Braucht Deutschland noch die FDP?

Hallo zusammen,

wollte nur mal das Thema anstoßen. Wie ist da eure Meinung? Heute ist ja auch das 3 Königstreffen der FDP.

Wenn es nach mir ginge könnte die FDP ruhig versinken. Den Neoliberalen Anstrich hat doch seid Schröder die SPD übernommen. :smt021

Solange sie unter 5% bleiben erfüllen sie einen guten Zweck!

Nämlich den Wähler für sich zu beanspruchen die ansonsten überwiegend bei der CDU/CSU gelandet wären. :mrgreen:

Diese Stimmen verschwinden natürlich nur von der Bildfläche wenn sie, wie von nicht wenigen erhofft, an der 5% Hürde scheitern. :wink:

Eine Partei die es hinnimmt, dass ihr eigener gestellter Außenminister nicht dieselben Rechte genießt wie der die anderen, ja der größte Teil der Bevölkerung? Ne sowas braucht das Land nicht.

Braucht Deutschland die FDP? Nein!
Braucht Deutschland eine wirklich liberale oder libertäre Partei? Ja!

Ich lehne mich jetzt nicht allzu weit aus dem Fenster hinaus. Als Schweizer kenne ich mich auf dem deutschen Politparkett nur sehr rudimentär aus. So wie ich es einschätzen würde, hat die schweizer FDP aber einen ähnlichen Imageschaden wie ihre deutsche Zwillingsschwester.

Ich selbst wähle auch nicht FDP (in der Schweiz). Sie desshalb ersatzlos zu streichen ginge mir aber zuweit. Alleine desshalb, weil ich jede Partei als Bereicherung für das Politsystem empfinde. Mal abgesehen von irgendwelchen radikalen Heimatlandbefreiern.
Die ersatzlose Streichung hätte zur Folge, dass eine weitere Meinung in Parlament, etc. nicht mehr vertreten wäre. Gerade in repräsentativen Demokratien wo der gemeine Bürger verhältnismässig selten mitbestimmen darf (z.B. Deutschland), wäre dies doch ein Verlust.
Eine Umstrukturierung der Partei (Sprich: Personal entlassen, Gehälter kürzen, Versprechungen machen und am Ende weitermachen wie bisher :smt025 ) könnte aber vielleicht helfen. Denn wenn sich die Bevölkerung fragt, ob sie die FDP noch braucht, dann muss der Haussegen bei dieser Partei wohl ziemlich schief hängen.

Deutschland ist ein Land, das braucht gar nichts. Nur Menschen haben Interessen. Die Fragestellung ist irreführend. FDP - Cui bono?

Nein eine “Mövenpick-Partei” brauche ich nicht!
Genausowenig einen Minister der sein eigenes Haus für unnötig hält

Im Prinzip könnten wir schon eine FDP gebrauchen, aber nicht diese! :smt011

Ich denke da eher an die FDP der 1970er-Jahre mit Walter Scheel, Burkhard Hirsch, Gerhard Baum und Hildgard Hamm-Brücher. Das waren noch Politiker die nicht nur an das Großkapital dachten! :cry:

Genau!! Es ist eine Partei des Großkapitals geworden. Die Umfragewerte sprechen wohl auch dafür. Wenn ich Röslers Ansichten Ende letzten Jahres gehört habe dann bestärkt sich meine Meinung noch. Wer hat denn etwas von einer vollprivatisierung des letzten staatlichen Eigentums bei der Bahn. Wem bringen Dumpinglöhne etwas. Wer ist von einer Reichensteuer betroffen? Oder von einer Erhöhung des Spitzensteuersatzes?

Ich muss mich dem Terrier anschließen. Ich bin auch sehr liberal. Wer sich mit der Materie auseinandergesetzt hat, der weiß, dass Liberalismus/Libertarismus alles andere als Klientelpolitik ist. Es ist ein sehr positives Menschenbild, das den Menschen so nimmt, wie er ist und Bevormundungen jeder Art so weit wie möglich ablehnt. Gerade heute, wo offensichtlich ist, dass nicht fachliche Expertise, sondern Opportunismus und Lobbyhörigkeit die Eigenschaften sind, die gefragt sind. Denn Bevormundung ist meistens verdeckte Privilegierung anderer und das betriebt die FDP.

Der Unterschied zwischen einem klassisch Liberalen und Neoliberalen könnte kaum größer sein. Selbst wenn die Standpunkte häufig ähnlich sind, aber sie entstammen grundverschiedenem Denken.

Ich habe mich als Liberaler auch nie von der FDP vertreten gefühlt.

Zur Zeit braucht niemand die FDP, außer vielleicht wenige tausend Leutchen, die diese Interessen vertreten und die davon profitieren. Es findet sich aber keine Wirtschaftskompetenz dort. Zur Zeit ist das nichts.

Die FDP ist unverzichtbar für den Mittelstand. Ohne sie wären Dutzende Satiriker und Gagautoren arbeitslos.

@greggy:
Ok. Das hatte ich nicht bedacht. Stimmt. Die heute show fällt mit der FDP… :lol:

Nun ist wenigstens ein Sinn der FDP zweifelsohne gefunden.

Tut mir Leid, aber die FDP ist mMn einfach keine ernstzunehmende Partei mehr. Mit was außer Negativschlagzeilen wartet die FDP derzeit eigentlich auf? Naja was soll man von einer Spaßpartei auch anderes erwarten :wink: Ich wäre wirklich froh, wenn im September die FDP an der 5%-Hürde scheitern würde…
Die schwarz-gelbe Koalition des Jahres 2009 ist zudem leider die schlechteste aller Bundesregierungen, die ich so erlebt habe. 5 Ministerwechsel sprechen zudem eine klare Sprache, dass nicht alles rundgelaufen sein kann.

Die FDP wird wahrscheinlich bis zur nächsten Bundestagswahl schlecht dastehen und anschließend in die Opposition kommen…Rösler wird geköpft und irgendein sympathischerer Mensch wie Lindner oder Brüderle sorgen dann dafür, dass sie wieder in den 10% Bereich kommen…labern können sie ja und auch außerhalb der Parlamente werden sie noch weiterhin durch Spenden aus der Wirtschaft am Leben gehalten werden, denn dort gibt es genügend Menschen die sich ihre Interessenvertretung kaufen.

Es gibt also einen Teil von Deutschland der die FDP braucht und am Leben halten wird…

Laut Wikipedia und meiner Milchmädchenrechnung machen Unternehmensspenden gerade einmal 6% der jährlichen Parteieinnahmen der FDP aus. Einen Rechen- und/oder Denkfehler meinerseits schließe ich nicht aus. Aber allgemein darf gesagt werden, dass „Spenden aus der Wirtschaft“ tatsächlich weniger zum Einkommen von Bundestagparteien beitragen als es der Stammtisch (im Internet häufig gleichzusetzten mit Foren) vermutet.

Aber allgemein darf gesagt werden, dass „Spenden aus der Wirtschaft“ tatsächlich weniger zum Einkommen von Bundestagparteien beitragen als es der Stammtisch (im Internet häufig gleichzusetzten mit Foren) vermutet.

Klar doch, Ihr von der CDU kennt Euch ja schließlich mit Spendengeldern aus, nicht wahr? ;D

Brauchts nicht. CDU, CSU, SPD, GRÜNE und NPD übrigens auch nicht. :wink:

Ich möchte gerne noch die LINKE auf die Liste setzen, nur zur Vollständigkeit.

Laut Wikipedia und meiner Milchmädchenrechnung machen Unternehmensspenden gerade einmal 6% der jährlichen Parteieinnahmen der FDP aus.

In den offenen Spenden mag das so sein, aber wenn z.B. die FDP nutzlose Grundstücke für ein Vielfaches ihres Wertes verkaufen dann ist schon klar, das nicht alles über die öffentlichen Kanäle läuft.

@Anchantia: Einfach nur eine Partei, ne? Welche dir das vorschwebt kann ich mir echt nicht denken :stuck_out_tongue:

Ne, denn die Frage lautet ja „Braucht Deutschland noch die FDP?“. Definitiv nicht. Da die anderen, von mir aufgezählten, Parteien sich kaum von der FDP unterscheiden, braucht man diese folglich auch nicht. Das was Deutschland braucht, ist ein Politikwechsel. Und das geht eben nur mit der einzigen Partei, die nicht für Sozialabbau und ähnliches eintritt. Eine Partei, welche die Diätenerhöhungen der letzten Jahre immer wieder gemeinnützigen Vereinen spendet. Eine Partei, die in ihrer Wundertüte noch viele andere schöne Dinge hat. :wink: