ARD und ZDF beuten Dokumentarfilmer aus

Zur Zeit geht grade das Thema hier durchs Netz „Illegale Downloads schaden uns weniger als ARD und ZDF“
http://www.golem.de/news/dokumentarfilm … 92196.html

für mich als jemanden der Abends gern mal eine Doku schaut hört sich das sehr traurig an. Immerhin gehören viele Dokus zu der letzten guten Unterhaltung im TV.

Die Vertragsbedingungen der Öffentlich-Rechtlichen seien weit schlimmer für den deutschen Dokumentarfilm als alle jemals illegal kopierten Filme. Wiederholungsrechte und Internetverwertungen würden den Kreativen durch Knebelverträge weggenommen.

Ich glaube das ganze ja prinzipiell, da auch beim Schreib-Journalismus finanziell momentan bittere Zeiten herrschen und die Honorare viel zu niedrig sind, aber in diesem Artikel fehlen Belege oder direkte Aussagen von Betroffenen. Auch die Presseerklärung der “Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm” gibt da erstmal nicht viel her.

[Beitrag eingefügt]

Hy Leute.Hab eben eienen interessanten Artikel gelesen wie sehr sich die öffentlich-rechtlichen Sender um ihre Dokumentationen bemühen.Hier der link:
http://winfuture.de/news,70014.html

1.) Was willst DU uns jetzt damit sagen? DEINE Ansicht, DEINE Meinung, DEINE Beurteilung?

[Nach Zusammenführung hinfälliger Hinweis rauseditiert]

Das ist so eine typische Golem-Meldung.

Dokumentarfilmer haben ja eine gewisse Sonderrolle. Eigentlich müsste sie ja glücklich sein, dass es die ÖR gibt, denn ansonsten könnten sie ihre Arbeit nicht in der Art machen, wie es das ÖR ermöglicht. Das ÖR ist ein größerer Förderer für Medien wie Dokumetarfilme und das ist auch meiner Meinung auch einer Aufgabe des ÖR.
DVDs werden dagegen eher weniger Verkauft.

Ist halt jetzt die Frage, wie das den an die neuen Medien angepasst werden soll. Also wie viel extra bezahlt werden soll, wenn es die ÖR auch im Internet veröffentlichen. Ich denke so recht viel höher kann der Betrag nicht ausfallen.
Und wenn es die Dokumentarfilmer nicht passt, können sie ja eine andere Verbreitungsquelle sein, es muss ja nicht das ÖR sein. Von "schaden kann also keine Rede sein.

Wie sieht denn eine “typische” Golem-Meldung aus?

Mit deiner Erklärung, wären die Dokumentarfilmer auf Gedeih und Verderb den ÖR ausgeliefert … und müssten dabei auch noch glücklich sein, da der Lohn ja von den ÖR stammt. Es scheint doch nicht ganz von der Hand zu weisen, dass die ÖR ihr Quasi-Monopol bei den Dokus ausnutzen.

Nein, es gibt sicherlich auch Dokumentarfilmer, die nicht für das ÖR arbeiten. Aber das ÖR ermöglicht vielen Dokumentarfilmern so zu arbeiten, wie es ihnen sonst nicht möglich wäre.
Sie werden also schon großzügig unterstützt. Wenn sie aber anderer Meinung sind, dann sollen sie sich doch dem freien Markt stellen und schauen, ob sie dann wirklich mehr verdienen.

Du überspringst meine Frage. Wie sieht denn eine “typische” Golem-Meldung aus? Ich möchte wissen wieso du derart starke Vorbehalte gegen diese Plattform hegst.

Aber zu deiner Meinung: Das ist eben der Clou, dass die Privaten sich kaum ernsthafte Dokus leisten, weil der Preis unverhältismässig Hoch ist verglichen mit den möglichen Einnahmen.
Dann bleiben nur noch die ÖR, die wegen Ihrem Auftrag verpflichtet sind, Dokumentationen zu zeigen. Dadurch entsteht ein Quasi-Monopol bei den ÖR auf anspruchsvolle Dokumentationen. Die Privaten zeigen im Gro nur noch billig übersetzte Panzerdokus aus Amiland, so wie extrem Oberflächlicher und billig produzierter Schrott in den Fensterprogrammen. Ich mag mich noch gut erinnern an die Zeiten, wo RTL(oder wars Vox?) jeweils Samstag Abends und Sonntag Morgens hochwertige Spiegel-Dokus gezeigt hatte.

Nun willst du ernsthaft den Dokumentarfilmern sagen dass sie selber schuld sind, an ihrere Misere? :ugly

Was ist denn die Alternative zum ÖR? Die Privaten finanzieren das nicht mehr. Dann bleibt nur noch Pizza backen, oder für 10Cent pro Paket für DHL-Subunternehmer arbeiten.

Ich kann deinen Standpunkt nicht ernstnehmen, da du die wahren Täter in Schutz nimmst.

Wie sieht denn eine „typische“ Golem-Meldung aus? Ich möchte wissen wieso du derart starke Vorbehalte gegen diese Plattform hegst.

Nimm ihm doch dies Argument, indem Du auf eine der anderen Seiten verlinkst, die diese Pressemitteilung gebracht haben.
Es gab ja auch eine Antwort von ARD/ZDF.

Das ZDF konterte, diese Vorwürfe seien ein Beleg dafür, „dass der AG Dok offenbar an ernsthaften Verhandlungen nicht mehr gelegen ist. Das ZDF verhandelt parallel mit der Allianz Deutscher Produzenten konstruktiv und erfolgreich über Terms of Trade für den Dokumentarfilm“. Die AG DOK verweigere sich weiteren Gesprächen.
Ähnlich äußerte sich die ARD: Es sei in „substanziellen Fragen Konsens erzielt“ worden, dennoch habe die Dokumentarfilmer-Seite die Gespräche „einseitig für gescheitert erklärt“. Die Sender seien weiterhin bereit, über die Vertragsbedingungen für Dokumentarfilmer zu verhandeln.

Sicherlich ist es so, dass Dokumentationen durch die Talkschiene in der ARD in den Hintergrund getreten sind. Die Sendeplätze, auf denen noch Dokus ausgestrahlt werden, sind rar. Von beiden Seiten gehts da um Geld, ich würde das alles nicht überbewerten.

Nein, das ist noch immer kein Beleg, wieso man allgemeine Vorbehalten gegenüber Golem.de haben sollte. Der Beitrag ist halt kurzgehalten, aber nicht falsch.

Ausserdem ist das Statement ARD/ZDF eine 0815-Meldung um ihre Position zu vertreten. Alles andere wäre direkt ein Schuldeingeständnis.

Von beiden Seiten gehts da um Geld, ich würde das alles nicht überbewerten.

Das Problem ist, dass verschlechterungen immer in kleinen Schritten gemacht werden, damit es möglichst wenigen auffällt. Aber eben bei den ÖR, die eine gewisse Moralische Verpflichtung haben, dürften diese Kapitalistischen Interessen nicht vorhanden sein. Aber so ist es nun mal, und darum muss es sofort und direkt angeprangert werden.