BR3 Rundschau-Magazin: Computersüchtige urinieren in Eimer!?

hi,
im Nachrichten Magazin Rundschau auf Bayern3 hab ich heute (30.06.) folgendes entdeckt.
Vielleicht reicht es ja für kurz kommentiert, ich habe die original Aufnahme aufgehoben falls der Kritiker sie noch benötigt (MPG File, original Stream der SAT-Karte)
[video]http://www.youtube.com/watch?v=hDDcWWPK7Yk[/video]

Was soll man dazu noch sagen? Hier wird mal wieder in einem Beitrag so ziemlich alles mögliche in einen Eimer geworfen und drauf uriniert (im wahrsten Sinne) ohne objektiv Fakten zu beleuchten, dazu fehlte auch offensichtlich die Zeit.
Die Aussagen des Herren Doktor sind totale Allgemeinplätzchen und extreme Fälle, so sie denn nicht frei erfunden sind, werden hier als Normalfall dargestellt, grauenvoll.

Einen Eimer hatte ich mal aus einem ganz anderen Grund neben dem Computer stehen. :mrgreen:

Jo um sich in den Eimer zu übergeben wenn man sowas sieht :ugly

Der feine Herr Professor hat ja mal überhaupt keinen Plan. Eimer sind sperrig und wenn man versehentlich dagegendotzt, sifft die ganze Bescherung über den Vorwerk-Velours. Wofür gibt’s denn die praktischen Punica-Flaschen mit einer schönen breiten Öffnung? Die kann man nach dem Strullen sogar zuschrauben. Und wenn man mit ordentlich Druck auf der Blase einen strammen Strahl in die Pulle pullert, gibt das einen fetten Sound vom Allerfeinsten. Eimer … Pah! Wat’n Noob!

Hier liegt keine Verallgemeinerung vor. Man spricht hier erst von circa 500.000, die nicht mehr ohne Internet leben können. Manche von denen [so auch im Beitrag gesagt] sind dann so süchtig, dass sie selbst für kurze Zeit nicht den PC verlassen wollen und deswegen in irgendwelche Gefäße urinieren.

Gleichzeitig verweist der Ausschnitt am Ende auch noch darauf, dass Drogen weitaus gefährlicher sind. Ich weiß also echt nicht, was an dem Ausschnitt schlimm sein soll. Nicht so empfindlich sein, wenn es um Internetkritik geht.

Die Zahlen waren nicht einseitig :slight_smile:

… das Bildmaterial leider aber sehr wohl.

Internet = Computerspiele = Kriegsspiele = ist ohnehin alles des Teufels :smt011

Ich warte noch auf den Tag in dem für solche Berichte mal Bildmaterial verwendet wird das nicht aus der üblichen Klischeekiste stammt :smt009

500.000 halte ich doch schon für eine ziemlich aus der Luft gegriffene Zahl. Dazu natürlich das Bildmaterial. Insgesamt fand ich es noch erträglich aber ich denke doch man könnte das Problem besser präsentieren. Den Punkt mit dem urinieren halte ich aber wirklich für einen Einzelfall der scheinbar nur diesem Herren bekannt ist aber kaum auf alle Süchtige oder gar Vielnutzer angewandt werden kann.

Komplett aus der Luft gegriffen sind die Zahlen nicht:
http://www.chip.de/news/Experte-500.000 … 71572.html
(Und das sind Zahlen von 2003…)

Edit:

Die Bilder zeigen ja immerhin sowohl ein “Kriegsspiel” als auch Facebook. Und man hat immerhin auf irgendwelche zerplatzende Körper oder ähnliches verzichtet. Hätte also viel klischeehafter noch sein können. Aber ja wie überall in Kurzberichte sind die Bilder immer klischeehaft, ist aber in allen Bereichen so.

Edit2:

Er hat stark gemäßigte Zahlen geliefert, das hier ist von 2008:
"Laut einer Studie des Verbandes europäischer Onlinevermarkter (EIAA), auf die in der Anhörung auch Bezug genommen wurde, sollen insgesamt zwei Millionen Deutsche onlinesüchtig sein. Als süchtig wurden Menschen eingestuft, die in ihrer Freizeit täglich mehr als zehn Stunden im Netz surfen. Allerdings sind nicht alle spielsüchtig. 20 Prozent von ihnen sind „chatsüchtig“, das betrifft vor allem Frauen über 30 Jahre. 50 Prozent sind „online-sexsüchtig“, bevorzugt männliche Studenten und Singles."
http://www.tagesspiegel.de/medien/vorsi … 07594.html

In Anbetracht dessen dass man es in zehn Jahren nicht geschafft hat die Sucht noch immer nicht klar einzugrenzen, ist es eher ziemlich schwach. Allein wenn man sich die Stundenzahlen ansieht, ist das doch noch lange kein Indiz für eine Sucht. Die sollte sich doch in erster Linie in der Abhängigkeit zeigen sprich - Stecker ziehen und es kommt zu Entzugserscheinungen. Daneben dann natürlich einem selbstzerstörerischen Verhalten. Das was man lesen darf deutet darauf auch aber nicht zwingend hin, weswegen ich diese reinen Schätzungszahlen kaum traue.

Hm, ich frage mich, ob der gezeigte “Experte” die dazugehörige South Park-Folge gesehen hat:
[video]http://www.youtube.com/watch?v=Rv2dBzooUnw[/video]

Ich stell mir gerade TS in nem Mmorpg vor, kurz vor dem Bosskampf:

Spieler A: muss kurz bio
Gruppe: dann bg
Spieler A: nicht nötig, hab meinen Eimer hier
es folgt das lustige Geräusch eines Strahls, der auf Metall trifft
Gruppe: :ugly

In Anbetracht dessen dass man es in zehn Jahren nicht geschafft hat die Sucht noch immer nicht klar einzugrenzen, ist es eher ziemlich schwach.

Im wissenschaftlichen Betrieb sind 10 Jahre alles andere als eine lange Zeit. Um sowas nämlich zu schaffen, bedarf es zahlreicher Studien, Langzeiterfahrungen und vieler wissenschaftlicher Analysen und Arbeiten. Daran ist absolut nichts schwach, sondern das ist vollkommen normal für einen neuen Forschungszweig.
Forschung ist nicht wie Internet, wo man mal eben nach dem Ergebnis googlen kann und man dann weiß, wie die Definition ist.

Die Stundenanzahl von 10 Stunden/Tag ist auch nicht vollkommen unplausibel für eine erste grobe Einstufung. Ein ausgewogenes Verhältnis kann da nicht mehr vorliegen, da noch, neben einer Schlafdauer von circa 8 Stunden circa 6 Stunden für alle anderen sonstigen Tätigkeiten bleiben, die nicht hinter einem Monitor stattfinden, eine Vernachlässigung sozialer Kontakte und ähnliches dürfte wahrscheinlich werden, womit man auch von einem schädigenden Verhalten sprechen kann. Und das nicht ab und zu, sondern jeden Tag.

1:05 Wieso istn das Männchen da blau? Der cheatet doch! :ugly

Tut mir leid Baru aber mir fehlt das Verständnis, wenn man bei einer Sucht nicht in der Lage ist diese klar zu definieren. Gerade mit der Zeit gibt es nämlich so einige Probleme, weil Schüler/Studenten aber auch diverse andere Berufe ohne weiteres fünf oder 10 Stunden zu lassen, schließlich ist der PC nun mal auch eine Arbeitsplattform und das Arbeiten kann ebenso in diese Zeit fallen wie das Chatten und Spielen und kann darüber hinaus auch noch nebenbei geschehen. Ich halte es schon für wichtiger, direkt darauf abzuzielen, was nun mal eine Sucht auch in anderen Bereichen ausmacht und das ist nicht etwa die investierte Zeit sondern die Schädigung. Wenn sie nicht nur Studien sondern ganz klare Zahlen haben von denen, die das Eimerverhalten zeigen, würde mir nicht im Traum einfallen Einspruch zu erheben. Aber wenn es so schwammig ist, fällt es mir jedenfalls schwer solche Zahlen für seriös zuhalten.

Ähm ich hab Tatsächlich ne Pinkelflasche hier, ich hab diverse Spiele wo man nicht Pausieren kann und das ganze unter Zeitlimit läuft, da kann ich garnicht zum Klo gehen… :ugly

Das war ein Scherz, oder? Welche Spiele kann man über Stunden hinweg nicht pausieren?..
Tut mir leid… Ironie erkennt man geschrieben so schlecht :mrgreen:

Das muss keine Ironie gewessen sein. Ich hab bis vor etwa 1,5 Jahren recht erfolgreich WoW in einer sehr guten Raidgilde ( Worldranking im niedrigen zweistelligen Bereich ) gespielt und da gab es mehr als 1 der offen zugegeben hat bei langen und wichtigen Raidabenden in Flaschen oä. zu pinkeln. Einer hat sich sogar mal wärend eines Bossfights in die Hose gepinkelt.
Menschen tun eben komische Dinge wenns um european First- oder Secondkills geht.

Ich kann mir gut vorstellen das sowas auch auf Facebook- und Chatuser zutrifft. Wenn man wie vorm PC festgenagelt ist aus Angst etwas zu verpassen wenn man kurz weg geht…

Hm das verstehe ich nicht :shock:

Selbst, wenn man eine Stunde am Stück durch Timer / BossFights am PC ,fegenagelt" wäre, kann man doch dann noch auf die Toilette gehen. Eine Std kann jeder das Pinkeln unterdrücken (Ausnahme: Man hat eine Blasenerkrankung oder s.ä.).

Es werden auch mal wieder die Begriffe “Sucht” und “Abhängigkeit” durcheinandergebracht. Ein Süchtiger benötigt progressiv mehr vom Suchtstoff. Wenn die “Dosis” gleich bleibt ist es eine Abhängigkeit. Aber was solls.

Aus dem Krankenhaus empfehle ich übrigens die Urinflasche, kann man mit etwas Klebeband am Stuhl befestigen.

Interessant an dem Beitrag fand ich aber, dass neben Facebook die doch eher kleine Seite http://www.lokalisten.de/ gezeigt wird, die bekannterweise großteils Pro7Sat1 gehört :smt021

Ich kann mir gut vorstellen das sowas auch auf Facebook- und Chatuser zutrifft. Wenn man wie vorm PC festgenagelt ist aus Angst etwas zu verpassen wenn man kurz weg geht…

Aber wenn man chatted ist es etwas komplett anderes. Pinkeln zu gehen dauert 1min. Das mit dem Raid versteh ich auch nicht. Man kann doch locker mal schnell pinkeln gehen und einem folgen.

Ich hab das mit dem Eimer pinkeln schonmal beim Online-Poker gehört, meistens aber als Witz. Wenn da manche Leute 50-60 Spiele gleichzeitig laufen haben und da 30k investiert sind. Und wenn man da so 3-4 Stunden grindet und soviel Geld im Spiel ist würde ich das sogar verstehen.

Aus dem Grund wurden auch die Pausen jede Stunde eingeführt bei allen Turnieren ab einer gewissen Länge, für kleine Trink oder Pinkelpausen.

Hach, das “pars pro toto”-Prinzip ist schon eine feine Sache. So kann man jeden noch so skurrilen Extremfall, den ein Experte schildert, wunderbar verallgemeinern und auf die gesamte hoffnungslos missratene Jugend der Bundesrepublik übertragen.
Aber: Wie kommt es, dass den Herr- und Damenschaften vom BR erst jetzt auffällt, dass alle jugendlichen Internetnutzer einen Eimer zum pullern neben dem Computer stehen haben?
Und vor allem: Diese Stümper haben tatsächlich vergessen zu erwähnen, dass die meisten Jugendlichen selbst fürs große Geschäft den PC nicht mehr verlassen. Ich und der überweigende Teil meines Freundeskreises haben beispielsweise immer eine Plastiktüte griffbereit, damit wir bei Bedarf in sie hineindefäkieren können und so unsere üblichen 45 Stunden langen WOW-Sessions nicht unterbrechen müssen. :roll: