Brett- und Kartenspiele.
gerne komplex
aber auch einfaches Spielprinzip.
ganz wenig Aufbauarbeit haben. (Ähnlich Scrabble)
Zweispieler-Spiel
Ok… ich habe den Rahmen der Bestellung mal hier oben abgesetzt.
Zwei Nachfragen bevor ich dann schon einmal ins Blaue hinein einen Tipp gebe.
- Gerne komplex aber auch einfaches Spielprinzip heißt: Anforderungsgrad des Spiels ist eigentlich egal? Oder: Bitte einfache Spielmechaniken die aber viele verschiedene Lösungswege zulassen?
2, Aufbauzeit wie Scrabble: Also aus der Box spielbar? Ansonsten die Fleischthekenfrage: Darf es auch ein bisschen mehr sein? ^^
Through the Ages
Spieler: 2-4
Dauer: 2 Stunden +
Aufbau: Wenn man das Spiel erstmal kennt vielleicht 5 Mintuen. (8 Kartenstapel mischen und bereitlegen. Ein paar Token verteilen)
Es ist ein Strategiespiel, bei dem Zufallselemente weitestgehend ausgeschaltet sind. Es gibt immer noch Zufall, aber wenn man ein Strategiespiel komplett ohne Zufall haben will dann sollte man einfach Schach spielen.
Aufgabe ist es eine Zivilisation aufzubauen und mit dieser bis zum Ende des Spiels (Wenn 4 der 8 Kartenstapel durchgezogen sind) die meisten Siegpunkte erreichen.
Dabei stehen den Spielern bei sehr einfacher Mechanik sehr viele Handlungsmöglichkeiten offen. Forschung, Kultur, Militär oder Diplomatie kann alles zum Ziel führen. Wobei hier betont werden muss das Diplomatie erst ab 3 Spielern seine vollen Optionen entfaltet. Insgesamt würde ich zur Spielerzahl auch sagen: Wenn man es zu zweit spielen will, dann sollte man dabei bleiben, wenn man sich erstmal an die Optionen mit 3 oder 4 Spielern gewöhnt hat kann die 2-Spieler-Partie als langweilig empfunden werden. (Was sie nicht ist, höchstens halt im Vergleich. Aber das ist ein Vergleich auf hohem Niveau)
Nun zu den Nachteilen:
- Es kann für einen unterlegenden Spieler frustrierend sein. Das geben die Spielregeln auch selber zu und weisen daher extra darauf hin das Aufgeben eine Option ist.
- Die neue Version (die UNBEDINGT empfehlenswert ist) gibt es derzeit nur auf Englisch. Diese sieht aber erstens besser aus, hat zweitens ein paar sinnvolle neue Spieloptionen und sieht vor allem VIEL besser aus. Alte Version Neue Version
- Das erste Spiel wird dauern, da man sich in diesem Spiel mit den vielen Mechaniken vertraut machen muss. Dafür gibt es aber auch ein Extraregelheft, man spielt quasi eine erste „kurze“ Partie während man Regeln erlernt. (Kurz im Sinne von: Nicht alle Spielelemente erhalten; nicht zeitlich kurz)
Man muss also bereit sein sich beim ersten mal wirklich hinein zu arbeiten.
Sobald man das Spiel dann aber verstanden hat erfüllt es die gewünschten Kriterien. Aus der Menge der mir bekannten Strategiespiele das derzeit beste. (Das Brettspiel zu CIV ist auch gut, aber: Das erfüllt das „schnell aufbauen“ Kriterium so ähm… gar nicht.)
Ansonsten (wegen wenig Zeit ohne neue Beschreibung, bzw. mit Fremdbeschreibung; hinterm Link):
Scheibenwelt habe ich hier schon erwähnt.
Die Tore der Welt.
Die Legenden von Andor
Dungeon Fighter (Achtung: Perfekt für 4 Spieler; geht aber auch gut zu zweit.)
Edit:
Und wo man es schonmal hat:
Zu Through the Ages die Bewertung von Brettspiele-Report
Allerdings zur alten Version. Ich erwähne sicherheitshalber mal das die ein klein wenig schlechter aussieht, als die viel besser aussehende neue Version.
Da nach der ganzen objektiven Beschreibung des Spiels an diesem Punkt endlich der subjektive Teil beginnt, kann ich auch endlich anfangen zu schwärmen.
„Im Wandel der Zeiten“ ist wirklich eine perfekte Umsetzung eines strategischen Zivilisations-Aufbauspiels. Es ist auch das erste Spiel, dem ich mit gutem Gewissen 20/20 Punkte gebe, da es in alle Punkten zu überzeugen weiß.
Die einzigen beiden Kritikpunkte, die ich ab und an auch von anderer Seite vernehmen kann sind die sehr lange Spielzeit und das hin und her mit den Spielsteinen (Produktion, Verbrauch, Korruption,…). Allerdings ist die Zielgruppe dieses Spiels auch einwandfrei bei den strategischen Vielspielern zu sehen, denen strategische Tiefe, Abwechslung und Langzeitmotivation über eine kurze Spieldauer oder einfache Züge geht.
Die Spielanleitung hilft einerseits mit ihren 3 Schwierigkeits- und Komplexitätsgraden sehr gut ins Spiel zu finden. Auf der anderen Seite werden dadurch die einzelnen Informationen auf verschiedene Seiten aufgeteilt und der Spielablauf lässt sich im Fortgeschrittenen- oder Expertenspiel nicht mehr in einem Rutsch lesen. Es muss immer hin und her geblättert werden, wenn man sich an einer Stelle nicht mehr sicher ist.
Ist der Spielverlauf nach ein paar Runden verinnerlicht, so kommt einem dieser gar nicht mehr so komplex vor. Die Komplexität oder die Schwierigkeit an der Planung ergibt sich eher aus dem richtigen Benutzen der eigenen Zivil- und Militäraktion in der richtigen Reihenfolge. Was baue ich? Welche Zivilkarten nehme ich? usw. und wann?
Zwar sind die im Spiel verwendeten Zivil- und Militärkarten immer gleich, aber es gibt sehr viele unterschiedliche Karten und nicht in jedem Spiel wird ein Spieler die Karten erhalten, die er eigentlichen haben möchte oder braucht. Das Anpassen der eigenen Strategie an die aktuelle Situation auf der Kartenleiste ist somit angesagt. Aus diesem Grund sind auch die Spielzüge eines Spielers von Spiel zu Spiel unterschiedlich. Zwar gibt es zu Beginn des Spiels ein paar Züge die man meistens eher macht als andere, aber sehr schnell müssen sich die Spieler mit den aktuell ausliegenden Zivilkarten und ihren gezogenen Militärkarten auseinandersetzen und ihr Spiel daraufhin anpassen.
Die Spannungskurve bleibt über die gesamte Spieldauer hin erhalten. Eine Ausnahme kann es hiervon geben, falls ein Spieler aus irgendwelchen Gründen zurückfällt, vor allem in militärischer Hinsicht, und daraufhin das beliebteste Ziel seiner Mitspieler wird. In diesem Fall kann das Spiel für diesen Spielern schon einiges an Reiz verlieren.
Die Interaktion im Spiel besteht aus dem gezielten Wegschnappen von Zivilkarten, welche die Mitspieler brauchen könnten, dem Spielen von Aggressionen, Kriegen und Pakten. Im größten Teil des Spiels entwickeln die Spieler ihr Zivilisation aber eher für sich.
Alles in allem ein absolute Empfehlung für alle Spieler, die auf der Suche nach einem lange fesselnden Aufbaustrategiespiel sind, denen die lange Spieldauer nichts ausmacht und die gern bis zum Ende des Spiels gefordert werden wollen.