Arbeitgeber unter kirchlicher Trägerschaft

[QUOTE=das_blatt;351141]Wann findet die Beisetzung eigentlich statt?[/QUOTE]Vielleicht sollte Eisenfaust hier nicht den Termin posten, bei den möglichen Konsequenzen mit seinem Arbeitgeber…

Arbeitgeber die sagen “Komm wieder wenn du kannst” dürften heutzutage die absolute Ausnahme sein. Ich würde da wohl eher ‘gelben Urlaub’ nehmen…

Es gibt auch noch keinen Termin. Der Bestatter will erst mit der Friedhofsverwaltung reden und die Asche dort hinschicken, wenn wir eine erste Rate von 500 € bezahlt haben.

Man unterschätzt oft die Auswirkungen für die Geschwister. Ich leide momentan sehr darunter das mein Bruder nicht mehr da ist. Ein absolutes Gefühlschaos. Ich bin Wütend auf ihn und dann fühle ich mich schuldig deswegen. Ich mache mir schwere Vorwürfe nicht genug getan zu haben, schaue mir Bilder an… überlege mir was wir noch alles hätten machen können wie ich ihm besser hätte helfen können… und so zeug …Meine Mutter ist hingegen so stark. Sie ist bewundernswert. Die Polizei ist zu ihr gekommen und hat ihr mitgeteilt das ihr Sohn verstorben ist. Danach hat sie mich auf der Arbeit angerufen und erstmal irgendwas erzählt. Dann sagte sie “Ach, da ist noch was mit (Name)” Ich hab gesagt “oh nein, was denn jetzt schon wieder.” sie sagte dann “soll ich dir das erzählen oder lieber später” ich “mach schnell dann hab ichs hinter mir” von wegen. Dann bin ich zusammen gebrochen und die Kollegen haben mich nach Hause geschickt.

Um ehrlich zu sein, hab ich danach 2 Tage Krank gemacht. Die schlimmsten 2 Tage meines Lebens. Ich habe daran gedacht mich umzubringen als ich die ganze Nacht spazieren gegangen bin und überlegt das meine Mutter nicht mal um mich weinen könnte. Ich hab es nicht gemacht weil ich dass meinen Geschwistern nicht zumuten wollte. Auf der Arbeit war es anfangs schwer aber Arbeit ist so gut um nicht denken zu müssen. Jedenfalls haben die Kollegen sehr viel Verständnis weil sie Menschen sind. Bürokratie hingegen ist fern ab davon Menschlich zu sein.

Jetzt hab ich total den Faden verloren… Jedenfalls hab ich der MAV per Email empfohlen, beim nähsten Tarifvertrag christlich zu sein, weil ihnen das gut zu Gesicht stehen würde. Ich hoffe das hat keine Konsequenzen

[QUOTE=ExtraKlaus;351127]Moment nur weil da ein C im Namen steht heißt das noch lange nicht das es damit zutun hat… Wenn dann liegt das an der CSU[/QUOTE]
Nun, wenn überhaupt, dann kreide mir bitte an, dass ich nicht CDU/CSU gewählt habe; denn:
Die Probleme mit der Kirche als Arbeitgeber haben wir doch auf Bundesebene und nicht auf Landesebene
und
wer auf Bundesebene die CDU wählt wählt die CSU eben mit - schlimmer noch:… Nä, das ist OT.
Oder seh ich das falsch?
Aber abgesehen davon ist es doch ohnehin schon pervers in einem Land welches sich verpflichtet
keine Glaubensrichtung/Religion zu bevorzugen oder zu benachteiligen eine Partei zu wählen,
die eine bestimmte Religion schon im Namen trägt.
Ich wähle doch auch nicht die Männlich-Soziale Partei Deutschlands oder die liberale Partei der Einarmigen…

[QUOTE=Eisenfaust;351139]
Dennoch möchte ich mich über einige Punkte beklagen: Die Art und Weise wie mir das mitgeteilt wurde - Der Sachverhalt an sich.[/QUOTE]
Ich denke das ist hier Konsens. Vll. war dein Sachbearbeiter eine 0? (Rethorische Frage)

[QUOTE=Eisenfaust;351139]
Niemand kann sagen, dass bei einem Bruder oder einer Schwester die Beerdigung weniger wichtig ist als bei den Eltern.[/QUOTE]
Ist das so? Für die aktuelle Regelung gibt es objektive Argumente.
Für deinen Standpunkt gibt sich auch objektive Argumente.
Ich lehne mich weder so weit aus dem Fenster, dass ich eine Reihe von Argumenten für wichtiger halte, noch dass ich sie als gleichwertig ernenne.

[QUOTE=Eisenfaust;351139]
Ich denke man sollte Geschwister aus dem 2. Verwandtschaftsgrad in den ersten befördern. Die Definition aus dem BGB ist unzureichend und realitätsfremd. Meiner Meinung nach eine Willkürliche, theoretische Gruppierung.[/QUOTE]
Die Gruppierung ist theoretisch. Ja.
Sie ist auch Willkürlich.
Aber ich erkenne nicht, was die Gruppierung die du vorschlägst weniger willkürlich macht.

[QUOTE=Eisenfaust;351139]
Zu kirchlichen Träger muss ich noch anmerken, dass es viel Schlimmer ist, dass folgende Gruppen einfach gekündigt werden können aus ideologischen Gründen:(…)[/QUOTE]
Da hab ich mich ja schon zu geäußert.

Mmmh, mir kribbelts in den Fingern deinen Absatz über Christentum und die Katholische Kirche zu kommentieren,
aber ich denke das geht auch zu weit Offtopic.

[QUOTE=Eisenfaust;351144]Jedenfalls hab ich der MAV per Email empfohlen, beim nähsten Tarifvertrag christlich zu sein, weil ihnen das gut zu Gesicht stehen würde. Ich hoffe das hat keine Konsequenzen[/QUOTE]
Ich denke das geht schon in Ordnung. Abgesehen davon, dass es jetzt nicht zu schlimm wirkt gibt es bei
diesen Menschen wahrscheinlich auch irgendwo noch ein wenig empathisches Verständnis.

Ich wünsch dir jedenfalls alles Gute und vor allem dass du in dieser Sache deinen Frieden findest.

Ich hab da auch keine Lösung die helfen würde aber es fühlt sich einfach falsch an. Ich wüsste nicht wer mehr mit mir Verwandt ist als Eltern und Geschwister oder potentielle Kinder. Es wird ja schon eine Sonderregel im BGB geführt die Adoptierte Kinder als Verwandtschaft 1. Grades kategerosiert. Biologisch sind sie aber nicht im geringsten verwandt.

Und wenn es um das Erbe geht, was es auszuschlagen gilt, sind die Geschwister aber gut genug um die Schuldenlast zu übernehmen,.

[QUOTE=Eisenfaust;351151]Es wird ja schon eine Sonderregel im BGB geführt die Adoptierte Kinder als Verwandtschaft 1. Grades kategerosiert. Biologisch sind sie aber nicht im geringsten verwandt.[/QUOTE]

Adoptierte Kinder und ihre annehmenden Eltern haben gegenüber einander dieselben Rechte und Pflichten wie leibliche Kinder und ihre Eltern. Da wäre es absurd, irgendwelche Unterschiede zu machen, nur weil sie leiblich nicht verwandt sind. Für meine Adoptivtochter empfinde ich nicht anders als für meinen (leiblichen) ungeborenen Sohn und ich bin froh, dass seit der abgeschlossenen Adoption auch endlich diese Unterschiede weg sind. Für Kind Nr. 2 haben wir aber dann auch dieses Hickhack, dann muss meine Frau da durch. Es wäre eine Schande, wenn sie keinen Sonderurlaub bekäme, wenn mit dem Kind was wäre, nur weil es nicht ihr leibliches ist.

Aber ich weiß natürlich, worauf du hinauswillst. Was wäre, wenn du zwanzig Jahre mit einer Frau zusammenlebtest und sie dann stirbt? Pech gehabt, gibt keinen Sonderurlaub, ihr hättet ja heiraten können (ging aber nicht, denn sonst wäre sie als Wiederverheiratete rausgeflogen). Oder mit deinem besten Freund? Als ob man um Kinder, Ehepartner oder Eltern trauern würde!

Ok, man möchte nicht, dass diese Regelungen ausgenutzt werden. Verständlich! Aber man kann doch alles per Nachweise belegen lassen und es bringt doch keinem, weder dem Arbeitgeber noch den Kollegen, wenn da einer seine Arbeit nicht verrichten kann, weil er total neben der Spur hängt. Diese Leute fallen dann am Ende wegen Krankheit aus und sind unter Umständen länger weg, als wenn man sie mal aus Nettigkeit für ein, zwei Wochen nach Hause geschickt hätte. Jeder ist doch ersetztbar!

Und wenn jetzt ständig einer fehlt, weil er um Nachbar, Katze, Skatbruder, Großtante der Ex-Lebensgefährtin usw. trauern muss, dann wird er halt gefeuert.

[QUOTE=Greggy;351111]@ menag

[I]Bei Altenheimen und Krankenhäusern trägt der Träger Kirche [B]nichts[/B]. Bei Kitas ist das unterschiedlich. Im Schnitt trägt die Kirche fünf Prozent der Kosten, die öffentliche Hand 95 Prozent[/I]
(Hervorhebung von mir)

http://www1.wdr.de/fernsehen/aks/themen/kirchlichetraegerschaft102.html[/QUOTE]

Okay, dann sind es aber trotzdem nicht 0%-5%, sonst wüsste ich nicht wie man auf einen Schnitt von 5% käme.

@menag: bei einigen Einrichtungen trägt die Kirche 0% der Kosten, bei anderen ca 5%. Insofern weiss ich nicht, was dich an der Aussage 0-5% stört.

Wenn die getragenen Kosten bei Krankenhäusern bei 0% + Kapelle liegen und bei Kitas bei 5% dann liegt auch der Gesamt-Schnitt zwischen 0-5%, vllt auch zwischen 1-4%…

Schnitt ist etwas unklar; wenn damit der Mittelwert gemeint ist könnte es passen. (0;1;2;2;5;5;5;5;5) -> Mittelwert = 5)
Aber das nur so nebenbei, bestimmt ist da der Durchschnitt gemeint.
Die Dissonanzen (0-5% ergibt kaum einen Durchschnitt von 5%) kommen wahrscheinlich einfach von unterschiedlich alten Daten.

In Nordrhein-Westfalen etwa lag der Eigenanteil bis 1990 noch bei 36 Prozent.
Dann argumentierten die Kirchen mit dem Rückgang der Kirchensteuereinnahmen.
Im Jahr 2000 zahlten sie daraufhin nur noch zwanzig (Prozent), 2008 noch zwölf Prozent.
Und selbst die hat die Stadt Königswinter, wie viele andere Kommunen auch, inzwischen freiwillig übernommen.

„Wenn die Kirchen im Durchschnitt noch fünf Prozent Eigenmittel beisteuern, muss man schon froh sein“,
sagt Ursula Krickl vom Deutschen Städte- und Gemeindebund zum Thema christliche Kindergärten. Bei Altenheimen,
Krankenhäusern, Schulen ist das nicht anders. Sogar ihre Wohlfahrtsverbände,
Caritas und Diakonie, betreiben die Kirchen zu achtundneunzig Prozent mit dem Geld aller.

Da braucht man sich eigentlich nichtmehr allzu lange fragen wo wir wohl heute stehen.

Bitte aber auch bedenken, dass es noch mehr Finanzierungsmöglichkeiten gibt als von der Kirche und von Staat.

Wikilink: „Herkunft der Mittel“

Z.Bsp. Könnte eine kirchliche Gemeinde Spenden für den Ausbau eines Kindergartens sammeln
und der Bereich würde dann weder unter staatlich gefördert, noch unter von der Kirche getragen fallen.

Ach Eisenfaust, das ist leider bei Kirchens so - da gibt es schon einiges was im Arbeitsrecht komisch ist.

  • cirius arbeitet halbtags auch für die Kirche -

Jetzt gleich auf 3sat übrigens: Gott hat hohe Nebenkosten

Wer wirklich für die Kirche zahlt

Bernadette K. wurde als Leiterin eines katholischen Kindergartens entlassen, weil sie sich von ihrem Mann trennte und zu einem neuen Partner zog. Ehebruch: ein Verstoß gegen die Loyalität zu ihrem Arbeitgeber, hatte die Kirche entschieden. Weit über eine Million Menschen arbeiten in sozialen Einrichtungen für die Kirchen - in Kindergärten, Krankenhäusern, Schulen und Altenheimen. Sie alle unterliegen einem besonderen Arbeitsrecht. Doch der Kindergarten, in dem Bernadette K. arbeitete, wird zu 100 Prozent aus öffentlichen Geldern finanziert. Bei Caritas und Diakonie finanziert die Kirche selbst nur noch etwa zwei Prozent des Etats, 98 Prozent trägt die Gesellschaft. Die Allgemeinheit zahlt Milliardenbeträge, aber sie hat nichts zu sagen. In der Dokumentation ‘Gott hat hohe Nebenkosten’ sprach die Autorin Eva Müller mit Bernadette K. und den Kirchenvertretern, die ihr kündigten, und sie zeigt an weiteren Beispielen aus dem ganzen Land, welche Sonderrechte die Kirche hat, woher die Kirche ihr Geld bekommt und was sie damit macht. (Senderinfo)

Und wieder wird jemand von der Kirche diskriminiert. 17 Jahre Arbeit mit Behinderten und wofür geht die Kündigung raus? Weil die gute Frau Pornos gedreht hat. Wie lang erlaubt man diesen Vereinen eigentlich noch diese Institutionen zu führen?

Zunächst mal mein herzliches Beileid an Eisenfaust.
Ich habe auch am eigenen Leib erfahren, wie (höflich ausgedrückt) unsensibel und abgebrüht Menschen im sozialen Bereich sein können, werden oder sind.
Bei mir war es mein damaliger Chef im Jobcenter, der mir nicht mal einen normalen Urlaubstag gewähren wollte um meine Mutter ins Hospiz zu bringen. Die Anruferzahlen im CallCenter waren wichtiger.
[PS: Bitte keine Fragen zum JobCenter - ich arbeite da nicht mehr - was ich auch nicht bereue!]

Ob und in wie weit Geschwister zur Verwandtschaft 1. Grades gehören sollen (und damit Sonderurlaub gewährt werden sollte): Meiner Meinung nach ja. Da sollte es auch keine Diskussion geben.

Mich deucht aber, dass Väterchen Staat das aufgrund der Freibetragsregelung im Erbfall und dem ihn damit verbundenen Erbschaftssteuer-Aufällen daran nichts an der Definition „Verwandtschaft 1. Grades“ bzw. „Steuerklasse 1“ drehen wird.

Sprich: Wenn Dein Eltern sterben würden könntest Du bis zu 400.000 € erben ohne einen Cent Erbschaftssteuer bezahlen zu müssen. Bei Deinem Bruder liegt die Grenze bei 20.000 €.
Wie so häufig in unserem marktwirtschaftlichen System geht es letztendlich im Geld, Schotter, Kohle und nicht um Ethik und Mitgefühl. Daher wundert es mich auch nicht, dass es keinen Sonderurlaub im Geschwister-Sterbefall gibt. Passt irgendwie ins Bild. :cry:

AAAAber eine Kritik kann nicht nicht so stehen lassen:

Ach Seth, diese Kritik ist aber so richtig für’n Arr… Anus, denn:

Die Frau arbeitete bewusst bei einer Institution die sich gewisse Werte auf die Fahne geschrieben hat. Die mag man teilen oder auch nicht. Das ist hier nebensächlich.
Entweder das die Nummer bewusst mit Absicht hust! geschoben (um sich später medienwirksam „als Opfer“ zu präsentieren können oder wollen) oder sie war einfach nur dumm. Beides nicht schmeichelhaft.

Man muss mit den moralischen Ansichten der Kirche nicht d’accord gehen - aber so intelligent, dass man weiß, dass man bei diesem Arbeitgeber mit so einer Nummer seinen Arbeitsplatz riskiert muss man sein.

Diese Aktion ist ähnlich, als wenn ein hinduistischer Mönch ein Video aufnimmt im dem er ein Rumpsteak ist und sich wundert, dass er anschließend raus fliegt.

Viel mehr würde mich interessieren: Wenn der Arbeitgeber ja keine Pornos sehen darf - Wie ist das dann rausgekommen? Oder hat ein Mitarbeiter diese gesehen? Ist der dann wegen Prono-Konsum entlassen worden? Zu hust Recherchezwecken macht das ja höchstens unser Lars. :twisted:

Wenn man in diesem Bereich arbeiten will, hat man es mit kirchlichen Einrichtungen aber nicht selten zutun. Die Frau wollte sich engagieren, sieht da ist eine Organisation wo sie sich um Behinderte kümmern kann und macht ihren Job. Was haben die Werte mit ihrer Arbeit zutun? Nichts, sie beeinträchtigen sie ja nicht, sonst wäre sie gefeuert worden, weil sie ihren Job nicht gemacht hat. Wieso darf die Kirche diese Einrichtungen leiten, das ist doch die eigentliche Frage. Das ganze wird vom Staat bezahlt, das Aufgabenfeld ist nicht religiöser Natur, sondern medizinischer und sozialer, trotzdem kann hier ein Arbeitgeber jemanden feuern, weil er die Werte einer Religionsgemeinschaft nicht vertritt, die an sich schon äußerst verfassungsfeindlich sind. Das ist ein ziemliches Unding.

[QUOTE=SethSteiner;363615]Wenn man in diesem Bereich arbeiten will, hat man es mit kirchlichen Einrichtungen aber nicht selten zutun.[/QUOTE]
Und ist das Schuld der Kirche? Man könnte genau so fragen: Warum gibt es so wenig außer-kirchliche Einrichtungen?
Überleg’ mal: Wenn man da wirklich Geld verdienen könnte, dürfte man sich doch von Privat-Firmen und deren Lobby kaum retten können. Dann wären doch die Lobbyisten schon längst auf die Politik angesetzt um selbst was vom Kuchen ab zu bekommen.

[QUOTE=SethSteiner;363615]Die Frau wollte sich engagieren, sieht da ist eine Organisation wo sie sich um Behinderte kümmern kann und macht ihren Job. Was haben die Werte mit ihrer Arbeit zutun?[/QUOTE]
Wenn Du Diese Frage ernst meinst (das glaube ich Dir nicht!), dann weiß ich es auch nicht mehr.
Du dürftest z. B. auch Gefahr laufen, Deinen Job zu verlieren, wenn Du als Mitarbeiter einer Anti-Raucher-Organisation beim Rauchen erwischst wirst - oder beim Rauchen gefilmt wirst. (Mal als 2. Beispiel, wenn Du das mit dem Hinduisten, der seine Heilige-Kuh verspeist, nicht verstanden haben solltest.)
…oder wenn Du als Hausmeister eines Frauenhauses rote Glühbirnen in die Hoflampen schraubst.

[QUOTE=SethSteiner;363615]Wieso darf die Kirche diese Einrichtungen leiten, das ist doch die eigentliche Frage[/QUOTE]
Mal von deiner triefenden Abneigung allem Religiösen gegenüber abgesehen, die aus Deinen Ausführungen spricht, ist das die falsche Frage.
In diesem Land steht es jedem frei selber solche Einrichtungen zu gründen. Da gibt es kein Verbot - und es wäre Unrecht es den Kirchen zu verbieten, nur weil sie Kirchen sind.
Stell Dir mal lieber die Frage, warum andere Unternehmer solche Einrichtungen nicht aufbauen?
Antwort: Damit ist nicht viel Geld zu verdienen => Uninteressant.

[QUOTE=mchawk;363709]In diesem Land steht es jedem frei selber solche Einrichtungen zu gründen.[/QUOTE]
Stimmt, was erdreistet sich dieese Frau, mit 21 Jahren und ohne Startkapital nicht einfach ihr eigenes Unternehmen zu gründen.

Als ich aus der Schule gekommen bin, wollte ich was soziales machen und Menschen helfen. Deshalb habe ich mich für ein freiwilliges soziales Jahr in einer Einrichtung beworben für geistig behinderte Kinder und Jugendliche. Das Vorstellungsgespräch war mit einem Pfarrer und einer Nonne… was ich damals schon recht seltsam fand. Als das Gespräch auf meine Religion kam, habe ich ihnen erklärt das ich mich als Christ sehe, und so weiter … bis dahin alles ok. Ich erzählte aus Begebenheiten in der Bibel die mich darin bestärkt haben eine soziale Tätigkeit auszuüben. Besonders die Nonne war sehr angetan von meinem Bibelwissen und beim Pfarrer konnte man ein Funkeln in den Augen sehen. Ich dachte das wäre eine sichere Sache. Dann fragten sie nach meiner Religion und als ich antwortete das ich nicht getauft bin, war das Gespräch kurz und schmerzlos beendet. Ziemlich unhöflich beendet soweit ich das noch in Erinnerung hatte. Als ich raus bin, hörte ich die Nonne noch zum Pfarrer murmeln “…nachher noch so ein Zeuge…Gott bewahre…” könnte mich aber auch verhört haben. Jedenfalls habe ich auf diese Organisation einen starken Zorn und ich bin der Überzeugung, der Welt würde es besser gehen, wenn sie sich zum Teufel scheren… wo sie Geistig schon lange sind.

Dass es soviele kirchliche Einrichtungen gibt ist sicherlich die Schuld der Kirche, wessen denn sonst? Klar ist in diesem Sektor stellenweise schwer Geld zu verdienen aber das ist doch irrelevant, die Kirche betreibt doch ihre Institutionen nicht von ihrem eigenen Geld, durch Spenden und dem Verkauf ihres Golds oder Madonna-Statuen. Stattdessen werden sie zu einem extrem hohen Prozentsatz von den Bürgern finanziert und arbeiten tun da keine Mönche und Nonnen, sondern alle möglichen Menschen. Der Vergleich mit Antiraucher-Vereinen und ähnliches zählt nicht, denn die Kirche ist nun mal eine religiöse Vereinigung und keine medizinische Einrichtung, wenn sie aber nun nicht-religiöse Institutionen unterhalten, kann man da auch keine religiösen Ansprüche anlegen und noch viel weniger funktioniert das, wenn Menschen mit anderem (oder keinen) Glauben dort arbeiten und von Menschen anderen (oder keinen) Glaubens bezahlt werden - dem Steuerzahler.

Wieso wäre es Unrecht, Kirchen zu untersagen weiterhin Institutionen zu leiten, die doch aber ganz andere Zwecke erfüllen? Diese Arbeit mit Behinderten zum Beispiel war kein Bibelkreis also warum sollte man diese Fantasieregeln eines Fantasy-Roleplaying Vereins anwenden dürfen? Religion hat nichts in diesen Bereichen verloren und dafür ist das ein Beleg, denn die Arbeit eines Menschen wird unterbunden, weil dieser sein Sexualleben auslebt, ohne dass es seine Arbeit beeinträchtigt oder in Frage stellt. Religion kann man Privat ja gern ausleben wie man lustig ist, wenn man keinen schädigt, so sollte Religionsfreiheit aussehen. Aber wenn Religionsfreiheit so aussieht, dass eine Organisation mit Fantasybüchern und angeblichen metaphysischen Existenzen, in Arbeitsfeldern, die nicht-religiöser Natur sind, Mitarbeitern irrationale Regeln auferlegen darf, ist das falsch und muss geändert werden.

Gibt es ausser katholische/evangelische Kindergärten/Krankenhäuser eigentlich auch muslimische/hinduistische/Zeugen Jehovas etc. Einrichtungen(?), welche genau solche Ansprüche ans Privatleben haben?

@Eisenfaust
Wenn die die Hilfe der angagierten Menschen nicht wollen, dann eben nicht.
Ist nur Schade um die Patienten etc. . Kann deine Reaktion verstehen.

Solche Einrichtungen kosten nun mal Geld, für die du bei keiner Bank der Welt einen Baukredit bekommst. Schließlich werfen soziale Einrichtungen wenig Geld ab. Auch die Kirche hat kein Geld für solche Bauten, wird aber vom Staat bzw. dem Steuerzahler fürstlich bezuschusst. Übrigens auch von den Steuerzahlern, die der Kirche nicht angehören (an Dreistigkeit kaum zu überbieten). Privatleute, die das gleiche Ziel haben (Menschen zu helfen), aber keine Kirche sind (als Einzelperson geht das schlecht), bekommen keine Zuschüsse.

Du dürftest z. B. auch Gefahr laufen, Deinen Job zu verlieren, wenn Du als Mitarbeiter einer Anti-Raucher-Organisation beim Rauchen erwischst wirst - oder beim Rauchen gefilmt wirst. (Mal als 2. Beispiel, wenn Du das mit dem Hinduisten, der seine Heilige-Kuh verspeist, nicht verstanden haben solltest.)
…oder wenn Du als Hausmeister eines Frauenhauses rote Glühbirnen in die Hoflampen schraubst.

Das ergibt ja auch alles Sinn – einen Menschen aber wegen einer Freizeit-Aktivität, die in keinem Verhältnis mit der Arbeitstätigkeit steht, zu kündigen, das ergibt keinen Sinn. Oder mir erschließt sich einfach nicht, was Porno-Filme und die Arbeit mit Behinderten gemein haben. Dann darfst du mich gerne aufklären.

In diesem Land steht es jedem frei selber solche Einrichtungen zu gründen. Da gibt es kein Verbot - und es wäre Unrecht es den Kirchen zu verbieten, nur weil sie Kirchen sind.
Stell Dir mal lieber die Frage, warum andere Unternehmer solche Einrichtungen nicht aufbauen?
Antwort: Damit ist nicht viel Geld zu verdienen => Uninteressant.

Siehe erster Absatz. Dass die Kirchen soziale Einrichtungen besitzen, gründet nicht auf einer sozialen Ader. Wer Geld bekommt, anderen Menschen zu helfen und sich dieses Ziel auf die Fahne geschrieben hat (Nächstenliebe, oder so), der nimmt schlicht und ergreifend seine Aufgabe wahr. Was die Kirche doch für ein Wohltäter-Verein ist – können ihren positiven Egoismus befriedigen und sich feiern lassen, ohne das kleinste Bisschen Risiko.