Grass und sein Werk ist ja zur Zeit ein Dauerthema, kein Wunder dass es auch bei Aspekte ein Thema war. Aspekte interviewte Grass und Broder und schneidet dieses als eine Art Streitgespräch zusammen. Der Titel “Grass contra Henryk M. Broder” suggeriert selbiges. Dumm nur, dass das Interview mit Broder vor der Veröffentlichung des Gedichts entstand und so Broder nie Bezug auf dieses nahm. Hier wird etwas vorgetäuscht, was nie der Fall gewesen war. Ein seriöses Magazin würde entweder kennzeichnen, dass es sich hier um ein altes Interview handelt (“Interview vom …”) oder hätten eben das Interview wiederholt.
Das Interview mit Broder ist aber 1 Tag vor der Veröffentlichung des Gedichts entstanden, so dass man Aspekte schon fast unterstellen muss, dass dies absichtlich so eingefädelt wurde.
Eingefädelt? Naja nee, oder? Da hätten sie ja im Voraus von der Grass-Aktion wissen müssen. Das Interview mit Broder war einfach im Zusammenhang mit seiner Buchveröffentlichung entstanden.
Das Fiese ist halt nur, dass durch die Schnittfolge der Eindruck entstand, Broder hätte direkt auf Grass reagiert und das Interview hätte unter dem Wissen des Grass-Gedichtes stattgefunden.
Der Vollständigkeit halber… Broder: Fuck you, ZDF!
Das Fiese ist halt nur, dass durch die Schnittfolge der Eindruck entstand, Broder hätte direkt auf Grass reagiert und das Interview hätte unter dem Wissen des Grass-Gedichtes stattgefunden.
Skandalös genug. Was soll’n das? Ehrlich: mich kotzen diese Zusammenschnitte respektive Möchtegern-Zusammenhänge richtig an. Und sowas bei den ÖR. :smt011
Ein seriöses Magazin würde entweder kennzeichnen, dass es sich hier um ein altes Interview handelt („Interview vom …“) oder hätten eben das Interview wiederholt.
- Ich betrachte „Aspekte“ nach wie vor als seriöses Magazin.
- Es handelt sich schließlich auch nicht um ein „altes“ Interview, sondern um eines das extra für diese Sendung aufgenommen wurde.
- Der Zusammenschnitt sollte nur beweisen, was beide, unabhängig voneinander, von der Sache halten.
Da Broders Ansicht über Grass bereits vorher feststand konnte man das praktischerweise so schneiden. - Im Prinzip zeigt uns dieser Vergleich auch mal wieder, welch politische Dünnbrettbohrer beide bei dem Thema sind.
@P-Joker: IMO ist es schon ein Unterschied. Es wär ja ungefähr dasselbe, als wenn z.B. direkt nach dem Bekanntwerden der Missbrauchsfälle in der Kirche ein älteres Statement eines Kirchenoberst in einen aktuellen Bericht geschnitten wird, wo er sagt “In der Kirche gibt es keinen sexuellen Missbrauch”. Und zwar so geschnitten, als würde er das gerade aktuell, unter dem heutigem Wissen sagen. Was ihn natürlich total albern aussehen ließe. Wenn man im Bericht erwähnt, dass er die Aussage vor Bekanntwerden getätigt hat, ist es halt eine komplett andere Situation.
Das „Grass wegen Herzproblemen in der Klinik“-Zeug wurde mal ausgeblendet. Laut Nachricht war der Aufenthalt „lange geplant“ - unabhängig davon geht es hier um das Fernsehen, also die Sendung „Aspekte“.
Und nicht darum, dass jetzt auf 2 Seiten gemutmaßt wird, ob der „lange geplante Aufenthalt“ vielleicht ein „kurzfristiger notwendig gewordener Aufenthalt aufgrund obiger Sendund“ ist.
Mit der Art des Beitrags - die ja schließlich kritisiert wird - hat das nämlich in jedem Fall nix zu tun
Eingefädelt? Naja nee, oder? Da hätten sie ja im Voraus von der Grass-Aktion wissen müssen. Das Interview mit Broder war einfach im Zusammenhang mit seiner Buchveröffentlichung entstanden.
Solche Veröffentlichungen werden ja häufig schon unter den Journalisten diskutiert. Einige werden schon im Vorfeld den Text vorliegen haben, noch mehr wissen in etwa, was morgen veröffentlicht wird. Was ist also so unwahrscheinlich, dass es die Verantwortlichen von Aspekte nicht wussten, dann ein Tag später das Gedicht abgedruckt wird?
Im Kontext ist das Interview alt, da hilft es auch nicht, dass es einen Tag zuvor aufgenommen wurde.