ARD und ZDF und die Sportrechte

In den letzten Tagen geisterte es immer wieder durch die Presse, was ARD und ZDF für Sportrechte ausgeben.
Wenn man die Summen so sieht, kann man das Gejammer von der “knappen finanziellen Lage” der öffentlich rechtlichen Sender und das Rechtfertigungsargument der Grundversorgung wirklich überhaupt nicht mehr nachvollziehen.

Hier einige Links zu den Summen, die ARD und ZDF für Sportrechte rausgehauen haben:
3 Jahre Champions League Übertragungsrechte fürs ZDF: 50 Millionen Euro

http://www.kicker.de/news/fussball/chle … e-aus.html

3 Jahre Boxen in der ARD (Wohlgemerkt nichtdie Klitschkos): 54 Millionen

http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1 … 15,00.html

Mich als Zuschauer interessiert es überhaupt nicht, ob das eine Champions League Spiel alle zwei Wochen jetzt auf Sat 1 oder dem ZDF läuft. Mit dem kleinen Unterschied, dass ich die Kosten beim ZDF über meine Gebühren direkt bezahle.

Die Bedödelung der Massen will gut bezahlt sein, sonst gehn die womöglich noch demonstrieren. Es hat seinen Grund warum ARD und ZDF andauernd nur einlullendes Heile-Welt-Programm rausföhnt und Frau Merkel ihre unpopulären Gesetzesnovellen immer während der WM durchbringt. Intelligentes Fernsehen zur Erziehung mündiger Wähler, wo kommen wir den da hin… </zynismus_off>

^^ :smt017 Was hat das denn mit dem Threadthema zu tun?

ARD und ZDF verengen die Sportberichterstattung auf einige wenige Trendsportarten - Fußball, Boxen, Biathlon - und vernachlässigen darüber ihre verdammte Pflicht, mit ausreichender TV-Präsenz den Breitensport zu fördern. Den deutschen Teams in Handball, Eishockey, Leichtathletik, Tennis fehlt u.a. auch deshalb der Nachwuchs, weil diese Sportarten im Fernsehen außerhalb der Olympischen Spiele kaum noch Beachtung finden. Exemplarisch dafür steht der kleinkarierte Poker um die Liverechte für die Leichtathletik-WM, der sich zwar pekuniär gelohnt, aber für nachhaltige Misstimmung mit den Aktiven gesorgt hat.

Stattdessen wird jeder Rummelplatzboxkampf mit Lichtdom und Tschingderassabum zum Fight des Jahrhunderts hochgejazzt und jeder Drittligakick mit fünfzehn Kameras flächendeckend ausgeleuchtet.
Die Öffentlich-Rechtlichen bilden hier ein unseliges Deutungskartell mit den Privaten. Die deutschen Sportfans haben ein unverschämtes Glück, dass Eurosport hierzulande Free-TV ist, obwohl der Sender im Rest Europas nur als Pay-TV empfangbar ist. Ohne Eurosport bliebe die Mattscheibe jenseits der auf dem Rechtemarkt teuer umkämpften Topevents allzu oft zappenduster.