Dass die Show derart negativ aufgenommen wurde, kann ich durchaus nachvollziehen: Immerhin wurde sie im Vorfeld kontrovers diskutiert, zumal es auch um Stefan Raab geht, der eben nicht nur austeilt, sondern auch einsteckt, was kritische Stimmen angeht. Da lässt sich ein Verriss von der Presse deutlich besser verkaufen. Aber auch mir hat nicht alles gefallen:
Entweder mehr Sendezeit oder weniger Themen. Durch den vollgestopften Zeitplan hatten die Gäste kaum Raum, um interagieren zu können. Vier Stellungnahmen, fertig, nächstes Thema. Vielleicht mag es die junge Zuschauerschaft, wenn „mehr Bewegung“ in der Sendung ist, aber für mich war es doch ein wenig viel des Guten, zumal der Inhalt darunter litt. Nun gut, es war die erste Sendung und vielleicht ändert sich ja noch etwas.
Die Abstimmung für die Gäste hätte man auch ins Internet verlagern können. In dem Zuge hätte man auf das teure Auto als Gewinn verzichten können. Wobei - ob Pro7 das Ding überhaupt bezahlt hat? Ist natürlich Werbung für Peunaultroen, oder welcher Hersteller das auch war, und Werbung ist nicht kostenlos. 
ABER:
Ich finde es falsch und ungerechtfertigt, öffentlich-rechtliche Maßstäbe anzusetzen und die Sendung aus dieser Perspektive niederzumachen. Erstens ist bei den Öffis auch nicht alles Gold was glänzt und zweitens zielt die Raab-Sendung auf ein ganz anderes Klientel ab, und zwar Leute, die sich Plasberg und Co. wahrscheinlich niemals ansehen würden. Ich finde es gut, dass ein Zugpferd wie Raab auch jungen leuten eine politische Sendung zugänglich macht, so dass sie überhaupt mal die Möglichkeit, bzw. die Motivation haben, mit diesem Thema auf Tuchfühlung zu gehen. Damit hat Raab einen großen Schritt nach vorne gemacht - raus aus der reinen Unterhaltung und das auf einem Sender, auf dem ernstere Themen abseits der Nachrichten eine eher untergeordnete Rolle spielen, der sich aber großer Beliebtheit erfreut.
Außerdem sind politische Talkshows prinzipbedingt ergebnisoffen: Es wird debattiert und irgendwann sagt der Moderator, dass die Sendezeit zu Ende ist. Eindeutige Ergebnisse gibt es hingegen bei „Absolute Mehrheit“ - zwar nicht auf inhaltlicher Ebene, aber doch steht am Ende ein Gewinner fest; jemand, der die Zuschauer überzeugen konnte. Das ist einerseits für die „Kandidaten“ eine gute Rückmeldung, aber andererseits gibt dieser Wettbewerbsgedanke, den Stefan Raab in vielen seiner Sendungen zelebriert, der Sendung Struktur und macht sie zugleich für die Zuschauer spannender.
Nach meinem Empfinden ist es, wenn man den Maßstab korrekt ansetzt, eine ziemlich brauchbare Sendung, die aber noch ein paar Detailverbesserungen vertragen könnte. Und wer weiß - vielleicht ist es auch ein Grundstein für einige junge Leute, sich überhaupt mal mit Politik auseinanderzusetzen.