Bahn oder Auto, was ist billiger?

Wir haben zwar ein Bahnnetz, aber von gut und pünktlich ist das weit weg.

Sagst du auf Grundlage welcher Erhebungen/eigenen Erfahrungen?

Ich bin selbstständig, und ich nutze seit Jahren nur Bus und Bahn, um zu meinen Kunden zu kommen. Ich bin fast immer pünktlich, pünktlicher als alle anderen, die ich kenne. Klar, ich hab den Vorteil, in einer Stadt zu wohnen und nur Unternehmen als Kunden zu haben, die ebenfalls in Städten ansässig sind. Aber entgegen aller anderslautenden Propaganda sind Autofahrer keineswegs per se pünktlicher.

Nur, dass eben der Deutsche einen Stau zwar als lästig, aber als „naturgegeben“ hinnimmt, während er bei 10 Minuten Verspätung eines Zuges ausflippt.

Okay. Dann setze ich meinen Beitrag eben hier hin.
Ich vermute, Du hast selbst keine 20.000 Euro für das Auto hingelegt und selbst einen alten Gebrauchten. Nochmal: Es ist unerheblich, dass die Vorbesitzer Deines Autos die hohen Wertverluste zu tragen hatten und Du jetzt vergleichsweise günstig fährst.

Also zum einen Interessiert mich der Wertverlusst meines Vorgängers in meiner Bilanz nicht.
Denn was andere für das Auto bezahlt haben taucht in dieser nicht auf.
Und nicht mein Problem, das der Trend dahin geht , dass jeder Arsch alle 5 Jahre ein neues Auto braucht.

Ich habe aber einen Neuwagen, der ist nun 7 Jahre alt und hat 10.000 euro gekostet.
Bei einer Laufdauer von 200.000 km sind ohne Berücksichtigung des Restwertes 5 cent pro kilometer.
Ohne sonstige Fixkosten.
Wer natürlich mit eine Renault Clio nicht zufrieden ist und Mindestens einen Golf oder „besser“ braucht, naja dann wirds halt doppelt so teuer.
Aber diese Kosten sind vermeidbar, also als Luxus anzusehen.
Die erste Klasse in der Bahn kostet auch mehr…

Außerdem gibt es solide Autos die 1000 km auch jenseits der 170tkm nicht jucken.
Hatte damals ein BMW für 2600 Euro gekauft eben mit 170.000 km bin ihn 50000 km gefahren, einzige Reperatur, der Kuplungsnehmerzylinder, kosten um die 150 Euro.

Das Auto an sich ist letzlich auch als eine Art Luxus anzusehen, wenn man nicht gerade auf dem Land wohnt.
Selbst wenn ich am Ende etwas teurer läge, habe ich dadurch trotzdem einen hohen Comfort und Unabhängikeit.
Und Freude am fahren :slight_smile:

Ich möchte noch einmal darauf Hinweisen das ich alle Kosten (und wie man sie einrechnen) bereits erwähnt habe.
http://forum.fernsehkritik.tv/viewtopic.php?f=15&t=13148&start=0#p301075

Unternehmen rechnen ihre Kosten nun einmal etwas komplizierter und genauer aus. Während die Meisten Menschen einfach sehen :Was habe ich vorher im Portemonnaie, Was Hinterher und die Differenz sind dann die Kosten, würde ein Unternehmen das so rechnen würde ernsthafte Schwierigkeiten bekommen.

Ein Beispiel: Jemand der Kein Auto hat überlegt sich ob es günstiger ist mit dem Auto oder der bahn zu fahren. Wenn man jetzt (ich nenne das mal Privat) Rechnet dann müsste man um mit dem Auto zu fahren sich Benzin für sagen wir mal 100€ kaufen und ein Auto für z.b. 10000€. Das bedeutet ich habe Kosten(mit der Privaten Rechnung) von 10100€ und die bahn wäre Günstiger.Jetzt sieht man schon recht schnell das da irgendwas nicht stimmen kann.

In Unternehmen gehört der Anschaffungspreis niemals zu den Kosten, denn (aus wenn der wert eines Auto nur Millisekunden stabil ist) ich bekomme für 10000€ Bargeld 10000€ Auto. (es gibt da Beispiele die Wertstabiler sind)

Wenn ich das Auto viel Später verkaufe z.b. Für 5000€, dann kommen diese 5000€ ja nicht aus dem nichts. Diese 5000€ Waren in dem Auto Fest eingebaut. Wieder mache ich genau das gleiche. Der Käufer des Wagens Tauscht 5000€ Bargeld in 5000€ Auto um. Was ist aber mit den 5000€ passiert die ich für das Auto zusätzlich bezahlt habe?: Diese 5000 sind Verschleiß. Einige dinge (z.b. Die Bremsbeläge) sind Heute als Staub auf der Straße und nicht mehr am Auto. Es gibt aber auch einen Immateriellen Verschleiß (z.b. weil dieses Auto vom Aussehen her nicht mehr dem Zeitgeist entspricht, aber auch einige Dinge mehr). Das Sind Betriebswirtschaftlich Kosten, weil hier etwas verbraucht worden ist.

Solche Kosten ermittelt man über Abschreibungen. Die einfachste Abschreibung ist die Lineare Abschreibung. Ich sage das Auto wird voraussichtlich 10 Jahre halten dann sind das kosten von 10.000/10= 1000€ Pro Jahr. Ich kann aber auch sagen das Auto hält voraussichtlich 100.000 km
dann sind das 10 Cent pro Kilometer. (ohne sonstige Kosten).
Bei einem Auto ist die Abschreibung aber eher regressiv, das ist eine etwas andere Berechnung. Am ende der Laufzeit, ist das Auto aber in jedem Fall 0€ wert. Wenn das Auto dann aber noch funktioniert, dann muss man (das gilt jetzt nicht für die Buchhaltung sondern nur für die Kostenrechnung) die Abschreibung anpassen (dann wird es Billiger)

Wenn man so Rechnet macht man Preise untereinander vergleichbar. Es ist durchaus möglich das am ende das Taxi die billigste Variante ist. Ich werde das jetzt aber nicht ausrechnen.

Klar müssen alle Kosten Berücksichtigt werden.
ABER: wenn du ein Auto kaufst und dann mit der Bahn fährst, ist das auch schon wieder ein Problem.
Da entstehen neue Faktoren die bedacht werden müssen.
Und wenn man eben Betriebswirtschaftlich rechnet, muss man auch die Zeit die man unterwegs ist einrechnen.

Die eine Stunde länger bedeutet in meinem Fall eine verdreifachung der Fahrzeit… Manch einer ist vielleicht 1 Stunde weniger Unterwegs …
Man kann mit keiner Formel einfach sagen, dies oder jenes ist für alle das wirtschaftlichste.

Hi,

Für diese Problematik führt der ADAC Kosten/km-Listen - hier wurde mit knapp 38 Cent/km gerechnet, was kein besonders teures Auto ist. In den Kosten sind alle Kosten die Anfallen eingerechnet (Anschaffung, Wartung, Reifen, Benzin, etc) - imo ist das vollkommen korrekt.
Im Beitrag hätte man darauf hinweisen sollen wie die Kosten zustande kommen.

Das die Kosten für eine Fahrt lediglich 75 Euro Spritgeld anfallen ist doch offensichtlich eine Milchmädchenrechnung. Da hat der TV-Kritiker imo daneben gegriffen, denn auch wenn es nicht so wirklich nachvollziehbar ist, ist es trotzdem korrekt und die Kritik ist in dieser Form voll daneben.

Atti

Da hat der TV-Kritiker imo daneben gegriffen

Das wird er nur nie begreifen. Deshalb spare ich mir auch einen Brief an die Postecke.

Laut ADAC-Tabelle liegt der (im Beitrag verwendete) Opel Zafira Tourer je nach Modell bei 50-60 Cent pro Kilometer (bei als normal anzusehenden 15000 km/Jahr). Bei extremen 40.000 km wären es 30-40 Cent.*

Dh. bei 600 Kilometern und 50 Cent sowie 4 Personen käme man exakt auf die besagten 75 EUR pro Person.

Nichtsdestotrotz ist mir damals, als ich diesen Beitrag im TV sah, dieser Test ebenso aufgestoßen. Zum einen, weil überhaupt nicht erklärt wurde, wonach sich die 75 EUR berechnen. Zum anderen aber ist es zweifelsohne totaler Quatsch, anhand nur einer Fahrt irgendwelche allgemeinen Urteile zu ziehen.

Was hier übrigens noch garnicht betrachtet wurde (mE. aber das Hauptargument), ist der Zeitfaktor. Während ich bei einer 3-stündigen Bahnfahrt nebenbei 3 Stunden in Ruhe arbeiten, Zeitung lesen oder schlafen kann, verbringe ich hinterm Steuer (und nicht selten auch als Beifahrer) die 3 Stunden nur mit panischer Überlebensangst. Bei Dienstfahrten wäre also eigentlich auch der Stundenlohn nochmal draufzuschlagen plus das Risiko, dass der Mitarbeiter nach einem 10-Stunden-Tag auf der Autobahn verunfallt. Lediglich bei Provinz-Regionalbahnen mit utopischen Fahrzeiten hätte das Auto einen Vorteil.


  • Hier Details zur Berechnung der ADAC-Werte

Das ist ja auch, was ich angedeutet habe. Ich bin momentan knapp 45 Minuten länger mit der Bahn unterwegs als mit dem Auto. Durch meine VRR-Monatskarte nehm ich das aber gerne in Kauf, auch wenns an den Bahnsteigen im Moment frostig kalt ist, da wird so ne halbe Stunde schon einmal gefühlt zu einer Ganzen. Viel mehr an zusätzlicher Zeit würde ich dem Zugfahren aber auch nicht einräumen wollen, da man auch im Zug nicht alles erledigen kann, was in einem Haushalt so erledigt sein will. Bügeln oder Kochen ist da doch eher schwierig. Und da ich auch keinen Laptop habe, ist das einzige was ich im Zug machen kann Musik hören oder Lesen. Das entspannt zwar, aber sonst auch nicht mehr.

Wenn du beim Autofahren hauptsächlich ans Überleben denkst, scheinst du irgendwas falsch zu machen. ^^

Bügeln oder Kochen ist da doch eher schwierig.

Kann man beim Autofahren aber auch nicht :wink: Was den Zeitbedarf angeht, bei Regionalbahnverbindungen mit 3-mal umsteigen kann ich das nachvollziehen. Aber bei ICE-Fahrten wie Hamburg-Berlin oder Berlin-Ruhrgebiet ist man da mit dem Zug allemal besser dran. Man kann es halt nicht so pauschal sagen. In manchen Situationen ist sicher das Flugzeug wiederum besser. Es kommt ja auch noch darauf an wie flexibel man ist. Also wie gesagt, der Vergleichstest war natürlich irgendwo Blödsinn.

Wenn du beim Autofahren hauptsächlich ans Überleben denkst, scheinst du irgendwas falsch zu machen. ^^

Ja, nee, immer nur die Anderen :slight_smile:

Das hatte ich ja in dem anderen Posting geschrieben. So ein Tag hat nun einmal nur 24 Stunden und wenn man dann nach 10 Stunden Arbeit noch unendlich lange mit der Bimmelbahn [in meinem Fall zwei REs + U-Bahn] unterwegs ist, schafft man fast gar nichts mehr. Es geht einfach darum, dass man im Zug zwar mehr Aufgaben erledigen kann als als Autofahrer, aber eben auch nicht alles. Von daher halte ich die zeitliche Komponente auch im Regionalverkehr für sehr wichtig. Wie gesagt, ich nutze die VRR-Monatskarte und kann deswegen umsonst fahren, was meinem Geldbeutel echt gut tut, wäre ich aber noch länger als eine 3/4-Stunde oder eine Stunde länger unterwegs als mit dem Auto, wären das ganze zwei + Stunden, die ich am Tag verlieren würde. Und ja, Zeit ist auch Geld.

Wirklich lange Strecken fahre ich kaum (am WE Dortmund - Düsseldorf mit der Karte umsonst), und wenn dann sind sie so lang, dass sich das Flugzeug noch eher rechnet als die Bahn. Eine Strecke von hier nach Berlin würde ich aber z.B. nie mit dem eigenen Auto fahren. Das alte Schätzchen will das nicht mehr, solche Distanzen in so kurzer Zeit. :smt018

Ja, nee, immer nur die Anderen :slight_smile:

Hast du mich schon einmal fahren sehen und jetzt Angst mir wieder zu begegnen? Geb acht, ich erwarte dich! ^^

Dann kommt mein Post hier auch mal rein:

Du kannst doch nicht eine Kilometerpauschale, die als langfristiger Wert angelegt ist (der ADAC selber geht von 60.000 km Verbrauch aus in 4 Jahren), einfach mal so auf eine Autofahrt übertragen.

Da haben wir das Problem.

Natürlich kann man das, man muss es sogar oder sind Verschleiß, Versicherungen, TÜV und Wertverfall(gerade bei Neuwagen) keine nennenswerten Kosten?

Oder wie glaubst du werden Fahrtkosten sonst ausgerechnet? :smt017

Dafür gibt es doch die Kilometerpauschale!

und natürlich muss man da alles (über lange Zeit) mit rein rechnen, sonst ist das eine Milchmädchenrechnung und am Ende fehlt (ne Menge) Geld.
Wie werden z.B. in Firmen die Fahrtkosten oder ganz allgemein die Betriebsstunden von Maschinen ausgerechnet?

Wenn man sich ein spritsparendes Modell kauft sind es dann vielleicht nur noch 60€.

Solche Rechnungen hinken aber trotzdem. Erstmal gehen die vom Listenpreis aus. Heute bekommt man aber selbst deutsche Hersteller bis zu 15% Rabatt (bei Opel wahrscheinlich schon mehr). Das ist ja auch ein Grund für den Wertverfall.
Rechnet man aber den Rabatt ein, sieht es mit dem Wertverfall schon anders aus.
Dazu kommt aber noch, dass viele eh schon ein Auto besitzen. Für diesen Fall ist der erhöhte Wertverfall zu vernachlässigen.

HI,

Man kann sich das Autofahren auch schönrechnen mit “eh-da-Kosten”.

Der TV Beitrag ist sicherlich sehr Kritisierenswert, weil er oberflächlich und nicht nachvollziehbar ist. Die Kritik in der Fernsehkritik-TV Sendung bezieht sich aber auf etwas was korrekt ist und stellt dazu selber falsche Behauptungen auf.
Auf dem Taschenrechner kann man sehen das mit 0,501 Euro/km gerechnet wurde (wieso 0,501 und nicht 0,50 ??) - ein durchaus seriöser Wert.
In der FKTV Serngund wird dann a) behauptet das 3 Personen im Auto sitzen, es sind ja 4 und dann wird gesagt “75 Euro Benzinkosten?” - aber im Ursprungsbeitrag wird nicht gesagt das es sich um Benzinkosten handelt. Ein ziemlicher Lapsus für den sonst so peniblen Fernsehkritker. Inzwischen ist im FKTV Beitrag eine Einblendung wo das relativiert wird und zugestanden wird das man mehr als nur Sprit rechnen muss, aber der Betrag völlig übertrieben ist. Eine Frechheit wie ich finde, denn 50 Cent/km sind wahrlich keine besonders übertriebenen Kosten die dort angesetzt werden, ganz im Gegenteil die sind völlig realistisch.
Und mit dem Spruch “weil dadurch klar wird, das Autofahren billiger ist als Bahnfahren.” begibt sich der Kritiker hier genau auf das Niveau, welches er selber gerne (und zurecht) anprangert. Das ist eine billige Parole von überzeugten Autofahrern, die sich Autofahren gerne schönrechnen (für’s eigene Gewissen oder was-weiss-ich wieso).

“Das ist natürlich völliger Unsinn.” - damit ist wohl alles zu diesem FKTV Beitrag gesagt.

Es passiert zwar selten das der TV-Kritiker daneben greift, aber hier hat er als Ausgleich mal so richtig daneben gelangt.

Atti

Btw: Ich bin selber ein überzeugter Autofahrer, bin mir über die Kosten die ein Auto generiert aber durchaus im klaren. Es gibt zwischen Auto und Bahn halt auch andere unterschiede als die Kosten. Und die sind für mich viel gravierender.

Hallo,

ich wollte auch noch einmal meinen Senf dazugeben: Ich denke, relativ klar ist, dass Holger mit seiner Meinung falsch lag. Ca. 0,5€ je km ist ein realer Wert, da nun einmal die NK des Autos herunter gerechnet werden muss. Die Aussage, dass man die sowieso tragen muss, ist bei dem Vergleich mit der Bahn nicht statthaft.
Trotzdem ist es möglich bei richtigem Autokauf und co. in die Werte von 0,3€ pro km zu kommen. Und dann sind es nur noch 60€ pro Person für die Fahrt. Schaut man sich mal die Bahnseite an, muss man über Wochen voraus planen, um den genannten Wert zu erreichen. Zudem scheinen hier die Nebenkosten überhaupt nicht beachtet worden zu sein, die es sehr wohl auch für Bahnfahrer gibt. Zudem würde selbst am Freitag Abend, trotz de Rushhour in Hamburg, die Fahrt mit KfZ deutlich schneller sein.
Am Ende bleibt es eben, wie es schon immer war: für den einen ist die Bahn günstiger und entspannter, für den anderen das Kfz. Ich wage mal zu behaupten, dass die MfG sehr oft die günstigste Alternative ist.

Was mich auch mal interessieren würde, woher die Poster hier die Arroganz besitzen und wie selbstverständlich sagen, dass die Bahn umweltfreundlicher ist? Wo sind dafür die seriösen Quellen? Und wie kann das so selbstverständlich sein, wenn gerade einmal das E-Auto bei vergleichbarer Größe, den Verbrennungsmotor eingeholt hat. Ganz zu schweigen von der Akkuherstellung…

Der Vergleich Elektro-Lok und Elektro-Auto funktioniert ja auch so unglaublich gut …
Die Größe der Motoren, die Art der Speisung (direkt, zwischengeschalteter Akku), die Zahl der Transformationen, die Länge und Qualität der Leitungen zwischen Kraftwerk und Verbraucher, die Unterschiede beim Reibungsverlust zwischen den Systemen Rad/Schiene und Rad/Straße, die zurückgelegten Strecken zwischen Anfahrt und Bremsen, … hans_wurst, der Name ist Programm. :ugly

Wie schon gesagt, dann muss man Quellen nennen um zu zeigen, dass der Zug/der Bus deutlich umweltfreundlicher ist. Das ist aber natürlich schwierig seine Thesen zu untermauern. Ein wenig Gequatsche wirds schon richten, damit keiner solch eine These hinterfragt. Oder noch besser, Beleidigungen…

Du kannst dir bei der Reiseauskunft der Bahn zu jeder Anfrage auch den Vergleich mit anderen Transportmitteln (PKW, Flugzeug) anzeigen lassen (das Blümchen, neben dem “UmweltMobilCheck” steht). Das Ganze ist wissenschaftlich fundiert.

Beispiel:
Bentheim Bad, ab 2013-02-08 09:58
Binz, an 2013-02-08 17:32
Fahrt mit WFB, IC; 3-mal umsteigen; Dauer 7:34 (repräsentativ für diese Strecke)

Komponente…Einheit pro Person und Fahrt…Bahn…PKW
Energieressourcenverbrauch…umgerechnet in l Benzin…19,2…46,3
Kohlendioxid…kg…34,9…99,0
Feinstaub…g…3,9…10,5

Dazu auch: Auto nur voll besetzt so CO2-sauber wie Regionalzug [zeit.de]

Noch Fragen, Hauser?

Hab ich gemacht:

Komponente Einheit pro Person und Fahrt Bahn PKW PKW Flugzeug Summe
Energieressourcenverbrauch umgerechnet in l Benzin 23,1 11,6 6,6 35,7 42,3
Kohlendioxid kg 39,2 24,7 14,1 77,0 91,1
Feinstaub g 2,1 2,6 1,5 5,7 7,2

Wo ist dort jetzt diese überragende Dominanz bei der Umweltbilanz für die Bahn? Und natürlich hat die Bahn auch “zufällig” die Verbindung vorausgewählt, die die langsamste bei gleichem Preis ist. Das sind die Zahlen mit der ICE-Verbindung.
Trotzdem muss man zugeben, dass der Verbrauch des PKWs sehr weit unten liegt und deutlich höher sein könnte…Trotz allem ist der PKW der Bahn nicht deutlich unterlegen.
Und auch bei der Verbindung wäre selbst mein 2l Benziner vom Sprit her noch günstiger.

Danke für den Link, sehr brauchbar. Da scheint die Bahn wirklich vernünftige und recht neutrale Werte zu benutzen.

Edith sagt: Formatierung der Tabelle stimmt mit Eingabefeld nicht überein, wird deswegen nicht weiter angepasst

Zu der Bahn vs Auto Sache:
Die Diskussion ist schon so alt, die Argumente auch. Wenns in die Richtung “Jetzt nehmen wir mal alle Kosten auseinander” geht, wird oft der Sachverhalt angenommen, dass man komplett schwarz-weiss sieht, also NUR Auto oder NUR Bahn. Die Bahnfahrt wird dann “schöngerechnet”, indem man sagt, dass das Auto ja Nebenkosten hätte. Natürlich ist das richtig, das Argument gilt dann aber nur, wenn man tatsächlich garkein Auto hat.

Für Autobesitzer, die sich zwischen Auto- und Bahnfahrt entscheiden sollen wäre die Rechnung dann eine andere, weil die fixen laufenden Kosten (Versicherung, Anschaffungskosten etcpp) ja trotzdem vorhanden sind - auch wenn ich die Bahn nehme!

Dann kommt noch die Wahl des Autos dazu, die überhaupt nicht berücksichtigt wird, und in solchen “allgemeinen” Rechnungen immer ein ominöses Mittel genommen wird. Mit etwas Augenzwinkern kann man in einen Ford Ka von 2000 (Neupreis damals: ca. 9000 Euro, wenn ich mich recht entsinne) kann man 5 Leute transportieren. Die kann man natürlich auch mit einem 7er BMW oder einem VW Sharan kutschieren, und plötzlich “explodieren” die Nebenkosten.

Und Argumente wie “Man muss die Zinsen berücksichtigen, die man bekommen hätte, wenn man den Neuwagenpreis angelegt hätte”. So ein absurder Blödsinn. 1.: Auf Girokonten gibts defacto fast garkeine Zinsen mehr, auf “sichere” Anlagen bekommt man heute vllt noch 2%. 2.: Wer 30.000 Euro für einen Neuwagen “einfach so” über hat, wird das auch in irgendeiner Weise angelegt haben und nutzt den Zinsgewinn eh schon. Wie gesagt, WENN, aber das ist meistens nicht der Fall.

Was auch nicht berücksichtigt wird:
Ein Weg wird in solchen Rechnungen immer von Bahnhof zu Bahnhof berechnet. Aber wer bitteschön fährt zB nach Hamburg um sich dort den Bahnhof anzuschauen. Eben… eigentlich niemand. Man muss schon “von eigener Haustür nach Zielhaustür” rechnen,… das kann dann ein Hotel oder auch Freunde sein. Die wohnen aber meistens eher seltener am Bahnhof, und oft ist es doch so, dass der Bahnhof dann weiter entfernt ist, und somit noch Geld für den ÖPNV dazu kommt, während man mit dem Auto direkt bis dorthin fährt. Und unterm Strich ist das in der Praxis oft auch noch schneller als Zug + ÖPNV.

In der Praxis ist es bei mir persönlich so, dass sich die Autofahrt meistens immer dann rentiert, wenn man schon zu zweit ist. Beispiel: Ein Zugticket Münster-> Berlin kostet pro Person ca. 100 Euro. Macht zu zweit hin und zurück 400 Euro! Der Preis ist für eine spontane Fahrt ohne tagelange Vorbestellung und Zugbindung. Auch eine 10stündige Klüngelfahrt zum Billigpreis ist nicht berücksichtigt.
Die Strecke mit dem Auto beträgt ca. 500km, bei 8l/100km also 40l bei einem Preis von 1,60 sinds 80 Euro, macht 160 Euro Spritkosten. Man kann garnicht soviel Nebenkosten und Abschreibungen haben, dass die (rechnerischen) Kosten über 400 Euro kommen. Und wenn die Karre mit 4 Leuten fährt ist die Rechnung - für mich - glasklar.

Anders ist es, wenn man alleine fährt, und nicht mehr Sachen transportieren muss, als man tragen kann. Da lohnt es sich schon mal die Preise bei der Bahn zu prüfen.

Unterm Strich ist die ganze Diskussion eh müßig, weil ganz, ganz viele Faktoren sehr individuell sind, und man eigentlich keine allgemeine Aussage machen kann. Jede Seite (pro Bahn oder pro Auto) kann sich die Rechnung so legen, dass es der eigenen Argumentation zuträglich ist. Das hilft dem Individuum aber nicht, da es jeder selber aufgrund der eigenen Faktoren berechnen muss.

Was auch stark an der Umweltbilanz der Bahn nagt ist das man durchaus anstelle von Bahngleisen / Schneisen auch Bäume an deren Stelle haben könnte, rechnet man das mit ein kommt man auf ganz andere Vergleichswerte.

Ungeachtet dessen bin ich Bahnfan, aber dennoch ist nicht alles grün was einem als grün verkauft wird. :slight_smile: