Betreutes Gucken #40 Littles

Ich wollte das Thema nun doch mal eben aufgreifen (warum gibt’s hier eigtl keinen Diskussionsthread für Betreutes Gucken?), auch weil Holger in einem anderen Forum vorgeworfen wurde, er würde hier oldwhitemansplainen. Ganz ehrlich, selbst ich finde, dass man bei dem Thema aufpassen sollte. Pädos versuchen ja auch immer wieder, Anschluss an die LGBTQIA+ Community zu finden, und jetzt ist der Krempel plötzlich in den BDSM geschwappt. Wenn die das für sich selbst machen, kein Ding, aber dieses DDlg-Zeug (Daddy dom, little girl) find ich schon dubios.
Und ja blabla, das sind erwachsene Leute, aber es ist doch auch bei Erwachsenen die wirklichkeitsnahe Darstellung eines derartigen Altersunterschieds in Pornografie verboten.

Hab das Video noch nicht durch, aber noch zwei Anmerkungen:

„Die meisten suchen sich einen Daddy oder eine Mommy - das soll aber deutlich seltener sein“ - gemeint ist nicht, dass es selten ist, sich jemanden zu suchen, sondern dass Mommys selten sind. Stimmt sicher auch, was ist denn für Frauen so wenig eskapistisch wie Mutter-sein?

Und der claim, das wäre kein Rollenspiel, sondern der „Littlespace“: Die behaupten quasi, dass dabei eine echte Bewusstseinsänderung auftritt wie beim „Subspace“ - da landet man aber eher durch Hormone und so. Schmerzen setzen Endorphine frei usw.

Von Wirklichkeitsnähe kann hier aber doch wirklich nicht sprechen. Mit dem Altersunterschied hat das auch erstmal nichts zu tun; der Paragraph bezieht sich ja auf die optische Illusion, tatsächlich Minderjährige zu sehen (siehe z.B. bei Teilen des „Schulmädchenreport“). Bei einer offenkundig erwachsenen Frau, die sich Windeln anzieht und einen Schnuller in den Mund steckt, sehe ich da keine Verwechslungsgefahr.

Mein Problem bei vielen Spielarten ist dann doch eher, dass fast immer zur Sprache kommt, dass die Szene fast durchgängig „in Therapie ist“ (oder war). Hilfe, ein gefestigtes soziales Umfeld, das Erlernen selbständiger Handlungsmuster usw. scheinen viele nötiger zu haben, als ihren tatsächlichen oder vermeintlichen Kink.

Aber „glücklicherweise“ kannste heute ja alles tun und behaupten und dann stets mit „das ist kinkshaming!1!1!“ um die Ecke kommen. Immunisierungsstrategie halt.

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Naja, so lange durch den Kink kein Leidensdruck bei der Person entsteht und alles einvernehmlich verläuft, sehe ich da eigentlich kein Problem. Als Ventil ist das dann sicherlich gesünder als sich selbst zu verletzten oder sich jeden Abend die Kante zu geben.

Warum ist das hier dann überhaupt ein Kink, wenn die sexuelle Komponente keine Rolle spielt?

Am allerbesten wäre es jedoch, die Ursache anzugehen. Alternative Lebensweisen, die viel Spielraum für Stigmatisierung und Ausgrenzung bieten, verschlimmern die Sache dann eher noch. Ich will nicht wissen, was Nachbarn, Arbeitgeber usw. darüber denjen, wenn er als erwachsener Mann seiner Freundin die Flasche gibt und sie das Kleinkind spielt bzw. sich dafür hält.

Wer sich aus rein sexuellem Interesse der Windel oder sonstwas hingibt und ein durchschnittlich emotional/sozial stabiles Leben führt, soll das gerne machen, wenn es einvernehmlich passiert.

Weil es ein reines YT-Format ist und dort in der Kommentarspalte besprochen werden kann.

Sicherlich.
Das funktioniert aber nur, wenn die betroffene Person das auch von sich aus will, weil eben ein Leidensdruck da ist.
Und, zum Glück, würde ich sagen, ist ja heute der Druck, sich gesellschaftlich konformistisch zu verhalten, damit „die Leute“ nicht reden, wesentlich weniger ausgeprägt als noch vor einigen Jahrzehnten, eigentlich hat es auch niemanden etwas anzugehen, was man in seiner Freizeit so veranstaltet, dazu noch in den eigenen vier Wänden, wie im zweiten Fall, um den es vor allem geht.

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Mittlerweile ist es auch ein Twitch-Format und es wird schwieriger, einen Überblick zu behalten. Das Betreute Gucken über Putin und Schröder bei Biolek ist beispielsweise nicht auf Youtube.

In der Youtube-Playlist hat sich übrigens ein falsches Video eingeschlichen:

Ja gut, das war jetzt auch nur die offizielle Aussage von Holger. Würde das Format auch lieber hier besprechen, weil eine Kommentarspalte bei YT kein Ersatz für ein Diskussionsforum ist.