Aber du schreibst hier, dass eine Mutter abtreiben darf wenn ihr Kind behindert ist was für mich suggeriert, dass sie es nicht dürfte wenn das Kind gesund wäre. Das ist aber Quatsch, schließlich darf jede Frau in Deutschland ihr Kind bis zu einem gewissen Zeitpunkt abtreiben, ob gesund oder nicht.
Sorry für die Suggerierung; auf jeden Fall: eine Mutter darf in Deutschland bis 14 Wochen nach der Empfängnis abtreiben (nach einem Aufklärungs- btw. Beratungsgespräch).
Daher kann man in meinen Augen nicht von Euthanasie sprechen.
Es ist Euthanasie. Den Kindern wird verboten zu leben, weil sie behindert sein werden, daher angeblich nicht glücklich sein können, weil sie eine zu große Belastung für die Mutter, die Familie und die Gesellschaft darstellen. Das sagt offen natürlich keiner.
Es gibt auch sowas wie Pflegefamilien und Pflegeheime, ist nicht schön das Kind „abzuschieben“, aber besser als dem Kind zu verbieten zu leben. Es muss ja nicht gleich Down-Syndrom sein.
Bleibt also nur noch der Vorwurf ob diese Untersuchung legitim ist und da sage ich: Ja. Jedes Kind wird im Mutterleib untersucht und das auch völlig zu Recht und das hier ist nur eine weitere Untersuchung. Man ist schließlich nicht mehr dazu gezwungen eine Schwangerschaft wie eine Lotterie zu betrachten.
Habbich nie wirklich gefragt, habbich auch gar kein Problem mit.
Ich weiß nicht, wo das Problem ist. Das Kind (bzw. der Embryo) kriegt von der ganzen Prozedur sowieso nichts mit, zumal sich die Frage stellt, ob jemand mit Down-Syndrom überhaupt so leben will (ich würde es z.B. definitiv nicht wollen). Wenn ich als angehender Elternteil die Möglichkeit habe, sowohl mich als auch mein Kind vor einem sehr sehr unglücklichen Leben zu bewahren, würde ich sie sofort nutzen.
Wie gesagt, Euthanasie in Reinform. Was gibt dir das Recht, zu entscheiden dass ein behindertes Kind nicht glücklich sein kann? Was gibt dir die Garantie dass dein Kind nicht auch depressiv wird? Huh? Die Argumentation ist irgendwie hohlsinnig.
Ist mir schleierhaft, wieso Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen darauf bestehen so behandelt zu werden, wie jeder andere auch, obwohl sie ja (und das ist nicht wertend gemeint!) anders sind und auch andere Bedürfnisse haben.
Und daher müssen sie abgekapselt bzw pränatal umgebracht werden oder was? Das ist nämlich der logische Schluss deiner Aussage. Natürlich wollen sie nicht wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden, dass ist völlig verständlich, und es ist nunmal auch richtig, dass sie in den meisten Fällen Betreuung brauchen. Beides ist kein Widerspruch in meinen Augen, aber die Gesellschaft kriegt das irgendwie nicht hin.
Eine Frau muss über ihren Körper bestimmen dürften und wenn sie nicht will, dass etwa da heranwächst, egal ob es ein Tumor oder ein Embryo ist, hat sie das Recht es einfach entfernen zu lassen. Keine Frau sollte gegen ihren Willen Kinder zur Welt bringen müssen, dieses Brutdenken ist schlicht barbarisch.
Eine Frau bestimmt nunmal nicht über ihren Körper, sondern um ungeborenes Leben, über einen anderen Körper in ihrem Körper. Und das ist nunmal kein Tumor, hallo? Und wer spricht denn hier von Brutdenken, das ist eine Frage des Lebensrechtes eines ungeborenen Kindes. Die Sache ist defintiv nicht so einfach, dass man ein ungeborenes Kind einfach mit einem Tumor gleichsetzen kann (ehrlich gesagt bin ich geschockt von so einer Aussage).
Ich sehe nicht, was es faschistoides an sich hat, wenn man versucht, geistige oder körperliche Behinderungen schwersten Grades zu verhindern.
Naja, man euthanisiert das Kind weil die Lebenden und „Gesunden“ für es entschieden haben, dass es nicht auf diese Welt passt und niemals glücklich sein kann.
Die Diskussion über die Abtreibung von behinderten Embryonen muss sicherlich geführt werden, hat aber mit dem neuen Test direkt nichts zu tun.
Stimmt, ist aber ein perfekter Anlass.
Mag sein, dass die Eltern das in dem Moment so empfinden, aber das erinnert mich ziemlich doll ans Stockholm-Syndrom, wobei der Geiselnehmer hier halt die Behinderung des Kindes ist.
Kleine intime Frage: Hast du jemals überhaupt einen geistig Behinderten kennengelernt? Bei all deiner Maskerade, im Grunde sagst du in abgeschwächter Form, dass geistig Behinderte minderwertiges Leben sind, ich hoffe du bist dir das bewusst. Und falls jemand geistig Behinderte als minderwertiges Leben einstuft, dessen Betreuer und Familienmitlieder, die das betreffende Kind/Erwachsenen mögen und schätzen, dass es einfach es-selbst ist, dann ist das eine schwerste Beleidigung gegenüber alles Beteiligten.
Scheiße mann ich schreib hier wieder