Anne Will 02.05.2010 - Ist unsere Jugend zu doof?

Guten Abend,

schwanke gerade zwischen Interesse und Aufregung…

aktuell läuft Anne Will in der ARD und es wirklich “köstlich” wie das Thema behandelt wird.
vermutlich wird die Sendung auch über die Mediathek der ARD später abrufbar sein

http://daserste.ndr.de/annewill/aktuell … te316.html

Könnte mir gut vorstellen, dass es sich lohnt auch den einen oder anderen Kommentar zu dieser Sendung in Fernsehkritik zu bringen.

Einen angenehmen Sonntag Abend noch

Ach du Schande, GÜLCAN wird da eingeladen? Also bitte, ich hatte Anne Will immer für durchaus Mittelmaß gehalten - aber Gülcan als Repräsentantin der Jugend? Das Erste entpuppt sich anscheinend mal wieder als gnadenloses Rentnerfernsehen und scheint mir mehr in Polemik abzudriften als wirkliche Recherchen zu machen (sage ich nun vor der Sendung! Ich habe sie noch nicht gesehen, versuche aber noch, über die Mediathek da ranzukommen). Denn wenn die vielen Rentner Gülcan sehen und dann denken “Oh mann, so ist unsere Jugend?! Natürlich sind die zu ungebildet” und kriegen dann gleich Halbwissen eingetrichtert.
!!VERMUTE ICH NUN MAL SO!! (Hey, wenn die schon Gülcan einladen…)

Sollte ich es später anders sehen, mach ich nen Nachtrag.

P.S.: Wie zynisch wirkt das: Auf der Internethp die Umfrage: “Ist unsere Jugend zu ungebildet?” Antwortmöglichkeit: “Ich verstehe die Frage nicht” :mrgreen: :mrgreen:

Ist unsere Jugend zu doof? Antwort: eindeutig ja. es kann nicht sein das deutschland die jugend verblöden läst, insbesodere Brandenburg, meinem heimatland, siht sich dort in der Vorreiterrolle um die jugend entgültig zu verblöden. Die Schwarz-Rote und jetzt ROT-Rote Regierung hat bis jetzt nichts unversucht gelassen um jugendliche möglichst schlecht auf das leben vorzubereiten. Die schulen der Randregionen bekommen fast keine fördermittel mehr und werden vernachlässigt. Wenn es dan mal fördermittel gibt, dann nicht etwa für mathe, deutsch, Physik oder Englisch. NEIN es wird Musik, Kunst und Lebensgestaltung gefördert. Was soll das? Sicher ist Musische Bildung schön, aber was bringt es mir wen ich schön zeichenen kann aber nicht die Fläche und benötigte farbe aufrechnen kann. Haltet mich für verrückt, aber ich kann mir das nur noch so erklären das das so gewollt ist von der Regierung. Man verdummt die leute absichtlich, weil dumme Menschen lassen sich leichter Regieren.
Sonst fängt der pöbel wollmöglich noch an selbst zu denken und hört auf den ganzen tag zu Konsumieren und Fernseh zusehen. Das ist die einzige erklärung die mir einfällt. Ich bin immer offen für andere theorie wenn ihr mich eines besseren belehren könnt, BITTE TUT ES.

@ Exeter,

vielleicht ja einfach aus dem Grund weil vorallem der ganz Rote Teil der Regierung ein Problem hat
mit allem was mit Unternehmertum zu tun hat , und deswegen lieber Musik und schöner Wohnen
unterrichten läßt, als die Werkzeuge der Jugend zu vermitteln, welche doch nur “dazu führen wird dass
die unschuldige Jugend als Zahnrad in der grossen Maschine des Kapitalismus endet, und ihre
Zeit beim unterstützen von den bösen, bösen Arbeitgeber verbringt”?

Sonst fällt mir ganz spontan nichts dazu ein…

Ist unsere Jugend zu doof? Antwort: eindeutig ja. gefolgt von gefühlten 20 Rechschreibfehlern und willkürlicher Groß und Kleinschreibung

Klasse Beitrag :smt023

Außerdem wage ich zu bezweifeln, dass einem die Fähigkeit eine Atommasse zu berechnen im späteren Leben hilfreicher sein wird, wie der Aufbau eines Dreiklangs.

gefolgt von gefühlten 20 Rechschreibfehler

37 inkl. Stil und Syntax, wenn man nur die offensichtlichen Fehler berücksichtigt. Wie dem auch sei, das hier soll kein Rechtschreibflame werden… es fällt nur in’s Auge und beißt sich mit der eigentlichen Aussage…

Sicher ist Musische Bildung schön, aber was bringt es mir wen ich schön zeichenen kann aber nicht die Fläche und benötigte farbe aufrechnen kann.

Ein schlechteres Beispiel ließ sich nicht finden? :wink:
Was bringt es mir, wenn ich zwar auf dem Klavier musizieren - jedoch nicht die amerikanischen Laubbäume unterscheiden kann, aus denen der Klavierkörper besteht!?
(Mal ernsthaft: Kein Mensch rechnet beim Zeichen (!) die benötigte Farbe (!) aus. Selbst beim Malen lässt sich das nicht rechnen, da es gleichermaßen von Motiv wie von Malweise abhängt und man höchstens schätzen könnte. Und zu guter Letzt gibt es auch keinen Grund, das zu machen. Vom Berechnen der Fläche mal ganz abgesehen, das würde an Blödsinn grenzen…).
Andererseits… naja… was haben wir damals im Kunst- und Musikunterricht gemacht… Lieder gesungen, mal eine Oper behandelt und die Tonleiter angeguckt sowie mit Wasserfarben lustig Bilder gemalt. Obwohl… ehrlich gesagt war Kunst bei uns die „Hausaufgaben-für-andere-Fächer-machen“-Stunde… hüstel

Egal. Ich finde es lustig, dass diese Diskussion schon so alt ist. Die Menschen, die jetzt fragen oder lamentieren, dass unsere Jugend zu sehr verblödet, sind genau dieselben, von denen vor 30-50 Jahren gesagt wurde, dass sie aufgrund der damaligen Umstände (aufkommender Rock-Musik etc.) ebenfalls verblöden würden. Offenbar ist keiner von ihnen verblödet… oder sind’s nur alle und man merkt es deswegen nicht? Das würde die Frage aufwerfen, ob’s einen überhaupt stören sollte, wenn man es doch nicht merkt.

Ich sehe weniger das Problem der Verblödung. Eher haben wir doch das Problem der bewussten Irreführung durch Medien und andere Institutionen. Die gute alte Frage: Was ist wahr und wem kann ich glauben? :wink:
Und ganz wichtig hierbei: Mangelnde Erziehung/Ausbildung hin zur Selbstreflexion bei den Jugendlichen von heute. Wer hält schon mal inne und denkt mal darüber nach, was er da so lernt und in den Nachrichten liest/sieht? Wer hinterfragt eine These von alleine? Nur noch die wenigstens Jugendlichen tun das und das ist unser Problem. Viele nehmen es als gegeben hin, dass wir hier in Frieden, Freiheit und Wohlstand unser Dasein fristen. Doch diese heile Welt kann nur durch Schaffenskraft und (mutig) denkende Menschen aufrecht erhalten werden. Aber ich schweife vom Thema ab…

Nein, die Jugend ist nicht zu doof. Ihr wird nur nicht oft genug klar gemacht, wie wichtig eine gute Ausbildung ist (um mal das gute alte Argument zu bringen: Deutschland hat keine/marginale Rohstoffe). Und wie wichtig es ist, sich etwas anzueignen - sei es durchs Lesen eines Handbuchs, sei es durchs Recherchieren in Büchern oder im Netz oder durch das gute alte learning by doing. Jugendliche müssen erkennen, dass das Leben keine ewig anhaltende Party ist und dass sie auch was tun müssen, wenn sie in unserer Gesellschaft einen Platz finden wollen.

Über die Formulierung in meinem letzten Halbsatz bin ich etwas unglücklich. Mea culpa.

Also ganz ehrlich: Ich habe gerade Abitur gemacht und muss sagen, dass ich so ca. 90% meines Jahrgangs als “doof” einschätzen würde, ebenso wie ich einige Realschüler und auch Hauptschüler getroffen habe, die ich eigentlich nicht als doof einstufen würde.
Wenn ich sehe, dass viele meiner Mitschüler dir die größten Integralherleitungen, Konfidenzintervalle, Strahlung und anderes perfekt herleiten konnten aber absolut keinen Plan hatten, was sie an Grundrechten haben, was die Aktualität von Sachen wie “1984” betrifft und weiteres. Ich sage nicht, dass zu den ersteren kein gehöriges Maß an Verständnis für diese Sache gehört. Aber ernsthaft - wer so blöd ist und den Programmen derartiger Parteien zustimmt und uns in diese politische Misere bringt und sich dann noch darüber beschwert (oder noch schlimmer: sich nicht beschwert und sich freut, wie Merkel doch alles toll hinkriegt (durch die Merkel’sche Taktik des Aussitzens)), dem kann ich dann echt keine Klugheit attestieren. Und JA, wir hatten echt solche im Jahrgang. Klug war DER nicht.
Man muss hierbei denke ich zwischen Eigeninitiative und Reproduktion unterscheiden - das erstere erfordert wirklich etwas, während das zweite höchstens zeitintensiv ist und natürlich auch etwas Grips erfordert. Aber so läuft das nunmal in den meisten Schulen: Du musst nur nachplappern - selbst etwas aufstellen ist leider viel zu selten gefordert (und ich vergöttere immer noch den von 90% des Kurses gehassten Englischlehrer, der uns den “total dämlichen und unverständlichen” (Zitat einer Mitschülerin) Ausschnitt aus 1984 als Klausurtext gab zum Thema Science Fiction).
Deshalb kenne ich auch einige von anderen Schulformen, von denen ich durchaus sagen würde, dass sie klug sind - sie wollen sich nur nicht eben in dieses Schema pressen lassen.
Ich denke, Klugheit ist etwas viel zu abstraktes, um es einzig über das Schulwesen zu definieren, das meiner Ansicht nach einer modernen Dekadenz gewichen ist.

@ alle die mich wegen meiner rechtschreibung kritiesieren

Was soll ich sagen? ich bin ein opfer des systems.

Über die Formulierung in meinem letzten Halbsatz bin ich etwas unglücklich. Mea culpa.

Dazu sehe ich keinen Grund :wink:

Aber ernsthaft - wer so blöd ist und den Programmen derartiger Parteien zustimmt und uns in diese politische Misere bringt und sich dann noch darüber beschwert […] dem kann ich dann echt keine Klugheit attestieren. […] Ich denke, Klugheit ist etwas viel zu abstraktes, um es einzig über das Schulwesen zu definieren, das meiner Ansicht nach einer modernen Dekadenz gewichen ist.

Letzterem folgend müsste man auch sagen, dass Klugheit zu abstrakt ist, um es alleine an politischen Gesinnungen festzumachen - was ersterem widerspricht :wink:
Aber ich weiß, wie du das meinst. Ich kenne auch Menschen, die an sich ganz „klug“ sind - dann aber Meinungen haben, bei denen man sich schon fragt, warum ausgerechnet da das Denken offenbar aussetzt.

Ich denke, dass man deinen letzten Punkt etwas genauer ausführen muss. Ab wann ist man eigentlich klug? Ich meine, wenn man sich darüber beschwert, dass die Jugend immer dümmer wird, sollte man ja eine Vorstellung von dumm und klug haben sowie die beiden auch gegeneinander abgrenzen können.
Ich nehme mal mich als Beispiel, um niemanden anderen zu verletzen: Man könnte sagen, dass ich saudämlich und blöd wie 'ne Henne bin, weil mir z.B. moderne Politik am Hintern vorbeigeht, weil mich Wirtschaft langweilt, Geographie nicht fruchtet und auch alle sportlichen Geschehnisse nicht so mein Ding sind. Ich bin also in diesen Bereichen dumm. Allerdings lese ich sehr gerne Bücher über Allgemeinbildung (Faszination an unnützem Wissen…), Psychosomatik, Neurophilosophie und Astronomie. Soll ich jetzt den Querschnitt bilden um zu wissen, ab wann ich klug wäre? Oder gar den IQ heranziehen? Oder soll ich mir pauschal Dummheit attestieren lassen, da mich Politik nicht interessiert und die Hauptstädte aller Staaten so irrelevant sind die letzten Goldmedaillen?
Sind Menschen, die französische Literatur studieren, dümmer als jene, die wegen Quantenphysik die Uni besuchen? (abgesehen von Studien, nach denen ein Doktorand im Bereich Naturwissenschaften im Durchschnitt einen leicht höheren IQ aufweist als derer in Sprachwissenschaften). Ist jemand, der Bismarcks Bündnispolitik nicht kennt, dümmer als jemand, der nicht weiß, dass Kanada nicht zur USA gehört?

Ist es vielleicht so, dass die Wahrscheinlichkeit, etwas zu wissen, angibt, wie klug ein Mensch ist, wenn er es dennoch nicht weiß? Dass man also dumm ist, wenn man Dinge, die man wissen „müsste“, nicht kennt - unabhängig davon, ob man 20 andere Dinge wüsste?
Da fällt mir auch dieses „Er ist so intelligent, aber eben auch zu faul um was zu erreichen“-Gerede ein. Kann man überhaupt klug sein, wenn man klug ist, aber aus Faulheit seine Intelligenz nicht nutzt - also, obwohl man klug ist, zu dumm ist, um klug zu sein?

Ich weiß ja auch nicht… irgendwie haben solche Diskussionen für mich immer den Geschmack von „Früher war alles besser“… das sagt auch jede Generation immer wieder auf’s neue und begründet es mit selektiver Wahrnehmung…

alle die mich wegen meiner rechtschreibung kritiesieren
Was soll ich sagen? ich bin ein opfer des systems.

:smt017

Hi,
wenn man sich das alltägliche Fernsehprogramm ansieht, so kommt man unweigerlich zu dem Schluß, dass es doch wirklich so sein muss, daß unsere Jugend oder generell unsere Gesellschaft verblödet.
Da ich jedoch kaum jemanden in meinem Umkreis kenne, der wirkliches Unterschichtenfernsehen schaut, bzw es nicht als Schwachsinn abtut, frage ich mich wirklich inwieweit ich das alles noch glauben soll.
Wenn man der Suggestion des Programms glauben kann, so sind wir alle Idioten die zu blöd sind, anspruchsvolles TV zu schauen. Aber meine Realität sieht so aus, das ich, wie gesagt, garniemanden kenne. Und wenn man ein wenig im Netz rumschaut gibt es soviele Kritiker, das ich echt verwirrt bin.
Gibt es wirklich soviele Zuschauer und lebe ich einfach nur in einer gutbehüteten Umgebung von Freunden, oder wird hier einfach nur dargestellt, was dargestellt werden will!
Wahrscheinlich ist es wohl eher ne Mischung aus beidem!

Weiterhin ist die Definition von Intelligenz und Dummheit, meiner Meinung nach, ein gefährliches Terrain auf das ich mich generell nur ungern begebe.
Klugheit kann allgemein gesehen werden, jedoch gibt es ja auch diese Art der Klugheit, die auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert ist.
Ich würde zum Beispiel sagen, das jemand, der weiß wie man in der Wildnis überleben kann, vielleicht aber nie Goethe oder sonst was gelesen hat, durchaus klug sein kann.

T_T Für Rechtschreibfehler entschuldige ich mich schonmal im nachhinein.

Lg Ruk

Hmm, ich denke nicht, dass es ein gefährliches Terrain ist, wenn man versucht, eine Definition für Klugheit zu finden - das hier ist ja im Prinzip nur rein theoretisch.

@Alaster: Hmm, ich kann deine Argumentation nicht abstreiten, obwohl ich dir auch nicht ganz zustimmen kann :stuck_out_tongue: Verzwickte Sache das.
Also erstmal: Ich denke nicht, dass du blöd bist (hey, ist doch auch was).

Ich versuche es mal so auszudrücken: Um sich bestimmtes Spezialwissen anzueignen, ist definitiv ein Maß an Intelligenz nötig. Oder auch Intelligenzquotient, also wie schnell und gut man sich etwas beibringen kann.
Klugheit hat meiner Ansicht anch ein anderes Maß, es geht hier eben nicht um Spezialwissen, sondern um wichtige Sachen (bei denen bei vielen nun mal das Denken aussetzt, wie du so schön sagtest).
Natürlich ist es nicht die Pflicht eines jeden, sich für Politik unglaublich zu interessieren. Ich denke aber dennoch, dass es wichtig ist, zu wissen, wofür die Parteien stehen und zwar kritisch beäugt. (Das gilt für alle, nicht nur für die, die man nicht mag :P).
Das heisst, man kann vielleicht intelligent sein, muss aber nicht zwangsläufig klug sein (Oh mann, ich hoffe man versteht mich; ich komm mir vor wie Nietzsche).

Einen deiner letzten Punkte finde ich besonders interessant, du sprichst da von „etwas erreichen“. Meines Erachtens nach spricht es für ein besonderes Maß an Klugheit, wenn man die richtige Balance zwischen Faulheit und nötigem Schaffen findet. D.h. dass man durchaus einen gewissen Ehrgeiz an den Tag legen sollte, aber keinen unnötigen.
Beispielhaft möchte ich dabei mich als den Ausbund aller Faulheit nehmen: Ich hab für meine Prüfungen kaum gelernt, und dennoch liefen sie alle ziemlich super. Hätte ich jetzt weitaus mehr gelernt, glaube ich dennoch nicht, dass es besser gelaufen wäre - was war also hier klüger, sich zu entspannen und dadurch durch Ausgeglichenheit eine gute Prüfung hinzulegen oder mir Stress zu machen, den Anforderungen meiner Familie (Zitat: „Ich könnt das gar nicht, so wenig lernen wie du: Da würd ich schon ein schlechtes Gewissen kriegen!“) zu genügen und dennoch gleich abzuschneiden - also ich favorisiere das erste, denn ich hab dabei noch Spaß gehabt, mich weiter um interessante Dinge kümmern können und noch Aufnahmen gemacht.

Abschließend möchte ich nochmal sagen: Es ist für die Klugheit weitestgehend irrelevant, ob man nun „Bismarcks Bündnispolitik“ oder „die Hauptstädte verschiedener Länder“ kennt. Der kritische Umgang mit sich selbst, anderem und dem restlichem Alltäglichem finde ich abei weitaus wichtiger.

Also erstmal: Ich denke nicht, dass du blöd bist (hey, ist doch auch was).

Da bin ich aber froh :wink:

Ich versuche es mal so auszudrücken: Um sich bestimmtes Spezialwissen anzueignen, ist definitiv ein Maß an Intelligenz nötig. Oder auch Intelligenzquotient, also wie schnell und gut man sich etwas beibringen kann.

Ich habe mein Abitur im Selbststudium gemacht, davon ca. 70% durch Wikipedia (v.a. Geschichte, Deutsch, Biologie), andere Internetseiten/Foren (Französisch, Englisch, Mathe) und Nachschlagewerke (Chemie, Physik) gelernt - lediglich 30% durch die eigentlichen Studienhefte (was man hätte aber getrost auch anders machen können). Was übrigens auch der Grund ist, warum ich „wenige Fördermittel für Schulen“ oder „unmotivierte Lehrer“ als Ausrede nicht akzeptiere, da man alles bis zum Studium auch ohne Schule oder Lehrer erreicht (und das mit 1,x-er Schnitt). Was ich aber eig, sagen will: wo hört Spezialwissen auf und wo fängt es an? Astromomie hat mich durch Physik gebracht (Optik, Wellenlehre, Quantenphysik, Relativitätstheorie, Weltsysteme, Raumfahrt) und Abitur würde ich noch nicht als Spezialwissen ansehen (auch Astronomie nicht, das hatten wir damals in der 9en Klasse für ein Jahr). Neurophiolosophie hat Neurologie und Ethnologie in Bio einfacher gemacht. Ist es nun schon Spezialwissen, „The old man and the sea“ von Hemmingway gelesen zu haben oder „Terre des hommes“ von Antoine de Saint-Exupéry? Oder fängt das erst bei „Über den Schmerz“ von C.S.Lewis oder „Menschliches, Allzumenschliches“ von Nietzsche an? Goethe kennt jeder, weil er es in der Schule lesen musste - aber müsste man nicht auch „Much ado about nohting“ oder „Hamlet“ von Shakespeare gelesen haben?
Ich denke, dass man sieht, wie willkürlich die Abgrenzung zwischen Spezialwissen und Allgemeinwissen gezogen werden kann :wink:

Natürlich ist es nicht die Pflicht eines jeden, sich für Politik unglaublich zu interessieren. Ich denke aber dennoch, dass es wichtig ist, zu wissen, wofür die Parteien stehen und zwar kritisch beäugt.

Das entspricht dem Bild eines mündigen Bürgers, der genug von seiner Welt versteht (und verstehen muss), um regelnd auf sie einzuwirken. Natürlich kenne ich Begriffe wie Wirtschaftsliberalismus, natürlich kenne ich die Hauptziele aller Parteien und stellenweise sogar deren Geschichte von Anfang an und ich verfolge z.B: auch die Griechenlandkrise sowie den Klimagipfel. Was mir jedoch egal ist, sind die jeweiligen Minister in ihren Ämtern etc.

Einen deiner letzten Punkte finde ich besonders interessant, du sprichst da von „etwas erreichen“. Meines Erachtens nach spricht es für ein besonderes Maß an Klugheit, wenn man die richtige Balance zwischen Faulheit und nötigem Schaffen findet. D.h. dass man durchaus einen gewissen Ehrgeiz an den Tag legen sollte, aber keinen unnötigen.

Da will ich dir zwar zustimmen, jedoch denke ich, dass man berechtigterweise auch den Gedanken „Wer überdurchschnittlich klug ist und sich nur durchschnittlich gut bemüht, kann nur durchschnittlich klug sein“ fassen könnte. Gehört zum Klugsein denn nicht das Ausschöpfen aller Quellen zum eigenen Vorteil, wenn die Quelle nur man selbst ist - also kein anderer Einfluss hat? Oder sollte man klug genug sein und durch Kurzweil die Quelle sich erholen lassen - sozusagen einen Staudamm errichten bevor man das Kraftwerk betreibt? Ich stimme dir wie gesagt bei letzterem zu, allerdings wüsste ich nicht, ob wir von einigen uns heute bekannten Menschen wirklich etwas wüssten, wenn diese nicht so unklug gewesen wören, so klug sein zu wollen (Thomas Alva Edison, Einstein, Planck, Newton, [10 weitere Dutzend einfügen]).

Das bringt übrigends noch zu einem anderen (und ich denke, wichtigen) Aspekt: Könnte man Klugheit nicht auch als das innere Streben nach Wissen auffassen? Sind wir ehrlich: wer 13 Jahre die Schule besucht hat, weiß so einiges. Ob er das auch wissen will oder was er mit dem Wissen macht, ist dagegen nicht so sicher. Ob er klug ist, ebenfalls nicht. Außerdem lernt man in der Schule nun wirklich nicht all das, was selbst als elementarstes Allgemeinwissen angesehen werden kann - einfach weil der Begriff viel zu viel enthält und (siehe oben) noch nicht einmal gegen Spezialwissen abgegrenzt werden kann. Selbst die Einteilung nach Nützlichkeit bringt da keine Hilfe - da man Allgemeinwissen als nutzloser denn Spezialwissen definieren müsste (letzteres dient gezielt zum Ausführen oder Beschäftigen mit Dingen, die für das eigene Weltbild und/oder für die eigene Zukunft von elementarer Bedeutung sind). Wer „wirklich klug“ ist, interessiert sich auch neben der Schule und der Ausbildung für Dinge, die eigentlich keinen Nutzen haben - oder? Der „dumme Mensch“ gibt sich geistlosen Vergnügungen hin, der „kluge Mensch“ lernt Philosophie und Politik? [zynisch gemeint]

Abschließend möchte ich nochmal sagen: Es ist für die Klugheit weitestgehend irrelevant, ob man nun „Bismarcks Bündnispolitik“ oder „die Hauptstädte verschiedener Länder“ kennt. Der kritische Umgang mit sich selbst, anderem und dem restlichem Alltäglichem finde ich abei weitaus wichtiger.

Da hast du Recht :smt023

Irgendwie passt das Alles doch zu den Worten von Immanuel Kant, damals im Zeitalter der Aufklärung:
AUFKLÄRUNG ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.
Das „Können“ ist die Intelligenz, das „Wollen“ ist die Klugheit - ich denke, dass man das so abgrenzen kann. Nicht das „Können“, sondern das „Wollen“ ist doch nun auch das Problem - alleine durch das Internet ist eine derartige Bandbreite an Information vorhanden, dass das Können keinerlei argumentative Relevanz besitzt. Wo der IQ nicht am Können hindert, müsste doch auch der IQ helfen, dem Wollen Bahn zu brechen - was zu der Frage bringt: Warum nicht und wozu eigentlich? Und warum zum Geier kann sich Alaster nicht gescheit ausdrücken? :mrgreen:

Allerdings zeigt mir das Zitat von Kant auch nur wieder, wie alt das Ganze ist (wie schon geschrieben). Irgendwie gibt es immer jene, die „dumm“ sind, und jene, die „klug“ sind sowie jene, die den Untergang der jeweiligen Generation beschreien. Irgendwie scheint’s nix zu werden mit dem Untergang,…

/e: @Ideke-Ruki:

Weiterhin ist die Definition von Intelligenz und Dummheit, meiner Meinung nach, ein gefährliches Terrain auf das ich mich generell nur ungern begebe.
Klugheit kann allgemein gesehen werden, jedoch gibt es ja auch diese Art der Klugheit, die auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert ist.
Ich würde zum Beispiel sagen, das jemand, der weiß wie man in der Wildnis überleben kann, vielleicht aber nie Goethe oder sonst was gelesen hat, durchaus klug sein kann.

Das hoffe ich durch die Unterscheidung in „Können“(=Intelligenz) und „Wollen“(=Klugheit) differenziert zu haben. Aber auch da müsste man ja eigentlich noch zwischen emotionaler Intelligenz und der allgemeinen Fähigkeit zur Problemüberwindung unterscheiden, bei letzterer wiederum zwischen technischer und praktischer etc.
Weiterhin würde ich persönlich gerne zwischen dem allgemein „klugen Menschen“ und dessen Handlungen unterscheiden. Für mich sind t.B. Handlungen, die „aus Prinzip“ geschehen, dumm - aber nicht zwangsläufig der Mensch, der sie begeht. Auch gibt es da den schönen Spruch „Jeder Fehler ist unfassbar dumm, solange ihn ein anderer macht!“ :wink:

Gibt es wirklich soviele Zuschauer und lebe ich einfach nur in einer gutbehüteten Umgebung von Freunden, oder wird hier einfach nur dargestellt, was dargestellt werden will!
Wahrscheinlich ist es wohl eher ne Mischung aus beidem!

Das ist eine gute Frage… ich kenne viele, die normalerweise „intelligentes“ Fernsehen schauen, aber ab und zu einfach auch geistlos der Trash-Unterhaltung (à la DSDS) frönen. Die Extreme habe ich in meinem Freundeskreis gar nicht und ich denke, dass das auch nicht sein muss. Man könnte ja auch jegliche Serien (wie z.B. Two and a half men") als „dummes Fernsehen“ einstufen, von daher ist niemand so richtig klug.

/e2: Mir fällt gerade auf, dass man auch sagen könnte: „Wer klug genug ist, ausschweifende Texte zu schreiben, sollte auch klug genug sein, um sich kurz fassen zu können“… :frowning:

Anne Will 02.05.2010 - Ist unsere Jugend zu doof?

Die die auf die Hauptschule gehen … sind Faul…nicht unbedingt Dumm aber Faul … also werden Sie nie was auf die Reihe bekommen.
Realschüler haben bei vielen Jobs die besten Chancen, da Sie weniger Zeit mit Sachen die man später NIE wieder braucht verbrauchen sondern andere Sachen lernen.
Gymnasiasten bekommen einfacher Jobs, haben auch gelernt zu lernen, aber bekommen schwerer das praktische Anwenden auf die Reihe…

So sehe ich das als Gymnasiast der 11. Klasse …

Die die auf die Hauptschule gehen … sind Faul…nicht unbedingt Dumm aber Faul … also werden Sie nie was auf die Reihe bekommen.

Jo, stimmt! :roll: Scheren wir einfach alle mal unter einem Kamm.

Das es Hauptschüler geben soll, die dennoch was „auf die Reihe bekommen“, eine Familie ernähren können und sogar einen anständigen Job haben ist nur ein Gerücht bzw. eine Legende.

So etwas gibt es nicht :roll: Ist ein Mythos. Ein Mythos geschaffen vom Fernsehen, also muss es stimmen!

Sorry, aber dieses Statement ist einfach nur daneben, denn ich war selbst Hauptschüler und lerne dennoch einen anständigen Beruf, nämlich den Beruf des Bürokaufmannes und in knapp 2 Monaten habe ich die Ausbildung hinter mir.

Klar gibt es Schwerfälle, aber die habt ihr versnobten :stuck_out_tongue: Gymnasiasten auch, dennoch würde ich nicht alle unter einem Kamm scheren. Aus meiner Sicht habe ich die negativen Seiten, aber auch die positiven einer Hauptschule erlebt und nein, nicht alle Hauptschüler sind potenzielle Gewaltäter und Dummbatze. Ich kenne viele die künstlerisch sehr aktiv sind oder einen normalen Beruf ausüben. Die ganz normal mit dir reden und nicht in jedem zweiten Satz „Ey Alter!“ sagen.

Ja, solche Menschen soll es auch geben :wink:.

Und meinen Spruch mit den versnobten Gymnasiasten bitte nicht so ernst nehmen :smt023, sondern immer schön cremig bleiben.

Also Klugheit als “Sapere Aude” zu definieren halte ich schonmal für einen guten ersten Schritt dabei.
Bei der Schulsache stimme ich dir z.T. durchaus zu - man kann das meiste wirklich im Selbststudium erreichen. Der Lehrer sollte aber dennoch in der Lage sein, ein gewisses Maß an Begeisterung bei den Schülern hervorzurufen, damit diese sich dann auch weiter daran interessieren. Hätte ich z.B. nicht den besten Deutschlehrer der Welt gekriegt (wer mir Jimmy Hendrix empfiehlt ist bei mir auf der Symphatieskala GANZ weit oben…) hätte ich mich möglicherweise nie so stark für Literatur interessiert; genau wie bei meinem Englischlehrer. Ich sehe durchaus die Möglichkeit, dass ich mich eher auf Naturwissenschaftliches basiert hätte vom Interesse her - aber es ist nicht so gekommen dank meiner eigenen Entscheidung.

Du hast leider Recht - man kann Spezialwissen und Allgemeines wirklich zu schlecht trennen - zumindest, wenn man versucht, es allgemein zu definieren. Wenn man nun im speziellen Falle schaut, ob es allgemein anwendbar ist oder speziell, dann kann man es vielleicht unterscheiden. (Nette ungewollte Wortspiele^^).

Zu der Politiksache: ich weiß auch nicht genau, wer jetzt direkt in welchem Amt ist - und das ist auch nicht ALLZU wichtig, solange man dennoch als mündiger, kritischer Bürger denken kann. Wie du sagtest: Sapere aude. Und wenn ich höre, dass einigen das schon zu hoch ist und das als “dämlich” und “hoch gestochen” in meinem Bekanntenkreis in einem Abiturjahrgang gilt, dann frage ich mich, ob nicht wirklich was mit dem dämlichen Schulsystem unserer Gesellschaft ist.

Nun, ich denke diese Leute hatten auch erheblichen Spaß an ihren Sachen. Ich musste Mathe für mein Abitur machen - wollte es aber nicht unbedingt. Für Deutsch und Englisch zu lernen war hingegen von der Motivation überhaupt kein Thema und mit Musik, Kunst und Philosophie befasse ich mich durchschnittlich 14 von 24 Stunden am Tag. Wenn ich darin später etwas machen möchte, dann ist es für mich absolut kein Problem, mich auch hinreichend darauf vorzubereiten.

Und Alaster, die Tatsache, dass ich mich hier kürzer fasse als du, zeigt mir mal wieder meine Überlegenheit riesenhaft übersteigertes Ego. Oder um es mit den Worten aus dem Beatles-Film “A hard days night” zu sagen: Ok, sie es mal so: Ich bin nicht dümmer als du, dafür bist du nicht so klug wie ich! (Damit es nicht falsch verstanden wird: Das Zitat stammt von einem saublöden Kerl, der sich für klüger als der andere schätzt und nicht verstehen will, dass der andere klüger ist; und deshalb versucht er ihm ernsthaft, ihm einen Kompromiss mit diesem Zitat anzubieten^^).

Edit: Kann Freisprechanlage größtenteils nur zustimmen; Klischeedenken ist nicht gut. Achja, mir fällt da noch ein passendes Zitat ein: “Mama sagt: Dumm ist der, der dummes tut!”

Ich bin auch der Meinung das es überall schwarze Schafe gibt.

Wobei ich jedoch fragen wollte, wie das jetzt mit der

praktischen Anwendung

der Gymnasiasten gemeint ist? Was sollen sie denn nicht praktisch anwenden können? =(

Naja, wenn du beispielsweise Abitur machst und dann z.B. Architekt werden willst…du kannst ihnen zwar jetzt vorrechnen, mit welcher Kostenmatrix du die benötigte Menge an Dachbalken etc. errechnen könntest, aber wie du das Gebäude konstruieren sollst, weisst du dennoch noch nicht :stuck_out_tongue: Real- und Hauptschulen machen es öfters mal mit Betrieben (soweit ich weiß), dass sie zusammenarbeiten, um den Schülern einen genaueren Einblick ins Berufsleben zu geben, während das Gymnasium wirklich sehr stark auf intellektuelle Theorie abziehlt (ist ja auch in gewisser Weise logisch, da viele Studenten auf die Uni wollen, wo es auch nicht stark anders ist. So gesehen wird man also schon gut vorbereitet - für praktischere Berufe jedoch ist man dann eher bei einem Sprung ins kalte Wasser).

Hm…
An unserem Gym wurde, jedenfalls mit den Wirtschafts-LK’lern, schon eine stark praxisorientierte Arbeitsweise betrieben. Aber ich glaube du hast recht =(
Aber ist das dann wirklich so schlimm? Ich meine wenn man sich eh für ein Studium entscheidet =_= in dem man letztendlich niemals einen Beruf findet? …
Okay…
ich erkenne eure Argumentation

sigh

Ein schlechteres Beispiel ließ sich nicht finden? :wink:
Was bringt es mir, wenn ich zwar auf dem Klavier musizieren - jedoch nicht die amerikanischen Laubbäume unterscheiden kann, aus denen der Klavierkörper besteht!?
(Mal ernsthaft: Kein Mensch rechnet beim Zeichen (!) die benötigte Farbe (!) aus. Selbst beim Malen lässt sich das nicht rechnen, da es gleichermaßen von Motiv wie von Malweise abhängt und man höchstens schätzen könnte. Und zu guter Letzt gibt es auch keinen Grund, das zu machen. Vom Berechnen der Fläche mal ganz abgesehen, das würde an Blödsinn grenzen…).

Witzig

ich kenne jemanden der macht das tagtäglich.
Liegt aber daran dass er Malermeister ist, und es unsinnig wäre für eine 50 QM Wand farbe für 200 QM zu kaufen… hach naja ;(

Zum Beitrag gestern.
Ich war amüsiert - wirklich
Der eine vertrat ja erstnhaft die Meinung unsere Jungend wäre zu doof weil sie vorm PC und Fernseher sitzen, etc.

Das vertrat er die ganze Sendung durch ^^
Ich wollt dem eine scheuern als ich das dumme rumgesülze gehört habe g