@Librarian
Können ihre Angestellten denn von dem Lohn (und nur von dem Lohn) leben, den die Frisöse zahlt?
Die Mädels sind dünn. Verhungert sehen sie trotzdem nicht aus.
[…]regionale Ausnahmen sind nur Ausreden.
Unterstellst du mir, dass ich lüge? Ich bin immer noch der Meinung zwischen München und Pommern bestehe ein finanzieller Unterschied. Aber du kennst dich da offensichtlich besser aus als ich. Also auch in Pommern.
In meiner Heimatstadt zahlt man übrigens für eine 30 m²-Wohnung etwa 250€ Miete. Darf ich fragen, wo du wohnst?
@aganim
Das ist nicht zynisch und unsozial, so wird nur jegliche Sklaventreiberei verhindert.
Kannst du bitte aufhören meine Frisörin als Sklaventreiberin zu bezeichnen? Danke. :smt018
Wenn sein Geschäft nicht gut genug läuft hat er eben Pech gehabt. Man kann nicht jedes Unternehmen am leben erhalten, nur weil es ein wenig Geld einnimmt.
Es ist immer noch eine Sie. Du möchtest also, dass sie Pleite geht und ihre Angestellten entlässt. Dann zöge dort ein neuer Frisör ein. Und du meinst für den gelten plötzlich andere wirtschaftliche Voraussetzungen?
Es ist überhaupt gar nicht gerecht, wenn ein Unternehmen nur existiert, weil die Arbeit für Hungerlöhne gemacht wird und der Praktikant am Tagesende noch für 0€/Std. den Laden sauber macht…
Erst „Sklavenarbeit“, nun „Hungerlöhne“. Wir reden immer noch von meiner Frisörin. Und woher hast du denn plötzlich den Praktikanten? :smt017
Weniger als 8€ pro Stunde, trotz 13 Jahre Schule, Abitur und 3jähriger Ausbildung. Ganz toll…
Ohne den Mädels nahetreten zu wollen, ich glaube nicht, dass eine von ihnen 13 Jahre Schule und Abitur vorzuweisen hat.
Regionelle Unterschiede gehören so gut es geht ausgemerzt. Warum? Weil es sie gar nicht in jedem Bereich gibt.
Ich poste nochmal meinen ersten Beitrag. Ich glaube den hast du (und SethSteiner) wohl nicht gelesen.
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Einen staatlich verordneten Mindestlohn sehe ich zwiespältig. Große Unternehmen haben im Grunde keine Ausrede ihre Angestellten und Arbeiter nicht gerecht zu entlohnen. Es sei denn, der Insolvenzverwalter fährt beim Chef schon mit in den Urlaub. Aber dann läuft allgemein etwas verkehrt.
Jetzt ist allerdings nicht jeder bei einem großen, gutlaufenden Großunternehmen angestellt. Wenn ich an meine Heimat, der pommerschen Provinz, denke, dann bin ich mir nicht sicher ob ein Mindestlohn von z. Bsp. 8 Euro realistisch ist. Die Besitzerin des Frisör-Salons, in dem ich mir seit 15 Jahren die Haare schneiden lasse, zahlt ihren Angestellten garantiert weniger als 8 Euro brutto/Stunde. Nicht weil sie ein böser Mensch ist, sondern das finanziell nicht zu stemmen ist. Wenn sie die Preise erhöht, fallen ihr aber die Kunden weg. Die fahren einfach nach Polen und lassen sich dort die Haare schneiden (neben tanken und einkaufen).
Ein Mindestlohn muss sich an Region und eventuell auch Branche richten. Man darf nicht den Fehler machen und nur die Lohn-/Gehaltsempfängerseite betrachten, sondern auch an die Menschen denken, die die Löhne und Gehälter dann verpflichtend zahlen müssen. Und damit meine ich ausdrücklich nicht die großen Unternehmen, sondern die mittleren und vor allem kleinen Unternehmer. Wohnt man dazu an der polnischen oder vielleicht tschechischen Grenze ist die Konkurrenz ebenfalls noch größer. Da kann man nicht einfach mal so die Preise erhöhen um die gestiegenen Löhne zu zahlen.
Diese Bedenken gelten allerdings nur für bestimmte Branchen und Regionen. Trotzdem darf man diese Tatsachen bei aller Mindestlohn-Euphorie nie vergessen. Prinzipiell halte ich einen durchdachten Mindestlohn aber für sinnvoll.
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@Otto Welz
Natürlich, ich begrüße den Mindestlohn. Aber erstens nicht pauschal 2000€ (+400€/Kind). Und zweitens müssen gerade im Dienstleistungssektor regionale Unterschiede berücksichtigt werden.
2000€ Mindestlohn je Angestellter + 400€ pro Kind. Welcher Kleinunternehmer soll das hier denn zahlen. In den Regionen mit Tourismus noch am ehesten. Aber für den Rest wäre das ein Genickbruch.