ARD löscht Webangebote

Wie tagesschau.de bekannt gibt, werden derzeit massiv Inhalte aus dem Onlineangebot entfernt. Nicht, dass mich das persönlich interessieren würde, aber gleichzeitig flattern fröhlich weiter GEZ-Briefe ins Haus, dass man für PCs mit Internetanschluss ebenfalls zahlen müsse, weil es ja ein so umfassendes Webangebot gebe. Mal davon abgesehen, dass sich für das Webangebot genauso wie für den Sender viele hier überhaupt nicht interessieren, ist es ziemlich dreist und eine Frechheit obendrein, nun Inhalte in solchem Ausmaß zu entfernen, für die der Bürger bezahlt hat und die ihm rechtmäßig zustehen. Gewissermaßen haben wir es mit einer ganz neuen Form des Datendiebstahls zu tun.

Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/telemedien100.html

Mal ganz langsam. Fangen wir doch mal mit dem ersten Satz an

Als Folge des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag

Also: Die ARD tut das nicht freiwillig. Vor einiger Zeit gab es eine Beschwerde des VDZ* in Brüssel, dass die ÖR Sender zunehmend Sachen ins Netz bringen, die nicht mehr von ihrem Auftrag gedeckt sind, z.B. Kochrezepte, Ratgeber etc. Als Folge wurde beschlossen, dass es diesen Dreistufentest geben soll, und einige Sachen gelöscht werden, die nämlich nicht sendungsbegleitend sind.
Vielleicht sollte man mal genau nachschauen, was da gelöscht wird, so deutlich wird das ja nicht in dem Text. Natürlich kann man der Meinung sein, dass die ÖR alles mögliche ins Netz stellen können, aber willst Du dann, dass deswegen die Gebühren erhöht werden? Andererseits fürchten die Zeitschriften natürlich um ihren Umsatz, aber das Verfahren jetzt ist ja auch ein Kompromiss.
Was zum Lesen.
Was zum Gucken und Lesen.
Du siehst, man muss sich etwas schlau lesen, sonst fällt man auf einseitige Berichterstattung rein. :smt006

*Verband Deutscher Zeitschriftenverleger

Als Interessant empfand ich die Berichterstattung in den ARD Nachrichten dazu. Der gesamte Bericht sollte einem Suggerieren, das die Zuschauer die Verlierer sind. Die gefärbten Berichte der ARD und des ZDFs sind unerträglich. Hier mal ein Beispiel von ZAPP die ich eigentlich immer gut fand… bis jetzt.

[video]http://www.youtube.com/watch?v=mSdYCaDudv8[/video]

Kein Wort davon, das mit Gebührengeldern, Unternehmen Konkurrenz gemacht wird, die nicht den Luxus von Geldeintreibern haben und um ihr Überleben kämpfen müssen.

Diese Löschregelung ist auch absoluter Blödsinn, bei dem der Verlierer der Zuschauer ist. Das Zeug wurde schon produziert und bezahlt. Diese Regelung sollte bald geändert werden.
Das Onlineangebot der ÖR finde ich aber generell sehr gut und ich nutze es gerne und häufig, ich persönlich finde es bedauerlich, wenn es so nicht mehr stattfinden kann, erst recht, wenn man bedenkt, dass sich die Fernsehlandschaft ändern wird. Es ist davon auszugehen, dass Fernsehen und Internet zusammen wächst, und durch Verweise aus einer Fernsehsendung direkt auf weitere Informationen im Internet verwiesen werden können.

Und solange Internetsurfer nicht bereit sind, für Onlineangebot zu bezahlen und sich alles nur kostenlos aus dem Netz beziehen wollen, dürfen sie sich auch nicht beschweren, wenn anderen Unternehmen das Geld fehlt. Es muss den Benützern bewusst werden, dass dahinter sehr viel Arbeit steckt, die bezahlt werden will, auch wenn es nicht mehr auf ein Stück Papier gepresst ist.

Die meisten Online Portale können sich sehr gut über Werbung finanzieren. Was würdest du denn davon halten, wenn man für Pro7 und RTL Geld bezahlen müsste ?

Ich find die Regelung absolut Käse. Die kosten für die Erstellung und Bereitsstellung der Daten steht glaub ich in keinem Verhältnis zu den Kosten die durch die Löschung eingespart werden, über das Kostenargument kann man da glaub ich nicht drangehen.

Klar nervt es die Presse, das verstehe ich gut, aber als Konsument muss ich einfach sagen dass das was ARD und ZDF in ihren Internetangeboten an Videos bereitstellen ist einfach um längen besser als alles was man auf Bild.de, welt.de, SPON und so weiter finden kann. Und da finde ichs einfach nur schade wenn bei unseren heutigen, technischen Möglichkeiten noch Webangebote und Videos gelöscht werden.

Darum geht es ja nicht . Das ARD kann sich die teuersten Webseiten leisten und muss nicht ums überleben kämpfen. Ich glaube niemand hier will ein Monopol der ARD in Sachen Internetinformation. So wird es aber kommen wenn die ARD, kostenintensiv den Anderen die Kunden abwirbt. Meiner Meinung nach, haben die öffentlich rechtlichen nichts im Internet zu suchen.

Nur ein Beispiel: Die Junge Firma “Kochrezepte” gibt sich viel mühe Ihren Internetauftritt Informativ zu gestallten. Die Firma finanziert ihre angestellten, den Webspace und das Büro mit Klicks also Werbung. Das versucht sie so unauffällig wie möglich zu machen. Jetzt kommt die ARD und veröffentlicht Werbe-frei und Kostenlos, Rezepte im Internet. Die User verlassen immer mehr den Internetauftritt der Firma Kochrezepte was diese dazu zwinkt mehr Werbung zu machen. Schon bald kann die Firma sich nicht mehr Finanzieren und muss Konkurs anmelden. 2-3 feste Mitarbeiter sind nun Arbeitslos und der Chef hat nen Arch voll schulden. Danke ARD !!! Danke Gebührenzahler !!!

Das soll mit dieser Regelung verhindert werden und das ist auch gut so !!

Entschuldigung! Aber ich muss doch auch für Pro7 und RTL Geld zahlen. Die finanzieren sich doch auch nicht aus der Liebe ihrer Zuschauer. Bei jedem Produkt, dass ich kaufe und für das auf diesen Sendern Werbung gemacht wurde geht beim Kauf ein Teil meines Geldes an die Sender. Dann kommen noch Subventionen hinzu, wie beispielsweise der Kabelpfennig.

Privatsender sind nicht gratis, sie kosten der Gesellschaft genau so Geld wie die öffentlich rechtlichen Sender. Nur bei den Privatsendern ist das besser verschleiert.

Niemand zwingt dich die in der Werbung angepriesenen Produkte zu kaufen.

Woher weiß ich denn, welche Produkte in der Werbung angepriesen werden?

De facto ist es so, dass wir alle für Kulturgüter zahlen. Das ist im Prinzip auch nicht schlimm, nur dann sollten wir auch alle Zugriff auf diese Kulturgüter haben, und die Macher von Kulturgütern auch ein Bewusstsein für ihre gesellschaftliche Aufgabe haben. Auch werbefinanziertes Fernsehen kann funktionieren, man muss nur mal über den Ärmelkanal schauen. Ich bin inzwischen fest davon überzeugt, dass es hier in Deutschland nur noch am Willen liegt. Die Sender, egal ob öffentlich rechtlich oder privat, wollen einfach nur unser aller Geld verplempern ohne dafür vernünftiges Programm zu liefern.
Es ist eine Ausrede dass gutes Programm teuer sei und keine Einschaltquote bringt.

Ich denke wir müssen in Deutschland vielleicht generell die Lizenzvergabe überdenken und als wichtigsten Punkt das Kriterium einführen ob der Sender seinen Beitrag zur kulturellen Vielfalt leistet. RTL würde dann wohl wieder nach Luxemburg auswandern müssen, ProSiebenSat.1Kabel1N24Sixx9Live würde dann auf einen Sender zusammenfallen und einige Dritten würden sich komplett neu ausrichten müssen, oder fusionieren.

Das Problem mit der Einstellung “man muss ja nichts zahlen”-Mentalität die von so vielen GEZ-Gegnern vertreten wird ist, dass sie den Privatsendern einen Freibrief ausstellt. Die Privatsender können, wenn man dieser Argumentation folgt, beliebig schlechtes Programm machen. Dass jedoch viele Leute keine andere Wahl haben, als sich über das Fernsehen zu informieren und zu unterhalten, wird häufig vergessen. Es gibt nunmal Leute die nach einem langen Arbeitstag nicht mehr die Energie haben ein Buch zu lesen oder sich über das Internet zu informieren. Die machen halt die Glotze an. Und wenn sie Kabelfernsehen haben, dann bekommen die auch (fast) nur Privatsender. Da wäre es schön, wenn die mal zumindest ein Programm anbieten könnten, welches intellektuell zumindest einen Einstieg bietet.

Woher weiß ich denn, welche Produkte in der Werbung angepriesen werden?
Das sind wohl in der Regel Markenprodukte. Aber völlig unabhängig davon, ob ein Produkt beworben wird oder nicht, kannst Du ja einfach überlegen, ob Dir ein Produkt das Geld wert ist. Was die Herstellerfirma mit dem Geld macht, könnte Dir einfach egal sein.

[…] und die Macher von Kulturgütern auch ein Bewusstsein für ihre gesellschaftliche Aufgabe haben.
Das klingt so, als sollte man „Macher von Kulturgütern“ (=Künstler?) einschränken. Da bin ich absolut dagegen. Wenn wir Inhalte nach „gesellschaftlich richtig“ oder „falsch“ sortieren, sind wir auf ganz dünnem Eis.

[…] ob der Sender seinen Beitrag zur kulturellen Vielfalt leistet.
Nunja, Konkurenz gäbe es dann wohl nichtmehr. Und wieder: Wer soll das entscheiden?

Die Privatsender können, wenn man dieser Argumentation folgt, beliebig schlechtes Programm machen.
Sie können nur Programm machen, das geschaut wird. Ist es dann wirklich schlecht? Und damit meine ich jetzt objektiv schlecht, denn subjektiv sind wir uns wohl einig. Ich werfe die Frage mal so in den Raum; ich will nicht sagen, dass das private Programm objektiv gut ist!

Dass jedoch viele Leute keine andere Wahl haben, als sich über das Fernsehen zu informieren und zu unterhalten, wird häufig vergessen. Es gibt nunmal Leute die nach einem langen Arbeitstag nicht mehr die Energie haben ein Buch zu lesen oder sich über das Internet zu informieren. […] Da wäre es schön, wenn die mal zumindest ein Programm anbieten könnten, welches intellektuell zumindest einen Einstieg bietet.
Grenzwertig. Wenn man schon keine Lust hat, ins Internet zu gehen, wird man wohl kaum Lust auf anspruchsvolles Fernsehen haben.