ARD Fernsehfilm "Willkommen zu Hause"

Tach allerseits!
Hat jemand gestern Abend den Fernsehfilm “Willkommen zu Hause” im ERSTEN gesehen? Wenn ja, wie fandet ihr ihn?
Meiner Meinung nach war diese Produktion ein Beweis dafür, dass es doch geht, wenn die ARD nur will! Es geht doch, einen Bildungsauftrag zu erfüllen, den die ARD laut Rundfunkstaatsvertrag zu erfüllen hat. Es geht doch, anspruchsvolle, kritische und gutbesetzte Filme mit relevanten Inhalten, jenseits von DEGETO Kitsch, um 20:15 zu senden und nicht erst nach 23:00 Uhr!
Klar, hätte das alles sowohl inhaltlich als auch dramaturgisch noch tiefer und differenzierter gehen können. Wobei es sich ab einem gewissen Punkt fragt, wie massentauglich das dann noch ist; und gerade dieser Film sollte definitiv die Masse erreichen, nicht nur den Cineasten oder den kritischen, an Politik interessierten Zeitgenossen.
Letztlich halte ich den Film, trotz der gerade geäußerten, leichten Kritik, doch für gelungen. Und dass er mit dem Satz endet “Offiziell waren wir in einer Friedensmission in Afghanistan, aber in wirklichkeit waren wir im Krieg” (dem Sinn nach, ich weiß ihn nicht mehr wörtlich), halte ich in anbetracht der Tatsache, dass 2008 die politische Unabhängigkeit der ARD aus den Programmgrundsätzen gestrichen wurde (siehe FK-TV 20, Beitrag über Solarenergie) fast schon für eine Sensation. Schließlich behaupten Schwarz/Rot/Grün/Ge?b das Gegenteil!

Für alle, die den Film nicht gesehen haben, hier der Inhalt: http://diepresse.com/home/kultur/medien … 5/index.do

Ja ich war auch sehr überrascht als ich diesen Film gestern gesehen habe. Und an Differenziertheit ließ der meiner Meinung nach gar nicht viel zu wünschen übrig, wenn man mal überlegt das der Film in der ARD zur besten Sendezeit lief.

Trotzdem… so EIN Film ist halt nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Während man auf sowas in den Öffis jahrelang warten muss, bis so etwas mal zum Thema gemacht wird, ist schon viel (ich meine zu viel) meiner GEZ Gebühren den Bach runtergegangen. Ansonsten werden die tollen “Friedenseinsätze” ja immer hochgejubelt.
Trotzdem: Lob an die Filmemacher. Sie haben es gut verstanden eine Traumatisierung und eine damit verbundene Psychose in Szene zu setzen.

Was ich allerdings zu kritisieren habe ist der Umstand, dass in dem Film vorgegaukelt wird: es macht irgendwann Klick man geht in die Psychiatrie und alles wird gut… So einfach ist das Problem eben nicht zu lösen. Und im Vergleich zu unseren realen Psychiatrien in Deutschland kann man nur sagen, dass das Bundeswehrkrankenhaus in dem der Hauptgefreite da gelandet ist ein Luxushotel zu seien schien.

Durch die Zitate am Ende konnte man tatsächlich sowas wie eine Kritik erahnen, aber dass unsere Kriegseinsätze gegen den absoluten Willen des Volkes laufen, wurde mal wieder unter den Tisch fallen gelassen

Was ich allerdings zu kritisieren habe ist der Umstand, dass in dem Film vorgegaukelt wird: es macht irgendwann Klick man geht in die Psychiatrie und alles wird gut… So einfach ist das Problem eben nicht zu lösen. Und im Vergleich zu unseren realen Psychiatrien in Deutschland kann man nur sagen, dass das Bundeswehrkrankenhaus in dem der Hauptgefreite da gelandet ist ein Luxushotel zu seien schien.

Durch die Zitate am Ende konnte man tatsächlich sowas wie eine Kritik erahnen, aber dass unsere Kriegseinsätze gegen den absoluten Willen des Volkes laufen, wurde mal wieder unter den Tisch fallen gelassen
[/quote]

Genau das meinte ich - da hätte man mehr differenzieren müssen; und du hast auf alle Fälle recht damit, dass die Ablehnung breiter Bevölkerungsteile den „Friedensmissionen“ gegenüber verschwiegen wurde. Abstrus fand ich in diesem Zusammenhang einen Beitrag im Kulturmagazin „Fazit“ von DeutschlandradioKultur (das ansonsten eigentlich durch anspruchsvolle und kritische Beiträge glänzt), der am selben Abend lief. Dort lobte ein Kommentator den Film, weil er vor Augen führe, was man in der breiten Bevölkerung in Deutschland nicht gerne sehe - denn, so hieß es weiter, die Merheit der Deutschen sei ja für den Einsatz, jetzt sehe sie endlich mal dass das auch negative Folgen habe… :shock: Die Mehrheit der Deutschen ist als dafür, soso…

Und klar, ich wollte damit die Öffentlich-Rechtlichen jetzt nicht von allem reinwaschen - im Moment vertrete ich noch immer den Standpunkt „Dafür zahl’ ich nicht“, zumindest nicht für die Fernsehprogramme.

…denn, so hieß es weiter, die Merheit der Deutschen sei ja für den Einsatz, jetzt sehe sie endlich mal dass das auch negative Folgen habe… :shock: Die Mehrheit der Deutschen ist als dafür, soso…

ja, sowas ist mir auch schon oft aufgefallen. In den deutschen Medien, egal ob BILD, Spiggel oder Glotze wird tendenziös gerne mal nach der Nase der Regierung berichtet… Volker Pispers hat mal gesagt: Das einzig kritische an unseren Journalisten ist ihr Geisteszustand" …recht hat er ; )