Bitte um Eintragung in Petition zu Aaron Swartz

Der Internetaktivist Aaron Swartz war einer der selbstlosesten Menschen von denen ich je gehört habe. Sein ganzes, viel zu kurzes Leben lang hat er daran gearbeitet soziale Ungerechtigkeiten zu bekämpfen, wobei ihm seine beeindruckenden technischen Fähigkeiten sehr geholfen haben. Er wurde nun leider von der US-Staatsanwaltschaft im Alter von 26 Jahren in den Suizid getrieben.

Meine Bitte an alle die diese Zeilen lesen ist, dass ihr euch einen kurzen Moment Zeit nehmt und - falls ihr das unterstützenswert findet - euch in diese Petition eintragt:

http://act.demandprogress.org/act/aaron_justice

Es werden zwei Dinge gefordert:

  1. Die US-Politik soll dafür sorgen, dass die Gesetzgebung in den USA bezüglich des “Computer Fraud and Abus Act[s]” so verbessert wird, dass sichergestellt wird, dass in Zukunft niemand mehr für opferlose, vermeintliche “Verbrechen” bestraft wird.
  2. Eine Untersuchung in Aarons und in die Fälle anderer missbräuchlicher Strafverfolgungen.

Standardmäßig werdet ihr da zwar in deren Verteiler eingetragen – ein Klick auf den unsubscribe-Link ganz unten in der Bestätigungsmail, welche ihr kurz nach eurer Eintragung erhaltet und schon seid ihr wieder draußen (wobei ich persönlich finde, dass deren Newsletter wirklich interessant ist).

Hier ein paar Links zu Aarons Tod (sind aber alle auf Englisch):

Stellungnahme seiner Familie und Nachrufe: http://www.rememberaaronsw.com/

Professor Lawrence Lessigs Blog: http://lessig.tumblr.com/post/403474630 … r-as-bully

The Guardian über mögliche Gründe für die Gnadenlosigkeit der Staatsanwaltschaft: http://www.guardian.co.uk/commentisfree … lity-abuse

Forbes über das kaputte Rechtssystem in den USA: http://www.forbes.com/sites/timothylee/ … argaining/

Und hier werden Aarons angebliche Vergehen mit denen der Wall Street Firmenchefs verglichen: http://i.imgur.com/JFJ9b.jpg

Mir ist das Anliegen persönlich sehr wichtig. Dankeschön!

Er wurde nun leider von der US-Staatsanwaltschaft im Alter von 26 Jahren in den Suizid getrieben.

Ich hatte davon auch schon gehört und finde diese Sache wirklich tragisch. Das Verfahren weiterzuführen auch wenn alle vermeintlich „Geschädigten“ sich dagegen ausgesprochen haben war einfach lächerlich, besonders bei einer möglichen Höchstrafe von 35 Jahren Haft.

Aber man muss hier trotzdem erwähnen, dass Swartz wohl schon seit geraumer Zeit unter Depressionen litt. Daher sollte man vorsichtig damit sein zu sagen, dass genau diese Sache ihn in den Suizid getrieben hat. Sie hat sicherlich ihren Teil dazu beigetragen, aber wer unter dieser Krankheit leidet braucht im Endeffekt nicht mal ein Grund um sich umzubringen, die Depression schafft das auch ganz alleine.

Auch finde ich es etwas fragwürdig hier jetzt den Kopf eines Staatsanwalts zu fordern. Das System muss sich verändern, denn das lässt Staatsanwälte erst so handeln. Solange dort ein regelrechter Wettbewerb mit Verurteilungsquoten getrieben werden kann wird es so etwas immer geben, egal welche Nase jetzt zuständig ist.

Ich kenne den Fall nicht genau, aber bei Wikipedia steht, dass er Depressionen hatte. Sind die Depressionen als Ursache des Suizids nicht ausschlaggebend? Wie kommt man darauf, dass (ausschließlich) die US-Justiz ihn in den Suizid getrieben hat?

Wie kommt man darauf, dass (ausschließlich) die US-Justiz ihn in den Suizid getrieben hat?

Weil es auf der einen Seite genug Leute gibt, die bei solchen Aussagen ohne Nachzudenken die Mistgabel und Fakel in die Hand nehmen und dem wütenden Mob folgen. Auf der anderen Seite ist dieser Umstand dazu dienlich, die Sache weiterhin emotional aufzubereiten. Es klingt halt dramatischer… auch wenns am Ende nicht der einzige Umstand war.

Mfg
Chris

[video]http://www.youtube.com/watch?v=Fgh2dFngFsg&list=LL2kCcTOijeXUOT2prA5I4TA[/video]

Er war maßgeblich mit daran Beteiligt das SOPA nicht durchgesetzt wurde.

Persönlich glaube ich nicht an Selbstmord. Vielleicht litt er unter einer Depression, aber das ist auch nicht weiter verwunderlich in dieser verqueren Welt. Er war ein Genie und hat für “Digitale” Freiheit gekämpft.
In meinen Augen ist er ein klassisches Beispiel dafür, wie Menschen Mundtod- oder ganz tot gemacht werden, wenn sie sich mit Machtstrukturen auf bedrohliche Weise anlegen.

R.I.P Aaron

Persönlich glaube ich nicht an Selbstmord.

Sondern daran, dass man ihn, obwohl man lange einen Prozess vorbereitet, einfach so mal umbringt, oder wie? :smt017

Vielleicht litt er unter einer Depression, aber das ist auch nicht weiter verwunderlich in dieser verqueren Welt.

Du solltest dich mit dem Thema der depressiven Störung mal auseinandersetzen. Wirklich.

Mal davon abgesehen, dass die U.S.-Regierung und die Justiz auf eine Unterschrift von einem Nichtbürger wie mir, mit an Sicherheit angrenzender Wahrscheinlichkeit scheißen. Um da irgendwas zu bewegen, müssen die Menschen in den USA selbst tätig werden.

@ezzendy

Sondern daran, dass man ihn, obwohl man lange einen Prozess vorbereitet, einfach so mal umbringt, oder wie?

Hä? Was bitteschön schließt sich denn hier aus? Was ist das für eine naive Denke :shock:
Vielen Dank für den Hinweis und vorab für die Aufklärung das es sich dabei um eine „Störung“ handelt. Ich dachte bis jetzt es würde sich um ein Krankheitsbild handeln. :smt017
Wenn ich Dir einen Rat geben darf: Mach mal deinen Kopf frei für (andere) Ideen.

@Tibetterrier
Dem schliesse ich mich an. Ich halte Petitionen als Form der politischen Kritik für ziemlich zwecklos. Ich habe mich zwar selbst sschon an so mancher Petitionen beteiligt (u.A. gegen den ESM, Mehr Demokrative e.V, etc), aber im Grunde nur mit dem Zweck meine Eindeutige Meinung dazu, kund getan zu haben. Und genau zu diesem Zweck gibt es auch Petitionen. Eine Petition ist letztlich rechtlich unverbindlich. Ergo (relativ) zwecklos.

Die einzig sinnvolle Möglichkeit die ein jeder von uns hat, ist sich selbst konsequent nicht mehr an den Dingen zu beteiligen, welche man in der Welt nicht mehr sehen will. Stiller, friedlicher Protest, quasi. Universell anwendbar.

Eine Petition schadet in aller Regel nicht. Damit ist ihr Nutzen größer als der von Nichts-Tun.

Hä? Was bitteschön schließt sich denn hier aus? Was ist das für eine naive Denke :shock:

Diese ganze „von der Regierung umgebracht“-Denke ist weitaus naiver wenn du mich fragst. Natürlich GEHT beides, macht aber wenig Sinn. Also WER hat ihn denn umgebracht deiner Meinung nach und vor allem warum?

Vielen Dank für den Hinweis und vorab für die Aufklärung das es sich dabei um eine „Störung“ handelt. Ich dachte bis jetzt es würde sich um ein Krankheitsbild handeln.

depressive Störung IST die Bezeichnung des Krankheitsbildes. Da kannst du dir die Polemik sparen, zumal ich noch nicht mal das Problem mit dem Wort „Störung“ sehe…was ist eine Krankheit den sonst wenn nicht eine Störung des Körpers? Ist Störung jetzt schon nicht mehr PC oder so? :smt017

Ich halte es auch nicht für ausgeschlossen, dass die CIA ihn der Staatssicherheit wegen umbringt oder zersetzt, aber i.d.R. ist doch die einfache Lösung auch die richtige: Depressionen als Hauptursache.

Von Petitionen halte ich auch nichts. Die Revolution muss her. :smt011

@Tibetterrier: Wenn auch viele Leute von außerhalb der USA protestieren werden die das kaum unbeantwortet lassen und noch mehr Ansehen verlieren. Eine einzelne Stimme bewirkt natürlich nicht viel, ist aber trotzdem wichtig, denn viele einzelne Stimme bilden ja am Ende die Masse der Stimmen. Du hast natürlich völlig Recht das hier vor allem US-Amerikaner gefragt sind - aber die Petition richtet sich an alle Menschen der Welt!

@Mels: Das Folgende klärt hoffentlich auch einige deiner Fragen.

@chris: Bitte beziehe auf die Inhalte dieses Posts Stellung.

Aber man muss hier trotzdem erwähnen, dass Swartz wohl schon seit geraumer Zeit unter Depressionen litt. Daher sollte man vorsichtig damit sein zu sagen, dass genau diese Sache ihn in den Suizid getrieben hat. Sie hat sicherlich ihren Teil dazu beigetragen, aber wer unter dieser Krankheit leidet braucht im Endeffekt nicht mal ein Grund um sich umzubringen, die Depression schafft das auch ganz alleine.

Du hast prinzipiell völlig Recht bei dem Thema. Aber von den Aussagen von seiner Familie, seiner Freundin und von Professor Lessig ist der Grund für Aarons Suizid hauptsächlich durch den Druck der Staatsanwaltschaft entstanden. Des Weiteren war es auch schon länger her, dass er von Depressionen berichtet hatte.

Hier die Quellen für meine Behauptungen:
Das offizielle Statement der Familie/Freundin:
http://www.rememberaaronsw.com/
Ein Auszug daraus:

Aaron’s death is not simply a personal tragedy. It is the product of a criminal justice system rife with intimidation and prosecutorial overreach. Decisions made by officials in the Massachusetts U.S. Attorney’s office and at MIT contributed to his death. The US Attorney’s office pursued an exceptionally harsh array of charges, carrying potentially over 30 years in prison, to punish an alleged crime that had no victims. Meanwhile, unlike JSTOR, MIT refused to stand up for Aaron and its own community’s most cherished principles.

Der Blogeintrag von Lawrence Lessig:
http://lessig.tumblr.com/post/403474630 … r-as-bully
Auch ein Auszug daraus:

In that world, the question this government needs to answer is why it was so necessary that Aaron Swartz be labeled a “felon.” For in the 18 months of negotiations, that was what he was not willing to accept, and so that was the reason he was facing a million dollar trial in April — his wealth bled dry, yet unable to appeal openly to us for the financial help he needed to fund his defense, at least without risking the ire of a district court judge. And so as wrong and misguided and fucking sad as this is, I get how the prospect of this fight, defenseless, made it make sense to this brilliant but troubled boy to end it.

Fifty years in jail, charges our government. Somehow, we need to get beyond the “I’m right so I’m right to nuke you” ethics that dominates our time. That begins with one word: Shame.

Und in diesem Video (etwas länger) findet seine Freundin auch noch einmal klare Worte:
http://www.democracynow.org/2013/1/17/e … rt_witness

Auch finde ich es etwas fragwürdig hier jetzt den Kopf eines Staatsanwalts zu fordern.

Auf was beziehst du dich? Nicht auf diese Petition oder? Evtl. auf die Petition beim offiziellen Petitionssystem der US-Regierung (diese ist übrigens afaik nur für US-Bürger?

Wie in so vielen Fällen des Lebens sollte man auch die “Gegenseite” zu Wort kommen lassen:

http://www.taz.de/Freitod-von-Aaron-Swartz/!109278/

Ja. Diese Gegenseite sollte aber auch nicht unterschlagen, dass sie von Aaron gefordert haben sich in allen Anklagepunkte als schuldig zu bekennen. Die 6 Monate sind dagegen vollkommen harmlos.

Wer sich über den Idealismus den dieser Mensch in sich trug bewusst ist weiß, dass er sich nie auf so eine Art selbst verleugnen lassen würde. Die Anklagepunkte machen imho keinen Sinn. Da wird alles rausgegraben was man ihm im entferntesten anhängen könnte. Dass die Frau ihn nicht in den Suizid treiben wollte glaube ich ja, aber dass sie auf eine Beförderung geschielt hat scheint mir plausibel. Ich weiß es natürlich nicht warum man so mit ihm umgesprungen ist. Auf jeden Fall finde ich die Behandlung vollkommen unmenschlich.

@chris: Bitte beziehe auf die Inhalte dieses Posts Stellung.

Wozu? Es ist schade dass es soweit kommen musste mit dieser Person, aber ich seh in seinem Tod kein Drama oder eine Verschwörungstheorie. Für mich nutzen einige Leute den Tod dieses jungen Mannes aus um leicht zu beeinflussende Menschen zu manipulieren. Diese Art von Menschen die den Tod eines anderen für ihre Zwecke missbrauchen, sind nicht besser als das was sie anklagen. Das man gegen Ungerechtigkeiten vorgehen sollte bleibt dabei vollkommen außer Frage.

der Grund für Aarons Suizid hauptsächlich durch den Druck der Staatsanwaltschaft entstanden. Des Weiteren war es auch schon länger her, dass er von Depressionen berichtet hatte.

Umgebracht hat er sich am Ende selber. Ich kann jetzt nicht den Druck nachvollziehen, der auf ihm gelastet haben muss, aber niemand hat ihn gezwungen seinem Leben ein Ende zu bereiten. Dies war seine eigene Entscheidung!

Mfg
Chris

[quote]@chris: Bitte beziehe auf die Inhalte dieses Posts Stellung.

Wozu?[/quote]
Wegen deiner Aussage „ohne Nachzudenken die Mistgabel und Fakel in die Hand nehmen und dem wütenden Mob folgen“. Ich befürchtete die bezog sich auf meine vorherige Posts?

Für mich nutzen einige Leute den Tod dieses jungen Mannes aus um leicht zu beeinflussende Menschen zu manipulieren. Diese Art von Menschen die den Tod eines anderen für ihre Zwecke missbrauchen, sind nicht besser als das was sie anklagen.
Meinst du wieder mich damit? Warum sehen das die Menschen die Aaron Schwartz am nächsten standen anders als du? Sollten es die nicht besser wissen?

Umgebracht hat er sich am Ende selber. Ich kann jetzt nicht den Druck nachvollziehen, der auf ihm gelastet haben muss, aber niemand hat ihn gezwungen seinem Leben ein Ende zu bereiten. Dies war seine eigene Entscheidung!

Hast du gelesen/gehört was Professor Lawrence Lessig geschrieben und gesagt hat? Z. B. „his wealth bled dry“ - ich glaub es war auch in einem Interview in dem er gesagt hatte, dass Aaron bei einer Gerichtsverhandlung womöglich seine Eltern darum bitten hätte müssen ihr Haus aufs Spiel zu setzen und das wollte er nicht.
Und warum sagt seine Partnerin, dass Aaron die Verhandlungen und das anstehende Verfahren so sehr belastet haben, dass dieser immer willenloser schien und nur noch gefragt habe, wann das endlich vorbei sei (also die gerichtlichen Streitigkeiten).

@Baru
Ja, eine Petition schadet nicht. Niemandem. Das ist ja das Problem daran. Es ist ein ziemlich wirkungsloser Vorgang.

@ezzendy
Ich streite ja nicht die Tragweite einer Depression ab. Da geht m.E. jeder in seinem Leben; mehr oder weniger, durch. Ich denke “Störung” ist politisch korrekt, wobei man auch keine Rücksicht auf pc nehmen sollte. Für wen?

Ich will hier auch keine Wortspalterei betreiben, aber mag es auch nicht wenn Leute Begriffe oder Phrasen daher nehmen, die zu einfallslos sind um damit etwas zu Argumentieren. Depression->Angeklagt->Selbstmord…fertig.
Das finde ich eben nicht so schlüssig.

Ich weiss natürlich auch nicht, wer für den Mord an ihm verantwortlich ist. Die üblichen Verdächtigen eben. CIA, bzw. die gleiche Lobby, welche solche Gesetze wie SOPA und andere, auf den Weg bringen.
Da stand Aaron Swartz mit seiner Protest Bewegung ganz offensichtlich im Wege. Da braucht man keine Verschwörung zu bemühen. Er hatte sich genügend Gegner gemacht.

Er hat an etwas geglaubt und war schon lange diesen mühsamen Weg gegangen. Er hatte eine Mission die er verfolgt hat. Da passt es nicht, das er sich zu diesem Zeitpunkt einfach umbringt.
Auch stimmt es mich (generell) äußerst Misstrauisch wenn von Selbstmord geredet wird, es aber keinerlei “Vermächtnis” in Form eines Abschiedsbriefes o.Ä. gibt. Das wäre wirklich zu erwarten gewesen, und schon deshalb kaufe ich den Medien diese Darstellung in keinster Weise ab.

@P-Joker

Auch nicht der TAZ, welche in dem hier erwähnten Artikel (Die Gegenseite) lapidar von “Datenbank anzapfen” spricht. Wer sich da mal schlau macht, erfährt das es sich um “Public Domain” Daten handelte, welche jedem öffentlich und frei zur Verfügung standen. Er hat den Download lediglich beschleunigt und eben die ganze Datenbank herunter geladen. Dieser Vorgang an sich war legal.
So, und dann wird in dem Artikel noch zwei mal der vermeintliche “Selbstmord” erwähnt, um diese “vorherrschende Meinung” zu manifestieren. Arm, was die TAZ da bringt…

Der Fall Aaron Shwartz wird mit seinem Tode nicht abgeschlossen sein. Das ist zumindest klar.

Linus Torvalds: Ortiz is lying
https://plus.google.com/u/0/+LinusTorva … gzfzKyrcRQ

>> 6 Monate Haft angemessen?
David Kastrup, David Kastrup (288 Beiträge seit 08.07.12)

“Nur so habe man dem Aktivisten signalisieren können, daß er eine
Grenze überschritten habe.”

Im MIT, das sich mit einem offenen WLAN für alle inklusive Besucher
brüstet, und das unter Zugrundelegung dieses Status bei JSTOR ein
universitätsweites Downloadrecht für Artikel (zumeist Public Domain)
erworben hat, hat Swartz als Besucher in einer unverschlossenen
Abstellkammer einen Laptop abgestellt, der per Skript Artikel
heruntergeladen hat. Die Artikel sind später von JSTOR auf eigene
Initiative der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt worden.

In der Tat: viele Möglichkeiten, um unter diesen Umständen
argumentativ einsichtig eine Überschreitung einer Grenze zu
signalisieren, bleiben da nicht. Daß der Staatsanwalt deswegen ein
Schuldbekenntnis zu 13 grenzwertig bis vollkommen absurden
Straftatbeständen fordert, um unter dieser Vorbedingung dann seine
Forderung auf 6 Monate Haft zu beschränken (über die das Gericht
natürlich hinausgehen kann), ansonsten aber für 35 Jahre Haft und
Millionen an Schadenszahlung plädieren wird, ist da nur natürlich.

Swartz hätte es natürlich drauf ankommen lassen können. Vielleicht
wäre er herausgekommen; bei der Schwere der Vorwürfe ist es eher
unwahrscheinlich, daß dem Staatsanwalt zuliebe nicht der eine oder
andere Vorwurf durchgewinkt worden wäre, und jeder einzelne hätte
genügt. Sicher ist jedoch, daß es so oder so sein wirtschaftlicher
Ruin, sowie der wirtschaftliche Ruin seiner Familie gewesen wäre.
Das Begräbnis und die psychiatrische Begleitung der Familie wird nur
einen Bruchteil kosten.

Eine Verteidigung gegen eine solche Zahl an Vorwürfen gewinnt man
nicht mal eben in der Frittenbude, und in Amerika zahlt der Staat
nicht die Kosten, die eine Staatsanwaltschaftsklage auch für eine
erfolgreiche Verteidigung bedeutet.

Und nein, es als angemessen zu bezeichnen für so eine Kleinscheiße,
die von intelligenten Hacks (auf die die MIT-Kultur stolz ist) nicht
unterscheidbar ist, jemanden, der nicht vorbelastet ist, für ein
halbes Jahr in den Knast zu stecken, weil einem ohne Unrecht halt
nichts einfällt, wie man ein Unrechtsbewußtsein vermitteln kann als
jemandem Unrecht zu tun: das ist krank.

Und mit “sie haben ihre Pflicht getan”, kam auch niemand bei den
Nürnberger Prozessen niemand durch. Die Pflicht über jede Spur von
Vernunft, Anstand und Menschlichkeit zu stellen, kann und darf keine
Entschuldigung für Verbrecher in Amt und Würden sein.<<
von http://www.heise.de/newsticker/foren/S- … 0948/read/

In meinen Augen ist er ein klassisches Beispiel dafür, wie Menschen Mundtod- oder ganz tot gemacht werden, wenn sie sich mit Machtstrukturen auf bedrohliche Weise anlegen.

Depression->Angeklagt->Selbstmord…fertig.Das finde ich eben nicht so schlüssig. […] Ich weiss natürlich auch nicht, wer für den Mord an ihm verantwortlich ist. Die üblichen Verdächtigen eben. CIA, bzw. die gleiche Lobby, welche solche Gesetze wie SOPA und andere, auf den Weg bringen.

Depression -> angeklagt -> Mord erscheint dir hingegen schlüssig? Und natürlich ahnst du schon, wer hinter dem Mord steckt: CIA oder irgendwelche Lobbyisten. :roll:

Auch stimmt es mich (generell) äußerst Misstrauisch wenn von Selbstmord geredet wird, es aber keinerlei „Vermächtnis“ in Form eines Abschiedsbriefes o.Ä. gibt. Das wäre wirklich zu erwarten gewesen, und schon deshalb kaufe ich den Medien diese Darstellung in keinster Weise ab.

Weil die Medien welches Interesse haben sollten, den „Mord“ wie einen Selbstmord dastehen zu lassen?

So, und dann wird in dem Artikel noch zwei mal der vermeintliche „Selbstmord“ erwähnt, um diese „vorherrschende Meinung“ zu manifestieren. Arm, was die TAZ da bringt…

Ach, die taz steckt auch mitdrinnen? Gleiche Frage wie zuvor: Welches interesse sollte die taz haben, einen Selbstmord als Mord dastehen zu lassen?

Ein kleiner Hinweis an dich: http://forum.fernsehkritik.tv/viewtopic.php?f=57&t=2932

Du hast prinzipiell völlig Recht bei dem Thema. Aber von den Aussagen von seiner Familie, seiner Freundin und von Professor Lessig ist der Grund für Aarons Suizid hauptsächlich durch den Druck der Staatsanwaltschaft entstanden.

Sicher sagen könnte das natürlich nur einer und der ist leider tot…ich habe nur auch den Eindruck, dass sein Tod instrumentalisiert wird.
Auch ist es bei Suiziden von Menschen mit Depressionen nichts ungewöhnliches, dass das Umfeld davon nichts mitbekommt.

Auf was beziehst du dich? Nicht auf diese Petition oder?

Ich bezog mich auf die Petition die die Absetzung der Staatsanwältin fordert.

Ich streite ja nicht die Tragweite einer Depression ab. Da geht m.E. jeder in seinem Leben; mehr oder weniger, durch.

Nein, da geht nicht jeder in seinem Leben mehr oder weniger durch. Eine depressive Störung ist eine Krankheit und keine Gemütsverstimmung weil man Stress hat, jemand gestorben ist oder man eine Trennung durchmacht. Eine richtige Depression braucht keinen Auslöser. Da gibt es einfach Phasen da bist du ohne jeglichen Grund depressiv und kommst auch nicht ohne Therapie und Antidepressiva heraus. Daher ist es auch so wichtig eine richtige Depression von dem was jeder mal durchmacht zu unterscheiden. Informiere dich da wirklich mal…

Und natürlich ist PC mir relativ egal, daher fragte ich mich ja auch warum du dich an der (völlig korrekten) Bezeichnung „depressive Störung“ so aufhängst.