"Black Swan" von Darren Aronofsky und mit Natalie Portman


Was mich aber ein wenig gewundert hat war die Qualität des Filmes. Gerade in den dunklen Szenen hat das Bild ordentlich gerauscht. Da hat sich mir die Frage gestellt ob die Filmkopie nur schlecht war oder ob das ein gewollter Kunstgriff war.

Das kann aber daran liegen das zum einen mit 16mm Blow Up gedreht haben oder am technischen Aspekt des Chips und der Optik der 5D und 7D mit der sie auch gedreht haben. Is mir aber vollkommen egal weil sich der Film in seiner ganzen Story voll entfalltet.

Ich finde den Film absolut gelungen und mit großer Wahrscheinlichkeit wird er bei den Oscars volle kanne abräumen. Am ehesten in Regie und beste Weibliche Hauptrolle und bester Schnitt, was anderes kann ich mir nicht vorstellen. Zum anderen ist der Film der absolute Ritterschlag für Aronofsky.
Einer seiner besten Filme, neben The Wrestler und The Fountain. Pi und Requiem for a Dream sind schon gut und ich würd auch sagen das Black Swan von der Intensität genauso ist wie Requiem for a Dream. Genauso gnadenlos und gleichzeitig auch so schön. Auf der anderen Seite wiederum auch so Schmerzhaft weil man sich um die Personen kümmern will und sie es dann doch falsch machen.

Einfach ein kleiner Indipendent Diamant der mMn in keiner Blu Ray oder DVD Sammlung fehlen darf…

So, endlich gesehen und auch ich war begeistert. Zwar hätte ich gedacht, [spoiler]dass der schwarze Schwan das alter ego vom weißen ist, und Portman am Ende mit dem Spiegel nichts auseinander sondern zusammenschneidet, sich sozusagen ganz macht, um dann in der Doppelrolle zu brillieren[/spoiler], aber auch so wie er war, war der Film genial.

Einziges Manko: ich konnte ihn nicht in meinem Haus und Hof Kino sehen, weil er da nicht lief, musste mir also ein anderes Kino aussuchen. In meiner Naivität war ich im Kino im Univiertel und so war dann auch das Publikum: Pseudointellektuelle, denen der geringste Schockeffekt zu krass war. Eben die, die Vincent Cassel aus Oceans 12 und nicht aus Irréversible kennen :smt012

Einziges Manko: ich konnte ihn nicht in meinem Haus und Hof Kino sehen, weil er da nicht lief, musste mir also ein anderes Kino aussuchen. In meiner Naivität war ich im Kino im Univiertel und so war dann auch das Publikum: Pseudointellektuelle, denen der geringste Schockeffekt zu krass war. Eben die, die Vincent Cassel aus Oceans 12 und nicht aus Irréversible kennen :smt012

Cassel hat bei Oceans 12 mitgemacht…das wusste ich gar nicht…mir ist er das erste mal in „Tödliche Versprechen“ aufgefallen…und hab ihn dann in den beiden „Public Enemie No.1“ bewundern dürfen…hab ihn also erst seit kurzem auf dem radar…aber „Irreversibel“ klingt nach allem, was ich jetzt kurz gelesen habe recht spannend!

Cassel hat bei Oceans 12 mitgemacht…

Cassel hat auch bei Oceans 13 eine kleine Rolle, aber das sind nicht gerade Rollen in denen er glänzen kann, da spielt er nur den klischeebehafteten arroganten Franzosen. Kein Vergleich zu seinen besseren Filmen wie „La Haine“ („Hass“), die beiden „L’Ennemi public n° 1“ („Public Enemy No. 1“) oder auch „Dobermann“.

Einer der besten von Cassel ist immer noch “Die purpurnen Flüsse” als Max Kikieran.

Irreversibel ist auch geil, wobei ich mir da immer noch die Frage stelle ob alles genauso dramatisch ist, wenn mans chronologisch und nichts rückwärts aneinander schneidet… ^^

Naja, bin auf was gestoßen wobei ich eher glaub das Black Swan ein Nebenprodukt aus einem anderen geplanten Film war…

Wer weiß… ^^

Also hab den Film jetzt auch endlich mal gesehen und bin ehrlich gesagt etwas enttäuscht.
Ich habe mich absolut nicht spoilern lassen bezüglich des Inhalts, aber trotzdem ist im Film nichts wirklich überraschendes passiert, weil man alles halbwegs vorhersagen konnte. Zwischendrin waren ein paar Szenen wo ich mein Gesicht verziehen musste, weil der Anblick recht schmerzhaft war, aber ansonsten hat es mich nicht wirklich angesprochen, da habe ich wesentlich spannender und bessere Thriller gesehen.
Alles in allem kein schlechter Film, aber wurde den Erwartungen nicht im geringsten gerecht.

Also ich fand Black Swan sehr geil. [spoiler]Besonders die Szene wo sie sich vorstellt mit der einen Protagonistin Lesbensex hat xD[/spoiler]

An sich ein wirklich gut gemachter Film, ich dachte anfangs so “Hmm, naja Ballett?” Aber das der so gut gemacht ist hätte ich nicht gedacht. Auf jedenfall eine Empfehlung wert. Also ab ins Kino.

Also ich bin gerade bei der Mitte des Film und möchte dem Tanzlehrer am liebsten seine blöde Fresse einschlagen und dem armen Mädel nen Döner ausgeben… ich hoffe das Ende wird befriedigend.

@Eisenfaust:
Kein abschließendes Fazit?

Meine Erwartungen wahren bis zur Mitte des Film wohl etwas zu hoch. Die Auflösung ist meiner Meinung nach zu unspektakulär. Bis zur Mitte dachte ich halt an hervorragende Auflösungen wie in Zimmer 1408, The Ice Harvest, the sixth sense, Shutter Island oder 12 Monkeys. Also mein Geschmack war der Film nicht und ich würde ihn mir auch nicht wieder ansehen wollen. sry

Also ich habe mir den Film erst eine Weile nachdem er in den Kinos gelaufen ist, schließlich hier angesehen - und muss ehrlich sagen, dass ich total enttäuscht war. Ich fand die Darstellung der Psychose so extrem überspitzt (vor allem am Ende in der Szene mit den Glasscherben und dem “Finale” auf der Bühne), dass der gesamte Film in der Retrospektive dann völlig künstlich und kitschig konstruiert auf mich wirkte. Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht (hier im Thread gibt’s ja einige gute Kritiken dazu, und auch in meinem Bekanntenkreis wurde er eher gelobt) oder ob da vielleicht etwas Essentielles an mir vorbeigegangen ist beim Anschauen? Grundsätzlich mag ich Filme eigentlich sehr, die psychische Befindlichkeiten darstellen/aufdecken.

Hier meine fundierte und intellektuelle Meinung:

[spoiler]Mediokre Version von Perfect Blue. Nach 15 Minuten war klar, sie ist verrückt und die Spannung war bei mir im Keller. Auch ist das Thema völlig ausgelutscht, und der Film ist mir sowieso viel zu amerikanisch. Zum Ende hin wurd er dann besser, nur hab ich dann doch in lautes Gelächter ausgebrochen, weil das Ende ein Armutszeugnis für das Skript war. So, haben wir jetzt alle melodramatischen Elemente durch? Kann sein dass der Film genau das sein will, over-the-top, das heißt aber nicht dass ich das auch gut umgesetzt finden muss.[/spoiler]

Ich stimme Nakk zu. Möchte ergänzen:

[spoiler]Mediokre Version von Perfect Blue. Korrekt. Außerdem fand ich Natalie Portman einfach nicht toll. Wenn sie einfach nur kalt wirken sollte: Glückwunsch, passt ja zum Weißen Schwan. Aber dieses “Oh Gottigott ich bin so ein unsicheres verschüchtertes Mädchen HAT ER GERADE WIRKLICH SEX GESAGT OH GOTT OH GOTT” hat mich einfach nur genervt. Aber okay, nehmen wir an es soll den Dualismus zwischen Weißer und Schwarzer Schwan darstellen. Dann hat mir aber der Schwarze gefehlt. Ich hab mich nirgends von ihr verführt gefühlt. Der Mutter-Tochter-Komplex war nicht übel, aber das Ende war dann doch echt sowas von vorhersehbar - Wer hätte denn ahnen können, dass sie sich selbst die Scherbe reingehaun hat? Mensch Mensch Mensch, sowas auch.[/spoiler]

Seh ich genau so wie meine beiden Vorposter. Portman spielt ihre Rolle ambitioniert, aber der Film ist viel zu prätentiös und das Ende vorhersehbar. Da ist man vom asiatischen und europäischen Kino besseres gewohnt.
Mich würde im Realfilm eine französische Version interessieren, z.B. von Gaspar Noè. Sein “Irreversible” und vor allem Monika Bellucis Darbietung stecken mir immer noch in den Knochen. Black Swan hinterliess dagegen nur Leere.

und das Ende vorhersehbar.

Das lese ich bei fast jedem Film.
Mal ehrlich, es gibt doch fast immer nur 2 Möglichkeiten. Alles toll oder alles furchtbar, wobei hier sogar noch ein Mittelweg genommen wurde.

Oder habt ihr damit gerechnet, dass sie sich am Ende selber ersticht und (vielleicht) verblutet?
Bei normalen Mainstreamfilmen wäre das Ende „Friede Freude Eierkuchen“.

@Pommes Schau Dir einfach mal “Perfect Blue” an, dann siehst Du was wir meinen.

Nicht direkt von anfang an, aber

als ihre „Rivalin“ in ihrer Garderobe saß, war schon klar, dass die ganze Mordsequenz nur Paranoia war, nur ein wenig irritiert hat mich der Umstand, dass sie es trotz 5cm tiefer Fleischwunde geschafft hat eine anspruchsvolle Balletchoreographie durchzuführen :ugly

Wie auch immer, wer den Film Perfect Blue von 1998 gesehen hat, wird für Black Swan nur ein müdes Lächeln übrig haben. Wenn hier einer den Film zufällig auch gesehen hat, würde ich gerne seine vergleichende Meinung hören!

Das Meisterwerk von Satoshi Kon ist Black Swan sehr ähnlich aber in jeder Hinsicht überlegen - vieleicht eignet sich das Animationsfilmformat einfach besser für die Thematik. Auch würde ich hier nochmal mit Nachdruck den Gebrauch von CGI kritisieren - CGI altert in den meisten Fällen sehr schlecht (im Gegensatz zur 2D animation erst Recht) und ich fand die Effekte schon lächerlich obwohl der Film erst drei Jahre alt ist. Ich würd jedem Regisseur vom Gebrauch von CGI und anderem Bullshit abraten.

EDIT: Lol danke Mamalupe

Es gibt noch ein paar andere, sehr interessante, Sichtweisen zu “Black Swan”.
Ab hier geht es los:
[spoiler]http://forum.fernsehkritik.tv/viewtopic.php?f=16&t=10757&start=345#p307748[/spoiler]

Die ziemlich schwache Argumentation, die da gegen “Black Swan” vorgebracht wird, zeugt von Ahnungslosigkeit.

Ich fasse zusammen:

  • zu kitschig, zu künstlich
  • hat meine Erwartungen nicht erfüllt
  • ist vorhersehbar
  • Film X mit ähnlicher Thematik ist besser
  • Thema ist ausgelutscht
  • zu amerikanisch
  • zu prätentiös
  • zu viel sex
  • unglaubwürdiger Schluß

Und bis auf die letzten beiden Punkte alles ohne Begründung.

Gehn wir mal darauf ein.

Ich persönlich finde, dass das Gros der Filme seit Fight Club und Perfect Blue, die diese Thematik behandeln, absolut vorhersehbar werden. Das hat man bei Black Swan sehr gemerkt, weil schon nach 15-20 Minuten mit ihren leichten Halluzinationen klar war, dass sie einfach nur am Rad dreht. Das hat Perfect Blue einfach weitaus besser gelöst (und Fight Club auch), weil da einfach offen gelassen wurde, was denn grade eigentlich passiert. Der Zuschauer schwebt einfach im luftleeren Raum, verliert den Boden unter den Füßen. Für einen Film mit so einer Thematik ist das meiner Ansicht nach genau die Atmosphäre, die er braucht, denn nur so kann der Zuschauer wirklich mit dem Hauptcharakter mitfühlen.

Das ist auch mein zweiter Kritikpunkt: Ich fand Natalie Portman immer noch nicht gut. Vielleicht war das ja auch so gewollt, aber ich konnte nicht mit ihr mitfühlen. Sie war einfach zu lieb und unschuldig als es bei einer dermaßen hübschen Frau glaubhaft wäre; sie ist ja schon bei der allerkleinsten Andeutung schockiert wie ich es das letzte Mal in Tolstois “Anna Karenina” gelesen hab. Nur dass das schon über 100 Jahre alt ist. Die andere Seite, den Schwarzen Schwan, habe ich dafür wie gesagt bei ihr fast nie gesehen. Nur am Ende war er für ne gewisse Zeit da. Vielleicht war es ja so gewollt, dass es eine kontinuierliche Metamorphose sein sollte (was es für mich nicht war, sondern eher lieb - lieb - lieb - böse); ich hätte es eher als Borderline-artiges Schwanken eingebaut, mal so, mal so.

Das Ende mit der Scherbe kam für mich übrigens kein Stück überraschend. Seit in den diversen Sex-Szenen angedeutet wurde, dass ihr Lesbensex bzw. ihre Vorstellungen eher eine Masturbation waren, war klar, dass sie alles, was sie angeblich der anderen antut, eigentlich mit sich selbst macht. Dementsprechend musste natürlich auch der finale Mord an ihr selbst geschehen. Ich würd das bildlich gesehen als sexuelles Reifwerden lesen; das das Kleid füllende Blut ist schon sehr nach an der Schrittgegend und ihr Gesicht wirkt orgasmatisch.

Wäre dieser Film zu einer ähnlichen Zeit gedreht worden wie Fight Club und hätte er eine etwas andere Richtung eingeschlagen, die den Zuschauer unbestimmt lässt, dann wäre er vielleicht großartig geworden. So wirkt er auf mich perspektivlos und uninspiriert; auch die Kameraeinstellungen wirkten oft lustlos.