Anime/Manga

Bitte was? :ugly

Nevermind the mindfuck!

ich meine den archetyp, nicht den simpsons charakter lol

@scheol
der punkt ist sie kannten Tezuka einfach nicht. Sie kannten den Typen nicht der ihr Medium erfunden hat. Standardantworten waren dann “ach so astro boy, kinderkram” oder “der zeichenstil ist scheiße”* oder so. Das Problem ist auch das Tezuka ziemlich unzugänglich ist, denn da ist vieeel mehr als nur Astro Boy.

*was man differenziert sehen muss:

hier, http://i.imgur.com/Zo1oBNG.gif
die zeichnungen sind simpel und der heutige mangaleser ist ganz anderes gewohnt. Aber die große Stärke von Tezuka liegt eh ganz woanders: in dem “cinematographischen” Comic-Stil, den er erfunden hat, der besagt dass eine Handlung sich über mehrer Panels erstreckt. Zeitgenossen hat das vor den Kopf gestoßen und es wurde als Platzvergeudung belächelt. Naja, Geschichte gab Tezuka-sensei Recht.
Bei der Panelanordnung hat er später wirklich verblüffende Dinge angestellt.

Sein am “besten gezeichnetes” werk im Sinne von detailierten Illustrationen war wohl Kirihito. http://i.imgur.com/NI4C5Ec.jpg

Aber im Comic, der “sequenziellen Bildkunst” ist die zeitliche Panelanordnung viel wichtiger als der Detailreichtum von Illustration, und das hat Tezuka verstanden wie kaum jemand anders.

Und heutzutage haben wenige Menschen Zeit und Lust sich in einen so überraschend komplexen Comickünstler wie Tezuka reinzulesen.

[QUOTE=Nakkinak;360850]ich meine den archetyp, nicht den simpsons charakter lol
[/QUOTE]

Now I get the joke.

Ich versteh aber noch immer nicht, inwiefern sie die Mutter von Moe sein soll. An ihr ist ja gar nichts Moe. :shock:
Edit: Um zu verstehen auf was ich rauswill: Ja, mir ist klar und wie & was. Aber ich rätsle seit langem was an ihr das Moe ist. Also erklärung bitte - Ich bin mir dem Hintergrund bewusst!

[QUOTE=Nakkinak;360850]Und heutzutage haben wenige Menschen Zeit und Lust sich in einen so überraschend komplexen Comickünstler wie Tezuka reinzulesen.[/QUOTE]

Eine Frage: Warum ist das so wichtig für dich, bzw., was würde es an der Animekultur positiv Verändern, wenn sie es täten?

      • Aktualisiert - - -

[QUOTE=Silvere;360853]Aber ich rätsle seit langem was an ihr das Moe ist.[/QUOTE]

Also, Rei ist schon eine unheimliche Sympathieträgerin. Ich glaube es ist der Beschützerinstinkt, den sie weckt.

@Scheol

Was? :shock:

Ich fand sie von Anfang an unausstehlich.
Hat die ganze Zeit dieses raufgezwungene “Sie ist special, aber wir erzählen euch noch nicht was!” um sie herum.
Sie ist unfreundlich.

Das einzige was bei ihr funktioniert hat, ist, das man wissen wollte, wie und was.

Dieses Mädchen kann doch niemals den Beschützerinstinkt wecken o_O
Außer vll in den letzten 4 Folgen wo was passiert…

Ich glaube das Studium von Tezuka’s Oevre macht bessere Menschen, weil es so humanistisch ist. Aber ich bin mitlerweile schon zu zynisch um zu glauben dass die Animekultur noch zu retten ist, solange zwei Ideologien vorherschen:

  1. Animation ist für Kinder
    Das führt dazu, dass die Animekultur intellektuell kleingehalten wird und unter sich bleibt, wenig Respekt für Animationsfreunde aller Art kommt noch dazu, so dass nicht offen und detailiert darüber geredet wird. Ich meine, wie oft kommen im Kulturfernsehen Dokus über Filmklassiker, wie oft kommen Dokus über Animationsklassiker? Und ich rede nicht über die Werke, die eher kindisch sind, sondern über raren, „künstlerischen“ Kram wie Der Fantastische Planet. Mitlerweile wirds ja besser, dank sachen wie Persepolis und Waltz With Bashir.

Der Animediskurs ist so mit Moe verpestet, dass neue Fans sofort abgeschreckt werden und die allgemeine Meinung über Anime ist schlecht, um es sachte auszudrücken.

[QUOTE=Silvere;360853]Ich versteh aber noch immer nicht, inwiefern sie die Mutter von Moe sein soll. An ihr ist ja gar nichts Moe. :shock:
Edit: Um zu verstehen auf was ich rauswill: Ja, mir ist klar und wie & was. Aber ich rätsle seit langem was an ihr das Moe ist. Also erklärung bitte - Ich bin mir dem Hintergrund bewusst![/QUOTE]
Der Terminus wird wieder um immer wieder fehlverstanden. Moe ist kein Design per se, Moe ist die Zuneigung zu einem Charakter. Es gibt Schöpfer, die wollen das bewusst erreichen. Rei, als (scheinbar) emotionsloses, enigmatisches Püppchen soll Beschützerinstinkte und Intresse wecken. Daher Mutter des Moe, sie hat die Figur für Shonen kodifiziert. Asuka auch, Shinji auch, Evangelion hat Moe kodifiziert. Nicht erfunden, Moe gibt es so lange wie es Charaktere gibt, aber als bewusstes Stilmittel, das ja am Ende für den Zuschauer eher zur Qual wird, da die Charaktere erst wirklich gut abegrundet werden, nur um sie dann brutal leiden zu lassen. Moe kam erst durch Eva. Mir ist kein Beispiel davor bewusst in dem Moe bewusst benutzt wurde. Wer eines kennt darf es gerne vorbringen.

Vieleicht bei Gundam hatte man schon Ansätze mir Amuro Ray, oder im Shojo hatte man das eigentlich schon immer, Astro boy ist auch Moe, doch die meisten Werkte danach waren in der Hinsicht durch EVA geprägt. wenn man sich die geschichte des Anime anguckt, kann man wirklich sagen, es gab Anime bevor Evangelion und Anime nach Evangelion, in vieler Hinsicht eine Zäsur, einmal weil es aggressiv psychologisch und explizit (mehr oder weniger) philosophisch war, als auch dass mit Rei ein völlig neuartiger Charaktertyp eingeführt wurde: Das emotionslose Mädchen.

Das ist ja deine persönliche Meinung und da hast du gutes Recht drauf und ich kann es auch verstehen, aber Rei ist ohne Frage ein ikonischer Charakter, da kannst du dich nicht gegen wehren.

Rei wirkt unglaublich einsam und melancholisch. Sie ist verloren und hat keinen Platz, an den sie gehört. Bei mir hat es funktioniert.

bei dir und Millionen anderen :—DDDDDDDDD

sowas zieht Kreise

      • Aktualisiert - - -

So ich frage mich also wieso ist diese Dame fast-ikonisch geworden: http://i.imgur.com/ozyLbSj.jpg

Ihr Design folgt der John K Regel nicht, es hat keine klaren Formen. Dann wird mir klar: ein Bereich tut es. Nur ein einziger.

Ladies and Gentlemen, ich präsentiere ihnen Male Gaze

Ich mochte den Eintrag, fand ihn auch nicht zu polemisch. Ich mag Haruhi und auch Lucky Star und kann deine Kritik verstehen, die Charaktere sehen wirklich sehr auswechselbar aus, ich hatte aber zumindest bei den Serien den Eindruck, dass das, wie du es ja auch andeutest, so gewollt war. Beides sind ja eher Satiren auf die Anime- und Otakukultur an sich, insofern passt ein reduziertes 0815-Design eigentlich ganz gut.
Was hältst du eigentlich von Shintarō Kagos Arbeiten?
Halt zumindest von dem Zeug was nicht total abartiger koprophiler Müll ist sondern sowas wie das hier:

Danke ;3

Also eins vorweg, ich mag Kago

Das ist ein interessantes Beispiel, das Model selbst hat klare, einfache Formen und daher viel Appeal, der Schizokram drum herum hat also eher Anti-Appeal, was nen guten Kontrast hat. Die Figur hookt einen sofort, der Kram drum herum zerstreut einen wieder, und man kehrt wieder zur Figur zurück. Nicht dumm gemacht also.

[QUOTE=Nakkinak;360871]aber Rei ist ohne Frage ein ikonischer Charakter, da kannst du dich nicht gegen wehren.[/QUOTE]

Wusste z.B. nicht das sie die erste war, die als solche verwendet wurde.

Aber gut, mein Moe-Verständnis wurde aufgefrischt! :mrgreen:

Und trotzdem bleibe ich dem NGE-Cast fern. Brrrr.

Der NGE Cast ist ne Gruppe von Leuten die man verdammt leicht hassen kann. Bis heute ist Shinji ein Charakter der Leute vor den Kopf stößt, weil er dieser Vorstellung vom willensstarken jugendlichen Mechapiloten völlig entgegenläuft. Toppa Tengen Gurren Lagann (ein völlig farbloses und feiges kommerzielles Werk wie ich finde) ist da ganz anders, Simon ist zwar Shinji ähnlich, aber der Typus wird ja schließlich rekonstruiert von ihm.

Gerade mit meiner Freundin die Serie und die Filme von NGE geschaut. Was für ein bizarres Seherlebnis. Das Finale muss ich erst noch verarbeiten.

[QUOTE=Nakkinak;360882]weil er dieser Vorstellung vom willensstarken jugendlichen Mechapiloten völlig entgegenläuft. [/QUOTE]

Ersteres ist ja selbst ein Klischee das oft viel zu dumm ist. Siehe Eren aus SnK etc.
Die hasst man doch ebenso.

Und Shinji geht dermaßen in Richtung “Weichei” und dumm das man ihn erst recht hassen muss. :mrgreen:

Du hast vergessen, dass Shinji ein gottverdammter Egoist ist. Aber das wird er selbst herausfinden. :stuck_out_tongue:

@Pummeluff

Das entwickelt nun eine gewisse Eigenständigkeit. Lass es einfach geschehen. :smiley:

[QUOTE=Nakkinak;360850]
[…] in dem “cinematographischen” Comic-Stil, den er erfunden hat, der besagt dass eine Handlung sich über mehrer Panels erstreckt. Zeitgenossen hat das vor den Kopf gestoßen und es wurde als Platzvergeudung belächelt. Naja, Geschichte gab Tezuka-sensei Recht.
Bei der Panelanordnung hat er später wirklich verblüffende Dinge angestellt.
[…][/QUOTE]

Ich glaube, ich verstehe nicht wirklich was du damit meinst.
Kannt du da etwas genauer werden?

Kritik neuer Animegucker an Tezuka kann ich jetzt nicht wirklich verstehen. Er war sehr stark von Walt Disney geprägt, da ist es nur logisch, dass er den damaligen Disney-Stil als Vorlage nutzt.

Gegen dieses rundliche, dynamische Design wüsst ich jetzt nichts auszusetzen. Wir bräuchten generell eine größere Diversifikation beim Zeichenstil Satoshi Kon vermiss :cry:

[QUOTE=Nakkinak;360873]So ich frage mich also wieso ist diese Dame fast-ikonisch geworden: http://i.imgur.com/ozyLbSj.jpg

Ihr Design folgt der John K Regel nicht, es hat keine klaren Formen. Dann wird mir klar: ein Bereich tut es. Nur ein einziger.

Ladies and Gentlemen, ich präsentiere ihnen Male Gaze[/QUOTE]

Jeder Charakter, der hausgroße Mecha mit einer verdammt geilen Knarre bekämpft, hat für mich das Zeug ikonisch zu sein. Die Oberweite ist da zumindest mir egal :ugly

Simon macht in der Tat kurz eine Shinji-Phase durch, erinnert sich dann aber schließlich, woraus echte Kerle gemacht sind.

(Und joar, Gurren Lagann ist schon eher Style over Substance, aber das ist mir sowas von egal :cool: )

Ich hab nur so meine Schwierigkeiten wenn Style over Substance so durchgewunken wird, weil „ist ja nur Unterhaltung“. Im Falle von Gurren Lagann ist mir das egal, aber son verdummter Diskurs ist bei rassistischen, misogynistischen und nationalistschen, beinah faschistischen Werken wie Highschool of the Dead absolut schädlich und dekadent. Wegen des Erfolges von soner antihumanistischen Scheiße, werde ich „stumpfe Unterhaltung“ niemals durchwinken.

Wie gesagt, der Diskurs ist einfach am Arsch. In der Animeszene ist es eher verpönt irgendwelche irrelaventen Floskeln wie oahyo nicht zu kennen als Tezuka nicht zu kennen. Ich finde das schrecklich.

[QUOTE=sttennie;360898]Ich glaube, ich verstehe nicht wirklich was du damit meinst.
Kannt du da etwas genauer werden?[/QUOTE]
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/d/db/Tezuka_cinematographic.jpg

das Beispiel von Wikipedia ist noch deutlicher, du siehst, Tezuka hat explizit Filmtechniken angewendet um die Panelgestaltung aufregender zu machen. Die ersten 5 Panels sind ja dieselbe Handlung aus unterschiedlicher Distanz dargestellt. Das erzeugt Spannung, selbst bei einer Handlung so trivial wie mit ernster Mine einen Berg herunterfahren :ugly

Hergé hatte das in Ansätzen übrigens auch. Für Actioncomics ist das eine perfekte Technik. Comic ist ja nicht nur eine Anreihung von netten Illustrationen, sondern „sequential art“ (Scott McCloud), also erst die Sequenz der Bilder erweckt den Comic zum Leben. Tezuka hat nicht ohne Grund gemeint, dass Animation und Comic „verschiedene Räder des gleichen Wagens“ wären. Da spielt dieser Gedanke von Comic als sequential art mit rein.

Das sowieso

Male Gaze? Gut, ich habe da definitiv gegazed. Das Mädel, also…da ist… nun… Kamel!

Wie heißt der Anime? Nur eine reine Interessensfrage…