboten
8% FDP
9% SPD
9% CDU/CSU

[I]Rot-Gelb-Rot-Grün[/I] hätte auch eine knappe Sitze-Mehrheit (Stand 21:46 Uhr)

Nein, diese Aufgabe hat der Wähler der SPD immer wieder seit 2005 gegeben. Und wenn es eine Aufgabe gab, die definitiv nicht der SPD zufiel, dann, der Frau Merkel die Kanzlerschaft und der CDU die Regierung zu sichern. Es lag nie in der Verantwortung der SPD, auf Teufel komm raus den Steigbügelhalter zur Macht für die CDU zu spielen, und die Wähler haben diese Partei immer wieder dafür abgestraft. Es hat sehr lang gedauert, bis diese Erkenntnis mal bei den Entscheidern der SPD gereift ist. Es ist jetzt auch nicht die Aufgabe der SPD, eine AfD als Oppositionsführer zu verhindern. Schön, dass es gerade zufällig passt, aber die Entscheidung der SPD basiert hoffentlich nicht allein auf diesem Gedankengang.

Ich wünsche mir, dass die SPD in den kommenden Monaten hart bleibt und das jetzt wirklich durchzieht, selbst wenn es im schlimmsten Fall zu Neuwahlen käme. Es wäre tatsächlich ein Gewinn für Deutschland, wenn die SPD wieder zu ihrem sozialdemokratischen Profil zurückfänden, sich von Schröders Erbe endgültig lösen und wieder Politik für „den kleinen Mann“ machen. Dann wäre auch eine Koalition mit den Linken nicht mehr auszuschließen und beide Parteien hätten langfristig wieder eine Machtoption abseits der CDU. Dann wären sie vielleicht sogar wieder wählbar.

Am liebsten würde ich im Moment eine Schwarz-Gelbe Minderheitenregierung sehen: Klar ist das die schwierigste Art zu regieren (auch wenn ich weder der CDU, noch der FDP wirklich etwas abgewinnen kann), und die Gefahr eines politischen Stillstands ist sogar ein wenig größer als bei einer großen Koalition; aber es zwingt alle Beteiligten, einen konstruktive Art von Politik zu betreiben, wenn sie keine Wählerstimmen verlieren wollen.

Dass eine Minderheitenregierung funktionieren kann, hat Hannelore Kraft in NRW auf Landesebene gezeigt - in ihrer ersten Wahlperiode war Rot-Grün ebenfalls eine Minderheitenregierung, deren gute Arbeit 2012 bei den Neuwahlen mit besseren Wahlergebnissen bestätigt wurde.

Das ist eindeutig und ich finde es gut, das die SPD das auch umsetzt. Ich habe die SPD auch gewählt, und zwar in der Tat mit dem Hintergedanken, sie als Opposition zu stärken. (Nachdem RRG nicht mehr drohte, konnte ich das auch mit gutem Gewissen tun)

Ja ne is klar :slight_smile:

Vor Schulz’ Absage zu einer erneuten großen Koalition war nicht damit zu rechnen, dass die SPD in die Opposition geht.

Gruß Ronny

hm, Parteien haben doch schon Aufgaben. Es gibt Funktionen (z. B. „Regierung“ und Opposition") und diese müssen von jemandem wahrgenommen werden. Darauf beruht letztlich das parlamentarische System. Und da die AfD in dieser Funktion großen Schaden anrichten würde, ist es in der Tat m. M. n. die Aufgabe der SPD, diese Rolle zu übernehmen. Auch genrell halte ich es für besser, dass sie ihre Inhalte in der Opposition vertreten, um eine Alternative zur CDU-Regierung anbieten zu können. Auch das ist in einer Demokratie wichtig.

"[QUOTE=rldml;497180]
Vor Schulz’ Absage zu einer erneuten großen Koalition war nicht damit zu rechnen, dass die SPD in die Opposition geht. [/QUOTE]

natürlich war damit zu rechnen. Dass sie es so schnell und so deutlich sagen, war überraschend, aber das ist auch schon alles. Dass sie sehen, dass sie an der GroKo kaputtgehen, wurde schon deutlich und das wurde auch diskutiert. Bettina Schausten z. B., die den Wahlabend für das ZDF moderiert hat, hat Sekunden vor Wahlende noch darüber gesprochen, dass eine erneute SPD-Beteiligung zweifelhaft ist :smiley:
Es braucht jetzt keiner so tun, als ob das völlig überraschend kommt.

Petry zeigt “Eier” und lässt ihre völkischen Kollegen einfach sitzen.

Damit zerlegt sich die Alternative für Dumpfe bereits nach weniger als 24h. Fortsetzung folgt…

Die CSU überlegt ein Ende der Fraktionsgemeinschaft. Selten war Politik spannender in D-Schland.

Meine Hoffnung ist gerade, daß sich die AfD wie die Piraten selbst zerlegt.
Im Moment sieht es ganz gut aus. :mrgreen:

Und die Vorstellung, daß Alice Weidel einstmals ihre erschlagene Lebensgefährtin in einer Schubkarre durch Berlin fährt ist, doch einfach mal übelst episch! :ugly