„Stern TV“ brachte diese Woche einen interessanten Beitrag über das Leid deutscher Radfahrer, von denen einige sich anscheinend sehr benachteiligt im Straßenverkehr fühlen.
Zugeparkte Radwege, unmögliche Verkehrsführung, drängelnde Autofahrer - Radler fühlen sich auf deutschen Straßen benachteiligt. Jetzt sollen sie (laut neuem StVO 2013) für Fehlverhalten noch mehr büßen.
http://www.stern.de/tv/sterntv/anarchie … 07333.html
Verlangt werden mehr Rechte. Der Staat behandle den gemeinen Radler wie einen Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse, die Autofahrer sowieso.
Besonders militante Exemplare, wie der im Beitrag gezeigte und in der Sendung interviewte „Bernhard Stoevesandt“, die das Fahrrad für das „Verkehrsmittel der Zukunft“ halten und sich selber „Kampfradler“ nennen, rufen sogar zum zivilen Ungehorsam auf, was im Klartext heißt, sich auf dem Rad die fehlenden Rechte einfach rauszunehmen, bewußt den Straßenverkehr zu behindern.
Ach ja, und das Ganze möglichst auf Video aufzunehmen.
Dem Fahrrad wird in der Zukunft eine weitaus größere Bedeutung zukommen als in den letzten Dekaden. Gerade auch in Hinblick auf die Knappheit des Rohöls und die Notwendigkeit alternativer Transportmöglichkeiten.
Wir verstehen das Fahrrad aber als fortschritliches Bewegungsmittel und fordern gleiche Bedingungen für Fahrräder:
•Gleich viel Raum für alle Verkehrteilnehmer_innen: Autos, Busse/Bahnen, Fahrräder und Fußgänger_innen.
•Gleiche Ampelzeiten für Alle.
•Wenn getrennte Wege, dann in einer Qualität und Breite, die regulären Autofahrbahnen entspricht.
•Eine Verkehrplanung in der Fahrräder überall als gleichwertig aufgenommen werden – und dies sich auch in den Ausgaben der Verkehretats widerspiegelt.
•Einen Umgang von motorisierten Vekehrsteilnehmer_innen, der Fahrräder als gleichberechtigt und nicht als untergeordnet betrachtet.
http://kampfradler.blogsport.de/
Ich wußte ja wirklich nicht, welches Martyrium die armen Biker mittlerweile durchleben müssen. Bin selber nicht mehr Rad gefahren, seitdem ich einen Autoführerschein habe. (Selbst eine Radtour hab’ ich mit dem Auto absolviert, bzw. am Ziel auf die Meute gewartet.)
Also damals als Jugendlicher aufm Rad kam ich eigentlich ganz gut zurecht mit Verkehr und Autos. Meine größte Sorge waren eher Fahrraddiebe. Ich glaub’ nicht, dass sich seitdem das Verhalten der Autofahrer oder der Straßenverkehr allgemein groß verändert hat.
Auf der anderen Seite: Als Kind und Jugendlicher weiß man aber auch noch nicht richtig, welche Rechte einem wirklich zustehen.
Interessant ist: Beim Thema Auto und Verkehr scheinen die Emotionen sofort unnötig hochzukochen.
Der andere Fahrradfetischist aus dem Beitrag, der einen Pro-Fahrrad-Blogg betreibt, wurde nach der Ausstrahlung shit-gestormt von Autoextremisten.
http://www.radfahren-in-koeln.de/2013/05/10/fanpost/
Was meint ihr?
Braucht die StVO eine Reform zu Gunsten des Drahtesels, oder muss man diesen Protest als Querulantentum abhaken?
Also ich persönlich bin manchmal auch genervt, wenn ein Radfahrer mitten auf der Straße fährt, und dann bin ich mir immer unsicher, ob ich ihn anhupen sollte oder ob er zurecht die Fahrbahn blockieren darf. Ich hatte das mal so gelernt, dass man sich als Radler möglichst rechts am Rand halten sollte. Scheint ja - laut Beitrag - nicht Pflicht zu sein.