Schade das dieser Threat eröffnet wurde. Bei dieser Frage „Und was hast du gemacht am 11.9.01“ dreht sich mir mittlerweile der Magen um … wen interessiert dieser Unsinn? Ist das jetzt ein Betroffenheitswettbewerb? Und was will uns TV und Radio mit dieser inhaltslosen Frage mitteilen? Und was zum Teufel hat das mit Journalismus zu tun? … Achja, es ist einfach nur kriegs-legitimierende Propaganda!
Es sind 3000 Menschen getötet worden, das einzig besondere daran ist, das es in der westlichen Welt passiert ist.
Hier zeigt sich lediglich das perfide Bild unserer Gesellschaft. Die erste Welt interessiert und gedenkt primär nur das was auch in ihr selbst geschieht. Und das wird natürlich von den Medien geschürt. 1994 der Völkermord in Ruanda kostete zirka 800.000 bis 1.000.000 Menschen das Leben, die niedrigsten Schätzungen gehen von mindestens 500.000 Toten aus. Und … Was habt ihr am 6.4.94 gemacht? Die Frage habe ich noch nie gehört! Wie viel Prozent der Gesellschaft haben von einem der schlimmsten Genozide unserer Zeit überhaupt einen blassen Schimmer? Reichen die Todeszahlen oder die Tatsache eines Genozids nicht aus um dem jährlich zu gedenken? Ist dies nicht ein warnendes Beispiel der jüngsten Menschheitsgeschichte über das es sich zu berichten lohnen würde? Einer der entscheidenden Punkte hierbei scheint zu sein, dass hinter diesem Ereignis wohl nie ein daraus resultierender immer noch anhaltender Krieg westlicher Industriemächte stand…
Das Problem bei der 9/11/01-Berichterstattung ist offensichtlich, man kann sachlich bestätigt nur recht wenig sagen. Es sind Passagierflugzeuge als Waffen instrumentalisiert worden und haben eine ca. 3000 Menschenleben gefordert. Und über den Rest kann man eigentlich nur philosophieren, bis wirkliche Fakten vorliegen sollten. Daher machen die Mainstream-Medien einfach einen weltweiten Betroffenheitswettbewerb und nennen das dann Berichterstattung. Das Motto hierbei ist nur noch eins, die schrecklichen Bilder müssen wieder in die Köpfe der Menschen um die daraus resultierenden kriegerischen Konsequenzen zu rechtfertigen, koste es was es wolle. Und weil die Themenpalette für sachliche, nicht verschwörungsmäßige Berichterstattung mittlerweile sehr rar gesät ist wird schrott produziert ala „Na? Wie habt ihr euch damals gefühlt als wir euch unsere Propaganda vorgesetzt haben? Waren schlimme Bilder, nicht wahr?“.
Warum sprich man nicht beispielsweise über die sehr fraglichen Konsequenzen, das wäre vlt. noch unter dem aufklärerischen Aspekt interessant. Ferner dient es als warnendes Beispiel zu was irrational geschürte Angst und Medienpropaganda im Stande sind (Eigentlich sollte gerade Deutschland dies nach dem Kosovokrieg gelernt haben). Ich erinnere mich noch wie heute an die polarisierenden Worte von Bush Junior „Entweder ihr seid für uns, oder ihr seid für den Terrorismus“. Wo so eine Volkshetze hinführt kann nachgelesen werden… 24155 numerisch erfasste Tote zwischen 2004 und 2009 die aus den veröffentlichten Afghan War Diary hervorgehen. Auch der folgende Fakt ist recht interessant…
Im Jahre 2010 wurden laut einem von den Vereinten Nationen und der Afghanischen Menschenrechtskommission (AIHRC) herausgegebenen Jahresbericht 2777 afghanische Zivilisten getötet.
Wer gedenkt diesen durch die westliche Welt getöteten Menschen allein im Jahre 2010? Diese kommen ja schließlich auch auf knapp 3000 tote Unschuldige.
Auchja! Genau, um diese Toten zu legitimieren wird uns Jahr für Jahr am Anfang September dieser Kram vorgesetzt. So werden heute eben Kriege vermarktet und gesellschaftlich durchgedrückt. Zu Beginn September ist das Thema Terror, Terrorwarnungen und 9/11/01 in den Medien so präsent, wie im Dezember die Weihnachtsfilmchen in der Vormittagszeit.
Mich macht diese sich immer wiederholende Angst\Kriegs-Propaganda wütend, die Regierungen bemächtigt Hals über Kopf in Länder einzufallen! Diese Form der Berichterstattung versucht lediglich die anknüpfenden und immer noch währenden Kriege zu legitimieren, deren ziviler Opfer niemand gedenkt. Und ich bin wahrlich enttäuscht, dass sie hier im Forum fortgesetzt wird. Was hat so eine Frage mit einer “gesitteten Diskussion“ zu tun?
Darum nun meine Frage: Was habt ihr denn in der Nacht zum 11. Juni 2010 gemacht, als die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen ethnischen Kirgisen und Usbeken im Süden von Kirgistan begannen, die je nach Zählweise zwischen 174 und 2500 Tote forderten?
Grüße, TupperBrotDose